Minoritenplatz: Wer genau ist Professor Ringel?

Die geplante Bebauung des Minoritenplatzes durch die Erlanger Projektgesellschaft Sontowski & Partner Group gewann durch den Schachzug, das Objekt am Mittwoch der Klever Öffentlichkeit zu präsentieren (und nicht nur hinter verschlossenen Türen darüber zu diskutieren) zumindest die Transparenz, die Bürgermeister Theo Brauer als sein »Petitum« betrachtet. Doch war das das hundertprozentige Transparenz? Eingangs der Sitzung stellte Brauer die anwesenden Herren vor: Einmal Thomas Riek von der Erlanger Immobilienfirma, dann Lars Klatte von der Düsseldorfer Architektenfirma RKW und schließlich Prof. Lars Ringel, der uns als Mitglied des Preisgerichtes für die Hochschule präsentiert wurde. Somit waren die Rollen verteilt: der charmante Investor (»Kleve ist wunderschön«), der visionäre Architekt (»Blick in den Landschaftspark«) und der alles überreißende, weise und unparteiische Professor, der den Stadtverordneten das Große und Ganze des Konzepts nahebringt. Doch diese Vorstellung war nicht die ganze Wahrheit: Kommentator obi weist auf einen kleinen Schönheitsfehler der Konstruktion hin, der der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt wurde: »Der von der Stadt Kleve als Mitglied des Preisgerichtes für die Hochschule präsentierte Architekten-Experte Prof. Ringel ist übrigens auch Besitzer des Architektenbüros RKW, das für den Entwurf des Minoritenplatzes verantwortlich ist.« Es ist leicht nachzuprüfen: Prof. Johannes Ringel. Wenn diese Nichterwähnung nicht schludrig ist, dann ist sie bösartig!

Schön auch die von obi hier entdeckte Parallelität der Ereignisse: Fachmarktzentrum Südertor-Ost. Das Wort »Fachmarktzentrum« hat übrigens auch die hier wohl erwünschte verkleisternde Wirkung – was haben Lidl und IhrPlatz mit Fachmärkten zu tun? (Aber das ist erst mal das Problem der Lippstädter.)

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9 Kommentare

  1. 9

    (Kurier am Sonntag 03.03.2013)

    „Klever Stadtspitze in Erlangen
    ….soll angeblich Prof. Johannes Ringel vom Architekturbüro RKW höchstpersönlich die Präsentation vornehmen.“

    Da ist er wieder. Das ehemalige Mitglied des Preisgerichtes für die Hochschule, der uns Klevern von der Verwaltungsspitze als neutraler Experte zum Sontowski-Klotz-Entwurf präsentiert wurde. Hat der Kapitän das Ruder jetzt selber in die Hand genommen?

    Hoffentlich hat der Direktor des Instituts für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft an der Universität Leipzig diesmal der Fa. Sontowski etwas mehr über Stadtentwicklung in Kleve beibringen können.

    Für die Nummer mit der Stadtmauer hätte der Herr Professor seinen eigenen Studenten vermutlich eine 6 gegeben. Aber für den schnöden Mammon eines Investors kann man ja mal so einges ausser Acht lassen.

    Hoffentlich bekommen wir jetzt endlich mehr Wohnflächen in die Innenstadt nachdem das Gebäude für den Bänkerfreund bereits das Wohnen am Wasser verhindert.

     
  2. 8

    @scheinheiliger: Mag ja sein, das Theo Brauer da nicht im Boot ist – spricht aber nicht für kompetente Verwaltungsführung! Kann alles mal vorkommen – sich aber nicht endlos wiederholen, (…)

     
  3. 7

    Theo Brauer kann die Zusammenhänge bzgl. Prof. Ringel evtl. nicht gewußt haben.
    Dem Dezernatsleiter Rauer sind diese aber ganz sicher bekannt. Sein „schludriges“ Handeln in der letzten Zeit bewirkt tatsächlich für Kleve und so manchen Politiker „bösartiges“.

