Eine Nicht-so-ganz-Bürgermeisteranekdote

Souveräner Auftritt in Kleve: Peter Altmaier (kein Doktor)
Souveräner Auftritt in Kleve: Peter Altmaier (kein Doktor)
Souveräner Auftritt in Kleve: Peter Altmaier (kein Doktor)

[Die politische Anekdote] Der Niederländisch-Deutsche Businessclub hatte gemeinsam mit dem Wirtschaftsforum Kleverland geladen, und diesem Ruf wollte sich Peter Altmaier, als Nachfolger des Klevers Ronald Pofalla Kanzleramtsminister, nicht verschließen. Er hielt im Restaurant „Het Poortje“ im Erdgeschoss der Anwaltskanzlei Strick einen launigen Vortrag über die „Niederlande als natürlich gewachsener Partner“ (Altmaier spricht fließend Niederländisch und träumt von Robotern, die ihm das Bier bringen), garniert mit Selbstironie („Ich bin nicht wichtigste Minister im Kabinett, aber mit Sicherheit der gewichtigste“).

Und er achtete genau, sehr genau darauf, nicht mit fremden Federn geschmückt zu werden.

Honorarkonsul Freddy Heinzel hatte den Ehrengast als „Doktor“ vorgestellt, was dieser aber nicht ist und folglich freundlich, aber bestimmt zweimal zurückwies. Ein anderer Gast nahm es da nicht so genau, denn Heinzel unterlief noch ein zweiter Lapsus, den allerdings nur wenige bemerkten. Die zwei Gäste Joachim Schmidt und Dr. Artur Leenders wurden dem Minister als „zwei stellvertretende Klever Bürgermeister“ vorgestellt.

Allein: Schmidt ist es in der Tat noch, Dr. Leenders allerdings seit knapp einem Jahr nicht mehr.

Neben Schmidt sind die weiteren Vertreter von Bürgermeister Theo Brauer Josef Gietemann (SPD) und Klaus-Werner Hütz (Bündnis 90/DIE GRÜNEN). Leenders ist zwar Bürgermeisterkandidat seiner Partei, aber das ist eine Hoffnung, kein Amt. Leenders ließ die fehlerhafte Vorstellung allerdings unkorrigiert, und so plauderte Altmaier bei einem Stück Sahnetorte eine Zeitlang mit Leenders in dem Glauben, einen Amtsträger vor sich zu haben…

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22 Kommentare

  1. 21

    @ „G.M.“

    Glückwunsch!
    Bin erwischt worden!
    Natürlich war es Freitag, der 26. Juni.

    😉

     
  2. 20

    12. Michael Bay
    „Leider hat Ralf meine unmittelbar anschließende „Korrektur“ oder Ergänzung nicht veröffentlicht.“
    Herr Daute , ich muß Ihnen sagen, das ist ein Skandal !

    Herr Bay rückt endlich mit dem Urheber der SMS `raus und Sie veröffentlichen diese Zeilen nicht ?

    Klar … das halten Sie für den nächsten „Der Klever“ zurück, um die Auflage zu steigern.
    Das haben Sie wohl von der Bild gelernt. Sex and scandal sell. Behalten Sie doch Ihre Skandale !

    Schande !! und Asche über Ihr Haupt.

    Aber her mit dem .EX !

     
  3. 17

    @3 G.H. das kommt immer noch aus der k und k Zeit. Da stand in der Promotionsordnung
    erlangen der W ü r d e eines Dr. xxx
    Damals wurde aber auch beim Bankett der Herr Inschenhör und die Frau Obergeheimrat noch standesgemäß annonciert und angesprochen.

    Heute steht in den Promotionordnungen (Seit Jahre 1970 ff) „der akademische Grad eines Dr. xxx“
    Ist aber beim Publikum noch nicht angekommen, entweder weiterhin „Frau Doktor“ und „Herr Ingenieur“ zu sagen, bzw. Herr Diplompsychologe (der anscheinend immer im Hintergund mitliest) , oder aber den Titelkram einfach fallen zu lassen.

     
  4. 16

    @2 FF
    Da wir ja Sommerloch haben ist hier vielleicht Platz, ein paar wichtige Aspekte, die vielleicht jemandem noch nicht ganz deutlich waren, durch Zitat aus Ihrem Post noch einmal explizit zur Kenntnis zu bringen.

