Ein Terrorist im Kreis Kleve

Zwei Gesichter eines Attentäters mit noch mehr Identitäten
Zwei Gesichter eines Attentäters mit noch mehr Identitäten

Alle machen alles richtig, und am Ende sind zwölf Menschen tot. Lesenswerter Beitrag von Andreas Gebbink heute in der NRZ zu den Spuren, die der Weihnachtsmarkt-Attentäter von Berlin bei den Behörden im Kreis Kleve hinterlassen hat. Hier der Link:

Anis Amri – ein Terrorist im Kreis Kleve

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17 Kommentare

  1. 16

    Das ist peinlich für die Klever Ausländerbehörde

    Fall Amri: Richter stellt bei Aussage vor Untersuchungsausschuss im Fall Amri das Klever Amt bloß, so RP online. Im Text heißt es:

    Der Bereitschaftsrichter in Ravensburg musste darüber mitentscheiden, ob Gründe vorlagen, die eine längere Haft rechtfertigten. Die Anhörung Amris habe am Samstagabend stattgefunden, erinnert sich der Richter, der die Situation so beschrieb: „Er war locker und sagte, dass er zu seiner eigenen Hochzeit reisen wolle.“

    Quelle: http://rp-epaper.s4p-iapps.com/article/1db4c0eb023086e71b15207b5c4c7e48
    Politik Seite A 6

     
  2. 15

    @14 Halte Wut für ein gesundes Gefühl, das einem zeigt, wo die eigenen Grenzen liegen. Und ist nicht zu verwechseln mit Aggression gegen jemanden oder etwas.

    Und Wut halte ich in diesem Fall für sehr angebracht, in verschiedenster Hinsicht. Die Opfer sind medial tatsächlich zu kurz gekommen. Selbst die „Bild“-Zeitung ist da relativ spät eingestiegen und hat dann über die junge Frau berichtet, die beide Eltern durch den Terroranschlag verloren hat und lange nichts von offizieller Seite gehört hat (und auch zu lange nichts über den Tod ihrer Eltern), während Merkel, Gauck & Co. wohlfrisiert und mit ernster Miene am Trauerakt teilnahmen. Wenn das stimmt, was die „Bild“ berichtete, dann ist das ein Skandal nach dem Skandal. Da soll man keine Wut kriegen.

     
  3. 14

    @12 Herbert Jöken

    Obwohl ich Ihnen zustimme und selber Trauer und Mitgefühl für die Opfer empfinde, halte ich Wut grundsätzlich für einen schlechten Ratgeber.
    Denken an die Verletzten und die Toten und Sorgen für die Hinterbliebenen schließt das Nachdenken über die Täter zur Vehinderung weiterer terroristischer Akte nicht aus.
    Im Gegenteil, kriminalistische und politische Arbeit verhindert hoffentlich weitere Opfer.
    Und das abseits aller Schlagzeilen.
    Besonnenheit, trotz allem.

     
  4. 13

    Terrorverdacht unter Flüchtlingen: Wie deutsche Behörden Warnungen ignorierten

    Lange Zeit behaupteten Spitzenpolitiker und die Chefs deutscher Sicherheitsbehörden, die Flüchtlingskrise würde nicht zu einer höheren Terrorgefahr führen.
    Doch nach Recherchen von report München gab es bereits 2015 handfeste Hinweise, dass der IS Terroristen nach Europa schickte.

    Quelle: Ein Bericht des Bayrischen Rundfunks

    http://www.ardmediathek.de/tv/report-MÃœNCHEN/Terrorverdacht-unter-Flüchtlingen-Wie-d/Das-Erste/Video?bcastId=431936&documentId=40028518

     
  5. 12

    Bei allen nötigen (und auch unnötigen) Kommentaren und Berichten auf allen möglichen Kanälen und Medien steigt in mir die Wut. Anis hier und Anis da.
    Last uns doch einfach mal an die Opfer denken, diese kommen mir viel zu kurz. Da sind Familien die zerrissen wurden, denen das Liebste genommen wurde, die ihren Partner, Freund, Geschwister oder Eltern verloren haben. Die Schmerzen und Leid erfahren müssen.
    Aber das bringt ja in der heutigen Medienlandschaft keine Schlagzeilen………traurige Welt.

     
  6. 11

    @9 Terrorismus hat wenig mit ’normaler‘ Kriminalität zu tun. Das sollte man schon unterscheiden. Und wer sich zu Hause am PC ein Produkt bestellt, trägt keine Verantwortung für Terroranschläge. Wo kämen wir da hin.

     
  7. 9

    So nicht – wie dann?

