Der schmale Grat zwischen Wein Peters und Kein Peters

Fast kein Durchkommen mehr

Für routinierte Zecher und solche Menschen, die routinierten Zechern eine Freude bereiten wollen, ist die Zeit vor Weihnachten die wichtigste des Jahres – hier mal schnell eine Flasche Wein als Zeichen der Dankbarkeit übergeben, dort mit einer Bouteille Cognac einen Friedenssschluss besiegeln.

Erste Adresse zur Befriedigung dieser Spezialflüssigkeitsbedarfe ist in Kleve natürlich die Schlosssbergkellerei Peters an der Wasserstraße. Nicht zuletzt deshalb hatte Geschäftsführer Franz Peters darauf gedrungen, dass sein Geschäft in der Weihnachtszeit nicht völlig von der Außenwelt abgeschnitten ist, und von Seiten der Stadt Kleve war auch Verständnis für diesen Wunsch signalisiert worden.

Doch die Bauarbeiten zur Umgestaltung des Stadthallenumfelds sind so schnell vorangeschritten, dass die Firma Loock sich nun bereits die Wasserstraße hat vorknöpfen können. Das Ergebnis: Für Passanten aus der Innenstadt sieht es so aus, als wenn das Geschäft nicht mehr erreichbar ist – kein Peters sozusagen. Nur einen schmalen Fußgängerpfad gibt es derzeit noch. Über den rückwärtigen Zugang (Königsgarten) ist das Geschäft zwar noch für Autofahrer zu erreichen, allerdings (siehe Foto) müssen sie mit der Gegenwart schwerer Baufahrzeuge rechnen. Nicht gerade verkaufsfördernd!

Der einzige Quell der Linderung für Franz Peters dürfte der Umstand sein, dass er genug Trostspendendes auf Lager hat, z. B. einen formidablen 2014er Domino de Valdepusa Cabernet Sauvignon Vino de Pago des Weinguts Marqués de Griñón Family Estates, mit einem würzigen, aromatischen Bukett roter Früchte (Brombeere, Cassis), konzentriert und vielschichtig (29,95 €/Flasche), falls die Kunden dem Weg zu seinem Geschäft zu beschwerlich finden.

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9 Kommentare

  1. 9

    Wilhelm Busch: An Rotwein sich zu laben, ist etwas für alte Knaben. Daran die Massnahme von Look nichts ändern.

     
  2. 5

    Hauptsache, man kommt da noch hin. War immer eine sichere Bank zur Unterfütterung von Weihnachtsgeschenken und des Weihnachtsessens.

     
  3. 4

    Herr Daute, trostspendenen Weißwein könnten Sie denn zum Fest empfehlen? Dann könnte ich mir den Weg zum Geschäft sparen?

    Benno

     
  4. 2

    Warum so kritisch? Endlich geht es mal voran, zumindest die Staßenbauabteilung in Kleve funkioniert anscheinend. Wer solch edle Weine kauft ist wahrscheinlich eh zielgerichtet mit dem SUV vorgefahren und die Zufahrt über den toll ausgebauten Königsgarten ist ein Genuß.
    Zur Abwechslung kann man (frau natürlich auch) mal einen Blick in den Internetshop werfen und dort bestellen (https://www.wein-peters.de/Badische-Weinmesse-2019:::368.html). Besonderheit: Lieferung im Umkreis Kleve 10km sind ab 50€ kostenfrei. Bei 2 Flaschen des Redaktionslieblings erfolgt Lieferung dann schon frei Haus. Vorteil: keine Schlepperei. Trotzdem ist der Besuch auch weiterhin fußläufig gut möglich (und wirklich empfehlenswert). Schilder weisen auch deutlich darauf hin.
    Wahrscheinlich kommen solche Maßnahmen nie zum richtigen Zeitpunkt. Bald kommt Karneval, dann kommt Ostern, dann kommt das badische Weinfest, etc.
    Ich wünsche Wein Peters, dass die Arbeiten schnellstmöglich, hoffentlich vor der Zeit, erledigt sind. Die Aufwertung des Stadthallenumfeldes ist kein großer Vorteil für Wein Peters. Toll wäre eine kleine Weingastronomie im alten Wohnhaus.

     
  5. 1

    „Doch die Bauarbeiten zur Umgestaltung des Stadthallenumfelds sind so schnell vorangeschritten, dass die Firma Loock sich nun bereits die Wasserstraße hat vorknöpfen können.“
    Wer trifft denn hier in Kleve mittlerweile hoheitliche Entscheidungen? Wer erlässt denn Verwaltungsakte? Die Firma Loock? Ist es schon soweit? Das wäre ja was.
    Anderfalls kann man Herrn Peters nur anraten, schnellstens einen bissigen Anwalt für Verwaltungsrecht (nicht aus Kleve, ähnlich wie bei Steuerberatern, viel zu abhängig und „klevelastig“!) zu engagieren und den Herrschaften mal richtig Zunder unter ihrem Allerwertesten zu machen. So läuft das nämlich nicht – vor allem dann nicht, wenn es bereits anders zugesagt wurde. Völlig egal was Fa. Loock dazu sagt.