Die wahrscheinlich am besten versteckte Touristen-Information der Welt

Abseits aller Laufwege gut versteckt: Kleves neue Touristen-Informationen an der Rückseite des Rathauses
Abseits aller Laufwege gut versteckt: Kleves neue Touristen-Informationen an der Rückseite des Rathauses

Schon gemerkt? Wahrscheinlich nicht, wie denn auch! Mit der Fertigstellung des Rathauses hat auch das Kleve Marketing ein neues Zuhause bekommen – in eben diesem Neubau. Damit kann Kleves sich rühmen, die wahrscheinlich am besten versteckte Touristen-Information der Welt zu betreiben. Obwohl, ich weiß nicht ganz genau, wie es in Pjöngjang aussieht.

Ältere Klever erinnern sich gerne an den Pavillon auf der Herzogbrücke – besser kann eine Touristen-Information nicht platziert sein. Direkt am Eingang der Innenstadt, genau im Laufweg der Besucher, die von den Parkplätzen oder aber vom Bahnhof kommend in die Stadt strömten. Später zog die Einrichtung um in ein Gebäude am Kopfende der heute nicht mehr existierenden Straße, hinter der Herzogbrücke entlang des Spoykanals führte. Heute steht dort die Volksbank. Ebenfalls eine gute Lage, gut sichtbar für alle, die auf der Suche nach Informationen über ihr Reiseziel waren.

Blick auf die Herzogbrücke, oben links der Pavillon (Foto Christoph Hünnkes/Kleve anno dazumal)
Blick auf die Herzogbrücke, oben links der Pavillon (Foto: Christoph Hünnkes/Kleve anno dazumal)

Das vergangene Jahrzehnt schließlich waren die Mitarbeiter des Kleve Marketings auch strategisch günstig untergebracht – in der Eckimmobilie Herzogstraße/Opschlag, wiederum gut sichtbar an den Hauptverkehrswegen gelegen. Für die Besucher erfüllte der Standort seinen Zweck, doch die Immobilie selbst war in einem miserablen Zustand und weckte offenbar Begehrlichkeiten nach einer dem Geschäftsführergehalt angemessenen Unterbringung.

Die fand sich nun im neuen Rathaus. Das aber ist bekanntlich ein ehemaliges Krankenhaus, das, seiner Bestimmung gemäß, sich nicht in den Vordergrund drängte, sondern eher im Verborgenen stand. Das Gebäude liegt in der zweiten Reihe der Kavarinerstraße, oder, aus der Sicht der vom Bahnhof kommenden Besucher der Stadt, hinter der Deutschen Bank. Von dort aus gesehen, dann aber in der hinteren, verdeckten Ecke. Höchstens Abenteuertouristen, die einmal abseits der ausgetretenen Pfade ihr Reiseziel erkunden wollen, haben die Chance, auf das Büro zu stoßen. Wollen sie eintreten, müssen sie noch den Türöffner rechts vom Eingang betätigen (das muss heute wahrscheinlich so sein, wird mich aber nicht von meiner Meinung abbringen, dass Türen einem auch die Gelegenheit geben sollten, sie auf althergebrachte Weise zu öffnen). In Inneren fällt der Blick sofort auf einen hohen Tresen, der den Besucher – wenn er denn überhaupt bis dorthin gekommen ist – psychologisch zu einem Bittsteller degradiert.

Das Ganze ist so vermurkst, dass man sich fragt, wer das abgezeichnet hat. Wollte man den Mitarbeitern von Kleve Marketing etwas Ruhe vom Alltag verschaffen. Abhilfe scheint erst in Sicht, wenn die Volksbank Kleverland infolge von Fusionen ihr Klever Verwaltungsgebäude nicht mehr benötigt und das Rathaus dorthin umzieht. Im Foyer des Gebäudes könnte sich die Stadt den Besuchern angemessen präsentieren. Die Weinhandlung kann vom Kämmerer übernommen werden. Das neue Rathaus verwandelt Christian Nitsch dann in ein Seniorenpflegeheim. Viele Ratsmitglieder müssten sich dann auch nicht mehr groß umgewöhnen.

