HRW: Erst Knall, dann Loch im Dach - Speicherabriss gestoppt

Ein planvoller Abriss sieht anders aus: Das Dach des Getreidespeichers kurz nach dem rätselhaften Zwischenfall, der zum Besuch der Berufsgenossenschaft Bau führte - seitdem herrscht dort Ruhe (Foto: © Dickschaedel)

Schon interessant, die Öffentlichkeitsarbeit der Kreis Klever Baugesellschaft (KKB). Normalerweise muss beim Neubau der Hochschule Rhein-Waal nur ein Fenster zur Probe aufgehängt werden, und schon wird daraus ein Presseereignis mit allem Pipapo, Baustellenbegehung, fantastischer Fortschritt allerorten und so weiter und so fort. Können wir schon auswendig aufsagen. Zur interessantesten (und wohl unangenehmsten) Geschichte seit langem aber schafft die KKB es seit zwei Tagen nicht, einen klaren Satz herauszubringen. Der eine verweist zum anderen, die Mitarbeiterin im Baubüro sagt recht schnippisch, der zuständige Herr Koenen sei »noch nicht da und dann den ganzen Tag in Besprechungen«.

Was bleibt mir also anderes übrig, als die Sache relativ ungeschützt mal wieder »einfach so« zu schreiben. Wie mir also zugetragen wurde, sind die Abrissarbeiten am Wahrzeichen der Hochschule, dem alten Speicher, der dann als »Wissensspeicher« neugebaut werden soll, vorerst gestoppt worden. Der Grund: Die Abteilung Prävention (Vorbeugung) der Berufsgenossenschaft Bau hat der Großbaustelle in der Unterstadt überraschenderweise einen Besuch abgestattet.

Vor Ort kamen die Experten offenbar zu der Erkenntnis, dass die Art und Weise, wie der Abriss vollzogen wird, vielleicht in der Manege von Zirkus Krone hätte durchgeführt werden können, nicht aber auf Baustellen mit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmern, die ihr Feierabendbier weder in der Unfallklinik noch im Himmel genießen wollen. Angeblich soll das Gebot des zum Zuge gekommenen Unternehmens um einen siebenstelligen Betrag niedriger ausgefallen sein als das nächsthöhere – das Eingreifen der Berufsgenossenschaft Bau könnte erklären, warum.

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40 Kommentare

  1. 39

    Das wird Parteibrüterbüro der Linken aus Kleve
    oder eine freie Radwerkstatt für Studenten
    oder Klever Tafel

     
  2. 31

    … aber das „neu bauen“ sollte ausschließlich einem karitativen Büro auf der Hoffmannallee vorbehalten bleiben …

    … ach, das ist schon so?! Mmh …

     
  3. 30

    Am besten für Kleve:
    Alle Bäume fällen, alles abreißen und ordentlich mit ordentlich viel Beton alles neubauen. Zur Strafe bleibt das Rathaus wie es ist!

     
  4. 28

    Wie ist es überhaupt möglich, ein denkmalgeschütztes Gebäude abzureissen? Wozu dient der Denkmalschutz denn, wenn er jederzeit wiederrufen werden kann? Ach ja, J.R., der Spiegelturm ist übrigens baufällig und nimmt der neuen Mitte morgens zwischen 10 und 11 Uhr die Sonne weg – also runter mit dem Ding, aber dalli!!

     
  5. 27

    komischer Fisch an Andreas (Leber an Großhirn)

    Denkmalschutz stelle ich mir anders vor.

    “ Ãœber der Eingangstüre steht ANNO 1418 und die Bude ist aus Gasbeton.“ Das geht gar nicht.

    Außer in Kleve.
    Da wo die Bagger im Landeanflug Speicherdächer treffen.
    Da wo TB nicht unbedingt die Abkürzung für Tuberkulose ist.
    Da wo Mommsen nicht die Multiplikation von Fringsen ist. Oder doch?
    Da wo Querspange keine Zahnärztlich Leistung ist.
    Da wo eine Hochseefähre in der Pfütze fährt.
    Da wo eine Stadtvergewaltigng völlig Sinnfrei einherwurschtelt.
    Da…..ja da geht das.

     
  6. 26

    @komischer Fisch:
    So oder so ähnlich sollte das in der Tat mit dem Denkmalschutz funktionieren.
    Substanz erhalten oder wiederherstellen.
    Klar, es gibt auch „Teilerhaltungen“, also teilweise Erhaltung der alten Substanz in erheblichem Rahmen und Aus-/Anbau im Stil der alten Bauweise.

