1389 Tage ohne Freibad, und es werden nur noch elf mehr

Wirkt wie ein abstraktes Gemälde: Das Sternbuschbad aus großer Höhe, kurz vor der Eröffnung (Foto: Torsten Barthel)

Am 12. September 2015 konnten sich die Klever Bürger zum letzten Mal auf den Liegewiesen des Sternbuschbades aalen, die schier endlosen weiten eines 50-Meter-Beckens auskosten, allen Mut zusammen nehmen und vom 10-Meter-Turm springen. (Am 13. September 2015 war das Bad dann noch für Hunde geöffnet.) Es folgten, den heutigen Tag eingerechnet, 1389 Tage, an denen der Klever notgedrungen nach Goch oder Emmerich ausweichen musste, um in den Genuss eines öffentlichen Freibads zu kommen. Tage, an denen Baggerseen erkundet wurden oder, wenngleich dies nur die schwache Ahnung des originalen Erlebnisses ist, beim Discounter erstandene Pools im Garten platziert wurden. Doch nur noch weitere elf Tage muss auf dieses Sommervergnügen ersten Ranges in den Grenzen der Stadt verzichtet werden, dann, nach insgesamt knapp vierjähriger Bauzeit, hat Kleve wieder ein Freibad. Und zwar ein schönes!

Aus der Luft, von Torsten Barthel mit einer Drohne aus großer Höhe fotografiert, präsentiert sich das Gelände ebenso jungfräulich wie einladend. Gut erkennbar ist allerdings der große Wermutstropfen für die Fraktion der Bahnenschwimmer – von den ehemals acht 50-Meter-Bahnen sind gerade einmal anderthalb übrig geblieben. Den Rest des ehemaligen Olympiabeckens eroberte zu einem guten Teil eine Spaßbadelandschaft, die Planschern reichlich Gelegenheit zur Zerstreuung bietet.

Der Sprungturm ist auch verkleinert, die Frage ist allerdings, ob nicht auch fünf Meter Mut ausreichen, um die Damen- oder Herrenwelt zu bezirzen. Mut, so die Meinung des Autors, lässt sich ohnehin schlecht quantifizieren. Gut zu sehen ist überdies, dass dem Rasen noch ein paar Tage des ungestörten Wachstums ganz gut zu Gesicht stehen. An vielen Stellen scheint das Erdreich durch.

Am 14. Juli, zu Beginn der Sommerferien, sollte die Bodenbedeckung strapazierfähig genug zu sein, um den Ansturm von Badegästen, die nach einem Jahrhundertsommer ohne Freibad auf Entzug sind, standzuhalten. Sie werden eine Anlage vorfinden, die, mitten im Wald gelegen, zu den schönsten im Lande gehört!

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2 Kommentare

  1. 2

    Mmuuuuh, mmuuuh, keinesfalls soll jemand vermmmuuuuuhten, dass ich für das Durchscheinen des Erdreichs verantwortlich sein könnte, mmuuuuh. So tief im Wald gehe ich für gewöhnlich nicht grasen, mmuuuuh. Vermmuuuuuhtlich ist das Durchscheinen des Erdreichs einfach nur eine Folge des Rasensprengens, mmuuuuh!

     
  2. 1

    Ich war einer der Wenigen, die an dem übrigens recht kühlen 12. September 2015 Badegast dort waren. Die 10-Meter-Plattform war da schon seit langem gesperrt. Ãœber die Gründe dafür hat Kleveblog übrigens berichtet.