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24 Kommentare

  1. 23

    @18
    Mmuuuhhh, das Frittenfett habe ich ja gar nicht gefressen, sondern nur mitgebracht – sonst könnte die Stadtverwaltung ja nicht ihr Fett abbekommen, mmuuhhhhh?! Im übrigen ist es bei so manchen Kühen heute hipp, sich das Fett von den Hips absaugen zu lassen, mmuuuhhhh. So viel, dass er für ganz Belgien und ein paar angrenzende Landstriche reicht, mmuuhhh.
    PS:
    Von Walhorn bin ich weiter zu einer Talsperre gefahren und da war es schön ruhig und sonnig, mmuuuhhh. Dort habe ich dann im Wald ein Fladenfloß gebaut und zu Wasser gelassen, mmuuuhhh. Müll rein- oder raus ans Ufer werfen, segeln und schwimmen darf (S)Tier und Mensch da nicht, da die Talsperre für Trinkwasser ist, mmuuuhhh. Aber von einem Verbot von unbemannten Fladenflößen stand da nix …, mmuuuhh.

     
  2. 22

    @ 16. Lohengräm :
    @@@ SchatzTruhe voller neu ausgegrabener alter Fotos aus Kleve @@@
    Dann dürfte
    http://www.kle-blatt.de/blog
    nach Ihrem Geschmack sein.

    übrigens :
    Neulich suchten Sie Literatur über Klever StraßenNamen.
    rd stellte sein berühmtes Gedächtnis unter den Scheffel
    und gab nur einen etwas „vetippten“ Hinweis auf das interessante Buch
    der Klever Künstlerin und KunstHistorikerin Drs. Sabine Noack :
    Woher die Namen kamen
    Klever Straßen und ihre Geschichten.
    mit 40 eigenhändigen Zeichnungen der Autorin
    Verlag für Kultur und Technik, Norbert Lützenkirchen
    Kleve, 1997
    m.W. nur noch antiquarisch verfügbar.
    Haben Sie es inzwischen auftreiben können ?
    falls nicht : MartFing@aol.com

     
  3. 21

    >Herzogbrücke – besser kann eine Touristen-Information nicht platziert sein

    Eine Touristeninformation am und im Bahnhof wäre wahrscheinlich der sinnvollste Standort.

     
  4. 20

    Ich bin als Klever sehr stolz, dass es in der Verwaltung meiner Heimatstadt so kreative Köpfe gibt, die es immer noch schaffen, Ihre eigenen „Schilda-Kreativität” toppen. Weiter so, ich freue mich schon auf das nächste Schildahighlight.

    Vielleicht das Bahnhofsdach oder die Ãœberführung vom Pendlerparkplatz. Es gibt bestimmt Themen genug…

    Kleve soltte mal in die Satire-Sendung extra3…

    Benno

     
  5. 19

    C.L.E.V.E. (alte Schreibweise), Definition: Chaoten mit Lebensmüden und Einfälltigen Vollhonckallüren Enervieren! Applaus, Applaus, Applaus.

     
  6. 18

    @17. Niederrheinstier

    buhhhh, Stier, willst Du mir nun echt erzählen daß Du deine verblichenen Verwandten und Vorfahren sogar beim Frittenessen zu Dir nimmst ?
    Die Fritten schmecken ja unbestritten besser, da bei den Belgen, aber Du weisst ja, das weisse Fett ist nicht weiss vom Palmfett, ja, äh … zumindest den anderen Lesen will ich mal den brutalen Kannibalismus ersparen.
    Das belgische Frittenfett heisst da ´blanc de boef´ oder bei den Vlamen `ossewit` und schon mag`s kein Vegetarier mehr .
    Ãœbrigens, Walhorn , da brauchteste ja nicht mal Deine Fremdsprachenkenntnisse ´rauskramen, um dich mir den Locals zu unterhalten, obwohl … unterhalten , kann man da überhaupt vom akustischen her Conversation betreiben, mit ´ner Autobahn mitten durch den Ort ?