    Was auch, richtig teuer, geht, ist fachgerechtes und vorsichtiges „Demontieren“ und wieder aufbauen.
    Würde bedeuten alle wichtigen Teile schonend abzubauen, zu restaurieren und wieder aufzubauen (man stelle sich das mal „nur“ bei einer Klinkerfassafe vor) …

     
  7. 25

    Ich weiß gar nicht warum sich alle wundern.

    Wer schon zu Blöd ist auf die Museumstüre aufzupassen, der ist auch nicht in der Lage einen Getreidespeicher abzureissen.
    Der merkt erst beim Umbau das ein Berg hinter dem Museum ist.
    Und das Wasser im Rathauskeller steht, fällt erst auf wenn einem die Koi’s auf der Treppe entgegenkommen.

    Sollen wir Ihn vorwarnen, dass Wasser vor dem Getreidespeicher ist.
    Nicht das er noch nasse Füsse kriegt.
    Dann holt er sich einen Schnupfen.

    Ich habe vielleicht komische Ansichten, aber für mich ist ein Denkmalgeschützes Gebäude nur im Originalzustand zu erhalten.
    Wenn der Ausbau auch teurer wird. Es ist es doch nicht dasselbe wenn das Gebäude abgerissen und neu Aufgebaut wird.
    Wenn Abriss, dann kann man auch etwas neues bauen.
    Das hat nichts mit Denkmalschutz zu tun.

    Da könnte man auch Pitjes Menke wieder aufbauen und die Volksbank einquartieren. Denkmalgeschützte Pitjes.
    Das hätte doch mal was.

     
  8. 24

    tucci,
    da liegen Sie aber vollkommen daneben!

    Der Speicher diente zeitweise der Getreidelagerung.

    Die Hokovitwerke waren ein Futterhersteller. Die Erdnüsse (pittjes) wurden von Menke hergestellt. Beide Betriebe (vollkommen rückgebaut) hatten Ihren Standort bei der Ebben-Tankstelle, auf der anderen Seite des Spoykanals.

     
  9. 23

    Der Speicher ist ein Denkmal. Er hörte frher zu den Hokovitwerken wo früher Erdnüsse hergestellt wurden.

     
  10. 21

    ich rätsel immer noch was an dem Speicher ein Denkmal sein soll??
    man sollte das Geld in die Habedank Schule stecken -:))

     
  11. 20

    hallo, ich hab ein gebäude vergessen: das klar gegliederte bensdorphochhaus, ein bürohaus wo glaub ich jeder einen fensterplatz hatte

     
  12. 18

    hallo, „n anderen Städten ist man sich der stadtbildprägenden Wirkung alter Industriedenkmäler bewusst“. was soll das? Industriepark Nord? verrosten und der NATUR überlassen? weil keiner sich die altlasten an den hals holen will? die altrheinbrücke in griethausen ist ein industriedenkmal, ein beispiel früher ingnieurskunst und absolut erhaltenswert, ebenso die emmericher und reeser rheinbrücken, weiter mit heute ADM auf salmorth eine teils wunderschöne backsteinarchitektur und 50er/60er jahre halbrunden glasbausteintreppenhäusern. mozartstraße/haydnstraße ein erhaltenswürdiges stück architekturgeschichte, arbeiter und angestelltenwohnungen/häuser aus den 20ern, von der anlage her einzig in kleve. man könnte die liste verlängern, man kanns aber auch bleiben lassen. wat soll man mit dem teil, durch zehn etagen „wissensspeicher“ gurken um ein buch zu finden?

     
  13. 17

    Am besten sind aber die Fotos vom Lokalkompass (link weiter unten). Kann das wirklich so bau- und arbeits-/unfallschutzrechtlich in Ordnung sein, dass da ein Kleinbagger am langen Kranseil hochgehievt wird und da eine arme Sau drin sitzt, die auf diesem schwankenden Etwas das Dach des Speichers „rückbauen“ soll … 🙁

     
  14. 16

    Stadt Kleve ist doch immer so für Transparenz. Man kann doch auch mal über Fehler informieren und nicht nur über „Glanzleistungen“.

    Wieso hat eigentlich keiner über den Stadtspitzenausflug nach Benin geschrieben. Habe gehört, das hat den Steuerzahler rund 8.000,- gekostet! Was haben die den da gemacht? Erzählt wie man nicht…. ein Rathaus saniert, ein Museum saniert, eine Umgehung baut, einen WF behandelt, heimlich eine Stadtmauer abreißt,………..

    Herr Daute, was ist da los. Oder wurde dort ein Spender für die diversen Mehrkosten gesucht. Oder vielleicht die Unterlagen für das Museum.

