Keine Sorge, liebe Leser, so was Elegantes mit Seewasseraquarien zur Beruhigung steht natürlich nicht in Kleve, sondern in der Stadt, die früher unfähige Beamte zum Steuereintreiben in die rheinische Provinz strafversetzt hat („Ab zur Akzise nach Cleve“) – also in Berlin, dem Nabel der Welt. Dort wirkt Axel Springer, und die machen bekanntlich keine halben Sachen. Also gab es in der und um die Mittelbar, die in der Einkaufspassage in der Berliner Zentrale des Konzerns untergebracht ist, gleich sechs Großbildleinwände – für jeden Fan eine. Hier die Bilanz aus der Hauptstadt:
Bild & Ton | +- | 6 Leinwände lassen keine Wünsche offen, aber der Ton – viel zu leise (um die Reporter nicht zu stören?) |
Bier | — | 0,3-Liter-Flaschen Berliner Kindl, lauwarm, 3 Euro (und erst ab 19 Uhr Ausschank) |
Fans | +- | Platz für 2000, am Ende des Spiels waren ca. 1000 da (aber nicht wegen der EM, die wollten die anschließende Live-Übertragung des Finales der deutschen Basketballmeisterschaft gucken (Bonn – Berlin 81:71)) |
Eintritt | ++ | frei |
Fachkenntnis im Publikum | ++ | Extrem: „3:1 für Portugal“ (Georg Streiter, ca. 25. Spielminute) |
Ambiente | + | Die Seewasseraquarien sind eindrucksvoll – und sicher eine gute Hilfe bei weiteren Griechenlandspielen. Die Verlagswichtigs auf dem Weg in den Feierabend stören minimal |
Promis | 0 | Von der SPD ist schon wieder keiner da. Auch nicht Barbara… |
Gesamturteil | +- | Wer auf fette Optik steht, ist in der Mittelbar gut aufgehoben. Doch es ist im Grunde wie bei der Bild-Zeitung – Masse bedeutet nicht automatisch Klasse |