Der Tag. Das Grauen.

Grauer geht’s nicht.

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Graue Rheinlandschaft

Traurig weinet das flache Land
und morsche Holzkähne ruhen müde am Ufer…
Grauer Nebel umschließt die Nacht des Tages
Und Einsamkeit wandert am schlafenden Flusufer.

Stille…scheidendes Leben…Himmelsschweigen…
Der ruhende Fluss schlängelt sich langsam wie ein altes Pferd
Durch die Ebene und sucht einen verborgenen Sinn.
Sein Wasser weinet und seine Ufer träumen!

Da rufet eine himmlische Stimme im Geheimnis der Verhüllung,
Und die Wiesen flüstern, flüstern, flüstern…
Ihre Worte sind Rätsel und nur die Erlesenen

Verstehen ihren Sinn. Oh du Heiligtum, Rhein!
Deine Wasserseele ist voll Erinnerung und deine unscheinbare Reise
Weiset zur Ewigkeit, wo das Grau wird zum leise singenden Himmelstor!!

(Wolfgang Look)

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26 Kommentare

  1. 26

    @10. Peter Wanders
    Zumindest hat der Rat vor längerer Zeit den Antrag gestellt, die Machbarkeit und die Baukosten für eine Fahrradtiefgarage im Rathaus zu prüfen. Wahrscheinlich wieder im (Rhein)Sande verlaufen.

     
  2. 25

    Der Rhein der Vergangenheit

    Die Fähre aus dicken Eichenholzplanken, die Ballade „Johanna Sebus“ von Goethe und Schenkenschanz sind drei der vielen hundert Zeugnisse von der Vergangenheit der Menschen am Rhein. Der Rhein war damals noch keine „Autobahn“, sondern ein mäandernder Fluss, der seinem Wasser viel Zeit ließ die verschiedenen Landschaften auf dem Weg zum Meer zu erkunden. Der Rhein war raumgreifend und verlegte immer wieder sein Flussbett. Das hat den Menschen nicht gefallen, war es doch oft eine Gefahr für Leib und Leben und verwüstete Häuser und Höfe. Eine weitere Herausforderung war von einem Ufer des Flusses zum anderen zu gelangen, denn lange Zeit gab es keine Brücken über den Rhein. Römer hatten zum Übersetzen eine Fähre gebaut. Flach und nur für kurze Strecken und ruhiges Wasser geeignet tat sie gute Dienste bis sie bei Xanten havarierte oder aus Altersgründen liegengelassen wurde und schließlich versank. Auskiesungsarbeiten förderten die historische Fähre 1991 wieder an das Tageslicht. Heute befindet sie sich im LVR-Römermuseum in Xanten.

     
  3. 24

    Der Rhein der Gegenwart

    Der Rhein ist in seinem Oberlauf begradigt worden. Erst kürzlich. Anfang des 19. Jahrhunderts. Auch den Niederrhein hat der Mensch in eine riesige Rinne verwandelt. Buhnen regulieren den Wasserstrom und Deiche dicht am Ufer zwängen den Fluss ein. Der Rhein ist zu einer Art Autobahn für Binnenschiffe geworden. Einige Jahrzehnte war er auch noch eine Kloake. Flüssige Abfälle aus Chemiewerken entlang des Rheins haben fast alles Leben aus den Wassern des Rheins vertrieben.
    Was ist vom Rhein geblieben? Sandstrände zwischen den Buhnen, Auenwälder an den Ufern, der ein oder andere abgeschnittene Altrheinarm und Wasser. Blaues Wasser, dunkelgraues Wasser, hellgraues Wasser.
    Hat der Rhein eine Seele? Ist er übersinnlich?
    Zumindest einige Anwohner haben eine Seele. Der Hund, der die Schafe hütet, die Schafe vermutlich auch, die Katze vom Bauernhof auf jeden Fall und der Angler natürlich. Des Weiteren die Bäuerin und der Schiffer auf seinem Kahn. Man weiß inzwischen, dass Bäume miteinander kommunizieren weshalb dies grundsätzlich auch den Sträuchern und der einen oder anderen Pflanze zugetraut werden kann. Aber was ist mit dem Flussbett? Der Luft über der Wasseroberfläche welche mal feucht-nebelig mal trocken wie Knäckebrot sein kann?
    An vielen Stellen im Flussbett und am Ufer hat der Mensch etwas hinterlassen, was nun zum Rhein gehört: Schiffswracks, Werkzeuge und andere Alltagsgegenstände aus verschiedenen Jahrtausenden.
    Karten, Schriftstücke, Gemälde und Fotos dokumentieren die Existenz des Rheins und seine Bedeutung für die Menschen. Aber das alles ist nicht übersinnlich. Es ist sinnlich.

