Einem vom Pferd erzählen

Das Paar wollte sich nicht fotografieren lassen, deshalb gibt es keine Bilder zu dieser Geschichte, die aber nichtsdestotrotz eine Erwähnung verdient hat. Gestern um die Mittagszeit, während ich mein Fahrrad die Hagsche Straße hochschob, erblickte ich zwischen Sparkasse und Pohland Optik eine klapprige Kutsche und zwei Pferde. Dann sah ich eine Frau, die einem auf der Kutsche liegenden Sack Stroh Heu entnahm und damit ein Pferd fütterte.

Was aber ist das, fragte ich mich und ging auf die wetterfest gekleidete Frau zu. Sie klärte mich auf und sagte, sie und ihr Freund stammten aus Bulgarien und sie seien auf der Durchreise. Mit den Pferden und der Kutsche. Sie seien in ihrer Heimat aufgebrochen, dann durch Tschechien gereist und hatten zunächst die Schweiz als Ziel. Die Alpen hatten sie bereits überquert und waren im italienischen Teil der Alpenrepublik, als sie ihre Pläne änderten und sich die Niederlande als neues Ziel ausguckten. Mehr als tausend Kilometer hätten sei bereits zurückgelegt.

Sie seien Künstler, was aber keinesfalls in einem professionellen Sinne zu verstehen sei, vielleicht eher so in Richtung Lebenskünstler. Ärger hätten sie noch nirgendwo bekommen, diverse Male seien allerdings schon Ordnungshüter gerufen worden, die sich dann allerdings jedes Mal davon überzeugen konnten, dass alles seine Richtigkeit hat und die beiden, die neben der Kutsche herradeln, tatsächlich einfach mit zwei Pferden unterwegs sind. Ihr Nachtlager schlagen sie in einem Zelt auf, meistens am Rande von Städten, da, wo es Bauernhöfe gibt, damit sie die beiden Pferde mit Stroh versorgen können.

Die beiden Reisenden betteln nicht, aber in den wenigen Minuten des Gesprächs gab es gleich zwei Passanten, die Geld für die Pferde spendeten – und die offenbar auch einfach nur dankbar waren, für kurze Zeit etwas so ganz Normales und zugleich Verrücktes wie zwei Pferde mitten in der Stadt zu sehen.

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24 Kommentare

  1. 23

    @20

    es könnte ja auch eventuell sein das ein zweifel sich daraus speist daß der ein oder andere weiss was ein Pferd zu leisten vermag, wie es gefüttert wird, wie lang ein eisen hält bzw. wie lang ein huf auf Asphalt hält.

     
  2. 22

    @20.rd

    Doch…..natürlich kann man sich das vorstellen…..es gibt ja auch viele Menschen, die lange Strecken zu Fuß unterwegs sind.

    Nur wenn man sich in die Geschichte vertieft, als noch die Postkutschen von Pferden gezogen wurden, waren überall Poststellen, wo auch Pferde nach gewissen Strecken, ausgewechselt wurden…….

     
  3. 20

    @??? Die Zweifel sind wohl in erster Linie daraus gespeist, dass man sich das gar nicht mehr vorstellen kann.

     
  4. 19

    @18. jean Baptist

    Es sollte einfach nur aufzeigen, dass diese Menschen, falls diese Geschichte tatsächlich Realität sein sollte (?) viel mehr als ca. 1.000 km gegangen oder gefahren sein müssen, wenn sich alleine schon die „Flugroute“ gewissermaßen so darstellt……….

    Dass Bulgarien zur EU gehört, weiß man……..allerdings ist man seit einiger Zeit sehr kritisch, wer passieren darf…..

     
  5. 18

    16. ???

    „Von Bulgarien Mitte bis Kleve sind es per Flugroute 1.764,95 km…“

    die transportieren aber keine Fuhrwerke und auch keine Pferde.
    Ãœbrigens, bis Kleve … Der Airport KLE kann nicht gebaut werden, da der IATA Code schon anders vergeben ist , IATA KLE steht nämlich für Kaélé Airport in Camerun

    „seit einiger Zeit sind die Grenzen Serbien, Ungarn, Cesko Republic, Österreich, Italien, Schweiz und auch Deutschland, so gut wie „dicht““
    Ja, halt die „Aussengrenzen“
    Allerdings gehört Bulgarien zur EU ….

     
  6. 17

    Hallo,

    wer hat denn schon mal eine altertümliche Kutsche mit Kilometerzähler gesehen? Es wurde von den Kutschern damals wie heute geschätzt. Also nicht direkt den PC zur Kilometerberechnung heranziehen.

    Vielleicht ist ja die „Kellyfamily“ aus Bulgarien 😉

    Benno

     
  7. 16

    Von Bulgarien Mitte bis Kleve sind es per Flugroute 1.764,95 km…

    Es stellt sich die Frage, wann und mit welchem Hintergrund die beiden Menschen mit „Sack und Pack“ aus Bulgarien aufgebrochen sind, denn seit einiger Zeit sind die Grenzen Serbien, Ungarn, Cesko Republic, Österreich, Italien, Schweiz und auch Deutschland, so gut wie „dicht“………

     
  8. 15

    Vermutlich sind die beiden jetzt wieder auf der anderen Rheinseite.
    Ich habe vorhin eine altertümliche Kutsche und Frau in dazu passender Kleidung am Ende der Rheinbrücke gesehen.