    Mein Kommentar bezieht sich auf den traurigen Vorfall vom 19.12.1206 in Berlin und die Kommentare zum (Nicht-) Vorgehen gegen den Täter im Vorfeld, aber möchte auch an weitere Aspekte erinnern, die mit dem Thema „Was tun gegen Terroristen?“ verknüpft sind.

    Wir haben das, was man Globalisierung nennt, inclusive Reisefreiheit, Mobilität und Persönlichkeitsrechten.
    Und das finden wir meistens super, wenn es um Vorteile und Bequemlichkeit geht, z. B. billiger Urlaube in nordafrikanischen Sonnenländern und der Türkei, bequeme Warenbestellung aus dem Ausland usw.

    Aber die Kehrseite möchten wir nicht, dass nämlich genau diese Freiheiten und Vorzüge von Leuten benutzt werden, die ebendiese Freiheiten angreifen. Und die auch nicht davor zurückschrecken, Menschen zu töten und zu verstümmeln. Ja, das ist fies, perfide und moralisch verurteilenswert.

    Aber wer ist eigentlich ein Verbrecher und wo fängt das Verbrecherische an und wo hört es auf? Wer mit Lastwagen in Menschenmengen fährt, wer Flugzeuge in Hochhäuser steuert, wer mit Maschinengewehren in Cafés schießt, wer Bomben auf Städte wirft, wer Kriegsgeräte und Munition in Krisengebiete exportiert, wer seit Jahrzehnten wirtschaftlich und moralisch sehr gut damit lebt, dass andere schlechter leben…?

    Auf keinen Fall möchte ich Sozialbetrüger, Urkundenfäscher, oder gar Massenmörder und irregeleitete, suizidale Psychopathen „verteidigen“, aber ob es sie in Tunesien gibt oder in Deutschland, macht in einer globalisierten Welt aus meiner Sicht keinen allzugroßen Unterschied.
    Nur WIR (hier am Niederrhein, wo es doch eigentlich sicher zu sein schien) merken nach Berlin noch viel deutlicher, dass der Terror nicht woanders ist, sondern auch hier bei uns. Und das macht zu recht Sorge.

    Ob man dem Terrorismus mit strikten Identitätskontrollen, Einreiseverboten, Reisebeschränkungen
    oder Sicherheitsvorkehrungen beikommen kann, also Sicherheitsverstärkung auf Kosten der Freiheit, das mag ich als normale Bürgerin nicht zu beurteilen.
    Aber grundsätzliche Fragen sollten in einer Demokratie erlaubt sein: Wie identifizieren und stoppen wir (grundsätzlich) kriminelle Menschen? Wollen wir einen Polizeistaat? Oder einfach durchgesetztes, vorhandenes Recht? Ein mehrfach straffällig gewordener Mensch, zumal wenn er sich als Gast in Deutschland aufhält, muss verurteilt bzw. ins Herkunftsland zurückgeschickt werden können. So meine möglicherweise naive Sicht auf Rechtsstaatlichkeit.

    Mir ist bewusst, dass die Globalisierung sehr grundsätzliche Probleme aufwirft, die nicht leicht zu lösen sind und dass es berechtigte Kritik am Vorgehen deutscher Sicherheitsbehörden (im Kern sind wir das übrigens alle, weil wir sie indirekt mit wählen!) gibt, aber was ist die Alternative? Wollen wir zurück zu nationalem Klein-klein?
    Noch kenne ich keine bessere Form eines freiheitlichen Rechtsstaates und fühle mich nicht in meiner persönlichen Sicherheit bedroht. Wir sollten vernünftig bleiben und an der fairen Durchsetzung von geltendem Recht auf Basis der Grundrechte arbeiten.

    Die Welt wird immer wahnsinniger, aber man sollte mit allem rechnen…auch mit dem Vernünftigen.

     
  8. 8

    Der Artikel zeigt, dass wir kaum noch eine Handhabe haben, wenn Leute wie A. hierhin kommen. Wenn die ihren Pass wegwerfen, „sitzen wir mit denen zu gucken“, wie man am Niederrhein sagt. Und im Zweifelsfall nicht nur zu gucken.

    Nun wird in Tunesien demonstriert gegen eine Abschiebung von Tunesiern aus Deutschland zurück ins Heimatland … mit Plakaten, auf denen steht: „Merkel, Tunesien ist nicht die abfall von Deutschland“ (so gesehen in einer Nachrichtensendung). Die wollen ihre eigenen Leute nicht zurück, aus gutem Grund.

    So kann’s aber nicht gehen.

     
  9. 7

    @6.Mona

    Sorry, mein Kommentar über Realitäten „zum Nachdenken“, hat es nicht geschafft………. 🙁

    …….nur versichere ich Ihnen, in ein/zwei Jahren gibt es andere Themen zu besprechen…….

