Interessantes aus dem Polizeibericht: Keine Massenschlägerei am Flughafen

Weniger Flüge, weniger Passagiere: Blick ins Terminal des Flughafens Weeze (Fotos © Udo Kleinendonk)
Die Vorstellung, dass der Terminal der Austragungsort einer Massenschlägerei geworden wäre – gruselig (Foto: Udo Kleinendonk)

Üblicherweise ist der Polizeibericht eine Ansammlung von Vorfällen, die vorgefallen sind, denn sonst wären es ja gar keine Vorfälle. Ein Einbruch, ein abgetretener Außenspiegel eines geparkten Autos, ein Totschlag. Unter diesen erkenntnistheoretischen Auspizien ist eine aktuelle Meldung des Klever Polizeiberichts eine durchaus merkwürdige – denn glücklicherweise passierte nichts. Man mag sich allerdings gar nicht vorstellen, wenn etwas passiert wäre. Soviel zur Einleitung, nun also zu dem, was die Polizei zu einem bemerkenswerten Montagabend am Flughafen Weeze mitzuteilen hat:

Am Montag (27. März 2017) bekam die Polizei Kleve einen Hinweis, dass am Airport Weeze eine Schlägerei zwischen zwei Ultra-Fangruppen bevorstehen würde. In einem Flugzeug aus Bari, welches um 18.25 Uhr in Weeze landete, befanden sich Fans des 1. FC Köln und des FC Schalke 04, die der Ultra-Fußballszene zuzuordnen sind. Offensichtlich hatten sie ihr jeweiliges Fanlager informiert und sich zu einer Schlägerei verabredet. Ein großes Polizeiaufgebot führte aufgrund des Hinweises an der Zufahrt zum Airport Fahrzeugkontrollen durch. Die Beamten stellten zwischen 18 und 19 Uhr etwa 20 Fahrzeuge der Schalker Fanszene und etwa 15 Fahrzeuge der Kölner bzw. Dortmunder Fanszene fest. Die Fahrzeuge waren jeweils voll besetzt. Bei Kontrollen fanden die Beamten Vermummungsmaterial wie Sturmhauben und Röhrenschals sowie Zahnschutz und Handschuhe. Die Polizei stellte diese Gegenstände sicher und erteilte den Fans Platzverweise. Diese befolgten die ausgesprochenen Platzverweise.

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Nur nebenbei bemerkt: Wir haben es hier mit einer Szene zu tun, deren Entstehen von Fußballvereinen, die Millionen scheffeln, zumindest recht lange nicht entschieden genug verfolgt worden ist. Die Kosten für diesen Einsatz – „ein großes Polizeiaufgebot“, das am späten Abend seinen Dienst verrichtetFür – tragen aber nicht die Vereine, sondern der Steuerzahler. Eigentlich ein Unding.

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