Im Freitzeitbad Sternbusch nehmen viele Klever für immer Abschied (von ihren Fahrrädern) und unterziehen sich rituellen Absturzexperimenten (10-Meter-Turm) – und, auch wenn es unvorstellbar ist, dass so ein Teil selbst in goldenen Sommern Verluste schreibt, sei hier angemerkt, dass (zumindest) ich es für eine öffentliche Aufgabe ersten Ranges halte, Schwimmbäder zu betreiben. Doch wie präsentiert sich das Juwel des Wassersports in diesem Sommer? Hier der Überblick:
Wasserqualität bis 14 Uhr | ++ | Abends schafft die Anlage die menschlichen Beimischungen leider nicht mehr so ganz |
Wassermenge | ++ | 4674 Kubikmeter, das ist sehr viel |
Schwimmen | ++ | Bis 12 Uhr ziehen Senioren diszipliniert ihre Bahnen, danach Erschwernisse durch Pubertätsanarchie |
Rutschen | + | Wer’s braucht |
Friteusenbereich | + | Gegen Pommes & Preise ist nichts zu sagen, allerdings bei schönem Wetter verschaffen 50-Meter-Schlangen DDR-Gefühle |
Café | — | Ohne Latte macchiato lässt sich heute kein Café mehr betreiben |
Bademeister | ++ | Schick in Rot, tolle Mischung aus Sex Appeal & Autorität, bester Spruch: „Bitte nach links rausschwimmen! Nach LINKS!!!“ |
Preis | ++ | Einzelkarte 2,80 Euro für Erwachsene, 1,40 Euro ermäßigt – unschlagbar |
Den Gong gibt’s noch. Die Durchsagen sind bis zur Klever Innenstadt zu hören.
Ich war schon lange nicht mehr da:
Gibt es denn immer noch die top-moderne Sprechanlage, aus der nach einem Drei-Stufen-Gong eine im gesamten Freibadbereich unverständliche, krächzende Stimme dröhnt: „Der Fahrer des Wagens 35-YZ-GZ wird gebeten, SOFORT zu seinem Auto zu kommen!“?
Hallo,
da muss ich wiedersprechen. Ertrunkene Tote sind meist Schwimmer. Bei Fahrensleuten zur See, galt schwimmfähigkeit, jahrhunderte als Herausforderung des Schiksals. Aber da gabs auch noch keine Bademeister