Guter Rat: Sekundarschule wird Gesamtschule, einstimmig beschlossen!

Nachsitzen: Der Stadtrat beriet den Widerspruch der Bürgermeisterin - und kam zu neuen Erkenntnissen (Foto: Stadt Kleve)
Nachsitzen: Der Stadtrat beriet den Widerspruch der Bürgermeisterin – und kam zu neuen Erkenntnissen (Foto: Stadt Kleve)

Bürgermeisterin Sonja Northing hatte hoch gepokert, als sie den Widerspruch gegen den Ratsbeschluss einlegte. Und sie setzte sich durch!

Mitte November hatten die Klever Stadtverordneten mit den Stimmen von CDU und Grünen (und gegen die von SPD, Grünen, FDP, Offenen Klevern und der Bürgermeisterin) einen Überraschungscoup der Christdemokraten durchgedrückt, nicht die bestehende Sekundarschule in eine Gesamtschule umzuwandeln, sondern die Neugründung einer solchen Gesamtschule durchzuführen.

In einer langen, aber etwas lahmen Begründung schob die CDU nach, bis 2018 sei es nicht zu schaffen, der umgewandelten Gesamtschule passende Räume zu verschaffen. Bei einer neu gegründeten Gesamtschule hätte man etwas länger Zeit. Hinter den Kulissen war immer auch kolportiert worden, dass es (zumindest auch) um Personalfragen (Schulleitungsstellen) gehe.

Northing jedenfalls passte der Überraschungsbeschluss überhaupt nicht, und sie legte, einmalig in der Geschichte der Stadt, eben jenen Widerspruch ein, weil sie „um das Wohl der Stadt“ fürchte. Dann muss der Rat binnen zwei Wochen noch einmal zusammenkommen und beweisen, dass er es ernst meint mit dem ursprünglichen Beschluss – oder eben nicht.

Stichwort „oder eben nicht“: Einstimmig kassiert der Rat gestern in seiner Sondersitzung vor mehr Zuschauern als beim 1. FC Kleve seinen Neugründungs-Beschluss. Nun wird die bestehende Sekundarschule, so, wie es sich die meisten Eltern gewünscht hatten, in eine Gesamtschule umgewandelt. Hier das entscheidende Statement von CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Kollegen Stadtverordnete,
sehr geehrte Zuschauer,

I.

Wir finden uns hier zu einer Sondersitzung des Rates zusammen, die einberufen ist, um über eine Angelegenheit zu beraten, über die der demokratisch gewählte Rat der Stadt Kleve in seiner letzten Sitzung vom 09.11.2016 mit der Mehrheit seiner Mitglieder eine Entscheidung getroffen hat.

Diesem von zwei Fraktionen getroffenen Beschluss haben Sie, Frau Bürgermeisterin, widersprochen, weil sie der Auffassung sind, dieser Beschluss gefährde das Wohl der Stadt Kleve.

Ich weise den hierin liegenden Vorwurf, die Mehrheit des Rates – auch die Mitglieder meiner Fraktion – habe gegen das Wohl der Stadt verstoßen, energisch zurück.

Der von uns getragene Ratsbeschluss beruht entgegen ihrer Annahme sehr wohl auf einer sachgerechten und ausgewogenen Entscheidungsfindung. Wir haben sowohl in den Schulausschusssitzungen und – natürlich unseren Fraktionssitzungen – ausführlich, wiederholt und – dies kann ich für meine Fraktion sagen – sehr intensiv die Alternativen der Entwicklung der Sekundarschule diskutiert. Allerdings ist zu den Schulausschussitzungen zu bemerken, dass sie häufig vor der abschließenden und umfassenden Diskussion und Erörterung aller Möglichkeiten aufgrund von Fraktionsberatungsbedarf endeten. Eine Schulausschusssitzung ist gar ausgefallen.

