Das THW vor Düffelward: Auf diese Männer ist Fährlass!

Bereit zur Überfahrt: Ein Helfer des THW in winterfester Schutzkleidung in Signalfarbe (Foto: THW)
Mit einer mobilen Heizung wird der Steuerstand des Bootes geheizt und betriebsfähig gehalten. „Eine durchaus ungewöhnliche Maßnahme“, so Klaus Heimanns, Sprecher des THW (Foto: THW)
Hält Kurs auch bei arktischen Verhältnissen: THW 81878

Eisige Windböen peitschen über den mächtig angeschwollenen Altrhein bei Düffelward und wühlen das Wasser auf. Feiner Schnee wirbelt durch die Luft, die feinen Flocken treffen wie Nadelspitzen auf die Haut der Besatzung und Passagiere der Fähre THW 81878, die sich unbeeindruckt von den Gewalten der Natur auf den Weg macht von Düffelward nach Schenkenschanz, und dann wieder von Schenkenschanz nach Düffelward.

Die Personenfähre des Technischen Hilfswerks ist für die Bewohner der Halbinsel Schenkenschanz die letzte Möglichkeit, ihre Insel zu verlassen, seit die Straße bei Griethausen überflutet ist. Und auch die Beschäftigten der Ölwerke Spyck (AMD) und des Klärwerks in Salmorth haben ohne das Boot keine Chance, zu ihren Arbeitsplätzen zu kommen.

Bis zu 200mal pro Tag fuhr das THW-Boot in der Hochwasser-Woche, am Sonntag, nach dem Wintereinbruch, sank die Zahl der Überfahrten deutlich. Die Nachtschicht von Mitternacht bis 8 Uhr morgens verzeichnete 20 Überfahrten, die Tagschicht von 8 Uhr bis 16 Uhr noch einmal die gleiche Zahl.

Gefahren wurde aber weiter, auch wenn die Einsätze im Schneesturm beschwerlich wurde, rund um die Uhr, in drei Schichten. „Seit Dienstag stellen wir die Fährverbindung sicher“, berichtet Klaus Heimanns, Sprecher des THW-Ortsverbands Kleve. „Jede Schicht hat 8 Stunden und ist mit zwei Mann besetzt. Dazu kommt Entlastungspersonal, damit die Helfer unter den widrigen Wetterbedingungen auch mal Pause machen können. So sind am Tag zwischen acht und zehn Helfer im Einsatz.“ Der gesamte Schichtplan führt rund 30 ehrenamtliche Helfer auf.

„Die Bedingungen sind schwierig“, so Heimanns. Schon das normale Hochwasser mit seiner Strömung ist eine Herausforderung, aber eine, die man kennt. Doch jetzt kamen noch der eisige Nordostwind und der Schneefall hinzu. Das Thermometer sank auf minus fünf Grad, die gefühlte Temperatur lag wegen Böen noch einmal zehn Grad niedriger. Damit das Boot überhaut einsatzfähig blieb, musste am Ufer eine mobile Heizung in Betrieb genommen werden, die warme Luft in den Führerstand blies – so das die Instrumente und Anzeigen auch bei der Kälte weiterhin funktionierten.

Der Einsatz ist vorerst bis Mittwoch terminiert. Es wird erwartet, dass das Hochwasser wieder zurückgeht. „Wir können aber jederzeit reagieren, je nachdem, wie die Lage sich ändert“, so Heimanns.

Kleve sagt den unermüdlichen Helfern: DANKE!

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10 Kommentare

  1. 10

    Sehr schön, diese tatkräftigen Menschen im Einsatz für das Gemeinwohl 💚

    Hier schöppen sich Nachbarn gegenseitig den Gehweg frei … wer gerade Zeit hat

     
  2. 8

    ☝🏽… war Karneval ein vorsichtiger Protest gegen das damalige adelige +klerikale ausbeuterische Establishment i.d. Welt die sich heute Deutschland nennt ? 🤔 Das heutige Establishment hat da nichts zu befürchten da wird das unzufriedene Volk mit „Kamelle“ beruhigt + zufrieden gestellt .👏🏼👏🏽😂.. 🍻

     
  3. 7

    @3 otto

    „Wann wird ein „ähnlicher” Bericht in der RP erscheinen?“

    Naja, bereits am 05.02. ist in einem RP-Artikel über Vorbereitung und Arbeit des THWs und der FFW im Lokalteil berichtet worden.

     
  4. 6

    @Jemand Seit dem Sündenfall ist das Böse in der Welt. Karneval handelt von der Auflösung des Bösen und der Sehnsucht nach einem paradiesischen Urzustand. Die Wege dorthin sind ebenso verschieden wie vergeblich, und manchmal braucht es halt einen Schlüpferstürmer.

     
  5. 4

    @3

    Ist doch gut, wenigstens einer der weiß, was wichtig ist. Verstehe diesen ganzen Tamtam um Karneval nicht…. Muss man sich einen Vorwand suchen um sich zu betrinken und peinlich zu benehmen?! Oder geht es da um mehr? Ich bitte um Aufklärung!

     
  6. 3

    Wann wird ein „ähnlicher“ Bericht in der RP erscheinen? Wahrscheinlich konzentriet man sich dort schon
    jetzt auf den abgesagten Karneval bzw. für Kleve den nicht stattfindenden Zug!
    Hier kann Ralf diesmal nur hinterher „hinkeln“!!!!!!!!!!!!!!

     
  7. 2

    & 1

    Vermutung: Die traditionell flachen Hierarchien in der Redaktion befördern schnelle Absprachen…

     
  8. 1

    @RD
    Respekt, Herr Daute. So eine schnelle Reaktion kennt man von der hiesigen sonstigen Presse nicht

    @THW
    Meinen Respekt vor ihrer Leistung haben Sie schon lange