Kondenstext – das Schönste aus allen Grußworten

Alle Jahre wieder sind die Zeitungen zum Jahreswechsel vollgetextet mit der ganz eigenen Sicht der Bürgermeister auf unsere Welt. Wenn man das alles lesen will, hat man Silvester verpasst. Deshalb hier von vier wichtigen Meistern ihres Fachs Auszüge aus den »Grußworten« an ihre Bürger – leserfreundlich, wie kleveblog zu sein imstande ist, um bis zu 95 Prozent eingedampft. Die Kürzungen sind natürlich sinnentstellend, aber das ist man hier ja nicht anders gewohnt:

»Wozu Menschen fähig sind, ist unbegreiflich und unverständlich. Kleve ist ein pulsierendes Mittelzentrum und wird auch aus dem Umland sehr gut frequentiert. Das Interesse an der Stadt Kleve ruft Investoren auf den Plan. Die Studierenden verjüngen die Stadt und sind aufgerufen, sich an Gestaltungsprozessen zu beteiligen. Ein großes Lob gilt z.B. den Verantwortlichen, die das 425. Jubiläumsjahr auf der Schanz gestaltet haben.« (Theo Brauer, Kleve, 428 von 7335 Zeichen, 6%)

»Das Fest aller Feste nimmt seinen Lauf und die schönsten Stunden des Jahres nehmen Jeden gefangen. Wie Ihnen allen bewusst sein mag, macht jeder Mensch den einen oder anderen Fehler. Für Fehler, die ich im vergangenen Jahr gemacht habe, z.B. in der äußeren Wahrnehmung in der Schulpolitik, möchte ich mich hiermit entschuldigen.« (Peter Driessen, Bedburg-Hau, 328 von 3006 Zeichen, 11%)

»Oder das Tambourcorps, das in diesem Jahr auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken kann. Auch wenn der Airport Weeze durch den Rückgang der Passagierzahlen sich erneut unter erschwerten Bedingungen behaupten muss, ist die Entwicklung auf dem Flughafen erfolgreich. Mit dem Bau der Solaranlage wurde in Rekordzeit ein weiteres Standbein aufgestellt. Die Firma Erlebe Fernreisen.de ist dabei, sich erneut zu erweitern, neue Betriebsräume werden benötigt und neues Personal eingestellt. Auch in der Verkehrsinfrastruktur konnte mit dem Bau des Kreisverkehrs Weller Straße ein ganz wichtiges Projekt umgesetzt werden. In dieses Bild passt auch die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung, die Kosten und Energie sparen hilft.« (Ulrich Francken, Weeze, 731 von 6794 Zeichen, 10%)

»Viele Internet-User haben in der Vergangenheit vor Ihrem PC gesessen und gewartet … und gewartet … und gewartet, bis eine Mail von 1 MB sich endlich durch die Leitung quetschen konnte. Ein E-Bike war mancherorts schneller als eine E-Mail. Die Zeit des Wartens ist nun hoffentlich vorbei. Die Telekom beginnt Anfang des Jahres mit den Bauarbeiten zur spürbaren Verbesserung der Breitbandversorgung in fast allen Ortschaften der Gemeinde Kranenburg.« (Günther Steins, Kranenburg, 447 von 8446 Zeichen, 5%)

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10 Kommentare

  1. 7

    @ralf.daute

    Voricht! Denk mal an die Reaktion unseres best gepamperten und äusserst linken Salon-Sozialisten aus Saarlouis (Harald Schmidt: „Erich und Margot sind wieder da!“) in seiner Zeit als saarländischer Ministerpräsident auf gewisse Veröffentlichungen in der Presse.

    Damals konnte RoPo seinen Wortschatz umfangreich erweitern.

     
  2. 4

    @Messerjocke

    Wie wäre es mit einem kleinem Erdbeben in den Neujahrsansprachen nebst einer weiteren Kompression? Beispiel:

    „Das Interesse an Fernreisen im Kreisverkehr mit dem E-Bike wird auch in Kleve sehr gut frequentiert. Zu die schönsten Stunden des Jahres und als wichtiges Projekt in der Verkehrsinfrastruktur zählt der Bau der Strassenbeleuchtung im Internet. Die Telekom beginnt Anfang des Jahres mit dem Bau eines pulsierenden Mittelzentrums auf der Schanz für das ich mich hiermit entschuldige.
    Ein großes Lob gilt dem Tambourcorps, welches nach 100 Jahren die energetische Breitband-Sanierung der Solaranlage in die 425e Investoren E-Mail quetschen konnte. Wozu Menschen fähig sind, ist unbegreiflich und unverständlich.“

     
  3. 3

    Ralf, kannst Du noch mal die Namen wegmachen und uns raten lassen, von wem welcher Text ist, bitte!

     
  4. 2

    Hallo, ein paar gehn ja noch durch, aber „Peter Driessen“ der Bettler vor seinem selbstgewählten Herrn??? Aus meiner Sicht eine Beleidigung an den Souverän, an mich den Wähler