Eine der in den Papieren thematisierten Optionen war auch die Schließung des Teilstandortes Bedburg-Hau der Sekundarschule und die Neugründung einer weiteren Gesamtschule. In der Drucksache 458/X vom 05.07.2016, in der der von uns später beschlossene Weg dargestellt wird, heißt es insoweit nur „Dieses Verfahren ist sehr aufwendig“.

Die von Ihnen, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, zitierte Stellungnahme des zuständigen Dezernenten der Bezirksregierung Düsseldorf stammt vom Samstag, den 12.11.2016, wurde also 3 Tage nach der Ratssitzung verfasst. Sie konnte in der Ratssitzung vom 09.11.2016 weder berücksichtigt noch gar beraten werden.

Der von Ihnen erhobene Vorwurf, mangelnder Fairness, Glaubwürdigkeit und vertrauens-voller Zusammenarbeit mit allen Beteiligten weisen wir zurück. Ich versichere Ihnen, dass die Mitglieder meiner Fraktion über einen solchen Vorwurf tief betroffen sind. Die Mit-glieder meiner Fraktion stehen und standen – sieht man von der Bezirksregierung ab – im Dialog mit allen Beteiligten, mit den Eltern, den Schulpflegschaften – wobei ich hier betone, aller weiterführenden Schulen in Kleve – und Vertretern der betroffenen Nachbarkommune.

Auch nach Ihrem Widerspruchsschreiben vom 14.11.2016 haben wir Gespräche geführt und eine im Interesse der Schülerinnen und Schüler aller weiterführenden Schule liegende Lösung sondiert. Bei allem Streit und bei aller Auseinandersetzung bei dem Ringen um den richtigen Weg: Im Zentrum der Schulpolitik sollte das Wohl der Kinder, der Schüler und Schülerinnen stehen, denen wir – soweit dies uns als Kommune möglich ist – die optimalen Möglichkeiten einer Schulausbildung ermöglichen müssen.

II.

Aus diesem Grunde haben wir uns bei dem Beschluss vom 09.11.2016 außerstande gesehen, einer bloßen Umwandlung – die der einfachste Weg gewesen wäre – zu zu-stimmen:

Wir wissen, dass die Beschlüsse des Rates, die Schulen baulich zu modernisieren und zu erweitern, nicht zeitnah und zügig umgesetzt wurden. Die dringend notwendigen Bauvorhaben an den weiterführenden Schulen werden 2018 in keiner Weise beendet sein, obwohl dies Voraussetzung für eine solide Schulentwicklung ist. Gerade dies gefährdet eine geordnete Schulentwicklung.

Man braucht kein Wahrsager zu sein, um zu wissen, dass die Bauten der Gesamtschule in Rindern nicht – wie zugesagt – im Jahre 2018 fertig sein werden. Auch die Gebäude der Schule an der Hoffmannallee teilen das gleiche Schicksal. Das bedeutet: die Gesamtschule wird in großen Teilen noch immer an der Hoffmannallee oder sonst wo untergebracht sein, die jetzige Sekundarschule verbleibt an der Ackerstraße in dem alten Gebäude des ehemaligen Sebus-Gymnasiums. Eine umgewandelte Sekundarschule braucht bereits 2018 geeignete Räumlichkeiten für eine Oberstufe. Es bleibt die Frage: wo???

Bei dieser Sachlage die Sekundarschule einfach in eine Gesamtschule umzuwandeln, bedeutete für diese Schule einen unzumutbaren Start. Da stellen sich die Eltern doch sofort die Frage, wo kommen meine Kinder hin. Sie wissen noch nicht einmal, ob die Kinder in Kleve beschult werden.

Eine Umwandlung bedeutet zudem zunächst lediglich einen neuen Namen „Gesamtschule“, aber mit gleichem Inhalt, wie die bisherige Schule – auch wenn wir voraussetzen, dass die jetzige Sekundarschule auch dank ihrer guten Lehrerausstattung gymnasialen Standards genügt. Werden die Eltern das begreifen oder hat das den Geruch von Etikettenschwindel?