     
  4. 23

    Der Rhein der Zukunft

    Der Rhein fließt wie es ihm gefällt. Eine kurze Zeit nur bestimmte der Mensch den Verlauf des Stroms. Dieser Irrtum dauerte einen Augenblick im langen Leben von Vater Rhein. Nun da der Meeresspiegel gestiegen und das Mündungsdelta sich weit in den Osten verlagert hat, haben alle Schiffe genug Platz. Es braucht keine Fahrrinnenvertiefung, keine Bunen und auch keine Deiche mehr. Das Meer trifft bei Kleve auf den Rhein und Kleve machte ein bisschen Platz für das Wasser. Die Oberstadt heißt nun Neue Unterstadt. Viele Inseln sind entstanden bevölkert von Wasservögeln, Schafen und Rindern. Die Menschen haben ihren Frieden gefunden mit den für sie oftmals tödlichen Wassermassen. Sie müssen sie nicht mehr bezwingen, ihre Häuser heben und senken sich so wie der Wasserstand des Rheins sich hebt und senkt. Eine Idylle? Vielleicht. Aber ganz sicher Leben in allen Farben: Grau, graubraun, graugrün, graublau. Heute. Morgen vielleicht hellblau braun, grün, blau und gelb, orange und rot.

     
  5. 22

    Das Gedicht gefällt mir gut. Der Text passt hervorragend zu dem Foto . Mit Worten wird hier die trübe Herbst- Stimmung am Rhein wieder gegeben.

     
  6. 21

    Sehr geehrter Herr Look,

    ich beneide Sie um Ihre sensible Dichtkunst.

    Nur manche Realität auf dieser Welt lässt die Weltanschauung und auch den Rhein anders erkennen.

    Wenn man Menschen an den Rhein verloren hat, kann man dem Wellenrauschen traurig und nachdenklich zuhören…

    Wenn man seinen Jahresurlaub in der Trockenzeit in der Sahelzone mit den Straßenkindern gelebt und sie beschützt und versorgt hat, damit sie nachts nicht verschleppt oder getötet wurden, sieht man im Rhein unermesslichen Reichtum an Wasser, weil man eine Zeit im Leben selber Nichts zu trinken hatte.

    Der Rhein, das Wasser in unserer Nähe, ist ein besonderes Gut!

