Ein Wort zum Ordnungs- und Servicedienst

Dankenswerterweise verfügt die Stadt Kleve über einen Internetauftritt, der wirklich sehr viele Informationen bereithält, zum Beispiel den Erfahrungsbericht 2009/2010 des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD), ein 19-seitiger Bericht, der zum Beispiel detailliert darüber informiert, wie und warum der OSD ins Leben gerufen wurde. 2007 traf sich demnach eine Arbeitsgruppe von sieben Ratsmitgliedern sowie von Mitarbeitern der Polizei und Verwaltung zu vier Sitzungen, deren Empfehlungen wiederum vom Fachbereich »Öffentliche Sicherheit und Ordnung« in eine »Konzeption zur Aufrechterhaltung und Erhöhung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung auf den Straßen und Plätzen sowie in den Anlagen und zur Vorbeugung gegen Gewalt und Gefahren für Familien, Kinder und Jugendliche im Stadtgebiet von Kleve«, also nichts, wogegen ein normaler Mensch etwas haben könnte.

Manchmal sieht man die blauweißen Wagen im Stadtbild, z.B., wenn sie die Passage des Spoycenters durchfahren. Da passiert ja schon mal was. Meistens aber scheibt der Drang, für »öffentliche Sicherheit« zu sorgen und »zur Vorbeugung gegen Gewalt und Gefahren für Familien, Kinder und Jugendliche« beizutragen, gut gezügelt werden zu können. Statt dessen hat der OSD offenbar für sich ein lukrativeres Feld gefunden – die Jagd auf Falschparker und -radler. Und das ist nicht nur eine »gefühlte Wahrnehmung«, wie der Bericht freundlicherweise enthüllt:

Jagd auf Falschparker: 50 Prozent der OSD-Einsätze betreffen die Rubrik Verkehr

Jeder zweite Einsatz betrifft also Falschparker, und in manchen Monaten wird’s sogar noch doller, etwa im Februar 2010, in dem zwei Einsätze auf Hunde, zwölf auf Jugend bzw. Jugendschutz entfielen und 112 auf den Bereich Verkehr. Was soll das? Ist das Jagdfieber? Geht es darum, die Kosten wieder einzuspielen?

Wie wichtig demgegenüber das ursprüngliche Anliegen, die Sicherheit in den Nachtstunden des Wochenendes, demgegenüber genommen wird, auch darüber sagt der Bericht etwas: »An den Wochenenden einschließlich freitags sind die Einsatzkräfte des OSD in der Regel zwischen 17.00 Uhr und 03.00 Uhr unterwegs.« Die Realität für den Februar 2010: Es gab während des ganzen Monats drei Nachtschichten (von zwölf möglichen). Danach sei es aber wieder besser geworden…

Deine Meinung zählt:

9 Kommentare

  1. 9

    jaaaaaaaaa, mehr hunde- und jugendschutzeinsätze!!!!!

    kann ich beim nächsten mal, wenn ich mal wieder in einem hundehaufen lande den ordnungsdienst für die reinigungskosten in regress nehmen? mal einen rat an die stadt kleve: für nicht angeleinte hunde ein bußgeld in höhe von 30€ für einen nicht weggeräumten hundehaufen ein bußgeld in höhe von 50€ und einen der vier im hinteren teil der galleien, auf der birnenallee und am kermisdal auf streife schicken und nach etwa 3 Wochen hat der jenige sein geld bereits verdient und macht für die stadt gewinn!!!

     
  2. 8

    Ich glaube, man sollte die Kirche im Dorf lassen.

    Wenn man den gesamten Bericht einmal liest, finde ich es eigentlich schon verwunderlich, dass überhaupt so viele „Einsätze“ möglich waren. Es handelt sich bei der Truppe um VIER Leutchen, die eine Stadt mit 50.000 Einwohnern ordnen und servicen sollen. Wenn nur einer davon krank wird, und so liest sich das in dem Bericht, fällt mal eben 25% der Belegschaft aus. Wie es aussieht, wenn 25% bei der Bahn streiken,kann man ja derzeit sehen. Und man sollte auch nicht vergessen, dass Kleve eine Flächengemeinde ist, mit vielen verstreuten Ortsteilen.

    Was mich allerdings stört, sind die stark zurückgehenden Zahlen der Hunde-ScheißeundKampfhund-Kontrollen sowie die Kontrolle wilder Müllkippen und in der Öffentlichkeit saufender Mitbürger. Gerade das sind m.E. Aufgaben, die der OSD wahrnehmen sollte. Allein schon für das Stadtbild wären diese Aspekte mehr als Positiv. Als Mitarbeiter des OSD wäre die Fähnchenaktion mit den Hundehaufen mir mehr als peinlich gewesen.

