Überraschung auf dem Union-Gelände: Zevens verkauft auch

Schöne Fassade, viel Platz: Union-Fabrik, denkmalgeschützter Teil (Foto: Kleinendonk)
Schöne Fassade, viel Platz: Union-Fabrik, denkmalgeschützter Teil (Foto: Kleinendonk)

Er nimmt nicht nur, er gibt auch: Der Klever Investor Bernd Zevens, zuletzt als Sammler innerstädtischer Immobilien in Erscheinung getreten (Kaufhof, Mensing), ist offenbar bereit, sich von einem zentralen Element seines breiten Beton-Portfolios zu trennen – nach Informationen von kleveblog steht der Verkauf des denkmalgeschützten Bereichs des Union-Werks kurz vor dem Abschluss, die Verhandlungen mit einem Investor aus dem Ruhrgebiet sind offenbar weit gediehen.

Jochen Koenen von der Zevens Grundbesitz GmbH wollte diese Gerüchte am Telefon nicht kommentieren und sagte lediglich, am Grundgedanken, wie das Gelände entwickelt werden soll, habe sich nichts geändert. Möglicherweise sei in 14 Tagen etwas spruchreif. Die genaueren Planungsinhalte des Bebauungsplanes werden erst in der kommenden Bauausschusssitzung (05.02.2015) vorgestellt, so Jörg Boltersdorf (Sprecher der Stadt Kleve).

Die Entscheidung, diesen Teil der Industriebrache nicht selbst zu entwickeln, würde insofern überraschen, als dass Zevens Grundbesitz bei der Verwertung einer ähnlichen Immobilie vor Jahren ein ausgesprochen glückliches Händchen bewiesen hat: Das ehemalige Lager der Schuhfabrik Hoffmann an der Siegertstraße wurde geschmackvoll modernisiert und umgebaut und beherbergt heute eine bunte Mischung aus Wohnen, Gewerbe (MEDA Küchen), Gastronomie (Coffeehouse), Dienstleistung (Luerweg & Brinkmann, Ernst & Stiller, Innenarchitektin Martina Luerweg) – sowie nicht zuletzt die Verwaltung von Zevens Grundbesitz.

Doch von der Idee, es auf die gleiche Weise mit der Nutzfläche von ca. 25.000 m² auf dem Fabrikgelände in Kellen zu versuchen, nahm das Unternehmen offenbar Abstand. Nach Informationen von kleveblog ist der mögliche zukünftige Investor in Mülheim an der Ruhr ansässig und hat Erfahrung mit der Entwicklung derartiger Immobilien.

Keine Zukunft hat hingegen die ehemalige Hauptverwaltung des Margarinewerks. Das Gebäude, das zuletzt in die Schlagzeilen geriet, weil sich ein brasilianischer Student vom Dach in den Tod stürzte, ist mittlerweile schwer abgesichert, soll aber abgerissen werden. Dass dies bisher noch nicht geschehen ist, hat laut Koenen einen ganz einfachen Grund: „Da stehen noch Mobilfunk-Antennen drauf.“

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