LSD auf Hartz IV

Feuerwerk


Das Klever Lichterfest war in diesem Jahr besonders schön. Zu Hunderten, wenn nicht gar Tausenden strömten Jung und Alt (aber mehr Jung) in den festlich illuminierten Moritzpark und erfreuten sich an Lampions, Laternen, Fackeln und anderen Leuchtkörpern. Höhepunkt war gewiss das Feuerwerk, bei dem über einen Zeitraum von ca. vier Stunden bestimmt 20.000 Raketen in den Klever Nachthimmel geschossen wurden, der angesichts der Explosionen der Leuchtsprengköpfe immer wieder taghell erstrahlte und manchmal in die schillerndsten Farben (viel Rot, aber auch Blau und Grün) getaucht wurde. Nachdem ein extrem lauter Böllerschuss das Ende des Pyrospektakels verkündete, zogen die Besucher sehr diszipliniert wieder nach Hause. Vor allem jüngere Menschen liefen Hand in Hand, als ob mit dem Raketen auch Amors Pfeile in Umlauf gebracht worden wären, während ältere Menschen, die vom Typ her Lehrer gewesen sein könnten, über die Verwendung von öffentlicher Finanzmittel reflektierten: "Das war doch mal eine sinnvolle Verwendung von Steuergeldern", sagte einer anerkennend. An der Gruftstraße gab es etwas Stau, aber das war nicht schlimm, weil die meisten zu Fuß nach Hause gingen.

(Manuskript des Redaktionspraktikanten, unten nach der Bearbeitung durch die Ressortleiter Zynismus und Ratgeber)

Craaash, booom, bang! Wo im vergangenen Jahr noch Laserstrahlen aseptisch die Nacht zerschnitten, war es diesmal das reinste LSD auf Hartz IV, das am Amphitheater zu wummernden Sphärenklängen in den Klever Nachthimmel zischte und krachte. Das Bier (Warsteiner) kostete zwei Euro für 0,3 Liter, was o.k. war. Die Lampions leuchteten.

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22 Kommentare

  1. 22

    In dem Leserbrief taucht nicht einmal der amtierende Bürgermeister der Stadt Kleve auf! Was ist los?

     
  2. 21

    @ Rainer

    Ich glaube, da steht ein Leserbrief von Wehner heute -17.09.- in den Niederrhein-Nachrichten…..

     
  3. 20

    Hallo, ich weiß zwar nicht was Herbert Wehner mit dem Lichterfest zu tun hat, würde aber gerne mehr über den Einfluss von Hubertus Heill, Siegmar Gabriel, Roland Poffalla usw. auf hiesige Feuerwerkskultur erfahren…äh..wer ist der gleiche Wehner?

     
  4. 19

    @Messerjocke

    mit Deinem Phantom ist eine schöne Idee, aber glaub mir,der ist echt.

    Ãœbrigens, Kommentar eines bekannten und viel gepriesenen Bürgermeisters, wenn er den Namen W. H. hört „Och nää, nicht der schon wieder“

     
  5. 18

    Wir meinen wahrscheinlich nicht den gleichen Wehner.

    Jetzt verstehe ich auch den Zusammenhang mit dem ersten Teil der Ãœberschrift.

     
  6. 17

    @ Messejocke

    Nie von sich auf andere schließen – ist gut gemeint von mir. Ich halte nun mal viel von Theo, von beiden Moms und sowieso von Herbert Wehner, der heute Mitglied der LINKEN wäre.

     
  7. 16

    Willi, Theo, Mom, Herbert oder was Du auch immer bist- Du kannst die Spielerei sein lassen. „Einer von beiden…“ So, so !

    Deine dissoziativen Identitätsstörung scheinen sehr ausgeprägt zu sein.

     
  8. 15

    … ein Ãœberschriftentrick, den ich in der vergangenen Woche bei einer übertrieblichen Fortbildung gelernt habe…

     
  9. 13

    Das hätte den Vorteil, dass einer von beiden in Langzeiturlaub fahren könnte, ….. und die Geschäfte liefen genauso weiter…..

     
  10. 12

    Willi 1.0 hat meinen Kommentar offensichtlich nicht richtig verstanden (wollen) aber ich bin mir jetzt um so sicherer, dass ich den Kern getroffen habe !

    Willi 1.0, oder wer Du auch immer bist- gib es zu!

    Willi = Theo = (?…?) = Fantômas de Cleve

     
  11. 9

    @Messerjocke

    Wir haben so viele Aufgaben zu erfüllen, dass man uns nicht so oft an einem Ort sieht.

    Der Fahrer von Herbert Wehner fragte seinen Chef eines Morgens, als dieser sich in den Dienstwagen setzte und keinen Fahrauftrag gab: Herr Wehner, wo soll ich Sie hin fahren?
    Wehner antwortete: Ganz egal – ich werde überall gebraucht!

     
  12. 8

    @Ralf: Zu der Figur Willi 1.0 geht mir langsam ein Licht auf.