     
  15. 14

    “ … Das hat die Berufsgenossenschaft veranlasst. „Papierkram“, sagt Gerhard Koenen, Geschäftsführer der Kreis Klever Baugesellschaft. Spätestens in zwei Wochen sollen die fehlenden Unterlagen mit frischem Stempel vorliegen. Dann kann das Abbruchunternehmen seine Arbeit beginnen….“

    Der „Papierkram“ kostet übrigens auch nicht unerheblich, der Gerüstbauer dürfte sich schon die Hände reiben wenn sich die Baumaßnahme 2 Wochen verzögert und sich demzufolge die standzeit verlängert.

    Wieder nen paar tausender weg, was solls.

     
  16. 12

    Wenn immer nur der „billigste“ und nicht der günstigste Auftragnehmer gewählt wird, können solche „Zwischenfälle“ vorkommen, irgendwo müssen ja die hohen Preisunterschiede herkommen.
    Das die BG solch eine Baustelle besucht ist wohl der Normalfall, die BG ist auch auf kleineren Baustellen immer mal wieder (natürlich unangemeldet) vertreten. Und solch eine Baustelle wird bestimmt nicht komplett stillgelegt weil irgendwo ein Eimer Müll im Wege steht.
    Das über diesen „Zwischenfall“ nicht gerne geredet wird ist klar, für die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen ist auch die Bauleitung verantwortlich.
    Da kann man doch lieber mal melden welche Aufträge denn in Kleve und Umgebung geblieben sind, das ist dann wohl schonmal einen Zeitungsartikel wert.
    Aber warum wird dann nicht berichtet, welche Aufträge nicht an Unternehmen der Region gegangen sind??? (Und davon gibt´s genug)
    Davon ausgeschlossen natürlich die wunderschön anzusehende Fassade, die ja nur eine Spezialfirma liefern kann….
    Eine normale vorgehängte Fassade, so wie sie heute oft verbaut wird, hätte wohl für die Klever FH nicht augereicht… Aber da kenn ich wohl nix von.
    Aber es ist wie es ist in Kleve, es wird viel erzählt, es kommt aber immer nur halber Kram dabei rum…

     
  17. 11

    Eins vorweg: Herr Daute hat absolut recht – einen derartigen Fauxpas als „Papierkram“ abzutun ist höchstgradig unseriös.

    Der gesamte Vorgang ist ein weiteres Paradebeispiel für mangelhafte, unbeholfene Städteplanung:
    In anderen Städten ist man sich der stadtbildprägenden Wirkung alter Industriedenkmäler bewusst – hier werden historische Gebäude, wie auch der Getreidespeicher eines ist, liebevoll restauriert und behutsam modifiziert, u.a. um traditionelles Kulturbewußtsein zu zeigen und ihnen neuen Glanz und Nutzen einzuhauchen; dies scheint hier in Kleve abhanden gekommen zu sein. Stattdessen werden unförmige, hässliche Klötze derart ungeschickt positioniert, daß jedem auch nur ansatzweise mit Ästhetikempfinden ausgestatteten Beobachter die Haare zu Berge stehen. Das Ende der Großen Straße wird, wie es ausschaut, in Zukunft wohl von einer einzigen erdrückenden Betonwüste flankiert.

    Der Kornspeicher stand ausserdem berechtigterweise viele Jahre unter Denkmalschutz, da er das Bild der Unterstadt sowie des Klever Hafens maßgeblich prägte. Für die benachbarten Hallen, ebenfalls unter Denkmalschutz stehend, wird, Pressemitteilungen zufolge, derzeit ebenso um eine Abrißgenehmigung gebeten. Sollten in Kürze noch die Margarinewerke dran glauben müssen, wird Kleves einst so abgerundetes Stadtbild einer abstossenden Monokultur weichen.

    Vorschlag:
    Am jetzigen Speicher retten, was zu retten ist, sanieren, was nötig ist und ihn in alter Frische
    strahlen lassen. So kann und darf es in Kleve nicht weitergehen.