    „Wie der auf dem Bild gut zu erkennende Autor Ralf Daute zutreffend berichtet,
    hat der amtierende Kanzleramts-Minister Peter Altmaier vor dem Niederländisch-Deutschen Business-Club
    eine Rede gehalten.
    Dadurch ergab sich natürlich auch die passende Gelegenheit,
    die Anwesenden darauf hinzuweisen, dass er keinen Doktor-Titel besitzt. “

    wichtig , wichtig

    “ Ralf Daute berichtet nichts davon, dass auch Dr. Artur Leenders vor dem Niederländisch-Deutschen Business-Club
    eine Rede hielt und dadurch eine vergleichbare Gelegenheit gehabt hätte,
    die Anwesenden darauf hinzuweisen, dass er zwar nicht mehr stellvertretender Bürgermeister ist,
    wohl aber Bürgermeister-Kandidat am 13. September,
    wenn in Kleve die neue Bürgermeisterin oder der neue Bürgermeister gewählt werden wird. “

    Wenn die Grünen einem das Verlautbaren schon verbieten, d a s kann einem hier keiner verbieten.

    „Deshalb darf wohl vermutet werden, dass Dr. Artur Leenders vor dem Niederländisch-Deutschen Business-Club
    gar keine Rede gehalten hat, die ihm eine solche Gelegenheit geboten hätte, den Irrtum richtigzustellen.“

    Ceterum censeo … (der Rest wurde von mir selbst gestrichen, da es dem gestrengen Auge von rd sowieso nicht standgehalten hätte 🙂 )

     
  5. 15

    @Ach, Friedrich Foerster nun auch noch! Die Sache ist relativ einfach. Ich habe vom Veranstalter ein Foto zu der Geschichte erbeten. Das kam auch postwendend, aber es landete bei mir im Spam-Ordner. Ich hatte allerdings auch keine Eile, da von dieser Geschichte keinesfalls die Weltläufte beeinflusst werden. Nach einigen Tagen fragte ich nach, ob ich vergessen worden sei und erhielt die Antwort, dass die Bilder doch bei mir sein müssten. Waren sie auch, und dann stellte ich die Geschichte online.

     
  6. 14

    @1 Lohengräm Chefe ist aber Minister, “ Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Merkel II“

    “ In den Medien und der Öffentlichkeit … die inoffizielle Bezeichnung Kanzleramtsminister gebräuchlich.“https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Chefs_des_Bundeskanzleramts

    aber wo sie sich drüber aufregen, die Schleuse ist doch das bessere Sommerloch , und vielleicht gibt`s ja Zuschüsse für die WKA Salmorth, die wenn nicht gebaut wird, in die Schleuse fliessen (wörtlich gesehen) könnten.

     
  7. 12

    Lieber Peter Wanders,
    auch für diesen Artikel, nein, besser für die Bezeichnung „Dolchstoss sms“ war ich dem Ralf sehr dankbar, weil ich so herzhaft habe drüber lachen können. Und lachen ist ja bekanntlich gesund. „Dolchstoss sms“- das ist wirklich zum schieflachen.
    Lieber „Benno wer immer Sie auch sein mögen“,
    leider hat Ralf meine unmittelbar anschließende „Korrektur“ oder Ergänzung nicht veröffentlicht.
    Allen noch ein schönes Wochenende

     
  8. 11

    Sollte man Altmaier nicht eine SMS hinterher schicken und ihn aufklären, auch über den Doktortitel von Leenders?

     
  9. 10

    @ 4 Ralf Daute:

    Richtig: „dabeisein hilft manchmal weiter“!
    (Nebenbei: Ist das Wort „dabeisein“ hier nicht ein nominalisiertes Verb und müsste „Dabeisein“ geschrieben werden?)

    Und genaues Hinschauen – vor allem ein Blick in den Kalender – kann manchmal auch weiterhelfen.

    Peter Altmaier war am Freitag, dem 26. September, nachmittags zu Gast in Kleve,
    also am Tag der Zeugnis-Ausgabe – für Mütter und Väter von schulpflichtigen Kindern zum Erinnern.

    Am selben Tag veröffentlicht der Autor noch nichts. Geschenkt, es ist ja Freitag.
    Am nächsten Tag veröffentlicht der Autor auch nichts. Geschenkt, es ist ja Wochenende.
    Am übernächsten Tag veröffentlicht der Autor immer noch nichts. Geschenkt, es ist ja immer noch Wochenende.
    Die ganze darauffolgende Woche geht vorüber, und der Autor veröffentlicht nichts. Nun ja, es ist wirklich ziemlich heiß.
    Endlich, in der dann folgenden Woche, am 13. (dreizehnten!) Tag nach dem Ereignis,
    wird der investigativ ermittelte Skandal der brennend interessierten Öffentlichkeit exklusiv mitgeteilt!
    Endlich ist es raus!
    Endlich!

