Kurz vor der Jahreswende erfährt eine staunende Öffentlichkeit, dass die endmoränenhaften Tücken der Topographie (will sagen: oben ist höher als unten) in Kleve künftig mit einer Bimmelbahn überwunden werden sollen, die vom Bahnhof stadtaufwärts bis zur Kolpingstraße fährt und dann wieder runterjuckelt.
Zweifelsohne handelt es sich dabei um eine weitere Ausprägung jenes Retrotrends, der unsere kleine Stadt so lebens- und liebenswert macht. Dazu gehört auch, dass irgendwelche Leute sich Gedanken machen, auf den alten Bahngleisen in Richtung Nimwegen eine Draisinenstrecke zu errichten.
Das Potenzial dieses Trends ist unermesslich. Postkutschen, Gaslaternen, Schaufelraddampfer und Außenklos klopfen schon an. Die Idee mit den Postkutschen sollte allein schon deshalb verwirklicht werden, um Reisenden den folgenden Satz zu ermöglichen (am besten ins Handy gesprochen): „Ich nehme gerade die Postkutsche zum Flughafen…“
Und dann,
pumpt sich ein 12köpfiger Kegelclub,
auf einer Draisine
(1,75 Mio Stadt, Land, Fluß, Name, Tier, Beruf, Europa-€“s, die du Depp mitfinanziet hast)
auf dich zu.
Und du rufst noch:
DRÃœCKT DOCH DEN SCHRANKENKNOPF,
IHR KEGELBRÃœDER!
Hallo,
nach Quietschebunten Schwänchen und Bimmelbahn:
kann ich auch bei der nächsten Kommunalwahl
Schneewittchen Und Die Sieben Zwerge,
König Drosselbart
oder den Froschkönig wählen?
was ja noch mehr retro ist
Seit eingen Monaten kann Mann oder Frau in Kleve ja schon auf einem Schwan reiten, wie in der Lohengrinsage schon beschrieben. 😉
Das wiederum hatte ich noch gar nicht bedacht – interessante Frage. Aber vielleicht setzt sich Retro ja auch bei Tarifverträgen u. Ä. durch (haben Draisinen Fahrer/Führer?)
Gibt es für Bimmelbahn- und Draisinenführer eigentlich unterschiedliche Tarifverträge?