»Die Loge« muss umziehen: Sporthaus Drießen wird schließen!

Werner und wie er die Welt sah

Nur naive Naturen dürften der Ansicht sein, die wirklich bedeutsamen Entscheidungen in der Stadt werden im Amtszimmer des Bürgermeisters (bzw. im Ratssaal) gefällt. Das heimliche Gravitationszentrum der Macht in dieser Stadt ist seit 1970 ein anderes: das Büro im Hinterzimmer von Sporthaus Drießen, Hoffmannallee 7. Hier trifft sich »die Loge«, ein Kreis illustrer Persönlichkeiten mit verschiedensten Hintergründen, um die Fäden zu ziehen. Standen der Stadt oder dem Erdkreis schwere Stunden bevor (z. B. ein Trainerwechsel), zogen dicke Schwaden Zigarrenrauchs vom Hinterzimmer auf die Hoffmannallee. Doch mit der konspirativen Runde der Alphatiere ist es dort in wenigen Wochen vorbei: Der »Teamausrüster« Werner Drießen (67) hört auf. Was aus seinem Lebenswerk wird – hier die ganze Geschichte…

41 Jahre sind genug, meint Werner Drießen

Er hatte alles: Die neuesten Fußballschuhe von Adidas, Trikots von Bayern München, königsblaue Bettwäsche mit Schalke-Aufdruck, Enbleme von Fortuna Düsseldorf, und für Schiedsrichter und Übungsleiter eine Plastiktüte mit Trillerpfeifen in der Schublade der Ladentheke. Und wenn doch einmal überraschenderweise etwas fehlte, kam der Klassiker: »Hab` ich nicht da, aber in der nächsten Woche bin ich auf der Messe, da besorg` ich dir das.«

Damit wird bald Schluss sein: Werner Drießen, der Inhaber des traditionsreichen Sportgeschäfts an der Hoffmannallee, wird seinen Laden schließen. »Spätestens Mitte Juli ist Schluss«, so der Kaufmann. »Ich bin jetzt 67 Jahre alt und habe 40 Jahre lang nur gearbeitet. Jetzt muss es auch einmal gut sein. Ich möchte auch etwas Zeit für mich haben.«

Ein Bekannter hatte Drießen vor 41 Jahren auf die Idee gebracht, sein Glück mit dem Verkauf von Sportartikeln zu versuchen – eine Spezialisierung, die es damals in Kleve noch nicht gab. Vorher hatte Drießen an der Hoffmannallee eine Kneipe geführt (»dafür war ich zu jung«) und sich anschließend als Außendienstler bei der Union verdingt, ohne dass ihn die Aufgabe sonderlich begeisterte.

Und so saß Drießen 1970 in seiner ehemaligen Kneipe leicht gefrustet vor einem alkoholfreien Erfrischungsgetränk, als der Freund ihn ermunterte, nebenher Sportartikel zu verkaufen. Drießen war ein Mann der schnellen Entschlüsse: »Da habe ich meine Cola ausgetrunken, bin zu meiner Frau nach Hause gefahren und habe gesagt: `Gerda, weißt du was: Wir verkaufen Sportartikel.’«

Gesagt, getan. Die Anfänge waren bescheiden, doch mit den Jahren wurde das Geschäft an der Hoffmannallee zur zentralen Anlaufstelle in allen Fragen des Fußballbedarfs, vor allem für die hiesigen Vereine, deren Vertreter die Sportbekleidung »bei Werner« immer gleich in ganzen Mannschaftssätzen bestellten.

Die Kontakte brachten einen angenehmen Nebeneffekt mit sich: Werner Drießen erfuhr viele Nachrichten aus der Klever Kickerszene aus erster Hand – welcher Trainer wackelte, welcher Spieler wechseln wollte, wie es um die Finanzen der Klubs bestellt war. Drießen: »Ich habe nie jemanden angerufen, um etwas zu erfahren. Irgendjemand hat sich immer gemeldet, um die neuesten Nachrichten weiterzugeben.«

Im Hinterzimmer des Sportgeschäfts etablierte sich eine Runde, die die fachkundige Bewertung der Informationen inklusive anschließender Weichenstellung übernahm. Eine besondere erkenntnisfördernde Kraft kam dabei Zigarren zu, deren Rauchnebel dazu führten, dass an kritischen Tagen die Kundschaft oftmals nur schemenhaft erkennen konnte, wer da eigentlich im Hinterzimmer saß und die Fäden zog.