     
  7. 20

    Nach den Leserkommentaren hatte ich den Eindruck, dass viele Bilder so nicht „angekommen“ sind, vielleicht auch zu dicht verwendet wurden, dass sie insgesamt unstimmig und wirr wirken.
    Jedes Bild verweist auf eine Idee.
    – Tag der Nacht: Dies ist ein Bild dafür, dass sich die übersinnliche Welt insbesondere erschließt, wenn man den Blick von der sichtbaren Welt abwendet, z.B. bei Nebel oder Dunkelheit nichts sieht;
    – der Vergleich mit dem Pferd: dies verweist auf symbiotische Einheit von Tierwelt und Fluss, die zu einem Ganzen verwachsen.
    – Himmelsschweigen: Dies ist ein Verweis, dass zunächst die übersinnliche Welt sich nicht erschließt, und gerade daher Traurigkeit herrscht und Einsamkeit;
    – Himmlische Stimme: dies ist nicht aus der psychiatrischen Klinik oder aus der Drogenszene!!!, sondern ein Verweis darauf das der Rhein eine übersinnliche Person, ein lebendiger personaler Organismus ist, die nicht nur wir erkennen wollen, sondern die selbst initiativ wird, d.h. mit uns geistig in Kontakt treten will. Dies geschieht „im „Geheimnis der Verhüllung“, d.h. durch die Abwendung vom Materialismus;
    – Ufer träumen: dies ist ein Bild für die Personalität des Rheines sowie auch für sein Teilnahme am kollektiven Gedächtnis, da der Mensch im Traum wiederverbunden wird mit dem Erfahrungsschatz der Vorfahren;
    – der Begriff „Wasserseele voll Erinnerung“ enthält eine Anspielung auf die Teilnahme des Rheines am kollektiven Gedächnis;
    – die flüsternden Wiesen sind wieder ein Verweis auf den -personalen- Charakter des Rheines, der sich allerdings unscheinbar offenbart.
    – Die Anrede Heiligtum Rhein ist ein Hinweis auf seine übersinnliche Seite und darauf, dass mich ihn nicht nur als Nutzobjekt ansehen darf sondern als Person behandeln muss, daher ihn auch anredet.
    – das singendes Himmelstor – der Text schließt bewußt positiv mit dem Wort „singen“ bedeutet, dass sich durch die Verbindung mit der übersinnlichen Seite die eingangs beschriebene Depressivität auflöst und ein Zustand der inneren Freude eintritt. Diese ist allerdings „leise“, d.h. sie erschließt sich nicht in der lauten Diskothek, sondern in der einfühlsamen, hingebungsvollen und auch wissenden Betrachtung der Landschaft
    Schöne Grüsse an alle
    Wolfgang

     
  8. 18

    Mein eigentliches Ziel bestand darin die rein technisch-wirtschaftliche Vorstellung vom Rhein als Nutzobjekt zu durchbrechen und ihn zu „romantisieren“.
    Dies heißt, dass er als personales, übersinnliches, menschengestaltiges Wesen dargestellt wird, das ein Träger des kollektives Erfahrungsgedächtnisses des Niederrheiners ist.
    Zugang zu dieser Seite des Rhein bekommt man, wenn man sich von den äußeren Sinneseindrücken abwendet – z.B. bei Nebel – oder wenn der Rhein selber einem diese Einsicht schenkt.
    Für einen rein materialistisch denkenden Menschen erscheint dies vielleicht unsinnig. Aber in einer geistig-übersinnlichen Betrachtungsweise lebt alles: Die Wiesen flüstern, Stimmen sprechen, die Tiere verflechten sich mit dem Fluss in einer symbiotischen Einheit (Daher der Vergleich mit dem Pferd). Die gegenständliche Seite des Rheins wird zum Gleichnis für seine ewige Schönheit.
    Dies ist m.Meinung nach keineswegs wegfremd. Wer den Rhein so sieht, wird auch materiell ganz anders mit ihm umgehen. Er wird ihn als Person sehen, würdigen, ökologisch sensibel sein, auch Bebauungspläne anderes behandeln, nicht nur als Nutzobjekt betrachten, sich mit den Vorfahren verbunden fühlen, sich an die wechselvolle Geschichte des Niederrheins (Schlacht bei Arnheim im 2. Weltkrieg, Krieg gegen die Spanier in Schenkenschanz, Eroberungsfeldzüge von Drusus und anderer Römer am Rhein usw. erinneren. All dies wird vor dem geistigen Auge lebendig.
    Das Gedicht versuchte dieses symbiotische Ganze an Vergangenheit, Ãœbersinnlichkeit und Lebendigkeit des Rhein in eine Form zu gießen und – leider ohne Erfolg – im Leser lebendig werden zu lassen.

     
  9. 17

    Eigentlich wollte ich Nichts dazu schreiben.

    Leider lassen mich die Gedanken an so manche junge Menschen, die sich mißverstanden oder sogar nicht verstanden fühlten, nicht los.

    Der Text hierzu stimmt schon…….für manche Menschen war er (der Rhein, zw. Kleve u. Emmerich) die letzte Zuflucht.

