Wie knapp ist Kleve – unmittelbar nach den Feierlichkeiten zum 775. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte – an einer Katastrophe vorbei geschrammt? Gleich hinter der Straße Eiserner Mann, dort wo die Regenwasserkaskade die Niederschläge aus der Oberstadt in den Kermisdahl ableitet, kam es gestern Nachmittag zu einem massiven Erdrutsch. Personen kamen zum Glück nicht zu Schaden.
Ersten Erkenntnissen zufolge war nördlich der Steinkonstruktion ein Kanal defekt, so dass unbemerkt riesige Mengen Regenwasser in den Böschungshang sickerten. Das Wasser weichte das Erdreich so auf, dass es schließlich abrutschte. Über eine Länge von rund fünfzig Metern wurden Bäume und Sträucher in die Tiefe gerissen, das Bauwerk selbst ist bis zu den Fundamenten freigelegt. „Die komplette Böschung linksseitig der Kaskade ist in den Kermisdahl gerutscht“, so Stadtsprecher Jörg Boltersdorf.
Der Fußweg entlang des Altrheinarms ist gesperrt, derzeit versuchen Feuerwehr und THW mit allen ihnen zur Verfügung stehenden technischen Mitteln ein weiteres Abrutschen von Erdreich zu verhindern und den Hang zu sichern. Die Befürchtung, dass durch den Erdrutsch auch alte Weltkriegs-Blindgänger zum Vorschein kamen, konnte am späten Nachmittag ausgeräumt werden. Boltersdorf: „Durch den Abgang wurden ebenfalls zwei Holzstumpfe freigelegt, die zunächst wie Granaten aussahen. Der Kampfmittelräumdienst, der bereits zur Bombenentschärfung an der Ackerstraße angefordert wurde, war kurzfristig vor Ort und konnte nach eingehender Kontrolle Entwarnung geben.“
Meiner Ansicht nach ist das auch nur eine Frage der Zeit bis da mal der ganze Hang runterkommt.
Wer ist eigentlich für die Kontrolle und Unterhaltung dieser Kaskade verantwortlich?
Stadtwerke oder Stadt Tiefbauamt?
Habe mich schon seit längerem gewundert in welch schlechten Zustand dieses „Notfall“-Bauwerk ist.