     
  9. 14

    Wir sind halt alle weitestgehend überdurchschnittlich Gebildet und vor allem recht wohlhabend, dann macht man sich zwangsläufig solche Gedanken, „Bildungsferner“.

     
  10. 12

    Oh fakenews in kleveblog dass es sowas gibt.
    Als jung vom Lande kann ich sagen die Geschichte ist schlicht unmöglich.
    Schlecht recherchiert bzw gegengeprüft.
    Und nicht ein Tierschützer der hier aufschreit aber jede menge Bewunderung für die
    Selbstverwirklichung

     
  11. 11

    ??? Nein. Dem Paar aber glaube ich, es war halt nur ein sehr geraffter Reisebericht. Was aber ist ein „identisches Foto“?

     
  12. 8

    @JUH Danke für diesen Hinweis, ich als Stadtmensch kenne nur Asphalt. Es war so faseriges Zeug, welches aus einem Sack geholt wurde.

     
  13. 7

    Für Pferde braucht man aber nicht nur Stroh – als Untergrund bzw. Kack-/Piss Entsorgung – sondern auch Heu als Futter ( im Winter ggf. trockene Silage).
    Pferde die Stroh als Futter nehmen – schon komisch, bulgarische Sonderheit…?

    Die Wegbeschreibung und km-Angaben sind schon recht verwirrend und fragwürdig!! Selbst „Ceska Nova…“ fiele aus dem Rahmen – da zu weit nördlich in der Slowakei am Rande der Hohen Tatra…

     
  14. 6

    @Messerjocke Sabbatical ist eine realistische Lösung. Da es die bei meinem Arbeitgeber nicht gibt, habe ich letztes Jahr einen Monat unbezahlten Urlaub genommen. Da hab ich dann zwar die ganze Zeit am Schreibtisch gesessen, aber war auch schon ein Gefühl von Freiheit … gepusht übrigens durch das Gefühl, ich bekomme kein (!) Gehalt … in der gesetzlichen Krankenversicherung kann man in so einem Fall übrigens einen Monat lang ohne Beitrag bleiben

     
  15. 5

    @jb Laut Google ist die kürzeste Route schon 2500 Kilometer lang. Das Paar dürfte allerdings deutlich mehr Strecke zurückgelegt haben, da die Frau mir sagte, die Alpen einmal in südlicher Richtung und dann wieder zurück überquert zu haben. Tschechien hatten sie mir als eines der bereisten Länder genannt.

     
  16. 4

    @laloba, ja, in jedem Fall. M.E. sollte jeder, per Grundgesetz, das Recht darauf haben, mindestens alle 10 Jahre ein Jahr Auszeit nehmen zu können. Bezahlt, mit Arbeitsplatzgarantie selbstverständlich. Das könnte sich unsere Gesellschaft allein deshalb schon leisten, weil die in ihrer Persönlichkeit dadurch weiter gebildeten Menschen unschätzbare Werte zurückgeben würden.

     
  17. 3

    Feiner Titel

    @1 Beneidenswert ist die Einstellung zum Leben … ich würde gerne mal ein paar Wochen oder Monate (?) wandern von A nach B nach C … so wie das holländische Ehepaar mit dem festen Schuhwerk, mit dem ich vor zwei Jahren in einer Buchhandlung in Kleve ins Gespräch kam … es war Frühjahr und im Herbst wollten sie in Rom ankommen …

    Obwohl, über die Alpen müsste jetzt nicht sein 😉

     
  18. 2

    да ми каже нищо от кон

    rd und „Fahrrad die Hagsche Straße hochschieben “ ???

    -stammten aus Bulgarien – in ihrer Heimat aufgebrochen — dann durch Tschechien —
    — zunächst die Schweiz als Ziel —
    —Alpen überquert — waren im italienischen Teil der Alpenrepublik —
    — Pläne geändert —
    — die Niederlande als neues Ziel ausgeguckt—
    — Mehr als tausend Kilometer bereits zurückgelegt.
    und dann noch bei dem Wetter draussen im Zelt übernachtet.

    Einmal auf die Landkarte, oder auf google.Maps geschaut, dann sieht man (wenn man es nicht schon vorher weiss), daß Tschechien schon gar nicht passt ,
    weit mehr als 2.000 km mehr zutrifft, egal welche Route sie genommen haben , eher schon 3.000 km .

    Aber daß rd sein Fahrrad die Hagsche Straße hochschieben soll,
    das ist der ultimative Beweis, daß es sich hier um Fake-Nachrichten handelt.

    Apropos Fake-Nachrichten , Galileo Spezial – Don`t trust your eyes, vom letzten Sonntag mit Merkels „Rücktritt“
    das war echt die Spitze im Bereich alternative Fakten.