Warum hat die Schule keinen Zuspruch mehr, wenn sie doch seit Jahren erwiesenermaßen gut arbeitet? Das liegt sicherlich auch daran, dass sie von den Grundschulen nicht als Schule von hoher pädagogischer Qualität wahrgenommen wird und so sehen dann auch Empfehlungen für die weiterführenden Schulen aus. Leider wird sie auch für „Abschulungen“ der anderen Schulen genutzt. Dies wird im höchsten Maße der Schule nicht gerecht, aber es ist ein Faktum.

Eine Umbenennung bzw. Umwandlung der Schule in eine Gesamtschule verspricht aus all diesen Gründen keinen höheren Zuspruch, vielleicht bewirkt sie sogar das Gegenteil. Es sei denn man zwingt viele Kinder und Eltern in dieses System, indem man die Zügigkeit der anderen weiterführenden Schulen rigoros beschränkt. Ein erster Schritt in diese Richtung ist schon unternommen worden, indem man die Zügigkeit der Realschule gegen die Stimmen der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Kleve und gegen den einstimmigen Beschluss der Schulkonferenz der Karl-Kisters-Realschule auf drei Züge festgesetzt hat.
Wir folgen dem Willen der Eltern aller Schülerinnen und Schüler, ihren Wunsch nach freier Schulwahl ausüben zu können. Das beinhaltet die Schulen des gemeinsamen Lernens – Sekundarschule und Gesamtschule – ebenso wie die anderen Schulformen. Jeder andere Weg dient nicht dem Gemeinwohl.

Bei einer Neugründung könnte eine neue Schule behutsam und sukzessive aufgebaut werden: Anders als eine umgewandelte Sekundarschule muss eine neu gegründete Gesamtschule nicht von Beginn an eine Oberstufe haben, weil sie mit einem neuen Jahrgang fünf beginnt und die ersten Schüler erst zum Schuljahr 2024/25 in die Oberstufe eintreten werden. Die Bezirksregierung hätte bis dahin Zeit, genügend Lehrer mit Lehrbefugnis für die Oberstufe (Sekundarstufe II) zuzuweisen. Hierdurch wird die Ausbildungsmöglichkeit sichergestellt und verbessert. Die jetzigen Schüler der Sekundarschule können dort noch einen Abschluss machen und bei entsprechender Qualifikation anschließend die bereits bestehende Gesamtschule – mit der die Sekundarschule eine entsprechende Vereinbarung hat – , eines der beiden Klever Gymnasien oder das Berufskolleg besuchen, um einen höher qualifizierten Abschluss zu erlangen.

Dies waren und sind unsere Beweggründe für den Ratsbeschluss vom 09.11.2016.

III.

Im Interesse der Kinder – auf die es, wie bereits bemerkt, ausschließlich ankommt – haben wir auch die Zeit genutzt, um weitere Gespräche zu führen, um eine Lösung zu erreichen. Wir haben unter anderem mit Mitgliedern der Landeselternschaft der integrierten Schulen in NRW ausführlich diskutiert. Hier haben wir Informationen erhalten, die leider nicht Gegenstand der Diskussionen im Schulausschuss waren.

Soweit die von mir gerade skizzierten Bedenken und Voraussetzungen berücksichtigt werden, kann die Sekundarschule auch zur Gesamtschule (fort-) entwickelt werden.

1. Es muss gewährleistet sein, dass alle Klever Kinder in Kleve beschult werden.

Im Jahre 2015 haben nur 11 Schüler zuvor eine der beiden Bedburg-Hauer Grundschulen besucht (S. 60 GA Garbe), von den 92 Anmeldungen für 2016/2017 stammen nur 27 aus Bedburg-Hau. Bereits im Schulausschuss vom 26.10.2016 hat unser Sprecher Jörg Cosar für unsere Fraktion erklärt, eine vierzügige Gesamtschule zu bilden, mithin den Standort Bedburg-Hau aufzugeben. Eine abschließende Diskussion fand nicht statt, weil die SPD Fraktionsberatung anmeldete.

