Die Bande ist hochmotorisiert, die nächtliche Verfolgsjagd Anfang September über sieben Autobahnen in zwei Ländern machte weltweit Schlagzeilen. Als die Polizei die maskierten Männer in einem Audi RS 4 bei einer Routinekontrolle überprüfen wollten, beschleunigten sie ihren Boliden einfach bis zum Anschlag und fuhren mit Geschwindigkeiten von 250 km/h und schneller sämtlichen Streifenwagen und sogar einem Hubschrauber davon.
Doch wer dachte, nach dieser lebensgefährlichen und halsbrecherischen Jagd würden die Gangster erst einmal untertauchen, sieht sich getäuscht: In der Nacht zu Montag tauchten sie in Kranenburg auf und versuchten einmal mehr mit ihrer ganz speziellen Methode zu schnellem Geld zu gelangen: Sie leiten Gas in Geldautomaten und sprengen diese dann einfach in die Luft. Dann sammeln sie die umherfliegenden Scheine ein und brausen davon. Am SB-Center in Kranenburg kamen sie jetzt allerdings einmal nicht zum Zuge – ein Passant störte das nächtliche Verbrechen.
Die Täter hatten bereits die Überwachungskamera des in einem Pavillon stehenden Automaten am Großen Haag mit Farbe besprüht, eine elf Kilogramm schwere Gasflasche ausgeladen und den Geldautomaten auch schon angebohrt, als gegen 1.35 Uhr ein 60-jähriger Mann aus Kranenburg auf einem Parkplatz an der Straße „Großer Haag“ seine Hunde ausführte und die Gasflasche erblickte. Die Täter fühlten sich offenbar gestört und brachen den Sprengüberfall ab: Der Haupttäter sprang in eine dunkle Limousine, die sofort fortraste. Die Gasflasche blieb am Tatort zurück – möglicherweise eine wichtige Spur, die zu den Tätern führen könnte.
Die fühlen sich aufgrund ihrer Motorisierung und der ebenso brachialen wie schnellen Vorgehensweise offenbar bisher sehr sicher. Es handelt sich nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei um eine aus Moldau stammende Bande, die von den Niederlanden aus im deutschen Grenzraum operiert und eine Schneise des Verbrechens von Aachen bis zum Niederrhein gezogen hat (Spiegel online: Jagd in NRW: Fahndung nach rasenden Maskenmännern). Mehr als zehn Sprengungen von Geldautomaten sowie zahlreiche weitere Delikte sollen bisher auf das Konto der Bande gehen.
Die in Kranenburg beobachteten Täter waren schlank und ca. 180 bis 190 cm groß. Ein Täter war mit einer dunklen Hose und einem Kapuzenpullover bekleidet. Hinweise bitte an die Kripo Kalkar unter Telefon 02824-880.
Die Geldautomaten-Geschichte ist vergleichbar mit Plünderungen im Mittelalter … und damit meiner Meinung nach bedrohlicher als Diebstahl über Online-Bankkonten, auch wenn das noch ertragreicher sein kann …
Es ist doch nur eine Frage der Zeit, dass auch Unbeteiligte zu Schaden kommen …
bezüglich grenzüberschreitend gabs die tage im dritten einen spannenden bericht. ein deutscher verbindungsstaatsanwalt in Holland oder Belgien, weiß ich nicht mehr, sprach sehr diplomatisch davon, dass die kapazitäten der niederländischen Behörden begrenzt sind und nur sehr zögerlich eingesetzt werden wenn keine Niederländer direkt betroffen sind.
mittlerweile gibt es aber zumindest mal einen verbindungsbeamten in irgend einer Behörde in Düsseldorf oder so, der bei den Ermittlungen hilft.