     
  7. 17

    Mmuuuhhhh, schöner Artikel, mmuuuhhh. So macht Kleveblog-Lesen Spaß, mmuuuuhh. Da kriegt die Stadtverwaltung mal wieder völlig zurecht ihr Fett ab – denn, was die im Großen plant, ist ja schon ziemlich Naja, mmuuuuhhhh. Aber die vielen handwerklichen Fehler bei den Detailplanungen – einfach nur erschütternd, mmuuuhhh. Beispiel gefällig? Der soeben fast fertig gestellte Teil des Naja-E-Bike-Cycle Super Highways von Kleve nach Kranenburg hat im Bereich der Parkplatzüberbauung in Fahrtrichtung links noch die alten Randsteine mit unterbrochenen Drempeln, die früher mal verhindern sollten, dass parkende Autos ins Grüne rollen, mmuuuhhh. Wenn da zukünftig einmal ein Radfahrer einem querstehenden Einkaufswagen oder einem nach ihm schnappenden Hund ausweichen muß, mmuuuhh, der wirkt dann nachher bestimmt ganz abgehoben (bzw. abkatapultiert). War am Wochenende in dem Land, wo die Fritten wachsen, um dort vor Ort (in Walhorn) ganz nebenbei zu prüfen, dass die Bauern dort auch alle schön die von ihnen gemolkene Kuhmilch abliefern, mmuuuuhhh. Habe extra auch etwas von dem original-belgischen Frittenfett mitgebracht, mmuuuhhh. Und da ja ich zur Zeit vielleicht der einzige bin, der bis zum neuen Rathaus gehen darf (von der Kavariner Str. und von dem Parkplatz an der Hafenstr. aus ist der Zugang ausweislich der Beschilderung für zu Fuß gehenden Menschen (und für Autos sowieso), aber nicht für (S)Tiere (und auch nicht für Radfahrer, so denn sie nicht absteigen) verboten), mmuuuuuhhh, mach ich mal auf kontaktsuchend und gehe da schon einmal die Klinken putzen – mit dem Frittenfett natürlich, mmuuuuhh! Dann kriegt die Stadtverwaltung auch von mit ihr Fett ab, mmuuuuh! Mit schönen Grüßen aus Walhorn (nicht aus der Partnerstadt Ronse – aber vielleicht kommt ja von dort auch noch etwas (Fritten-) Fett), mmuuuhhhh!

     
  8. 16

    Diese stets neu ausgegrabenen alten Fotos aus Kleve sind eine wahre Schatztruhe.
    Sehr schön, bitte mehr davon. Oder vielleicht einen Aufruf machen damit mehr Menschen alte Fotos die in Schubladen verstauben an den kleveblog schicken. Das müssen keine Fotos aus dem Mittelalter sein, – auch was „nur” 20 Jahre alt ist (also alles was es an Fotos gab bevor Digitalkameras und Smartphones kamen) hat historischen Wert.

    🙂

     
  9. 15

    Schon die Ausstrahlung dieser neuen Klever architektonischen Schande mit Bram Stoker (Dracula) Touch hat auf dem Foto was ablehnendes,bedrohliches.

     
  10. 14

    Eigentlich hat dort doch die Rathaussanierung stattgefunden.
    Aber laut Beschriftung befindet sich dort nun die „TOURIST INFORMATION”.
    Vom RATHAUS keine Spur.
    Da werden die TOURIST INFORMATIONs von Großstädten wie Amsterdam oder London blass vor Neid, wenn sie den Klever Prunkbau ihrer Kollegen sehen.
    Lachen werden diese Kollegen allerdings über den Klever Weltrekord, was die Distanz Bahnhof-Touristeninformation betrifft.
    Der Service heißt auch auf kleve.de „Tourist Info” (soll das englisch sein?), aber die Seite gibt`s nur auf deutsch und niederländisch.
    Ich wollte als Bürger auch zur Eröffnungsparty des Rathauses. Die muss natürlich ausfallen, wenn Kleve dank seines neuen Bahnsteigdaches für die riesigen neuen Touristenströme und Studentenmassen eine so große Gästeinfo braucht
    Und jetzt meine Frage als Klever Bürger: Wo muss ich hin, wenn ich ins Rathaus oder zur Bürgermeisterin will?
    Wenn ich auf kleve.de nach „Adresse Rathaus” frage steht dort Minoritenplatz 1.
    Das ist nicht wie von rd prognostiziert die Volksbank.
    Google Maps führt mich vor den Eingang der TKK. Die Stadtverwaltung ist jetzt anonymer Mieter der Deutschen Bank!
    Aber auch hier kein Schild „Rathaus”.
    Kann man ja verstehen nach all dem Heckmeck rundum die Rathaussanierung.

     
  11. 13

    Laut Google befindet sich das Kleve Marketing/Touristinformation mitten aus dem Minoritenparkplatz.
    https://goo.gl/maps/UG3FeXR9tq62
    Ungefähr dort wo es vor über 10 Jahren mal war.

    Da wahrscheinlich sehr viele Besucher zuerst Google nach dem Weg fragen, vielleicht für das Stadtmarketing eine Aufgabe Google dazu zu bringen, die neue Adresse anzuzeigen.

    Oder die Lösung für das Minoritenplatzproblem.
    Da wieder eine Pavillion aufbauen. 🙂

     
  12. 12

    @8. Martin Fingerhut
    Was stört Sie an der Wegweisung? Es sind doch Touristen, die wollen doch was erleben .
    Schlappe 40.000 km und schon sind sie dort, wo sie hinwollen, Tourist Info Cleves City.
    Von dem Trip werden die bis weit in ihr Rentenalter schwärmen ,who wants more?