In dieser Runde, die wegen ihres Einflusses auch die »Loge« genannt wurde, herrschte in den vergangenen Wochen natürlich große Sorge, dass der beliebte Treffpunkt verschwinden könnte. Doch Drießen fand eine Lösung, mit der die Herren werden leben können: Er wird in unmittelbarer Nachbarschaft bei Intersport ein Büro beziehen und fortan für das Unternehmen die hiesigen Fußballvereine betreuen. Drießen: »Die Inhaber, Christoph und Thomas Dammers sowie Sascha van Bentum, haben einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht. Ich freue mich auf die neue Aufgabe.« Und Werner Driessen wird er weiterhin einen Schreibtisch besitzen, um den sich die Getreuen scharen können.

Vorsichtig schmiedet Drießen auch Pläne, die ihn zurück in sein angestammtes Gewerbe führen: »Ich könnte mir auch vorstellen, wieder einen Fußballverein zu trainieren.« Warum auch nicht? Drießen ist schließlich erst 67 – drei Jahre jünger als Alex Ferguson.

Deine Meinung zählt:

31 Kommentare

  1. 31

    so schade, dass sich diese Loge nicht mehr an diesem illustrem Platze Kleves treffen kann. Gibt es denn jetzt ein neues Strategielokal “ Club der Business-Angel “ in Kleve??

    Herzlichst SvK

     
  2. 30

    wenn der besitzer mit seiner personenidentifizierung recht hat, trifft sich die loge jetzt auch in der lounge am opschlag.
    aber mal ehrlich, da hätten wir auch selbst drauf kommen können: lo(un)ge. was das „un“ zu bedeuten hat, darüber rätsele ich noch.

     
  3. 29

    Aus der Loge habe ich erfahren, das der Auftrag zum Bau des neuen Hotels von Zevens bereits an einen Norderneyer Bauunternehmer aus Niedermörmter vergeben wurde. Und ! der Wirtschaftsförderer geht in die freie Wirtschaft. Man spricht von Look. Schade, das es bald die Loge nicht mehr gibt.

     
  4. 28

    @ Reiner von Mosel

    Gegen Sparsamkeit ist auch nichts einzuwenden. Auch gegen überlegtes Einkaufen und Preisvergleichen nicht.

    Viele Menschen lassen sich aber durch eben die Werbung einiger weniger Großunternehmen blenden und greifen blindlings zu. Natürlich kann man jetzt sagen: Selber Schuld. Aber auch hier ist es wieder ein Umsatz weniger für den örtlichen Einzelhändler.

    Allerdings machen viele Einzelhändler den Fehler, zu wenig Ihre Vorzüge anzupreisen. Wie z.B. die Firma Hentz mit guten Service glänzt. So etwas spricht sich herum, ist besser als jede Fernsehkampagne und läßt einen „Kleinen“ gegen die vermeintliche „Ãœbermacht“ überleben.

    „Geiz ist Geil“-Kaufen ist für mich im Ãœbrigen das Sinnbild sinnlosen und unüberlegten Einkaufens, eher um des Habens willen. Dass es in unserer Gesellschaft Menschen gibt, die jeden Cent mehrfach umdrehen müssen ist mir durchaus bekannt, ist hier aber sicher nicht als Sinnbild für „Geiz“ und Sparsamkeit zu verstehen.

     
  5. 27

    @der Laie

    Ohne einigen Emmerichern zu nahezutreten: Man hat das Gefühl, dass die Bevölkerung von Emmerich am Rhein quasi nur noch aus Hartz4 und Polen/Russen besteht.

    Der Einzelhandel hat es in Emmerich aber auch schwer. Parkplatzsituation nicht dolle, Kaufkraft nicht dolle (obwohl die Statistik etwas anderes sagt..), Wirtschaftsförderung für´n A…h (nur die Rheinpromenade ist erwünscht).

    Aber ist es in Kleve wirklich besser? Backfabriken, Handyläden, 1-Euro-Shops, Billig-Textiler. Macht das die Innenstadt attraktiver als ein Leerstand?

