Der süße Satz des Tages: „… ohne die normalen Betriebsabläufe zu stören“

Welcher Flughafenbetreiber würde sich das nicht wünschen?!

Es ist an dieser Stelle schon einmal etwas geschrieben worden über das „Netzwerkevent“ der Rheinischen Post mit dem Titel „Kreis Kleve konkret“, welches am 10. März stattfinden wird und heute erneut Gegenstand der Berichterstattung des Blattes ist. Die Entscheidung, das Ereignis am Flughafen Weeze und damit an einem Ort stattfinden zu lassen, der chronisch defizitär ist und ohne einen erneuten staatlichen Zuschuss vermutlich schon gar nicht mehr am Wirtschaftsleben teilnähme, kann in der ihr innewohnenden Symbolkraft gar nicht hoch genug bewertet werden. Aus ihr spricht die vollendete postfaktische Totalwurschtigkeit zu uns. Wie aber formuliert das Blatt in der heutigen Ankündigung die denkwürdige Verortung der Veranstaltung? So: „Genauer gesagt werden an diesem Abend rund 350 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, den Verbänden und dem Brauchtum [??? – Anm. d. Verf.] erwartet – ohne dabei die normalen Betriebsabläufe des Flughafens zu stören.“ Das ist fein gesagt und auch durchaus richtig. Besondere Vorkehrungen mussten dafür allerdings nicht getroffen werden, denn „normale Betriebsabläufe“ gibt es zu der frühen Abendstunde am Flughafen schon längst nicht mehr: Ausweislich des Flugplans wird die letzte von einem knappen Dutzend Flugbewegungen an diesem Tag schon Stunden vorher stattgefunden haben, sodass das Ambiente des Geisterterminals den geladenen Gästen des Ereignisses exklusiv vorbehalten sein wird. Sie werden es mit Blick aufs Büffet vermutlich zu ignorieren wissen. Der Leser aber wird offenbar für sehr dumm gehalten.

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13 Kommentare

  1. 13

    Wenn der Stammbaum zum Kreis wird – willkommen am Niederrhein.

    Früher wurde vor dem Essen gebetet, heute fotografiert. Beten wäre aber in diesem Fall angebrachter…

     
  2. 12

    Ich kann mich noch an meine aktive Zeit als Mitglied eines Kommunalparlaments erinnern. Da bereitet man sich vor, nimmt konzentriert zwei oder drei Stunden an der Sitzung teil, ließt dann einen Tag später in der RP einen Bericht darüber und stellt sich nur noch eine Frage: „Warst Du gestern ggf. an einem völlig anderen Ort?“

    Es ist genau so in diesem Bericht: Auf eine ganz subtile, hinterlistige Art und Weise wird zwar nicht gelogen, aber die Geschehnisse derart verdreht, dass dem Leser in gewisser Hinsicht – auf bestimmte Details bezogen – ein um 180° gedrehtes Bild eingehämmert wird.

    Mir fällt zur RP wirklich nichts mehr ein, außer die Forderung, dass man den größten Teil der Beiträge doch bitte mit „Kommentar“ oder „Anzeige“ kennzeichnen möge!

     
  3. 11

    Mhh, also Betriebsabläufe hat selbst der BER Flughafen, also ist an der Aussage erst einmal nix falsches. Was den Sinn oder Unsinn der Veranstaltung betrifft…Naja die RP sollte sich auf das Kerngeschäft besinnen und wieder besser werden. Dieser Ausflug in die Welt des Veranstaltungsmanagements hat bisher – bei der RP – selten geklappt.
    Der name van Bebber ist nicht selten am Niederrhein und wer nach Xanten sieht entdeckt dort ebenfalls ein erfolgreiches Hotel mit dem Betreibernamen van Bebber, also gibt es sicher viel zu spekulieren, man kann sich aber auch wieder wichtigen Dingen widmen

     
  4. 10

    Ha, ha, ha, Ludger, da sind se wieder die Neider. Deine Freunde aus Kalkar freuen sich schon wieder auf deine berühmte „take off“ party in deinem Büro. Sorry, das wir uns beim letzen mal nicht halten konnten und deine geliebten USM Haller sidebords ein wenig gelitten hatten. Aber scheiß drauf.

    Ãœbrigens deinem Haus steht die Solaranlage prima! Wo ist das Problem.
    Also, bis bald, wir trippel wieder. Natürlich freuen sich alle wieder auf die Bootsfahrt, du bist und bleibst unser Steuerman.

     
  5. 8

    Wer ist der im Bericht erwähnte Kulinarik-Verantwortliche und auf dem Foto ganz rechts abgelichtete Hendrik van Bebber?
    Wenn man kurz recherchiert, findet man lediglich einen RP-Bericht über einen „Hotelbesitzer“ (Bestdeal Airporthotel Weeze) gleichen Namens. Gibt es da verwandtschaftliche Beziehungen zum Flughafen-Geschäftsführer?

     
  6. 7

    Mmuuuh, kommen auch die Flughafenkollegen aus Geilenkirchen-Teveren, mmuuuuh?
    Also aus einem der Nachbarorte von Gangelt, mmuuuuh?
    Da, wo immer die Flugzeuge mit dem großem, aufgesattelten Corona-Virus abheben und landen, mmuuuuh.

     
  7. 6

    Was ist das für eine Peinlichkeit, die die RP mit ihren Komparsen aufführt?! @2.: gute Idee, das Abo zu kündigen, und weitere Mitmacher sind gefragt. Vielleicht schauen dann die RP-Kollegen mal auf die Abonnenten-Zahlen, wenn schon die professionellen Grundsätze der „4. Gewalt” nicht mehr interessieren.
    Und Herr Daute: die „postfaktische Totalwurschtigkeit” ist der treffendste Ausdruck für diese jämmerliche Flughafen-Allianz = würde ich sofort als „Wort des Jahres” küren! Sie können wenigstens schreiben und haben Ihre Redlichkeit – im Unterschied zu den RP-Kollegen – bewahrt.

     
  8. 5

    Wo nichts los ist, kann auch keiner stören. Na, jetzt ich weiß ich zumindest wofür die 2 Mio. noch verwendet werden!

    Benno

     
  9. 4

    3 .) Gute Location, auch zur Isolierung von „ALLEM “ 🤫 bestens geeignet . 😁 🙄

     
  10. 3

    Solch eine Veranstaltung ist sicherlich eine gute Gelegenheit,
    um das Coronavirus in den Kreis Kleve zu holen und durch die Toplocation „Flughafen“ in weitere Teile der Welt zu verteilen.

     
  11. 2

    Liebe Vetternwirtschaftende, Strippenziehende, Buffettfräsende, vanBebbernde, Klüngelcousins aller Koleur, Freunde des Grünkohls: Willkommen zu „Das Pfeifen im Walde“

    Ich trug mich schon länger mit dem Gedanken, mein RP-Abo zu kündigen. Vielen Dank für diesen letzten Anstoß. Sollte ich „demenz“ werden, melde ich mich wieder…

     
  12. 1

    Die Selbstüberschätzung des Herrn van Bebber lässt nicht nach. Was soll die Veranstaltung dem Flughafen bringen? Wenn der Minister Wüst wirklich kommt, wäre das eine Gelegenheit, die grundsätzlichen Probleme des Flughafens zu besprechen und um Hilfe zu bitten. Immer noch ist es möglich, größere Auslastung in Düsseldorf nach Weeze zu verlagern. Das bedeutet natürlich, dass Verhandlungsgeschick gegeben ist. Das ist wohl kaum anzunehmen. Also Veranstaltung für einen Schuss in den Ofen, wie man sagt.