    Traurig weinet das flache Land…

    Stille…scheidendes Leben…Himmelsschweigen…

    Es war dann „Der Tag des Grauens“

     
  10. 15

    wo bleibt die Deutung der Gedichte unseres „Wald- und Wiesen“ Schreiberlings MBay? Da könnte er doch alle Register seines Wissens ziehen 😉

    # 10 Peter Wanders
    Gut beobachtet. Wenn ich den letzten Absatz lese, denke ich, dass könnte die neue Version vom Bau des dreieckigen Rathauses in Schilda sein („Bei der zweiten, aktuellen Vergabe, geben sie ein Rathaus mit Tiefgarage ohne Einfahrt in Auftrag“).

    Und diese „Planung“ lässt wirklich den Verdacht aufkommen, dass dort schon lange etwas abgesprochen ist, aber nur noch nicht offiziell sein darf.

    Bis zur nächsten Wahl,

    Benno

     
  11. 14

    Als Mat(t)erborner und jemand, der in der Schule eine qualitativ nicht besonders gute sprachliche Ausbildung erleben durfte, bitte ich darum, genau an dieser Stelle weiter zu machen.

    Sich ständig mit diesen Geschmacklosigkeiten der verklüngelten Klever Haute-Volée auseinander setzen zu müssen, bedarf ständig wohl dosierten Erholungspausen.

     
  12. 13

    @RMI … und genau darin liegt der Wert. Ich hatte Materborn bisher auch ganz anders wahrgenommen. Und es ist auch ganz anders. Aber darum geht es nicht. Ich arbeite mich an der Wirklichkeit ab, ich bin zynisch, sarkastisch, ironisch, aber (z. B.) Zynismus ist die Waffe der Hilflosen, so heißt es. In diesem Sinne ist vielleicht ein lyrisches Intermezzo viel wirkmächtuger, in jedem Fall aber ist es eine andere Farbe, und die tut doch auch mal gut, oder?

     
  13. 12

    @daute
    Wieso beschleicht mich bei Ihrer Erwiderung auf meinen Kommentar (wie schon bei dem Vorwort zu den „Zeilen mit graziler Schwere“, sprich: Materborn-Gedicht) das Gefühl, dass alles ironisch gemeint sein könnte? Vielleicht, weil Ihre sonstige Schreibe oft ironisch-satirische Züge aufweist und ich nicht davon ausgegangen bin, dass Sie ernstgemeinte Dichtung in Ihren Blog einstellen ?? Ich habe das Gedicht zunächst wirklich als Verballhornung passend zur Karnevalszeit zwecks Erbauung geschundener Materborner Seelen aufgefasst, mea culpa!
    Auch ich habe Freude an Sprache ( aber ist Freude allein Garant für Qualität?), ich schätze wohlgewählte Worte und stimmige Bilder, sofern vorhanden!
    Ihre Fürsprache für die Werke Ihres Klassenkameraden unter Zuhilfenahme von Reich-Ranicki in allen Ehren, für mich ist trotz größter Bemühungen der „Wert…(wirklich) ..nicht zu fassen.“

    @Wolfgang Look
    Laut Ihres Verständnisses von Poesie geht es darum “ eine besondere Sicht der Dinge zu vermitteln“, nicht aber diese aufzuzwingen und als alleingültig zu deklarieren. Wenn ich die Dinge anders sehe, heißt es also nicht zwangsläufig, dass ich mich irre. Es tut mir leid, dass Ihre Lyrik es nicht vermag, „mein Herz für die Ewigkeit zu öffnen“. Glücklicherweise sind Sie sicher nicht auf mein Urteil angewiesen. Wir sollten die Diskussion von Oberlehrer zu Oberlehrer hier beenden und den blog für Dinge von allgemeinem Interesse freihalten.

     
  14. 11

    Allen (MöchteGern)-Lehrern und (MußLeider)Schülern empfehle ich den Film “ der Club der toten Dichter „.
    Wer erst einmal erlebt hat, daß ein Wort wie “ zahnSchwitzend “ zu erfinden und sich zu trauen, es auszusprechen, eine beachtliche Leistung ist
    – m:E. eine größere, als 20 Aufgaben zur binomischenFormel zu lösen -,
    der wird vielleicht auch erkennen, wie sehr flüsternde Wiesen die Fantasie anregen können.