    @RdK4E

    Amazon musste nur als Beispiel herhalten, weil die gerade eine große Halle bauen (von einer Heuschrecke) lassen. Natürlich ist Internet nicht immer ein Schnäppchen, Tv-Shops schon gar nicht (was man en Menschen für eine Scheiße verkaufen kann…). Natürlich versuche ich im regionalen Handel meine Einkäufe zu tätigen. Ich würde auch größere Anschaffungen wie z. B. ein Auto nicht über Internet tätigen, auch wenn z.B. autohaus24.de satte Rabatte und Auto direkt vor die Tür verspricht. Aber leider machen das zu wenige Leute nach.

     
  6. 26

    @Meiner Einer zu:

    „Die Problematik liegt m. E. in der „Geiz ist Geil”-Mentalität der Kunden und nicht an den Handelsketten.“

    Einer der ungünstigsten Warenmärkte hat diesen Werbeslogang in die Welt gesetzt (und sich mittlerweile davon wieder distanziert) und sich damit ein Image gestrickt, dass dem Kunden ein preisgünstiges Warenangebot sugerrieren soll. Wer sich auskennt, weis, dass dies bestenfalls für Sonderangebote gilt. Das perverse an dieser Aktion ist jedoch, dass seither jedem preisbewusstem Einkaufen eine „Geiz ist Geil-Mentalität” angehängt wird. In meinen Augen hat Geiz krankhafte Züge. Aber Sparsamkeit?

    Ich kann mich an eine Frau erinnern, die für eine Preisdifferenz von zwei Pfennigen mit dem Rad gern an zwei näher gelegenen Geschäften vorbei fuhr. Für die Ausbildung ihrer Kinder war keine Mark zu schade. Darf man hier mit „Geiz ist geil“ verunglimpfen? Wo würde diese Frau heute wohl kaufen. Den gleichen Artikel im Geschäft oder zehn Euro billiger im Internet? Das verwunderlichste ist jedoch, finanziell hätte sie es noch nicht einmal nötig gehabt, sie war nicht geizig sondern nur sparsam.

    Wir leben in einer Zeit von Harz IV, von sogenannten Aufstockern oder von Diskussionen um Mindestlöhnen in Höhe von 8,50 Euro. Macht es etwa diese Leute geil, wenn sie jeden Cent dreimal umdrehen müssen? Für diese Menschen gibt es, wenn sie was kaufen können, nur billig. Jedoch nicht wegen der Geilheit des Geizes, sondern wegen dem Willen zu überleben. Für diese Menschen muss dieser doofe Spruch zynisch klingen.

    Das das Kaufverhalten der Kunden den stationären Handel beeinflusst steht außer Frage, nur ist das eben der Wandel der Zeit. Andersherum kann ich mich auch nicht bei Massenentlassungen erinnern, dass die Geschäftswelt über Bedarf Personal eingestellt hat, um den arbeitslosen Kunden zu unterstützen.

     
  7. 25

    Die Fragestellung, ob die inzwischen in Kleve tätigen Ketten einen Verdrängungswettbewerb zu Lasten des oft familiengeführten Einzelhandel führen, sollte durchaus gestellt und von städtischer Seite auch mal beantwortet werden. Hier würde ich mir mehr Engagement des Klever Stadtmarketing wünschen, denn dafür ist es eigentlich da.
    Ich erinnere mich an die leidige Diskussion um die Errichtung des EOC. Seinerzeit wollte der oberste Planer der Stadt nur ein eingeschränktes Sortiment im EOC zulassen, wenn er die Errichtung schon nicht verhindern konnte ( http://www.politikblog-kleve.de/?p=36 ). Heute stellen wir fest, dass EOC brummt und ist eine Bereicherung für die gesamte Stadt. Aber wie sieht es mit dem Einzelhandel in der Innenstadt aus? Gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen der Schließung alteingesessener Geschäfte und der Ansiedlung von Ketten? Gibt es die Möglichkeit einer Symbiose aus einem gesunden Mix zwischen Ketten und Einzehandel?
    Ich wundere mich, wie z.B. in direkter Nachbarschaft zur „Neuen Mitte“ und Saturn das Fachgeschäft Elektro Henz bestehen kann?
    IMHO ist nicht nur der Geiz geil, sondern der Klever Konsument legt durchaus auf kompetente Beratung, Qualität und Service Wert. Und dabei ist oft der Preis nicht höher als bei den Ketten. Das ist die Chance für den Einzelhandel. Deshalb ist das Kundenpotential von Intersport und Sport Drießen nur teilweise identisch.

