Kreisliga B: »Ich glaub‘, ich hab‘ Granulat im Ohr«

»Die halbe Mannschaft ist weg, vier gesperrt, zwei musste ich noch abgeben«, erläutert Coach K. interessierten Zuschauern die Situation, bevor er sich eine Fluppe anzündet und für ein paar Minuten in der Trainerbank wegduckt. 1. FC Kleve 3 gegen GW SuS Kalkar, Kreisliga B, 100 Zuschauer am Bresserberg, darunter Ralph van Hoof (Chef des Klever Ordnungsamtes), Christoph Thyssen (Vereinsvorsitzender 1. FC Kleve) und Holger Tripp (Chef-Schiedsrichter des Fußballkreises) – klar, nach der Vorgeschichte mit den vier roten Karten gegen Kleve am Sonntag voriger Woche. »Wo kriegste denn die Spieler her?«, fragt ein Zuschauer. »Burg Ranzoff«, so Coach K. schlagfertig.

Wer sich denn Sonntag Nachmittag in der Oberstadt mit munterem Amateurfußball vertreiben will, kommt schnell auf seine Kosten. In der 25. Minute scheitert Kevin Peters frei vorm Tor aus acht Metern am Klever Keeper Alexander Mantwill, acht Minuten später zieht Kevin Wanders aus 16 Metern knapp übers Kalkarer Tor. Zuschauer begrüßen sich mit den Worten: »Ey, wo ham se dich denn ausgegraben?«

Kurz vor der Pause weitere Erläuterungen des Klever Trainers zur prekären Personalsituation: »Der Dominik ist heute morgen von der AIDA zurück, der hat sieben Stunden Zeitverschiebung und zehn Stunden Flug hinter sich.« Sagt ein Zuschauer: »Besser als zehn Stunden Kneipe.« Sagt der Trainer: »Da hab‘ ich früher die besten Spiele gemacht.«

Halbzeitpause, in der Sportsbar läuft Biathlon und Pils. Faire Preise, guter Service. Danach wieder Fußball, erstmal Kalkar: Kevin Peters schießt erst aus kurzer Distanz am leeren Tor vorbei (53.), dann köpft er aufs lange Eck – aber wieder neben das Gestänge (68.). In der 77. Minute verzieht Paul Schoemaker aus kurzer Distanz, wobei es einem mit den Kalkarer Verhältnissen vertrauten Zuschauer entfährt: »Unter Tenhagen war der mal gut.«

Kurz vor dem Ende kommt dann auch der 1. FC Kleve wieder zu Chancen, erst durch Dennis (81.) und dann durch Kevin Wanders (89.), dessen Distanzschuss beinahe unter Kalkars Keeper Alexander Znak hindurchflutscht. In der Nachspielzeit vergibt Stefan Paeßens die letzte Siegchance für die Gäste, als er einen Ball aus 10 Metern über die Latte ballert.

Das Ende einer unterhaltsamen Partie, die keinen Sieger verdient und mit der souveräne Schiedsrichter Michael Henken (Nütterden) keine Probleme hatte: »Beide Mannschaften waren sehr fair, alle Spieler haben sich gut benommen, ich musste nur zwei Gelbe Karten verteilen.«

1. FC KLeve: Mantwill – Klebba, van Gisteren, Egici, Miri, K. Wanders, Kalkes, Timmer, D. Wanders, Hatamieh, Azoitei-Frumosu

GW Kalkar: Znak – Bettray, M. Seegers, Schoemaker, Bolwerk, van der Lippe, Peters, Frücht, T. Seegers, Paeßens, van Zadelhoff

p.s. Der schöne Spruch aus der Überschrift (»Ich glaub‘, ich hab‘ Granulat im Ohr«) fiel auf dem Nebenplatz, wo sich Nütterden und Wssel 4:4 trennten (inkl. vier Platzverweise)…

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7 Kommentare

  1. 4

    Und ich hatte gehofft, das die Hexenjagd jetzt endlich vorbei wäre und alle ihr Mütchen gekühlt hätten

     
  2. 3

    Vielleicht war keine Unruhe im Spiel, WEIL 6 Stammspieler nicht dabei waren?
    Möglicherweise haben auch die Kommentare und Berichte der letzten Woche(n) dafür gesorgt?

     
  3. 2

    ich finde das spiel heute hat gezeigt das kleve 3 nicht so ist wie das team die ganze lätzte woche abgestempelt wurde unter disen beitrag wird wieder kein kommentar geschrieben weil man wieder keine worte findet wie der fc kleve es macht ohne 6 stammspieler trotzdem eine gute leistung bringt manche leute kommen einfach nich damit klar das ein aufsteiger direkt wieder oben mitmischt
    mit freundlichen grüßen knorke

     
  4. 1

    Zumindest mal ein Schiri aus Nütterden, der offenbar „Contenance“ gewahrt hat. Gestern in Köln war das nicht der Fall.