    War der Autor in der Zwischenzeit in Urlaub oder gar krank und daran gehindert, etwas zu veröffentlichen?
    Nö!
    Es wird selbstkritisch und mit wirklich schönem Photo über „Die Sielmannisierung von kleveblog“ veröffentlicht.
    Es wird ausführlich über „… das Neueste aus der gastronomischen Welt“ berichtet.
    Es wird „Der blaue Planet“ erwähnt – und zu retten versucht?
    Es wird – mehrteilig! – der im doppelten Sinne heiß ersehnte „City Survival Guide“ veröffentlicht.
    Es wird auch gleich zwei Mal zu Joseph Beuys veröffentlicht.
    Es wird sehr kritisch über die Nähe einer örtlichen Tageszeitung zu einer örtlichen Bank berichtet.
    (Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

    Nun wird ganz geschickt Anlauf genommen.
    Das Vorspiel heißt: „Warum nicht mal eine köstliche Bürgermeisteranekdote?“

    Dann, endlich – nach fast zwei Wochen der Ahnungslosigkeit – darf die geneigte Öffentlichkeit erfahren,
    was der Autor bei zwei Tischnachbarn mitgehört hat –
    oder eben gerade nicht mitgehören hat, obwohl er doch während dieses ganzen Gespräches so darauf wartete,
    es mithören zu können.

    Wahrlich ein journalistisches Meisterstück!

    Manchmal hat man eben nur Giftpfeile im Köcher,
    die, wenn überhaupt zu etwas, dann höchstens zu Streicheleinheiten imstande sind …

    🙂

     
  10. 8

    @ 7: Wo bleibt Ihre spitze Zunge in Bezug auf das Verhalten von Ihrem Parteikollegen Artur Leenders (Extrawurst BM- Kandidat, Abstimmung etc.)

    Gelegenheit, sich dazu zu äußern hatten und haben Sie ja genug.

    Zeigen Sie es doch Herrn daute, dass Sie es besser können, ein Sommerloch zu füllen 😉

    Benno

     
  11. 7

    Ich muss sagen, lieber Ralf, Dir gilt meine ganze Bewunderung; mit welcher Eleganz Du das alljährliche sommerliche Loch an gesellschaftlich relevanten Nachrichten und Informationen mit feinsinnigem investigativem Report füllst- Alle Achtung. Ich habe Deinem Text entnommen, dass der Gastredner im Gegensatz zu Artur Leenders keinen Doktortitel innehält, und dass Artur Leenders nicht betont hat, dass er zwar BM Kandidat der Grünen, aber kein stv Bürgermeister mehr ist. Nun stellt sich mir die bekannte SchülerInnenfrage: Was will uns dem Autor damit lernen.
    Herzliche Grüße, vielleicht wird das Wetter wieder besser.

     
  12. 4

    @Friedrich Foerster Tja, dabeisein hilft manchmal weiter. Peter Altmaier kam auf den Tisch zu, an dem Dr. Artur Leenders und ich standen, und hielt uns beide für die stellvertretenden Bürgermeister. Ich winkte ab und zeigte auf Joachim Schmidt, tja, und der Rest steht in der Geschichte. Dr. Artur Leenders nutzte die Gelegenheit als Beinahebürgermeister, um den Minister auf das Problem mit der Schleuse Brienen hinzuweisen. Altmaier zeigte sich sehr interessiert.

     
  13. 3

    …son… Doktor Titel macht bei vielen Leuten wohl doch noch heftig Eindruck , für Neider und Profil Neurotiker empfehle ich Paraguay… da gibt es den Honoris Causa für kleine Kohle und mann kann ihn sich dann stolz auf die Klingel schreiben.

     
  14. 2

    Wie der auf dem Bild gut zu erkennende Autor Ralf Daute zutreffend berichtet,
    hat der amtierende Kanzleramts-Minister Peter Altmaier vor dem Niederländisch-Deutschen Business-Club
    eine Rede gehalten.
    Dadurch ergab sich natürlich auch die passende Gelegenheit,
    die Anwesenden darauf hinzuweisen, dass er keinen Doktor-Titel besitzt.

    Ralf Daute berichtet nichts davon, dass auch Dr. Artur Leenders vor dem Niederländisch-Deutschen Business-Club
    eine Rede hielt und dadurch eine vergleichbare Gelegenheit gehabt hätte,
    die Anwesenden darauf hinzuweisen, dass er zwar nicht mehr stellvertretender Bürgermeister ist,
    wohl aber Bürgermeister-Kandidat am 13. September,
    wenn in Kleve die neue Bürgermeisterin oder der neue Bürgermeister gewählt werden wird.

    Deshalb darf wohl vermutet werden, dass Dr. Artur Leenders vor dem Niederländisch-Deutschen Business-Club
    gar keine Rede gehalten hat, die ihm eine solche Gelegenheit geboten hätte, den Irrtum richtigzustellen.