     
  10. 6

    4. ???. 8. Januar 2017 um 14:39 Uhr
    „Ich verstehe diese zusätzliche Panikmache nicht.
    Wo war und ist man auf dieser Weltkugel sicher…….?“ uws., usf.

    Ich habe nur eine Frage:
    Würden die Terroristen (egal welche) auch stärkere Vernichtungswaffen einsetzen, wenn ihnen selbige
    zur Verfügung stehen würden?

    In ein/zwei Jahren sprechen wir uns wieder.

     
  11. 5

    @4 ???

    da ist nichts zusätzlich …. und zwischen den Zuständen „sicher“ und „in realer Gefahr“ machen Sie anscheinend keinen Unterschied ?
    @1. B.R.
    bei 14 Identitäten werden`s wohl mehr als 2 Urkundenfälschungen gewesen sein.
    Ich würde den Grund aber auch bei klever Behörden suchen.
    Wenn ich (aus Kleve) in Berlin mein Auto mit einem gefälschten holländischen Kennzeichen nur falsch abstellen würde… ich möchte nicht wissen, wie schnell die mir was Alles vorwerfen und mich auch aufgreifen würden.

     
  12. 4

    Ich verstehe diese zusätzliche Panikmache nicht.
    Wo war und ist man auf dieser Weltkugel sicher…….? Nicht einmal, wenn man einfach nur eine Straße überquert.

    Man sollte davon ausgehen, dass nicht alles oder bewusste Falschinformationen über Terrorismus, Kriminalität etc., wegen internationaler Zusammenhänge und Situationen, der Öffentlichkeit bekannt gegeben wurden und werden.

     
  13. 3

    @KJ Andreas Gebbink hat die Vorgänge sehr wohl in einem Kommentar gewertet. Der steht aber nicht online.

     
  14. 2

    „Falls Sie in einem Land leben, in dem das Fischen ohne Angelschein bestraft wird, jedoch nicht der illegale Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass, dann haben sie das Recht zu sagen, dass dieses Land von Idioten regiert wird.“
    (Milos Zeman) Staatspräsident der Tschechischen Republik

    Die Einlassung der Kreisverwaltung „Offenbar habe man aber darüber nichts mehr gehört.“ muss man sich einmal in Ruhe auf der Zunge zergehen lassen. So etwas haut einem jeder Amtsrichter sofort um die Ohren. „Offenbar“‚?? Ja oder Nein? Wenn Nein, warum nicht? Wir reden hier nicht über einen Falschparker – der Mann hatte nachgewiesenes Terror-Potential. Wer hat denn da wieder geschlafen? Den Vorgang mal auf sich beruhen lassen? Das Ergebnis kennen wir ja. Unfassbar.
    Die Verwaltung sollte Herrn Gebbink eine Flasche eines besonders guten Tropfens schicken. Er verzichtet auf die Wertung der empfangenen Stellungnahme. An dieser Stelle aber herzlichen Dank an Herrn Daute.
    „Alle machen alles richtig, und am Ende sind zwölf Menschen tot.“ fasst dieses „Wir waren das nicht“-Gefasel schön zusammen.

     
  15. 1

    Der Tunesier soll aber noch diverse Straftaten begangen haben, u.a. zweifache Passfälschung bzw. Passver- gehen, Körperverletzung, Drogenhandel und Sozialhilfebetrug. Mal abgesehen davon, dass er bin in die höchsten Sicherheitskreise bekannt war wegen der Planung terroristischer Anschläge.
    Desweiteren ist doch auch dem Innenminister bekannt gewesen, dass er er sich meistens in Berlin aufhielt.
    Laut Jäger war der Tunesier „hochmobil“.

    Den Berliner Behörden war der Tunesier auch bekannt wegen mehrerer Straftaten. Die Berliner Behörden fühlten sich aber nicht verantwortlich, weil er in NRW gemeldet war. Die NRW Behörden fühlten sich nicht verantwortlich, weil sein „Hauptaufenthaltsort“ Berlin gewesen wäre (Jäger bei einer Pressekonferenz). Die Zuständigkeit lag hier aber eindeutig bei den NRW Behörden, weil der Tunesier bis zu letzt hier gemeldet war.

    Die NRW Behörden konnten dem Tunsesier wegen des Verdachts des Sozialhilfebetruges angeblich keine dementsprechende Post zuschicken, weil sein Aufenthaltsort unbekannt war.

    Ich würde auch nicht die Schuld bei den Kreis Klever Behörden suchen. Man hat vielmehr den Eindruck, dass diese ganze Chaos auf höchster politischer Ebene verursacht wird.

    Ãœbrigens hat man schon nach fünf Tagen das handy des Tunesiers in dem Führerhaus des LKW gefunden. Wer sich jetzt noch in Deutschland sicher fühlt, ist selber schuld.

    (…)