Im Zeitalter der Globalisierung und des vereinten Europas finde ich es erschreckend wie hinterwäldlerisch unsere Polizei arbeitet bzw. arbeiten muss. Ãœbrigens, dass sich eine Bande Methoden aus dem Mittelalter bedient und wir noch nichtmal dagegen etwas gerissen bekommen, ist bezeichnend. Die paar geknackten Geldautomaten dürften nichts sein gegen die Millionen die per onlinebankingBetrug in Richtung Osteuropa überwiesen werden. Aufklärungsquote da geht gegen 0 wogegen bei der Audibande irgendwann mal der Zufall helfen wird.
Da sollte man doch vielleicht mal den Aufwand nicht scheuen und die Automaten in Grenznähe für ein paar Wochen bewachen, eine Sondereinheit dafür einrichten … mit Hundertschaften oder so … geht doch bei Bundesligaspielen etc. auch …
… ich frage mich aber auch, warum die Fahndung nach den auffälligen Autos anscheinend nix bringt … die fallen doch überall auf … aber das liegt dann wohl auch an der grenzüberschreitenden Fahndung, die da an ihre Grenzen kommt.
Offensichtlich werden die Hütten als Ganzes gesprengt
Dann hat sich die Schließung der Geldautomaten während der Nachtstunden offentsichtlich nicht als wirksame Maßnahme erwiesen
Der nächste, bitte! In dieser Nacht nahm sich die Bande den Geldautomaten der Sparkasase am EOC vor – und die Täter entkamen zum 36. Mal unerkannt. Ãœber die Höhe der Beute ist nichts bekannt.
Ich frage mich warum die Automaten nicht mit Farbpatronen, die die Geldscheine unbrauchbar machen, ausgerüstet werden. Ohne den Aufwand hierzu zu kennen, müsste dieser jedoch zu den immensen Sachschäden vergleichsweise gering sein.
In Österreich scheint man weiter zu sein…
http://kurier.at/chronik/oesterreich/farbpatronen-in-bankomaten-als-abwehrmittel-gegen-raeuber/56.873.973
und diese Nacht auch der Geldautomat am Hagebaumarkt in Goch. Aber nur geringer Sachschaden…
Dann dürfte es jetzt an der Zeit sein, das bundesweit der Zugang zu den Geldautomaten in den Nachtstunden
gesperrt wird. Die Schäden die hier verursacht werden,werden sonst zwangsläufig auf den normalen Kunden umgelegt.
Update: Heute morgen gegen vier Uhr wurden in der Sparkassen-Filiale in Krefeld Gartenstadt auf der Traarer Straße mehrere Geldautomaten gesprengt. Die Polizei konnte die Bande nicht fassen. Bei dem Ãœberfall wurde Bargeld in noch unbekannter Höhe erbeutet. Außerdem ist durch die Sprengung ein großer Gebäude-Schaden entstanden.
@8 No Go-Areas sind wirklich unerträglich …
@7
Personal um überflüssige Kontrollen an Radfahrern durchzuführen ist komischerweise oft da.
Jaja, – blabla, ist nicht überflüssig…hach so viele Unfälle durch Kontrollen an hach so bösen unachtsamen Fahrradfahrern verhindert…
uaaaaahhhhh…….
@rd
Danke für die Zensur…Hauptsache, die andern können mich beleidigen. Super Journalismus.
🙁
Jaja, klar, die Polizei ist selbstverständlich intensivst tätig und alle die was anders behaupten sind grundsätzlich blöd und Grossmäuler rund haben keine Ahnung, weil es ja eh alles geheim ist und die Lage daher niemand objektiver beurteilen kann als die heilige Polizei selbst.
Ich kann diesen Blödsinn nicht mehr hören.
Banden dieser Art sind im Rheinland seit 25 Jahren aktiv, und es sind nach meiner Erfahrung auch immer dieselben, siehe Securitate.
Und ich bleibe auch bei meiner Meinung, dass sich auch die Staatsmacht lieber diejenigen zum Reglementieren greift an denen sie sich nicht die Finger verbrennt.