     
  8. 24

    Die Fragestellung, ob die inzwischen in Kleve tätigen Ketten einen Verdrängungswettbewerb zu Lasten des oft familiengeführten Einzelhandel führen, sollte durchaus gestellt und von städtischer Seite auch mal beantwortet werden. Hier würde ich mir mehr Engagement des Klever Stadtmarketing wünschen, denn dafür ist es eigentlich da.
    Ich erinnere mich an die leidige Diskussion um die Errichtung des EOC. Seinerzeit wollte der oberste Planer der Stadt nur ein eingeschränktes Sortiment im EOC zulassen, wenn er die Errichtung schon nicht verhindern konnte ( http://www.politikblog-kleve.de/?p=36 ). Heute stellen wir fest, dass EOC brummt und ist eine Bereicherung für die gesamte Stadt. Aber wie sieht es mit dem Einzelhandel in der Innenstadt aus? Gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen der Schließung alteingesessener Geschäfte und der Ansiedlung von Ketten? Gibt es die möglichkeit einer Symbiose aus einem gesunden Mis zwischen Ketten und Einzehandel?
    Ich wundere mich, wie z.B. in direkter Nachbarschaft Elektro Henz bestehen kann?
    IMHO ist nicht nur der Geiz geil, sondern der Klever Konsument legt durchaus auf kompetente Beratung, Qualität und Service wert. Und dabei ist oft der Preis nicht höher als bei den Ketten. Das ist die Chance für den Einzelhandel. Deshalb ist das Kundenpotential von Intersport und Sport Drießen nur teilweise identisch.

     
  9. 23

    @Meiner Einer

    Ãœber den Tonfall kann man sicher sprechen, aber man hat es nicht getan.

    Warum?… Sie haben es doch auch in entspannter Art und Weise getan.

     
  10. 22

    @ Meiner Einer
    in der Aufstellung fehlen z.B die Betriebskosten
    eines Ladenlokals wie Miete , Energiebezugskosten, Gewerbesteuer etc.die auf die Preise umgelegt werden müssen.

    So kosteten für eine Chemische Reingung in Kleve 100m² Ladenlokal in 1A Lage noch zu Zeiten des richtigen Geldes 6000,00 DM Kalt Miete pro Monat,dafür mußten schon einige Hosen gereinigt und gebügelt werden, bevor die Mitarbeiter bezahlt werden konnten.
    Marktwirtschaft lebt von Angebot und Nachfrage,oder was ist die Ursache für den großen Leerstand in der Fußgängerzone von Emmerich?
    Die Filialketten leben von Ihrer Einkaufsmacht,oder warum
    bauen ALDI und Co ihre Zentralläger selber, mieten ihre Verkaufsfilialen aber an?
    Die Bedburg- Hauer Geschäftsleute bringen es doch auf den Punkt, wer möchte das der Handel bzw. die Gewerbetreibenden,
    Arbeitsplätze schafft,Ausbildungsplätze schafft, Vereine fördert und unterstützt, sollte am Ort kaufen, Service und Beratung haben auch Ihren Wert, Neudeutsch, der Software Ballon einer Ware sollte genau so groß seinwie die Ware selbst.
    Wie heißt es doch auf dem orientalischen Basar, jeder sollte das Gefühl haben ein gutes Geschäft gemacht zu haben.
    Dann gibt es auch Wiederholungstäter, viel Spaß beim Einkaufen.