     
  15. 10

    @Ralf Daute
    Mit allem Respekt vor einem Sprachfreak, dessen Arbeit und Einkommen auf Sprache beruht.
    „Der Tag. Das Grauen. Grauer geht nicht“ und auch die „graue Rheinlandschaft“ haben überhaupt nichts wärmendes.
    Und als jemand der als Jugendlicher in den morschen Holzkähnen geangelt hat, jemand der bei jedem Wetter, auch bei Nebel, einsam durch die Wiesen der Niederung und am Rhein gestromert ist: Der Rhein ruht nicht! Er sucht auch keinen tieferen Sinn. Er ist die industrialisierteste Wasserautobahn Europas, er weint nicht und die Ufer träumen nicht. Wenn da jemand Stimmen hört, hat er womöglich zuviel Gras geraucht. Nicht die Wiesen flüstern, sondern die Tiere und vielleicht der Wind. Wer deren Sprache nicht versteht, für den (Materborner) mögen dies Rätsel sein, welche nur die Erlesenen verstehen.
    Der Rhein ist kein Heiligtum, er ist eine Bundeswasserstrasse ganz ohne Seele.
    @Wolfgang Look
    Jeder darf Gedichte schreiben.
    Dass andere diese Interpretieren sollen und Oberlehrer Spass daran haben, wenn die Interpretation dieser Wortreihungen angeblich nicht der Intention des Autors entspricht, war vielen von uns schon in der Schule ein wahres Grauen.

    Wir müssen unseren Kindern beibringen, sich deutlich, für ihre Umwelt verständlich zu artikulieren, und die Intention der Worte anderer zu verstehen. Dazu bedarf es heute klarer Worte.

    Das zwangsweise Interpretieren von Gedichten, deren Inhalt realitätsfern und depressiv ist, gehört nicht zu den Fertigkeiten, die man im Alltag braucht. In anderen Ländern hat man diese Zeitverschwendung längst aus den Unterrichtsinhalten gestrichen.

    Wie wenig heute selbst Mitglieder des Stadtrates die vorgelegten Worte verstehen, kann man daran sehen, dass sie bei der ersten Vergabe des Rathauses überlesen, dass man die sechs- bis siebenstelligen Pfahlgründungskosten zwar drinstehen aber nicht eingerechnet hat.
    Bei der zweiten, aktuellen Vergabe, geben sie ein Rathaus mit Tiefgarage ohne Einfahrt in Auftrag.
    Entweder haben sie wieder nicht verstanden, dass eine Riesenteilsumme fehlt, oder sie haben nicht verstanden, dass die Verantwortlichen im Rathaus über die Köpfe der Ratsmitglieder hinweg längst Absprachen mit Sontowski gemacht haben oder sie sind Teil des Komplottes im Verarschen der Bürger.
    Alle 3 Möglichkeiten bedürfen der dringenden Aufklärung.

     
  16. 9

    @Ruth Müller-Intveen. Ich könnte ja den Oberlehrer spielen und dir/Ihnen die Schulaufgabe stellen: Interpretieren Sie das vorliegende Gedicht. 🙂 Darauf bekommen Sie dann meine Antwort, wie ich es sehe und wo Sie sich meiner Meinung nach irren.

     
  17. 8

    @Ruth Müller-Intveen In einem der Kommentare zu dem Materborn-Gedicht hat Wolfgang Look gesagt, wie er Lyrik sieht. Dass sie in hier im kleveblog veröffentlicht wird, ist einfach nur aus Freude an der Sprache und aus der Lust, den Leser zu überraschen und ihm inmitten all der störrischen Kritik auch einmal das Herz zu wärmen mit Dingen, die in unserer materialistisch geprägten Zeit einen Wert haben, der nicht zu fassen ist. Von Brecht bleiben auch nur die Gedichte (meint Reich-Ranicki).

