Kleve im Endmoränenstadium

Armes Kleve! Unsere schöne Stadt mit ihren 5395 Straßenbeleuchtungsmasten befindet sich im akuten Endmoränenstadium. Neueste Forschungsergebnisse legen nahe: Es ist die Topographie, die verhindert hat, dass aus Kleve eine pulsierende Metropole wie z. B. Lagos oder Köln geworden ist. Anders ausgedrückt: Hier ist es nicht platt genug. Schon die immer wieder mit neckischen Informationen überraschende Homepage der Stadt Kleve singt das Hohelied der rollatorfeindlichen Ausprägung:

Kleves einzigartige Topgraphie ist Segen und Fluch zugleich. Die Burg auf dem Berge weist den Besuchern schon von ferne den Weg, der aber ist beim Bummeln durch die Innenstadt eine ganz schön steile Angelegenheit.

Mit einem neuen Buskonzept, in dem die Mittelkapitalseuche grassiert („BusBar“) soll nun das unwirtliche Umfeld zur Räson gebracht und die „ganz schön steile Angelegenheit“ entschärft werden. Nicht die Politik, die in einem Anfall von Desorientierung ein tumorartiges Einkaufszentrum in der Oberstadt zuließ, in dessen Folge nun so gut wie alle Geschäfte zwischen Fischmarkt und Elefanten Oberstadt Centrum leerstehen, im Vier-Wochen-Rhythmus die Inhaber wechseln oder von nicht primär kommerziell orientierten Organisationen übernommen werden, ist schuld, sondern die – tadaa! –

Eiszeit,

die uns jene Endmoräne verschafft hat, an deren letzten Ausläufern Kleve begründet wurde.

Du böse, böse Eiszeit! Na warte! Wenn ick dir kriege!

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