    Aber es ist wie immer. Mit Knollen läßt sich Geld verdienen, und Theo´s Stadtsäckel ist eben leer.

     
  3. 7

    @Insider Der verlinkte Bericht bezieht sich ausdrücklich auf die Tätigkeit der neuen Truppe, deren Mitglieder auch im Foto abgebildet sind – und das sind nicht die Knöllchenschreiber, die wir alle kennen und schätzen…

     
  4. 6

    Die hohe Anzahl der Einsätze „Verkehr“ hat es schon immer in Kleve gegeben. Es hat hier einfach damit zu tun, dass die „Knöllchenschreiber“ nun rein organisatorisch auch zum OSD gehören. Früher wurden uns diese „Einsätze“ aber noch unter einem anderen Deckmantel verkauft. Diese Knöllchen gab es doch schon immer ….

    Ob das jetzt unter OSD oder anderem Namen läuft, ist doch völlig egal. Die Anzahl der „Knöllchenschreiber“ (zu Fuß mit Handcomputer), die sich NUR um den „ruhenden Verkehr“ kümmern, ist gleich geblieben. Und eben auch deren „Einsätze“. Also kann man grob sagen, dass viele der anderen Dinge durch den NEUEN OSD (Leute mit Barett) hinzu gekommen sind. Also immer schön Ball flach halten ….

     
  5. 5

    … außer einem … wie ich bereits in einem anderen Bericht in diesem Blog bereits erwähnte : mittlerweile drängt sich mir immer mehr und mehr der Verdacht auf das bei der Stadt Kleve nur noch „Freizeitdesigner“ beschäftigt sind , die nichts besseres zu tun haben außer mit sinnlosem Zeugs die Zeit
    (und auch unsere schönen Bäume )sinnlos totzuschlagen !

     
  6. 3

    wir leben gefährlich in Kleve…!Man bekommt schneller eine Knolle, als dass man „scheinbar“ daran gehindert wird, irgendeinen anderen schwerwiegenderen unfug zu tätigen…(subjektiv)!
    Ich würde die Große Straße im dunkeln (und das kann auch schonmal um 19 Uhr sein), nicht mehr alleine hochlaufen…!
    Das Thema ist aktuell in ganz Deutschland…man kann sich nicht mehr FREI zu jeder Zeit bewegen…vor 10 Jahren war das noch möglich…

     
  7. 2

    ausserdem zähle ich 3085 Einstätze – somit betreffen ziemlich genau 25% der Einsätze den Verkehr.

     
  8. 1

    mir war bis dato nicht bewusst, dass die auch noch für Verkehrsknöllchen zuständig sind. Also subjektiv hat die Einrichtung des OSD keine Reduzierung der nächtlichen Ãœbergriffe bewirkt, keine Verbesserung der teilweise verheerenden Zustände der Kinderspielplätze nach nächtlichem Saufgelage, keine Spürbare Eindämmung des Exzessivsaufens der klever Jugend (z.B. Rosenmontag) erreicht,…. (Liste lässt sich beliebig fortsetzen).

    Wofür also fahren diese (ebenfalls subjektiv betrachtet) Vollblinden dann durch die Gegend? Es darf doch nicht die Aufgabe sein, Knöllchen zu schreiben. Sicher, wenn ein Wagen so geparkt ist, dass er abgeschleppt werden sollte, dann dürfen die sich ruhig kümmern – aber Knöllchen schreiben???

    In den Problemvirteln, an bestimmten Plätzen wo es immer wieder Probleme/Beschwerden gibt präsenz zeigen. Notfalls einschreiten – oder den Freund und Helfer dazu holen. In der Nacht im Stadtbereich und im Bereich der Lokalitäten (Kneipen Unterstadt, Radhaus, Nachttheater, Schweizerhaus) deutliche Präsenz zeigen. DAS verstehe ich als AUFGABE des OSD. Der muss sich doch nicht finanziell rechnen, der muss verhindern und ggf. einschreiten. Muss JEDES Wochenende bis MINDESTENS 03:00 Uhr unterwegs sein – durch die Woche mindestens bis 0:00 Uhr und bei Veranstaltungen in warnehmbarer Stärke vorhanden sein…

    Februar 2010 – DREI Nachtschichten? Ja sind die denn total bescheuert????????

    Die Polen stechen sich gegenseitig ab, im Stadtbereich sollte man in der Nacht nur in ausreichend großen Gruppen unterwegs sein, Hoffmannallee in Teilbereichen ganz meiden, diverse Stadtteile am Besten nicht tangieren,….. Und die machen DREI Nachtschrichten von ZWÖLF notwendigen???