     
  18. 7

    @Thomas Verfürth Der Schiffsdiesel gefällt mir. Vielleicht das nächste Projekt – ein kleveblog-Poesiealmanach

     
  19. 6

    Schon wieder Pellkartoffeln
    aber heute mit Matjes
    und noch zwanzig Kopfweiden schneiden
    bei dem SAUWETTER
    Und die Gummistiefel sind auch kaputt
    MIST!

    (Jens Peter Kern)

     
  20. 5

    Die Veröffentlichung des ersten Gedichts von W.Look über Materborn hab ich ja noch als Satire aufgefasst und mich entsprechend amüsiert. Jetzt beschleicht mich aber das ungute Gefühl, dass dieses und die neueren Werke ernst gemeint sein könnten. ..??!! Ich glaub, mich tritt ein Pferd (und zwar jenes, das sich eben noch durch die Ebene schlängelte wie ein ruhender Fluss, oder war es anders rum?? Macht’s auch nicht besser.)
    Hilfe, bitte um Aufklärung.

     
  21. 4

    Sehr schön! Vielleicht kann man ein „elektronisches Poesieforum“ einrichten. Scheint mir nicht uninteressant. Die Ergebnisse könnte man vielleicht in einem passenden Rahmen, bei einem Kulturfestival vortragen. Irgendwo in der neuen Uni, im Radhaus, einem Museum, einer Schule oder sonstwo vortragen. Dazu „Workshop“ mit Gesprächen über die Texte, evt. unter Einbeziehung der Niederländer, oder anderer
    Gruss
    Wolfgang

     
  22. 3

    SPYCK

    Fern
    fast zart
    leise und zögernd
    rhythmisch
    durch den Morgendunst
    tuckernd
    beinahe mystisch
    die Nebelwatte teilend
    immer lauter und dumpfer
    allmählich bedrohend
    im Boden vibrierend
    wummernd
    in Brust und Bauch
    schiebt der Schiffsdiesel
    an mir vorbei
    den Fluß hoch
    dem Tag entgegen.

    Oder der noch:

    IM UNTEREIS I

    Mittags ein Uhr auf dem Feld
    Die Schneedecke macht das Land
    noch weiter
    und nur Stromzäune geben die Richtung
    Das Gehöft steht ohne Heizung
    und in der Kälte bricht die Wäsche.

    Der Mensch steht so verloren
    Nur der Hund kennt das Unterholz
    Die Vögel sind abwesend
    und der Himmel gibt sich zeitlos
    Denke an Heimkehr und der Schuppen
    empfängt mich mit Wärme.

    Viehzäune und Kopfweiden
    Rheinwiesen, Deiche und Siele
    Euch find‘ ich nur am Niederrhein.

     
  23. 2

    Da kenn ich jemanden, der solchen Nebel zu „Transparenz“ erklärt
    und sich gerne in den VorderGrund jedes Fotos drängt,
    weil er glaubt, mit seinem strahlenden Grinsen jeden WolkenBruch in eitel SonnenSchein verwandeln zu können.

    ### Grauer geht`s nicht. ### ?

    Doch, es geht noch grausamer !

     
  24. 1

    Graue Rheinlandschaft

    Traurig weinet das flache Land
    und morsche Holzkähne ruhen müde am Ufer…
    Grauer Nebel umschließt die Nacht des Tages
    Und Einsamkeit wandert am schlafenden Flusufer.

    Stille…scheidendes Leben…Himmelsschweigen…
    Der ruhende Fluss schlängelt sich langsam wie ein altes Pferd
    Durch die Ebene und sucht einen verborgenen Sinn.
    Sein Wasser weinet und seine Ufer träumen!

    Da rufet eine himmlische Stimme im Geheimnis der Verhüllung,
    Und die Wiesen flüstern, flüstern, flüstern…
    Ihre Worte sind Rätsel und nur die Erlesenen

    Verstehen ihren Sinn. Oh du Heiligtum, Rhein!
    Deine Wasserseele ist voll Erinnerung und deine unscheinbare Reise
    Weiset zur Ewigkeit, wo das Grau wird zum leise singenden Himmelstor!!