Renoviert das Bad, fanden 2496 mündige Bürger

»Renoviert das Bad, und werdet mündige Bürger!«, befand der Ökonom Hans-Werner Sinn in der vergangenen Woche in der FAZ. Er sprach von Griechenland, und von unseren Ersparnissen, die langsam, aber sicher dafür verwendet werden, das Land über Wasser zu halten (wo doch in Wahrheit nur die Wall Street gerettet werde.) Bedburg-Hau ist da schon ein ganzes Stück weiter: 3571 Bürger (von 10.500 Stimmberechtigten, 34 Prozent) beteiligten sich an dem Entscheid zur Rettung des Hallenbads, und von denen entschieden 2496: Renoviert das Bad! 70 Prozent!!

Ein eindeutiges Votum gegen CDU und FDP, die an die ökonomische Einsicht ihrer Bürger appelliert hatten. Doch die Ökonomie hat alle Chancen, die Germanistik der 2010-er Jahre zu werden – wen interessiert’s? kleveblog, für seine tendenziell bäderfreundliche Haltung seit Jahren bekannt und beliebt, freut sich mit den furchtlosen und engagierten Initiatoren der Bürgerbegehrens und den Bürgern, die weiterhin ein Schwimmbad vor ihrer Haustür haben. Respekt!

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12 Kommentare

  1. 12

    Herzlichen Glückwunsch an die Bürgerinnen und Bürger von Bedburg-Hau!
    Mit einer überzeugenden Mehrheit von fast genau 70 % haben Sie sich für den Erhalt des eigenen Schwimmbades ausgesprochen.
    Damit haben Sie auch das Selbstbewusstsein von Bedburg-Hau als selbständiger Gemeinde gestärkt!
    In Kleve werden wohl einige Verantwortliche demnächst froh sein, dass Bedburg-Hau sein eigenes Bad behalten wird.
    Es ist doch gar nicht nachvollziehbar, warum für das Bad falsch sein soll, was bei der weiterführenden Schule so richtig gewesen ist: ein dezentrales Angebot vor Ort.

    Die Verantwortlichen in Kleve werden in naher Zukunft die Frage beantworten, welcher Standort der beste für den Klever Bäder-Neubau ist.
    Dann wird man sich hoffentlich nicht fragen, mit welchem Standort man dem Bad in Bedburg-Hau am meisten schaden kann. Hoffentlich wird man nicht am Stadtrand von Kleve und dafür fast in Bedburg-Hau neu bauen – also am Sternbusch.
    Dann wird man hoffentlich die Vernunft gewinnen lassen und überlegen, welcher Standort für den Bäder-Neubau der Stadt Kleve der beste ist.
    Meines Erachtens sollten dafür die folgenden Gedanken im Vordergrund stehen:
    – Der Bäder-Neubau sollte nahe der Stadtmitte und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein.
    – Er sollte auch mit dem Fahrrad oder PKW gut erreichbar sein.
    – Er sollte für die Schülerinnen und Schüler gut erreichbar sein.
    – Er sollte auch für Interessierte aus den Nachbar-Gemeinden und -Städten gut erreichbar sein.

    Unter diesen Umständen ist zum Beispiel das freie Gelände am Klever Ring neben der Karl-Kisters-Realschule ein sehr geeigneter Standort, den hoffentlich auch viele Studierende – zumindest in der Freibad-Saison – gerne nutzen werden.
    Wenn außerdem die Karl-Kisters-Realschule zum einem zukünftsfähigen Schulzentrum erweitert wird, statt viele, viele Millionen Euro in das Sanieren des Konrad-Adenauer-Schulzentrums zu stecken, dann könnte diese Lösung Bädern und Schulen ganz besonders stark nutzen: So etwas ergäbe eine Win-Win-Situation mit Synergie-Effekten.

    Dürfen die Bürgerinnen und Bürger in Kleve darauf hoffen, dass beim Nachdenken über den besten Standort für den Klever Bäder-Neubau die Vernunft gewinnt?