     
  18. 10

    @Insider Nachtrag: »Papierkram«, sagt Gerhard Koenen, Geschäftsführer der Kreis Klever Baugesellschaft (nachzulesen heute im Klever Wochenblatt, Klaus Schürmanns denkt mit). »Papierkram«, das klingt so ein bisschen abschätzig. Ausgesprochen vom Chef einer behördeneigenen Gesellschaft – als ob wir hier bei den Ludolfs sind! Das hat natürlich Vorbildfunktion: Wenn demnächst Bürger in der Kreisverwaltung etwas nicht bekommen, weil Unterlagen fehlen, kann man dem Sachbearbeiter ja auch mal ein fröhliches »Papierkram« entgegenschleudern. Mal sehen, wie der reagiert…

     
  19. 9

    Gestern Abend kam mal was, im Lokalkompass – alles nur „Papierkram“…

    http://www.lokalkompass.de/kleve/politik/kornspeicher-abriss-vorerst-gestoppt-d51636.html

    @Insider: Ich weiß nicht, was du gegen die Gesamtschule hast. Hätten wir eine, was durchaus möglich aber nicht gewünscht war von der hiesigen Politik, hätten wir nicht das aktuell gravierende Problem mit der Realschultombola!
    Oder hast du auch schon gehört, dass es maximal eine Gemeinschaftsschule ohne eigene Oberstufe geben soll und bist deshalb so entspannt?…

     
  20. 8

    @Insider Heute wäre dann Tag 3, den die KKB Gelegenheit hätte, den Sachverhalt aufzuklären. Allesamt Leute, die sonst gar nicht schnell genug in die Zeitung kommen können. Einfach nur peinlich! Wie Kleinkinder, die sich die Hände vor die Augen halten, weil sie glauben, dass sie dann nicht gesehen werden…

     
  21. 7

    „Was bleibt mir also anderes übrig, als die Sache relativ ungeschützt mal wieder »einfach so« zu schreiben?“

    Wie wäre es mit Abwarten bis der zuständige Herr Koenen erreichbar ist? Ob der Beitrag einen Tag früher oder später online geht, tut hier auch nichts zur Sache.

    Und wie kann es sein, dass Herr Habedank bei diesem Thema nicht zur Gesamtschule abschweift??? Da stimmt doch was nicht. Herr Daute, bitte ermitteln Sie! Naja, aber wenigstens hat er T.B. wieder dazwischen ….

     
  22. 6

    @ralf.daute
    Nach meinen Informationen handelte es sich bei dem Besuch der Berufsgenossenschaft offenbar nicht um eine Ãœberraschung sondern um einen regelmäßigen Begehungstermin.

    Sicherlich kann man die Öffentlichkeitsarbeit der KKB hier kritisieren, aber wie hätte die Pressemeldung hierzu denn aussehen sollen? Sicherlich wäre es alles andere als klug – egal ob die angesprochenen Punkte stimmen – mit solchen Geschichten selber an die Presse heranzutreten, oder? 😉

     
  23. 5

    Scheint doch mal wieder von vorne bis hinten „Made in Kleve“ zu sein!
    Erst war der Abriss und Aufbau nicht einberechnet. Es wurde nachgeplant und -gerechnet…
    Dann ging’s nicht so wie man wollte. Es wurde nachgeplant und -gerechnet…
    Nun das Ding. Man plant nach und…

    Was ist eigentlich aus „Rübo-Gras“ geworden? Sind die 3,5 Mio raus, zahlt das (auch) die Stadt Kleve unter „Investitionen in Bildung“ oder wer, oder was…?

    Vor einigen Wochen (Mitte Februar 11) konnte ich noch gespannt lauschen wie Hr. BM T.B. über Geld für Bildung referrierte – an erster Stelle stand die HochWasserschule an der Spoy ( auch ein spannendes Thema – Hochwasserschutz…) – dann kam lange nichts mehr in Euro bezifferbares…

     
  24. 1

    übrigens: ursprünglich sollte der speicher ja gar nicht abgerissen werden. die fassade sollte aufwendig saniert werden. also wurde das ganze ding eingerüstet und die klinkerfassade wurde von hand abgebrochen, kostenpkt einrüsten und abbruch klinkerfassase mindestens zweihunderttausend, mit allen vor und nacharbeiten eher ne viertelmillionen.

    angeblich konnte man vorher nicht absehen dass das ganze dingen aus statischen gürnden doch ganz flach gelegt werden muß. peanuts die 200.000 die man da in den wind geblasen hat…

    was die vergabepraxis angeht und ein 7stellig billigeres angebot: die öffentliche hand darf gar nicht vergeben wenn ein gebot unverhältnismäßig niedrig erscheint. papier ist aber geduldig und es kommt in der praxis so gut wie nie vor dass tatsächlich mal genauer hingeschaut wird, wie die zahlen denn zustande kommen, ob denn nach tarif gezahlt wird etc. gibt zwar zu jeder pissauschreibung bücherweise vorbemerkungen und bla bla aber wirklcih interessieren tuts keinen. liegn von 10 angeboten 9 ungefähr gleich und gibts einen ausreißer nach unten dann kriegt der den auftrag, nachfragen unerwünscht.