2. Es muss sichergestellt werden, dass für eine Oberstufe der umgewandelten Gesamtschule adäquate Räumlichkeiten zur Verfügung stehen (bei allem Bemühen und Engagement in der Flüchtlingskrise: Unterricht kann nicht in Turnhallen stattfinden). Die Verwaltung/Bürgermeisterin muss daher verbindlich zu sagen, dass Schulräume zur Verfügung stehen.

3. Gleich gilt für die Bezirksregierung: Sie muss erklären, dass bei Bildung der Oberstufe im Jahre 2018 ausreichend Lehrer mit Fakultas für die Sek. II zu gewiesen werden.

4. Der Elternwille zählt: Dies muss aber auch für das Petitum der Realschule gelten, im kommenden Schuljahr wieder vierzügig arbeiten zu können. Eine solche Vierzügigkeit ist auch erforderlich, alle Schüler beschulen zu können, nämlich Gesamtschule 6 (wir müssen den Beschluss aus der Ratssitzung auch hier korrigieren), neue Gesamtschule 4, Realschule 4, KAG und Freiherr vom Stein-Gymnasium je 3 = 20! Generell sollte die Festlegung der Zügigkeit – soweit dies an den einzelnen Schulen baulich darstellbar ist – dem Elternwunsch folgen.

Wir bitten zunächst, angesichts der zuvor erfolgten Erläuterungen der Verwaltung um eine Sitzungsunterbrechung, um die Vorschläge in unserer Fraktion besprechen zu können.

Zugleich können unsere Vorschläge mit den weiteren Fraktionen abgestimmt werden. Wir hoffen, mit den anderen Fraktionen im Interesse der Kinder einen Vorschlag zu erstellen, der eine große Zustimmung finden kann! Ein solches Ergebnis hätte bei entsprechender Moderation der Vorsitzenden des Rates vielleicht schon in der Sitzung vom 09.12.2016 erreicht werden können.

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21 Kommentare

  1. 21

    Marion, wir wissen doch beide, wie es ausschaut – so als betroffenen Eltern und quasi Gründungsmitglieder.
    Die Schule ohne Namen mit den beiden Standorten findet kein Personal. Vorhandenes Personal gibt sich beim Langzeitkranksein den Staffelstab in die Hand und die Qualität so mancher Unterrichtsversuche kennen wir doch auch.
    Das nun sogar Lehrkräfte nicht mehr unterrichten werden dürfen, weil es ihnen an den notwendigen GS-Kriterien fehlt, wird leicht verdrängt.
    Es liegt Vieles im Argen an dieser Schule, und ein Wechsel der Schulform verändert weder die Verwaltung noch das seltsame Auswahlverfahren. Wen die GS1 nicht wollte, der wurde an die Sek verwiesen und dort mit offenen Armen empfangen. Meinst Du ernsthaft, dass sich das an einer GS2 ändern wird?
    Nur weil ich einen Mercedesstern an einen Trabbi plakke wird daraus keine Oberklasselimousine.

     
  2. 20

    Herr Klaus ihre Antwort an Herrn Brückenbauer empfinde ich als frech wer sagt ihnen das die GS Oberstadt nicht stabil läuft wärend alle anderen Schulen top sind ihrer Auffassung nach.Wer sagt ihnen das oder wissen sie mehr wie unsereiner.