An vorderster Front sind nämlich eben alle nur Menschen. Und Opportunisten.
Wenn dem nicht so wäre, hätten wir übrigens auch keine NoGo-Areas in Deutschland.
Haben wir aber.
Es würde mich wundern, wenn die Polizei genug Personal dafür hätte, dass Leute rund um die Uhr auf Bildschirme starren können …
@Lohengräm Ohne in die Ermittlungen eingeweiht zu sein, würde mich doch wundern, wenn dies nicht so wäre. Allerdings wäre es aus meiner Sicht unklug, wenn die Polizei dies hier kundtun würde.
(…) Warum nicht?
Warum nicht sich mal die Videostreams aller Geldautomatenkamera in die Polizeizentrale schalten lassen und rund um die Uhr beobachten, zusammen mit erhöhter Alarmbereitschaft um im Falle eines Verbechens dann schnellstmöglich vor Ort zu sein?
LohenLaber …
Keine Ahnung, aber alles besser wissen: typisch deutsch …
… und sie werden wieder kommen – und: soll die Polizei jetzt den GAA rund um die Uhr bewachen?!
Also….vielleicht geht das etwas am aktuellen Thema vorbei….aber, Leute,wir sahen das Grenz Problem hier nie so eng..Ich erinnere mich ( sehr gerne )…Grenze ..Wyler… Berg en Dal…,nach 2200 hr…10 DM… Strafe,..ein Schweine Geld, für unerlaubten Grenz Ãœbertritt…und die Niederländische Marechaussee war besonders scharf darauf deutsche Jugendliche“ ein zu fangen“ die sich in ihrem dienstlichem“ Dunst Kreis“ aus „diversen“ (6) Gründen dort auf hielten….das waren noch „schöne“ Grenzen, sehr sympatisch….und heute….. na ja.
Jaja, ich weiß, ich gieße jetzt Öl ins Gas…aber von Aachen bis zum Niederrhein habe ich – und dies ist eine langfristige über Jahre gemachte Erfahrung, beileibe kein Einzelfall- den gleichen Eindruck:
Dass die Polizei sich daran aufgeilt, Strafzettel an einsame harmlose Fahrradfahrer quasi „auf dem Acker“ zu verteilen, aber fast seit Jahren(!) trotz modernster Ausrüstung (Hubschauber !) offensichtlich alle Polizeieinheiten bis zum LKA und auch auf der niederländischen Seite wiederholt nicht in der Lage sind, eine brutale Diebesbande zu stellen, ist ein hochpeinliches Armutszeugnis.
Ich dachte, die Securitate-Leute hätten sich Anfang der 90er Jahre aus den Wäldern in der Eifel langsam zurückgezogen.
(Ja, zurückgezogen. Nicht geschnappt. Denn auch hier war die Polizei offensichtlich nie in der Lage, den Banden das Handwerk zu legen).
Dass Leute sich das (und auch so einen Ãœberfall wie in Keeken) trauen, sind aus meiner Sicht Folgen des Wegfalls von regelmäßigen Grenzkontrollen. Ich fand’s damals nicht richtig, die Sicherung der Grenzen aufzugeben. Als Tochter eines Zollbeamten habe ich sicher ein etwas persönlicheres Verhältnis zum Grenzübergang Wyler gehabt, weil ich viele der Kollegen meines Vaters kannte – aber nicht nur für mich, sondern auch für viele Leute aus Kranenburg und Umgebung war es auch ein Ort der Kommunikation, damit verbunden ein Gefühl von Sicherheit. Da waren Leute, die aufgepasst haben, zusammen mit dem BGS. Rund um das Geschehen dort gibt es viele Geschichten, die ich jahrelang am Mittagstisch gehört habe, und die weniger guten nahmen auch deshalb oft einen glimpflichen Ausgang, weil an der Grenze wer war.
Der Bolide wäre jedenfalls sofort aufgefallen.