     
  2. 10

    Jetzt regt Euch doch mal nicht so auf. Oder hat in Kleve schon jemals einer hinterfragt, wer das RP-„Superbad“ (10 bis 15 Millionen Euro) bezahlt oder woher die Kohle kommt?

    Ist die RP der Hauptsponsor? Dann: Herzlichen Glückwunsch!
    Ansonsten: Anruf bei den Stadtwerken Kleve genügt

     
  3. 9

    Nur soviel,ich habe heute morgen mit Herrn Grass telefoniert!
    Da es ein persönliches Gespräch war,möchte ich hier keine Details
    schreiben.

     
  4. 8

    @ HeinzS

    Der Artikel des Herrn Grass ist einfach typisch für die Berichterstattung der RP der letzten Monate und Jahre. Eine Prise Polemik, eine Prise beleidigte Leberwurst, ein paar Halbwahrheiten, schon ist der Artikel fertig.

    Ich bin froh, dass die Vernunft gesiegt hat. Es ist eine schöngerechnete Vermutung der Hallenbad-Schließer, dass ein neues Hallenbad in Kleve (wenn es denn kommt, der Standort Sternbusch ist zunächst Wunschdenken, mehr nicht) genügend Platz für Vereine, Schüler und Privatleute bietet, preislich eine Alternative zur Sanierung sein soll und gleichzeitigauch noch das Gemeindesäckel und die Stadtwerke Kleve entlastet. Die eierlegende Wollmilchsau sozusagen. GottseiDank wurde diesen Träumern ein Riegel vorgeschoben.

     
  5. 7

    @HeinzS
    > Der Artikel von Herrn Grass ist schon sehr tendenziös.>

    Sehe ich auch so. Aber überraschen kann dies doch nicht, oder?

    Immerhin wurde es als Kommentar veröffentlicht. Und nicht in einem Artikel versucht, Uninformierten Neutralität vorzugaukeln.

    War nicht zu erwarten, dass bereits in der heutigen RP ein überzeugter Fan der Klever Verwaltung den ach so verantwortungslosen und schlimmen Bürgerwillen attackiert? 😉
    Es ist doch auch Ausdruck des „Scheiterns“ der wenig objektiv-neutralen RP-Berichterstattung zum Thema.

    Und ein wenig „Nachtreten“ der „Verlierer“ können doch „Sieger“ locker wegstecken, oder? 😉

    Ich bin mir sicher, dass Herr Grass hier mitliest. Ob er wohl den Mut hat, das ernsthafte Gespräch mit HeinzS zu suchen? Muss ja nicht hier im Kleveblog sein.

    Aber ein seriöser Journalist sollte doch Interesse an Richtigstellungen zu seinen Texten haben, oder?
    Also Herr Grass, was spricht gegen eine Kontaktaufnahme mit HeinzS? Ich denke, das wäre ohnehin nun Teil Ihres Jobs.

     
  6. 6

    Es ist immmer wieder erstaunlich,wie es Herr Grass schafft, mit Halbwahrheiten und Vermutungen Stimmung zu erzeugen.

    Wenn die CDU sich bei RoPo für eine Stärkung der Kommunen einsetzen würde, wenn die CDU anstelle U-Boote für andere
    Länder zu finanzieren, wenn die FDP nicht Teppiche auf Bürgerkosten durch die Welt fliegen ließe,ja dann könnte Herr Grass, vielleicht mal darüber berichten, ob für die Gemeinde der Abriss des Halllenbades, die Badnutzung der Schüler aus B-H irgendwann mal in Kleve zum Null Tarif erfolgt,oder ob das neue Bad zu klein gebaut wird um den Bedarf aus Bedburg-Hau und Kalkar nicht aufnehmen zu können.

    Wenn das alles noch nicht feststeht, weil Kleve ja selber noch im Stadium der Findung ist,woher nimmt dann die RP Redaktion ihr Wissen über Fehlentscheidungen der Bürger in
    B-H.

    Wo sind denn die Berichte über den ach so lukrativen Flughafenbetrieb für die Bürger des Kreises, denn der Haushalt des Kreises finanziert sich aus den Umlagenbeiträgen der Städte und Gemeinden.

