Hochmut kommt vor dem Fall

Ausweglose Lage: Reporter auf der Schulter des Bundestrainers, bereit zum Abtransport
Ausweglose Lage: Reporter auf der Schulter des Bundestrainers, bereit zum Abtransport

Der Schreibtisch des Reporters ist Straße, manchmal aber auch der Hotelfußboden.

Viele kleveblog-Leser entdeckten am Donnerstag in der Rheinischen Post das oben abgebildete Foto und fürchteten, die viertägige Schreibpause in meiner Privatkirmes stehe in einem kausalen Zusammenhang mit dem dort abgebildeten Geschehen. Ich war aber nur Zelten.

Allerdings steckte die Begegnung nach einem Pressegespräch im Saal Lohengrin des Hotels Cleve mir schon noch in den Knochen. Der Mann ist nämlich Jörg Helmdach, der Bundestrainer der Freistilringer. Der ideale Testfall, um meine von den Lesern sehr geschätzte Attitüde „weiß alles besser, kann alles besser und tunkt die üblichen Verdächtigen allesamt ein“ mal einem kleinen Praxistest zu unterziehen. Die Ausgangsvoraussetzungen waren klar: Er treibt Sport, ich treibe Sport. Ich kann auch kämpfen, zum Beispiel, wenn meine Kinder ins Bett müssen (meistens gewinne ich, wenn nicht, sage ich: „Macht doch, was ihr wollt!“ und gehe ein Bier trinken). Da Freistilringer sich überall anfassen dürfen, schienen mir die Regeln auch nicht allzu kompliziert.

Der erste Kampf dauerte wohlwollend geschätzt ca. 1,5 Sekunden. Ich weiß nicht wie, aber Helmdach kriegte mein Bein zu packen und – siehe Foto. Im zweiten Kampf hielt ich mich deutlich besser, indem ich dem Kerl in den Nacken griff und dann kräftig drückte. Merkwürdigerweise bekam er aber nach diesmal etwa zwei Sekunden erneut mein Bein zu fassen, und das Ganze endete wie gehabt. Die kleine Privatvorstellung hat meine Achtung vor dem Ringersport stark steigen lassen, es scheint mir eine interessante Mischung aus Kraft, Körperbeherrschung und der korrekten Anwendung von Hebelgesetzen zu sein.

Leider konnte ich wegen der privaten Campingreise nach Asperden nicht das Kaderturnier besuchen, das am Samstag in der Sporthalle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums ausgetragen wurde – aber meine Kinder gehen demnächst wieder pünktlich schlafen. Danke, Jörg! (O je, da klingelt das Telefon! Super-Nanny will hier nach dem Rechten sehen…)

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2 Kommentare

  1. 2

    aber hallo …
    übt da jemand für die nächste Vierschanzentournee ….
    ….. oder ist das die Wiederauferstehung des Schalker Kreisels ?

    Ne wa , ihr spielt nur Kinderkarussell ?

     
  2. 1

    Auf jeden Fall `ne schicke Frisur a la Kaurismäki Herr Daute 😉
    Na ja, ok, muss wohl eher an der „Flugbahn“ gelegen haben …