    Mit großen, weit entfernten Planungs- und Beratungsbüros fährt der in Kerken wohnende Rauer unser Städtchen buchstäblich an die Wand.
    Klever Bürgerwille spielt heute keine Rolle mehr.

    Juristen, Gutachter und Berater, alle mit großem und teurem Namen, sollen für die Verwaltung nach aussen den Schaden begrenzen.
    Das Ergebnis für die politisch Verantwortlichen ist verheerend.
    Die Quittung bekam und bekommt die CDU bei den Wahlen.
    Wie hält man dort die durch den Dezernatsleiter geschaffenen Spannungen im Stadtvorstand (Gruppe Smola / Gruppe Bürgermeister) bzgl. Rathaus und Museum noch aus?

    Die Opposition tut eigentlich nichts gegen diese für Kleve schädlichen Entwicklungen und profitiert trotzdem bei den Wahlen. Von denen bekommt Herr Rauer am Ende ganz gewiss einen besonders großen Blumenstrauss.

    Jetzt der Minoritenplatz.
    Wie kann man es wagen, etwas so wenig kleinteiliges, etwas so wenig gewolltes, etwas so weit vom Bürgerwillen entferntes, überhaupt vorzustellen?

    Wann merken CDU, Bürgermeister und Rat, dass man ihnen immer wieder strategisch wichtige Informationen und Zusammenhänge vorenthält?

    Ralf Daute fasst diese Art zu arbeiten treffend zusammen: „Wenn diese Nichterwähnung nicht schludrig ist, dann ist sie bösartig!“

     
  4. 6

    @Günter: Die Frage ist durchaus berechtigt! Manchmal kann man meinen, dass die Ratsmitglieder die letzten sind, die etwas erfahren – aber stets „Ja und Amen“ sagen, weil sie an Theos heiler Welt gefühlt partizipieren dürfen…

     
  5. 5

    Was denken sich eigentlich die Herren und Frauen des Rates? Diese Geschichte ist unglaublich, da müßten sich doch mal die im Rat vertretenen Anwälte einschalten. Also Herr Jansen übernehmen Sie!!

     
  6. 4

    Wie kann das eigentlich sein? Es wird eine bestimmte Bebauung abgesprochen. Das wird der Verwaltung mitgeteilt. Die legt dem Bauausschuss bereits zum zweiten Mal hintereinander Entwürfe von Interessenten vor, welche mit der Absprache nichts zu tun haben.

    Wieso teilt man Interessenten nicht bereits bei der ersten Anfrage mit, dass Klötze ausgeschlossen sind? Damit schafft man klare Verhältnisse und erspart sich und anderen einen Haufen Ärger.

    Der WDR hat in seiner Lokalzeit vom 19.6. einen Beitag zum Thema gesendet.

    http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/2012/06/19/lokalzeit_duisburg.xml?noscript=true&offset=915&autoPlay=true&#flashPlayer

    Ich glaube, dass der Standort für den gewünschten kleinteiligen Einzelhandel eher ungeeignet ist da die Bauten der Deutschen Bank, das Rathaus und das ehemalige Kino wie ein grosser Sperriegel wirken.

     
  7. 3

    Sie können es nicht lassen: Das Tarnen, Tricksen und Täuschen – statt Transparenz! Bereits im März ist aufgeflogen, dass der „neutrale Rechtsberater“, Dr. Kamphausen, auch nicht so „neutral“ sein konnte…
    http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/kleve/nachrichten/kamphausen-ist-gesellschafter-bei-steege-1.2753276

    Nun der, von dem was bislang bekannt ist, zweite Fall von getarnten Mauschelgeschäften – wenn man man Ende bloss nicht rauskommt, dass das Rathaus samt Verwaltung gar nicht mehr Kleve gehört sondern XYZ, MZ, den Stadtwerken oder einer chinesischen Holding…?!

     
  8. 1

    Klingt nach einem bekannten Fisher-Price Puzzelbabyspielzeug. Das Kleinkind versucht auch immer die Sternenform durch das dreieckige Loch zu bekommen.