(4/24) Rheinischer Tunnelblick

So, nun lehnen wir uns einmal zurück und denken ganz konzentriert darüber nach, was an bedeutsamen Ereignissen in Kleve im abgelaufenen Jahr passiert ist. Was fällt uns ein, wenn wir an Jahresrückblick denken?

Klar, da gibt es den Architektensohn Felix Mühlhoff, der von Reichswalde aus Yachten für die Reichen und Schönen dieser Welt konstruiert. Wie, Ihnen diese Geschichte ist nicht präsent? Dann haben wir noch Felix Plath, einen 25 Jahre alten Gocher, der in den vergangenen drei Jahren in Texas eine Döner-Kette mit nunmehr 27 Filialen aufgebaut hat, sicherlich beachtenswert. Wie, Sie wissen das nicht?

Sonst noch was? O.k., wir hätten noch Markus Verbeet im Programm, einen aus Rindern stammenden Redakteur des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, der recht erfolgreich seinem Beruf nachgeht. Vielmehr kann nun aber wirklich nicht in Kleve passiert sein, wenn man den Bericht der Rheinischen Post zu der Gala „Made in Kleve“, gemeinsam veranstaltet vom Presseclub Kleve und der Sparkasse Kleve, als Maßstab nimmt.

War da eventuell irgendein demokratisches bedeutsames Ereignis am 13. September, das jenseits von Yachten und Dönern eine wirkliche Zäsur in der Geschichte der Stadt darstellt? War da irgendeine Wahl, an deren Ende eine unabhängige Kandidatin mit einer Mehrheit von nahezu zwei Dritteln der Stimmen zum neuen Bürgermeisterin der Stadt gewählt wurde?

Es könnte sein, aber dem Leser der Lokalausgabe der Rheinischen Post wird sich dies bei der Lektüre der Jahresrückblicks-Berichterstattung nicht erschließen, denn der Beitrag bringt das Kunststück fertig, die neue Amtsinhaberin namentlich nicht einmal zu erwähnen. Was streng genommen schon ein Problem gewesen wäre, wenn sie nicht vor Ort gewesen wäre. Doch sie war sogar dabei, sie stand auf der Bühne – und auch wenn der Berichterstatter Marc Cattelaens dies möglicherweise übersehen hat, so ganz neben der Spur hätte er nicht sein müssen. Warum? Sonja Northing saß ihm in der Stadthalle den ganzen Abend gegenüber.

Ach ja, Theo Brauer wird übrigens erwähnt. Auf den Link zum Artikel wird hier gerne verzichtet.

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13 Kommentare

  1. 9

    @ Iwaw, deine gefühlten 30 Sec. beim S. Northing Interview sind reichlich übertrieben, es waren schon einige Minuten. Aber, die gesamte Veranstaltung war sehr RP-lastg. Der Moderator Chr, Kepser hat nach eigener Aussage am Veranstaltungsabend etwa 200 Lokales der RP durchgelesen um sich zu überlegen welche Themen und welche Personen zum made in Kleve geladen werden sollen. Auch die passenden Bilder zum Quartalsrückblick entstammen ausschl. dem RP-Fundus.

     
  2. 8

    Die Veranstaltung war grottenschlecht. Es war faktisch die Verlängerung von Theo’s Zapfenstreich, der nichts besseres zu tun hatte als die Shitstorms, die über ihn und die CDU hineingebrochen sind, anzuprangern. Wenn man davon ausgeht, dass sein Zapfenstreich 25.000,– € gekostet hat und diese Veranstaltung nochmals 25.000,– €, dann hat er jetzt aber genug gehabt.

    Schade, Frau Northing hatte nur 30 Sekunden, Theo mal wieder gefühlte 30 Minuten. Sind sich die Herren Sparkasse und Stadtwerke bewußt, dass sie einen neuen Chef haben? Glaube ich nicht.

    Wie sagte man so schön vor vielen Jahren: Der König ist tot, es lebe der König (die Königin)

     
  3. 7

    …..ist es nicht besser für einen Menschen, wenn man nicht darüber schreibt oder spricht, als dauernd über eine Person „herzuziehen“, um diese öffentlich negativ zu bewerten?

     
  4. 6

    Die neue Bürgermeisterin unter den Teppich zu kehren, ist schlichtweg unprofessionell … Die RP-Lokalredaktion muss sich fragen lassen, welchen Anspruch sie an sich selber hat … da ist noch Luft nach oben … bei freien Gerichtsreportern war die Messlatte doch auch schon höher gehängt worden …

     
  5. 5

    @Rp-Abstinenzler Das entbehrt natürlich nicht einer gewissen Peinlichkeit, zumal als Veranstalter ja „eigentlich“ der Presseclub Kleve auftritt (gemeinsam mit der Sparkasse).

     
  6. 4

    Wie einseitig die Veranstaltung schon geplant war, sieht man auch daran, dass die RP mit drei Redakteuren am Ehrentisch saß, während der Rest der lokalen Presse so an einen Tisch am Rand gesetzt wurde, dass sie die Bühne im Rücken hatte.

     
  7. 3

    Made in Kleve.. Tja was soll man dazu sagen. Am 13.09. votierten knapp 10.000 Klever für Frau Northing als neue Bürgermeisterin. Erdrutschartig war ein Terminus welcher im Zusammenhang mit diesem Wahlsieg fiel. Wahrscheinlich nicht genug „made in Kleve“. Oder vielleicht waren es doch alles zugezogene Nicht-Klever die diesen HISTORISCH EINMALIGEN Vorgang möglich machten. Die Berichterstattung der RP war halt in den letzten Jahren seltenst von echter Objektivität geprägt. Warum sollte sich das auch ändern. Sie ist ja schließlich auch „made in Kleve“

     
  8. 2

    Die Menschen lesen immer nur das, was sie lesen wollen. Insofern können wir uns ein Bild von den unerschütterten Lesern verschiedener Blätter machen.

    (…)

    Herr Daute, können Sie nicht eine anspruchsvolle Abteilung für Todesanzeigen programmieren lassen?

     
  9. 1

    Unsere BM`in Sonja Northing ist nicht nur auf der Bühne präsent gewesen, Sie wurde als Schirmherrin der Veranstaltung vom Moderatorenteam vorgestellt. Mein Artikel auf „neues aus Kleve“ (Facebook) – … Eröffnet wurde das kleine Spektakel durch die KAG Big Band mit einem „Bond Potpouri“ und Einzug des Moderatorenteam: Christoph Kepser & Helmut Vehreschild begleitet von kleinen Cheerleadern (Cleve Cheetahs) und Begrüßung der neuen Schirmherrin BM`in Sonja Northing.
    Vielleicht hat der Lokalredakteur der RP etwas ungünstig, mit dem Rücken zur Bühne gesessen, und das nicht mitbekommen, wäre dann verzeihlich?