    Die Grenzlandpost Redaktion sollte sich wirklich in öffentliches Mitteilungsblatt der CDU umbenennen,dann ist wie beim Bayenkurier jedem klar, wessen Brot ich esse dessen Lied ich singe.

     
  7. 5

    Der Artikel von Herrn Grass ist schon sehr tendenziös.Bei den Befürwortern wird eine exakte Zahl angegeben,bei den Nein-Sagern rundet man nicht bis zum nächsten Hunderter sonder gleich bis zum übernächsten auf.
    Dann hält er beharrlich an den 1,5 Mill.fest,wobei es sich hier um einen Betrag incl.Mwst. handelt,da aber das Bad zur Gemeinde-GmbH gehört,ist man Vorsteuerabzugsberechtigt.Macht mal eben 240.000€.
    Weiter sind in diesen 1,5 Mill. sage und schreibe 250.000€ Ingenieurleistungen enthalten.
    Dann der Hinweis, dass in ein paar Jahren noch kein Cent des Kredites zurückgezahlt sei,dies war nur ein Vorschlag der KfW-Bank
    zur Finanzierung,aber überhaupt kein „muss“.Man kann also,ist auch eher üblich,sofort tilgen!
    Ein Hinweis auf das alternative Konzept,wo sich die Investition durch Einsparungen trägt, gab es nicht!
    Man möge bei der Verwaltung mal nach den z.Zt.liquiden Mittel fragen,man wird erstaunt sein.

     
  8. 4

    Man muss der IG Respekt für den Einsatz zollen, auch wenn das Ziel das falsche war und der Haushalt der Gemeinde Bedburg-Hau nun ernsthaft in Gefahr geraten wird. Es ist leider kein Sieg der Vernunft, sondern nur der lauten Stimmen!

     
  9. 3

    Der Unterschied zwischen Kleve und Bedburg-Hau?
    In Kleve gibt’s bei der Bürgerbeteiligung das, was Theo und Co. sich ausmalen (Rathaus). In Bedburg-Hau das, was die BürgerInnen wollen (Bad).
    Zu 1., peter@pan: Ja, Kleve bekommt eine GS – ob die aber liebend gefördert wird, bleibt mal abzuwarten. Erst vor kurzem sickerte durch, dass 1/3 der Kids ja gar nicht auf der Hoffmannallee beschult wird sondern zum Sebus muss – das Gebäude, indem vor 2 Jahren angeblich nicht mal für 100 Kids Platz war (Nun für 200)…
    Das Thema Bad wird aber wohl noch lange erhalten bleiben, da die Wunden tief zu sein scheinen:http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/kleve/nachrichten/das-teure-bad-der-buerger-1.2878003

     
  10. 2

    Die Bürger wollten bei diesem Bürgerentscheid sicher auch Bürgermeister Peter Driessen den Rücken stärken.

    Nach dem schlechten Wahlergebniss bei der Kommunalwahl die nächste Bruchlandung für die CDU in Bedburg-Hau. Weiß diese Partei nicht mehr, was die Menschen bewegt? Oder war der Bürgerentscheid der letzte Hilferuf an die Wähler: Schickt uns bitte 2014 in die Opposition?

    Hat jemand eine Erklärung?

     
  11. 1

    Respekt, ich hoffe sehr, dass die CDU und FDP sich wieder den Sachthemen öffnen und die zwischenmenschlichen Attacken gegenüber den politischen Mitbewerbern unterlässt. Bedburg – Hau hat entschieden. Ein zweites Mal innerhalb von wenigen Wochen im Kleverland haben die Bürgerinnen und Bürger ihr recht zur Korrektur genutzt. Kleve bekommt die Gesamtschule und Bedburg – Hau behält das Bad. Auch das Einmischen aus Kleve hat den gewünschten Effekt nicht erzielt – vielleicht eben darum, weil man sich nicht vorschreiben lässt, was man zu wollen hat. Gruß