Die Urmutter aller Billigflughäfen, Hahn im Hunsrück, ist soeben einen Gesellschafter losgeworden: Der Flughafen Frankfurt hat seinen Zwei-Drittel-Anteil an dem nach Passagierzahlen gerechnet florierenden Provinzflughafen verkauft -Â für einen Euro. Scheint wohl doch kein so gutes Geschäft gewesen zu sein.
Die Begründung liest sich jedenfalls so, als hätten sich die Verantwortlichen in diesen turbulenten Zeiten einer Grundregel der Betriebswirtschaftslehre erinnert: Als börsennotierter Konzern könne sich der Flughafen Frankfurt (Fraport AG) sich keine dauerhaften Verlustbringer leisten. Nun besitzt eine Einrichtung 82,5 Prozent der Anteile, die kraft eigener Herrlichkeit einfach mal ein paar andere Maßstäbe („6000 Arbeitsplätze“) zu setzen imstande ist – das Land Rheinland-Pfalz. (Hier der Bericht zum Thema aus der FAZ…)
Ähnlichkeiten zu ebenfalls hauptsächlich von Ryanair genutzten Flughäfen in näherer Umgebung, an denen der Kreis Kleve 50 Prozent der Anteile hält, sind rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtigt. Übrigens scheint in nächster Zeit die 2007-er Bilanz der Airport Niederrhein Holding GmbH veröffentlicht zu werden – und das Zahlenwerk werden wir uns gerne mal genauer anschauen.
Ich bin gespannt auf das Betriebsergebnis des Flughafens.
Unser Betriebe in Kleve und England haben einige Vorteile durch die Verbindungen, die Ryanair nach Polen, England und Spanien ermöglicht. Man kann dies nicht genau beziffern, aber der eine oder andere Arbeitsplatz ist dadurch „sicherer“ gesichert und es fließen mehr Steuergelder zurück.
Als Erbstück des 2. Weltkriegs ist der Flughafen eine Chance für die strukturschwache Region. Man sollte ihn nicht grundsätzlich in Frage stellen.
Wer mit Ryanair Geschäte macht, der sollte dazu auch fit genug sein…
@ralf.daute
Man sollte aber nicht unerwähnt lassen, dass Ryanair diese Masche „Preise runter – oder wir sind weg“ immer und überall durchzieht.
Vor kurzem sind deswegen Verbindungen eingestellt worden, weil die Zielorte sich nicht unter Druck setzen lassen wollten.
> > http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,601056,00.html
Den letzten Abschnitt sollten sich unsere Lokalfürsten mal ganz gründlich erklären lassen.
Da mag jetzt mancher Fluggast sagen: „Das juckt mich nicht, so lange die hier sind, ist es mir noch eh egal, wer dafür zahlt – Hauptsache billig“.
Diese Leute sollten mal nachrechnen, was den Steuerzahler die ganze Chose kostet.
Und vor allem sollten sie mal gründliche Preisvergleiche anstellen – da kann ein Flug mit Ryanair schon mal ganz schön teuer sein.
Es lachen im Falle Weeze nur zwei: Leary und Buurman.