     
  3. 18

    Ralf – Weil ich selbst nicht auf der Sitzung war – würde ich darüber gar nicht schreiben – oder mit Kommentar verlinken
    kann man in Zukunft alles in der neuen Kneipe mit Bolten Alt bequatschen

     
  4. 17

    Angeblich soll die Bezirksregierung ganz gewaltig deutlich gemacht haben, was sie von einer Neugründung hält. Leider weiß ich da nichts näheres. Nur Gerücht. Ob das eines der „Gespräche“ war, bei denen es dann neue Informationen gab? Dann hätte man diesen unnötigen Vorfallvermeiden können, wenn man vorher mit allen darüber gesprochen hätte. Für mich klar: kein Ruhmesblatt für CDU und Grüne.
    Allerdings: Auch im Ãœberschwang der Freude darf so ein Lapsus bei der Begrüßung nicht passieren.
    Wenn ich aber so darüber nachdenke…warum wurde, da ja offensichtlich das Ergebnis vorher feststand, denn überhaupt noch debattiert? Den ganzen Auflauf hätte man sich sparen können. Um den Schein zu wahren?

     
  5. 16

    @fietser Weil ich selbst nicht auf der Sitzung war und nur von der CDU informiert wurde (daher auch die Erklärung von Wolfgang Gebing im Wortlaut). Lahm deshalb, weil es im Kern doch nur darin nur darum geht, dass 2018 keine Räume zur Verfügung stellen.

     
  6. 15

    „In einer langen, aber etwas lahmen Begründung schob die CDU nach, …“

    Die Begründung ist in der Tat recht lang. Aber vielleicht liegt es einfach nur an der Komplexität des Themas.
    Wieso die Begründung allerdings „etwas lahm“ ist, erschließt sich mir nicht. Ich hätte mir eine ähnlich „lange“ und „lahme“ Erklärung der „Gegenseite“ gewünscht!
    Im Ãœbrigen:
    Wieso wird in dem Artikel nicht erwähnt, welchen Klops sich die Bürgermeisterin zu Beginn der Ratssitzung geleistet hat?
    Und wieso bleiben die persönlichen Erklärungen, die drei Ratsmitglieder zu dem Widerspruch der Bürgermeisterin abgegeben haben, unerwähnt?

     
  7. 14

    @10. ???
    Wenn man drauf klickt steht wenigstens schon der richtige Name da.
    Es wird halt im Großen wie im Kleinen immer nur oberflächlich gearbeitet.

    @9. Brückenbauer
    Ich würde mal nicht so schwarz sehen. Schule ist seit 50 Jahren ein beliebes Wahlkampfthema, dass wird sich nicht ändern, muss man sich dran gewöhnen. Wenn sie sicher gehen wollen, melden sie ihren Nachwuchs auf der Realschule, GS1 oder einem der Gymnasien an. Dann sollte es ohne große Probleme in den nächsten 6 bis 9 Jahren ablaufen. Wenn sie ganz sicher gehen wollen, schicken sie ihre Kinder auf die Gaesdonck. Ist aber leider weit weg.

     
  8. 10

    @8. Klaus

    Zum Thema „Organisationsstruktur“ kann man lesen, dass bei Kleve Marketing GmbH & Co.KG, Frau Ute Marks noch als „Stabsspitze“ genannt wird……….

     
  9. 9

    *

    „Model Ovalrohr“ – Kleve

    Nun mag sich der Leser dieses Kommentares fragen, was mit dem Begriff „Model Ovalrohr“ gemeint ist.

    Viele Jahre meines Lebens habe ich auf dem „Model Ovalrohr“ verbracht. Drum meine ich, bei dem Thema Schule mitreden zu können. Für mich als Vater von drei Schulpflichtigen Kindern ist es unfassbar was hier gerade in Kleve passiert.
    Wenn ich nun die Ratsmitglieder auf dem „Model Ovalrohr“ auf dem Foto sitzen sehe, dann kann ich nur hoffen, dass diese sich nachhaltig an ihre Schulzeit zurück erinnern.

    Auf den ersten Blick scheint die Fallhöhe der „Ratsmitglieder“ und die der „Schülern“ die gleiche zu sein, weil sie auf dem Foto auf den gleichen Stühlen sitzen.

    Aber dem ist nicht so.

