Eine der eher undankbaren Aufgaben im Leben eines aktuell tätigen Lokalredakteurs der Rheinischen Post dürfte es sein, die „Frage des Tages“ zusammenzuklöppeln. Die Frage muss irgendwie zur Nachrichtenlage passen, darf aber auch keine Verheerungen anrichten. Trotzdem geht’s meistens schief. Das heutige Beispiel: „Waren Sie mit dem Winterdienst zufrieden?“ ist insofern ein Klassiker einer fehlgeleiteten Fragestellung, weil sich natürlich nur die Unzufriedenen melden. Aktueller Spielstand: 76:24 für Nein. Dabei war’s – so weit ich’s überblicke – ganz o.k., es ist halt Winter.
Vor ein paar Tagen überzeugte auch: „Zurzeit sind Sternsinger unterwegs. Würden auch Sie für Bedürftige spenden?“ Das Ergebnis von 80:20 für Ja sagt uns mit Hilfe einer einfachen Rückrechnung, dass zehn Leute abgestimmt haben (zwei Spaßvögel und acht Redakteure, um das Ergebnis political correct zu machen). Nun, da hier die neue Technik läuft, werden wir den Spaß ein für alle Mal beenden. Oder auch nicht – yeah, that’s Meinungsfreiheit! (Mehrfachabstimmungen sind ausdrücklich erlaubt.)
„Wir tun was wir können und sind nah an dem, was realistisch machbar ist“ Rolf Jansen, Streuselbeauftragter der Stadt Kleve in der RP-Onlie
dito Capslock 🙂
Da fehlt noch als dritter Punkt RP habe ich nicht, ich lese docch Kleveblog 😉
80:20 = 10 Personen? Nach meiner Statistikauswertesoftware waren es nur 5 Teilnehmer. Es waren nur 4 Redakteure (1 auf Fortbildung, 1 im Skiurlaub und 2 fehlten witterungsbedingt).
Diese Voterei ist was für die graue Tonne.
Es geht nur um die Klicks.
Auch diese unsäglichen Fotoserien dienen nur dazu, sich als Blatt auf der Hitliste der Page-Impressions nach oben zu prügeln.
Dann kommen kuriose Ergebnisse raus:
> http://www.stefan-niggemeier.de/blog/wer-gibt-noch-was-auf-pageimpressions/
13:20 ! Hey, halloooooh RP Redaktion, was soll das ? Jetzt muss ich 7 x Ja klicken, damit wieder alles im Lot ist.
Ist der Gleichstand grade jetzt Zufall oder stand auch hier das Ergebnis schon vorher fest? 😀
ich erfreue mich jeden Morgen an diesen gewitzt formulierten und inhaltlich unglaublich spannenden Fragen
(bin aber aufgrund persönlicher Erfahrungen mit einigen „Mitarbeitern“ über die hohe journalistische Qualität nicht verwundert)
ein schelm, wer daraus rückschlüsse auf den geisteszustand der redakteure zieht
Da die zu mir passende Antwort „Unentschlossen / Keine Ahnung“ fehlt, konnte ich mit mehrfachen Klicks 50% / 50% glücklich herbeizaubern.
Sehr geehrter Herr Pofalla- Herr Breuer, Sie auch ! – und liebe Redakteure der RP, bitte jetzt nichts mehr durcheinander bringen. Das ist nämlich vergebliche Mühe, weil wir hier einen lichtschnellen Internetzugang haben und alle Kollegen an den Rechnern schon in der Jugend bei „Space Invaders“ einsame Klasse waren !