     
  11. 21

    @MeinerEiner

    Amazon ist aber nicht wirklich günstig. Die haben nur den Vorteil schnell liefern zu können und Umtauschware unkompliziert zurück zu nehmen. Saturn muss man allerdings sowieso meiden! Kretsch aus der vorigen Saison und sie zocken dafür beim Zubehör deftigst ab. Beim Hardwareprofi in der Gasthausstrasse kommt man z.B. immer billiger weg, vorausgesetzt, man meidet dessen Bonbons. Bei Weissware gibts z.B. Rick und für Glotze und Co die diversen Fachgeschäfte. Ein Rabatt ist immer drin und das Teil wird zuhause auf- und vor allem eingestellt. Du sprichst das Thema Bekleidung an. Bei Hemden gibt es 7% Nachlass im Klever Fachgeschäft. Man muss nur hartnäckig sein und natürlich dort regelmässig einkaufen. Hingegen beim Kaufhof, C&A und wie sie alle heissen wird mit der Payback-Karte gedroht, deren Wert etwa 1,5% beträgt. So was nennt man Mehrwert! Mach Dir mal den Spass und frage bei den Vorgenannten einmal nach sagen wir mal 3% Rabatt. 🙂 Also hübsch die Augen auf im Internetz-Verkehr, beim Preisvergleich sowieso und genau hingucken, was angeboten wird.

     
  12. 20

    @ Reiner von Mosel

    „… vor Gericht gestellt werden soll“

    Es ist sicherlich richtig und interessant, Hintergründe und Informationen zu der Schließung eines alteingessenen Ladens zu erfahren. Es ist aber auch eine Frage der Höflichkeit, in welchen Ton man die Fragen stellt. Und insbesondere die Fragen des Herrn Foerster bezüglich eines Nachfolgers finde ich schon im Tonfall unangebracht. Insofern kann ich es schon nachvollziehen, dass der ein oder andere sich hier mokiert.

    @Messerjocke

    Die Problematik des sterbenden Einzelhandels hat aber mehr Gründe als nur die Handelsketten alá Saturn, Kik, Takko und Co.

    Ich bin aufgrund meines Jobs quasi täglich im Gespräch mit Einzelhändlern, die kleinere und mittlere Geschäftsflächen von uns gemietet haben (nein, ich arbeite nicht für MZ). Folgende Situation spielt sich sehr häufig in den Geschäften ab: Kunde kommt, probiert beispielsweise Bekleidung an, Händler darf danach aufräumen, natürlich Ware zur Anprobe und seine Räumlichkeiten bereitstellen, Kunde kauft aber nicht, obwohl die Ware gefällt. Auf die Frage, warum der Kunde nicht kauft, kommt in der Regel die Antwort: bekomme ich im Internet günstiger. Warum baut ein Investor für Amazon in Rheinberg wohl eine riesige neue Logistikabfertigung? Flächenmäßig fast viermal so groß wie BLG in Emmerich….

    Die Problematik liegt m. E. in der „Geiz ist Geil“-Mentalität der Kunden und nicht an den Handelsketten. Diese beschleunigen den Tod vieler kleiner Einzelhändler nur noch, den ersten Todesstoß versetzt der Kunde. Vielleicht sollten die Menschen hier mal lieber wieder lokal statt global denken.

     
  13. 19

    Typisch deutsch

    Da wird hier und in der RP ein netter, lockerer Bericht über eine „Klever Institution“ gebracht und schon gibt es eine grosse Diskussion nach dem Motto „Wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt, bleibt dumm“.

    Ich denke, der Werner ist alt und klug genug, um zu wissen, was er macht, ohne hier und auch irgendwo anders, irgendwelchen Leuten Rechnung zu legen.

     
  14. 18

    „Messerjocke“ hat es besser auf den Punkt gebracht, als es mir anscheinend gelungen ist! Anerkennender Glückwunsch! 😉

    Natürlich war es überhaupt nicht meine Absicht, Herrn Werner Drießen irgendeinen Vorwurf zu machen! 😉
    Natürlich geht es weder mich noch die Öffentlichkeit irgendetwas an, wie ertragreich ein Geschäft ist! 😉
    Im Zusammenhang mit einer möglichen Nachfolge ist das aber objektiv ein wesentlicher Gesichtspunkt.
    Natürlich darf jeder sein Geschäft „einfach so zumachen“.
    Schade finden darf man das aber auch, oder etwa nicht?