    Die Politiker verlieren hier Ihre Glaubwürdigkeit. Die Kinder verlieren Ihren „Anspruch“ auf eine adäquate Schulbildung. Der Anspruch wird in dieser Zeit zu einem Kampf auf lokaler Ebene zwischen der Bürgermeisterin und den betroffenen Eltern auf der einen Seite und den Politikern der zwei Fraktionen auf der anderen Seite.

    Für mich als direkt betroffener Vater, dessen Kind im August 2017 die weitere weiterführende Schule in Kleve besuchen wird, ist es hart dies mit zu erleben.

    Auf meinen Wunschzettel für die nächsten Schuljahre meiner Kinder stehen: Stabilität und Klarheit im Schulsystem in Kleve, Transparenz für alle Eltern der Schüler, Planbarkeit, Vertrauen in die Verantworlichen.

    Schließlich müssen unsere Kinder noch viel Zeit auf dem „Model Ovalrohr“ verbringen.

    ***

     
  10. 6

    @Messerjocke: Simplifizierung und Polemik – das scheint Ihnen zu liegen. Wenn Sie nach der Lektüre der CDU-Meldung immer noch auf den Standpunkt stellen, hier wären Machtspiele die Triebfeder gewesen, dann ist das schief. Vielmehr geht es in ihrem Beitrag bloß wieder um langweiliges cdu-verprügeln und Northing-anhimmeln. Wenn Sie gestern der Sitzung beigewohnt haben (hoffentlich hatte ihnen jemand am Eingang die Messer abgenommen), hätten sie die Komplexität der Materie am eigenen Leib erleben können. So einfach, wie sie das hier abtun – CDU/Grüne vs. heilige Bürgermeisterin – ist es leider nicht. Jeder hat sich wohl seine Gedanken gemacht, bevor er oder sie sich Anfang November für oder gegen eine Neugründung ausgesprochen hat. Offenbar gab es auch Informationen, die erst nach dieser Sitzung bekannt wurden. Was also ist schlimm daran, dass man vor einem solchen Hintergrund dann seine Meinung ändert? Hätten CDU und Grüne das nicht getan, hätten sie aber vermutlich genau so geschrieben. Denn um Fakten scheren sie sich nicht.

     
  11. 5

    Man könnte jetzt alle möglichen bissige Kommentare gegen viele der beteiligten Parteien und Personen produzieren.
    Bringt nichts und wäre antiproduktiv.
    Warum ich trotzdem die Tastatur bemühe ist die Tatsache, daß ich der Stadt und ihren Bürgern meinen Glückwunsch ausdrücken möchte, daß diese wichtige Angelegenheit letzendlich doch noch mit einem Konsens zu Gunsten Aller beendet werden konnte.

    Wollen wir hoffen, dass dieses Einvernehmen jederzeit für alle anderen wichtigen Projekte in dieser Statt reproduziert werden kann .

     
  12. 4

    @2 Klaus
    Also , langsam muss ich Ihnen entweder Anflüge von Alzheimer – oder den Versuch von absichtlicher Fehlinformation unterstellen.
    Behaupten Sie doch bitte nicht alle paar Wochen den selben Mist erneut, wenn er nachweislich unwahr ist !
    Sie haben sich doch bereits im Thread
    https://www.kleveblog.de/not-with-northing-buergermeisterin-geht-gegen-ratsbeschluss-zur-sekundarschule-vor/
    ausführlich beteiligt.

    Da wurde das Thema doch schon bis in die kleinsten Ecken ausgeleuchtet.

    Deshalb für Sie noch ein letztes Mal:
    W i d e r s p r u c h … das hat`s bis zu diesem Ratsbeschluss in Kleve noch nicht gegeben ,
    B e a n s t a n d u n g (weil ein Ratsbeschluss gegen geltendes Recht verstösst ) hat`s schon 2x von Theo gegeben.

    Weiteres können Sie im alten Thread nachlesen.