     
  13. 11

    @ Artikel Ja, Herr Daute, etwas weiter durchgedacht hätten Sie ja die perfekte Lösung für das Problem Tourist-Info und Voba selbst entdeckt.
    Die Vinothek scheint total nicht ausgelastet.
    Der frühere Mitarbeiter der Stadt Kleve der jetzt bei der VoBa einen bescheidenen Minijob bekleidet, um nicht bei eines seiner früheren Ämter an der Lindenallee vorsprechen zu brauchen hat bei der VoBa keine echte Beschäftigung.
    Was liegt da näher um die Touristinfo, bestückt mit dem wegekundigen Rentner in der Vinothek bei der VoBa unterzubringen.
    In Product Placement- Rechte an die VoBa vergeben, und schon amortisiert es sich für Alle mit geschlossener Börse.
    Wenn dann den Politessen noch die Beantwortung leichterer Touristeninfo zugewiesen wird kann Kleve mit der Verfügbarkeit eines Tourist-Info-Dienstes all over the City werben.

     
  14. 10

    2. Bild auf Graustufen reduzieren – Kleve ist rot – Loock – Zeitlupe – Brienerstrasse – ich hab 482 Bilder der Zeitlupe – das gleiche auf der Rama – Mülldeponie – vielleicht kennen die Ratsis Kleve garnicht – leider bin ich nicht mehr in Weeze

     
  15. 9

    @1 MvA,

    ja, ja, es wāre nicht Kleve, die Stadt der Kasperle Verwaltung, wâre nicht die Anstalt in der Nāhe!

     
  16. 8

    @ 7. Didi :
    keine Sorge !
    Ganz egal welch unwürdiges Gewürm aus dem schäbigen Restchen der Welt
    den Stop am Wolfgang Spreen International AirPort DüsselDorf-Weeze verpennt,
    am Ende der Strecke aus der NWB geschmissen wird
    und nun droht, sich in der GlamourMetropole Rijn-Spoy breit zu machen :
    Bis mindestens DiensTag – also rund 7 Wochen lang – wurde es von der alten Tourist-Info aus
    direkt zurück in die Walachei dirigiert, wo das Gesocks hinGehört !
    Am Eingang zur nicht-mehr-Tourist-Info
    prangten gleich 3 „WegWeiser” ( „Weg” gesprochen [Wech] = „Fort” ) in unterschiedlichen Sprachen.
    Auf allen 3 wies je eine lange Kette von Pfeilen den Weg zum neuen StandOrt – nach LINKS !
    also Richtung BahnHof und darüber hinaus.!!
    eben TOURist-Info !!!
    ” Macht erst mal eine lange Tour ehe ihr uns findet ! ”

    Vielleicht ist auch der Besitzer jener fiets,
    die samt vollgepacktem Hänger seit Tagen in der KavarinerStraße am BaumRondell vor der UnterStadtKirche steht,
    auf der Suche nach der Tourist-Info im KleveLabyrint verschollen.

     
  17. 7

    An alle Leser diese Blog-Eintrages: Bitte bedenkt, dass die Zielgruppe der Touristinformation Auswärtige sind (womöglich aus Goch oder von noch weiter weg). Ich plädiere für die Schließung dieser Einrichtung. Die MitarbeiterInnen sollten im Namen des Ordnungsamtes künftig auf die Jagd auf Parksünder gehen. Armes Kleve!

     
  18. 6

    Sehr treffend beschrieben. Das passt alles zu den unsäglichen Planungen und Entscheidungen der Klever Tüchtigen.

     
  19. 5

    Touristen-Information
    Minoritenplatz 2, 47533 Kleve
    Tel.: 0 28 21 / 84-806
    Fax: 0 28 21 / 84-899
    E-Mail: stadtmarketing(at)kleve.de

    Öffnungszeiten
    Juni bis August:
    Mo – Fr: 10-18 Uhr sowie Sa: 10-15 Uhr
    September bis Mai:
    Mo – Fr: 10-17 Uhr sowie Sa: 10-14 Uhr

     
  20. 3

    BRAVO!!! Herr Daute……sehr, sehr gut beobachtet und mit weiser Zukunftsperspektive auf den „Schirm“ gebracht…. 🙂

     
  21. 1

    Ein weiterer Beitrag zur unendlichen Serie „Es wäre nicht Kleve, wenn…”