    Als Klever Bürger freue ich mich über jedes inhaber-geführte Geschäft und wünsche jedem einzelnen, möglichst lange durchzuhalten!
    Dabei ist es vollkommen nebensächlich, ob es „Hobby“ ist oder dem eigenen Broterwerb dient.
    Es kam mir überhaupt nicht in den Sinn, „Hobby“-Geschäfte in irgendeiner Weise abwerten oder in ein schlechtes Licht stellen zu wollen!
    Ganz im Gegenteil!
    Solche Geschäfte haben ja oft eine sehr individuelle Note und bereichern das Geschäftsleben und das Innenstadt-Leben mehr als das ganze Ketten-Filialen-Einerlei.

    Zum „Neid“-Vorwurf: Wer mich persönlich kennt und weiß, wie unsportlich ich immer schon war, der weiß auch, dass ich als Sportgeschäft-Inhaber ungefähr so passend wäre wie ein katholischer Geistlicher als Bordell-Inhaber. 😉
    In der Hinsicht hatte und habe ich nicht den geringsten Ehrgeiz.

    Obwohl ich deshalb noch nie Kunde im „Sporthaus Drießen“ war und Herrn Werner Drießen gar nicht persönlich kenne, bedaure ich dennoch, dass dieses Geschäft wohl bald für immer geschlossen wird. 😉

     
  15. 17

    @Rainer von Mosel: Oder so, genau! Dein Kommentar war noch nicht online, als ich meinen verfasste.

    Vor allem ist das Sporthaus Drießen ein exemplarisches Beispiel für den Typus Einzelhandel, der m.e. immer mehr verdrängt wird und die Schließung ohne Nachfolge einen weiteren herben Verlust darstellt.

    Die für mich unverständlichen Reaktionen auf Friedrichs Fragen vermitteln mir, dass irgendwo der Baum brennt? Jetzt bin ich aber neugierig geworden!

     
  16. 16

    Papperlapapp!

    Wenn ein in der Politik tätiger Mensch -und dann auch noch ausgerechnet Friedrich Förster- solche Fragen stellt, dann geht es doch nicht um Werner persönlich, nicht explizit um seinen Laden und auch nicht um Neid oder oberlehrerhafte Fragen.

    Es ist insgesamt in Europa -und Deutschland steht in dieser Frage noch außergewöhnlich gut da- eine sehr bedenkliche Entwicklung zu beobachten, nämlich die Verdrängung von inhabergeführtem Einzelhandel, durch große, mächtige Ketten, wie Saturn, Thalia, Aldi, Intersport, Kick etc.

    Diese Ketten bringen eine Vielzahl von Problemen mit sich, deren Beleuchtung jetzt an dieser Stelle zu umfangreich wäre- aber wovon rede ich? Das sollte bekannt sein.

    Die gestellten Fragen zielen doch genau auf die Analyse dieses Problems hin (der Fragesteller möge mich korrigieren, falls ich daneben liege) und eine Beantwortung würde mich ebenfalls interessieren- geht mich aber natürlich nichts an- keine Frage!

     
  17. 15

    Scheinen ja wohl eine Menge Giftspritzer hier unterwegs zu sein. Hier wird ein Heckmeck gemacht, als wenn man Herrn Drießen vor Gericht gestellt werden soll.

    Klevers Geschäftelandschaft hat sich in den letzten 30 Jahren gewaltig verändert und gefühlt gibt es nur noch Handyläden, Bäckereien oder Apotheken in der Innenstadt.

    Wenn man sich als interessierter Bürger darüber Gedanken macht, liegen die Fragen Herrn Förster’s nahe. Ob Herr Drießen sich dazu äußern möchte ist doch seine Angelegenheit. Oder haben sich hier seine gesetzlichen Vormünder zu Wort gemeldet?

     
  18. 14

    Wo Maria Janssen Recht hat, hat sie Recht. Was geht das irgendjemanden an, warum ein Händler sein Geschäft schließt?
    Muss der Händler erst nachweisen, dass er nicht mehr genug verkauft hat?
    Ist er verpflicht, für sein Geschäft einen Nachfolger suchen?
    Darf er den Laden nicht einfach so zumachen?
    Was sollen die unverschämt- oberlehrerhaften, mit einem Quentchen Neid gewürzten Fragen?

     
  19. 11

    gönnen wir Herrn Drießen seinen Ruhestand mit kurzweiliger
    Zusatzbeschäftigung,und Herrn Förster schlaflose Nächte in denen er über die wahren Gründe einer Geschäftsaufgabe grübeln kann.