     
  13. 3

    Dieses Stolpern und Taumeln der CDU-Herren zeigt erneut, dass sie entweder immer noch nicht erkannt haben, mit wem sie sich vergeblich versuchen zu messen, oder wir befinden uns schon in der männertypischen Postreflektionsphase, wenn die Nase bereits blutet, die Augen zugeschwollen, nur noch blind umhergefuchtelt wird?

    Der angeblich gute Kontakt der CDU zu den Bürgern, m.E. aufgesetzt, sollte schon längst zu der Erkenntnis geführt haben, dass die Bürger sich auch eine Unterstützung für ihre mit großer Mehrheit gewählten Bürgermeisterin Sonja Northing wünschen. Man muss immer wieder betonen, dass die CDU bestens bis in die letzten Winkel der Verwaltung vernetzt ist. Das gesamte, nun gescheiterte Schauspiel, auf dem Rücken von Kindern und Eltern, diente offensichtlich nie der Sache sondern war ein weiterer Versuch, der Bürgermeisterin eins auszuwischen, zu zeigen, wer der „Herr“ ist. Die höchstens quantitativ überzeugende Stellungnahme spricht Bände…

    CDU, hört auf, mit immer gefährlicheren Konstruktionen den Mächtigen zu spielen und kooperiert mit unserer, meiner Bürgermeistern, der Verwaltung und betreibt endlich Politik für die Sache!

    Ãœbrigens, wie muss der Verlauf der sicherlich intensiven und aufopferungsvollen Gespräche zwischen GRÃœNE und CDU aus Kleve und Bedburg-Hau gewesen sein, dass dabei ein solch von Kirchturmdenken geprägtes Ergebnis heraus kam?

     
  14. 2

    So „einmalig“ war die Vorgehensweise von Northing nicht. Widersprüche gegen Ratsbeschlüsse hat auch der Vorgänger im Amt eingelegt. Ich kann mich an mindestens zwei erinnern. Wie es bei den Vorvorgängern war, davon habe ich aufgrund meines Alter keine Ahnung.

    Welchen Beschluß hat der Rat denn nun gefasst? Den Vorschlag der CDU finde ich plausibel und nachvollziehbar:
    1. Eine große Zahlen von Klever Kindern müssten dann nicht mehr nach Bedburg-Hau gefahren werden, nur um dort eine Schule zu erhalten.
    2. Dem Elternwille von Sekundarschule (Umwandlung) UND Realschule (4-Züge) würde gefolgt.

    Offen bleibt:
    – Warum wurden nicht alle Optionen in den Sitzungen des Schulausschusses abschließend besprochen?
    – Warum wurde die Bezirksregierung zu spät eingeschaltet?
    – Warum werden die Schulneubauten der Gesamtschule in Rindern und an der Hoffmannallee nicht endlich begonnen?

    Zu letzterem paßt auch der heutige (sehr deutliche) RP-Artikel:
    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/sport/merkur-bleibt-auf-der-strecke-aid-1.6427136
    Sitzen in dieser Verwaltung etwa nur „Bremser“?

     
  15. 1

    Sorry, aber das klingt nach: „Wir haben Mist gebaut und versuchen uns irgendwie aus der Sackgasse rauszuwinden.“
    „Im Interesse der Kinder – auf die es, wie bereits bemerkt, ausschließlich ankommt…“ war doch schon vorher klar, wass die KInder und Eltern wollen…
    „Bei dieser Sachlage die Sekundarschule einfach in eine Gesamtschule umzuwandeln, bedeutete für diese Schule einen unzumutbaren Start. “ und warum wollen dann dort so viele genau dies?

    Die Entscheidung vom 09.12. mag vielleicht angedacht worden sein (siehe Drucksache vom 05.07.), aber ausdiskutiert mit allen wurden das offensichtlich nicht. Wenn die Entscheidung so fundiert gewesen wäre, dann würde da doch nicht ein solcher Sinneswandel (einstimmig!) stattfinden. Hier wird versucht das Fett aus dem Fettnäpfchen wieder einzusammeln.