    Hat man jemals mit Gewissheit Willi 1.0 und Theo I gleichzeitig an einem Ort gesehen ?

     
  13. 7

    Hallo;
    @Willi der schrieb:
    „Zwei Bürgermeister sagten mir mal vor ca. einem Jahr: Herr H., Sie sind bekannter als manch ein Bürgermeister.“ Ich kenn mindestens 2 Menschen, die werden von ihrem Bürgermeister nicht erkannt. Es soll mittlerweile sogar Fälle geben, wo dieses Nichterkennen, von der Einen auf die Andere Verwaltungsinstitution vererbt wurde

     
  14. 5

    Und hier der Originalbericht aus der NRZ – da hat unser Praktikant wohl inspirierende Einflüsse gehabt:

    Am Morgen hatte es noch so ausgesehen, als fiele das Lichterfest ins Wasser. Es regnete ohne Unterlass. Doch am Nachmittag besserte sich das Wetter, und so strömten am Abend die Massen in Richtung Forstgarten. Dort wetteiferten sechs Musikformationen an verschiedenen Standorten um die Gunst des Publikums: der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Kleve, der Spielmannszug Reichswalde, das Kammermusikensemble Niederrhein, der Shanty-Chor Bocholt, die Egerländerkapelle Ede und die Klever Räuber.Vielfalt der VerhaltensweisenAls die Dunkelheit hereinbrach, konnte man wieder einmal Lampions, Lichterketten, Holzfeuer und Fackeln brennen sehen, bevor das Barock- und Höhenfeuerwerk die Saison der Forstgartenkonzerte bunt und laut beschloss. Männer der Städtischen Umweltbetriebe wateten am frühen Abend durch die kleinen Kanäle und Tümpel, um Lichter zu entzünden. Sie hatten die ganze Arbeit: erst das Aufbauen, dann das Ãœberwachen, und während der nächsten Tage auch noch das Aufräumen. Leider verhalten sich bei solchen Anlässen ja nicht alle Besucher sozial. Einige werfen achtlos Abfall weg, andere stehlen in der Nacht Lampen oder demolieren irgendetwas. Schattenseiten des Lichterfests, über die man angesichts der großen Akzeptanz beim Publikum vielleicht besser schweigt. Wer sein Augenmerk auf die zahllosen Besucher richtete, durfte erstaunt sein über die Vielfalt der Verhaltensweisen. Da gab es das Liebespaar im Feuerschein, Fans, die bei bestimmten Musikgruppen ausharrten, alte Bekannte, die sich zufällig trafen und laut miteinander redeten. Man erblickte Mädchen, die sich hingesetzt hatten, um ganz selbstvergessen mit ihren Handys eine SMS nach der anderen zu verschicken. Aufgeregte Kinder, die ausnahmsweise mal lange aufbleiben durften, tollten auf dem Spielplatz herum. Es gab Menschen, die sich schon die ganze Woche auf eine ordentliche Bratwurst mit Brötchen gefreut hatten und diese dann sichtlich genossen. Dann waren da die Schlenderer, die Plauderer, die stillen Betrachter und die Vorsichtigen, die sich gleich zu Anfang einen Sitzplatz suchten, von dem sie das Feuerwerk am besten sehen würden. Mehrere Leute hatten sogar Decken mitgebracht und picknickten auf dem Rasen. Nur einigen Jugendlichen gefiel die dargebotene Musik offenbar nicht, weshalb sie das Klangspektrum mit ihren MP3-Playern und Taschenlautsprechern bereicherten.

     
  15. 3

    War selber auch dort.Ich schließe mich der Meinung an, das wir alle doch etwas von diesem Spektakel haben. Sicher das Geld könnte auch anderweitig verteilt werde.
    Aber es wäre schade. Mal sehen wann Eintritt genommen wird und ab wann es wieder so kommerziell wird das es an eine Kirmes erinnert.

     
  16. 2

    Ich muß doch feststellen, dass ich fast überall in aller Munde bin, auch hier wieder. Das freut mich, denn meine Bekanntheit in der Öffentlichkeit hatte ich ursprünglich garnicht wahrgenommen. Aber ehrlich: sie brachte mir in letzter Zeit große Vorteile……
    Zwei Bürgermeister sagten mir mal vor ca. einem Jahr: Herr H., Sie sind bekannter als manch ein Bürgermeister.

     
  17. 1

    Hmmh, wo war denn die illuminierte Figur des Einzigartigen zu sehen?

    Die habe ich vermisst.

    Hoch droben am KK: ER illuminiert, unten am EM taucht die Leuchtschrift Willi 1.0 auf…

    Dahinter, in einer nur vom Mond illuminierten Love-Draisine mit Nuschelrock-Muzak, beide Protagonisten in trautem Zwiegespräch…..

    (Kein Wunder, dass Agnes H. aus M. Theo nachts nicht anrufen will – die Leitung ist immer besetzt)