     
  20. 10

    zu 8

    Liebe Frau Jansen,

    es ist normal, wenn man keine Fragen gestellt, dass man keine Antworten findet.

    Im übrigen verstehe ich Ihr aggressives Verhalten nicht. Die Fragen des Herrn Förster mögen sehr direkt formuliert sein, aber in der Sache nicht uninteressant.

     
  21. 8

    Hallo Herr Foerster, ich vermisse auch ein paar Antworten:
    Wie gut leben Sie von Ihrem Nachhilfejob?
    Oder ist das mehr Hobby als Broterwerb?
    Haben die geburten-schwächeren Jahrgänge großen Umsatz-Rückgang verursacht?
    Sind Sie empört, dass Werner Drießen Sie nicht gefragt hat, ob Sie sein Geschäft übernehmen wollen? Dürfen Sie überhaupt wieder ein Geschäft eröffnen? Muss sich ein Mensch jenseits des Pensionsalters überhaupt um einen Nachfolger kümmern?
    Gönnen Sie dem Mann seinen wohlverdienten Ruhestand nicht? Wieviel haben Sie schon für Ihre Rente einbezahlt?

     
  22. 7

    Eigentlich ein sehr guter Bericht! 😉

    „Eigentlich“ deshalb, weil ich Einzelheiten zum Hintergrund vermisse:

    Hat das Geschäft bis zum Schluss noch wirtschaftlich geführt werden können?
    Oder war es mehr Hobby als Broterwerb?
    Hat „Intersport“, die Ketten-Konkurrenz im benachbarten EOC, die Wirtschaftlichkeit ruiniert?
    Haben die geburten-schwächeren Jahrgänge zu großen Umsatz-Rückgang verursacht?
    Hat Werner Drießen versucht, jemanden zu finden, der sein Geschäft übernimmt?
    Oder hat er sich zu spät oder überhaupt nicht um die Nachfolge gekümmert?
    Es gibt ja noch andere Möglichkeiten als das Schließen, wenn man sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden möchte.

    Grundsätzlich ist es immer bedauerlich, wenn inhaber-geführte Geschäfte schließen – müssen -, weil sie wegen großer Ketten in der Nachbarschaft nicht mehr wirtschaftlich geführt werden können.
    Die Innenstädte ähneln sich dann immer mehr, eine sieht wie die andere aus: langweilig!
    Deshalb möchte ich gerne ehrliche Antworten auf die soeben gestellten Fragen lesen und weniger über die Qualmdichte während der „Logen“-Treffen erfahren …

    Nichts für ungut!
    Aber vielleicht ist die Geschichte des „Sporthaus Drießen“ ja ein passendes Beispiel für andere ähnliche Geschichten, die sich schon abgespielt haben und noch abspielen werden …

     
  23. 6

    Alles Gute für Nöös in seiner neuen Wirkungsstätte! Endlich ein kompetenter Berater in diesem Laden! 😉

     
  24. 5

    Nun schließt also auch die – inoffizielle – Geschäftsstelle … 😉

    … aber leider auch wieder ein „Stück“ Kleve 🙁

    Schade !

     
  25. 3

    Von wann ist das Foto? 1981, 1991, 2001 oder 2011?

    Der Laden hat schon was von Detlefs Whiskey nur irgendwie anders.

    Dass der BläckMäckssss II von Dunlop für meine Spielweise der geeignete wäre, und in Verbindung mit den teuren adidas Stefan Edberg Schuhen den technischen Part perfekt abrundet, hat so viel Selbstvertrauen gebracht, dass man fast unschlagbar war… Ein guter Trainer ist er!

     
  26. 2

    Hallo Werner, jetzt hat es Onkel Bernd auch näher zu Dir und braucht nicht lange vor deinem Haus nach einem Parkplatz zu suchen. Einfach über den EOC-Parkplatz laufen und schon ist er bei Dir. Alle Gute für Dich!

     
  27. 1

    Schö Werner und viel Spaß und Erfolg im neuen Umfeld. Hoffentlich mit der von Dir gewünschten „Mehrfreizeit“.

    Gruß Eric