Massiver Pilzbefall: Abschied von 200 Jahre alter Rotbuche im Klever Forstgarten

Tödlicher Riesenporling
Stattlicher Riese, Todeskandidat

Rund 200 Jahre alt, über 30 Meter hoch, zudem ein stattlicher Stammdurchmesser – und dennoch ist sie den Folgen eines massiven Pilzbefalls erlegen. In den kommenden Tagen muss eine jahrhundertealte Rotbuche im Klever Forstgarten gefällt werden. Der sogenannte Riesenporling hat die Wurzelansätze des beeindruckenden Baumes, der gegenüber dem Museum Kurhaus steht, stark geschädigt. Oberirdisch haben sich bereits teils fußballgroße Pilzfruchtkörper ausgebildet. Nach eingehender Begutachtung durch die Baumkontrolleure der USK sowie die Umweltfachleute der Stadt Kleve steht fest, dass die Standsicherheit der Rotbuche nicht mehr gegeben ist. Die Fällung ist daher nicht vermeidbar.

„Es schmerzt uns sehr, einen so prägenden Baum zu verlieren“, erklärt Luc Boekholt, Grün- und Umweltplaner des Fachbereiches für Klimaschutz, Umwelt und Nachhaltigkeit der Stadt Kleve. „Diese Rotbuche war ein lebendiges Stück Stadtgeschichte und über Generationen hinweg Teil des vertrauten Landschaftsbildes hier im Forstgarten. Doch die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher hat oberste Priorität.“

Der Pilzbefall wurde im Spätsommer bei einer turnusmäßigen Baumkontrolle entdeckt. Ein langfristiger Erhalt des Baumes ist trotz intensiver Pflegemaßnahmen nicht möglich. Die Fällung soll in den kommenden Tagen durch die Umweltbetriebe der Stadt Kleve erfolgen. Nach Aufbereitung des Standortes soll eine junge Rotbuche nachgepflanzt werden, die künftig auch der dort vorhandenen Sitzbank wieder kühlenden Schatten spenden wird.

Fragen oder Anmerkungen können gerne an umwelt@kleve.de gerichtet werden.

Info Forstgarten: Julius Ernst von Buggenhagen (1736–1806), seit 1777
Kammerpräsident der preußischen Regierung in Kleve, setzte die Tradition der nassauischen Gartenkunst fort. Neben dem „Schlossgarten“ an der Schwanenburg schuf er ab 1782 die sogenannte „Neue Plantage“. Der Park
gehörte mit seinen regelmäßigen Wasserbecken, verschlungenen Wegen, Ruheplätzen sowie einem Labyrinth („Doolhof“) dem Übergangsstil zwischen Barock- und Landschaftsgarten an. Die Bepflanzung mit fremdländischen Gehölzen entsprach der botanischen Sammelleidenschaft jener Zeit. Die Bäume wurden von preußischen Baumschulen (u.a. Duisburg, Berlin-Tegel),
aber auch aus den Niederlanden (Arnheim, Utrecht) angeliefert. Als Buggenhagen 1793 Kleve verließ, zählte die Gehölzliste 156 Exemplare. Aus
der Erstanlage sind bis heute mehrere Bäume erhalten.

Während der französischen Besatzungszeit (1794 – 1814) hieß der Park „Jardin Anglais“ (Englischer Garten). Maximilian Friedrich Weyhe, der die
Anlage in den 1820er Jahren im Landschaftsstil umgestaltete, sprach vom „Forstbotanischen Garten“; schließlich setzte sich der Name „Forstgarten“ durch. Nach mehr als 150 Jahren der Vernachlässigung wurde seit 1978 nach Entwürfen der Gartenarchitekten Gustav und Rose Wörner (Wuppertal) der historische Weyhe-Park wiederhergestellt. Die ehemalige Baumschule, der heutige Blumenhof, wurde Weyhes Stil angeglichen.

Und weg!

20 Kommentare

  1. 20

    https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/eqs-news-abo-energy-passt-ergebnisprognose-an-marktumfeld-erfordert-neubewertung-von-projekten-15304551

    Darin (vom 21.11.2025) zur Finanzlage von Abo Energy:
    „Im Unterschied zu den vergangenen Jahren tragen die internationalen Märkte 2025 nicht zur Stabilisierung des ABO Energy-Ergebnisses bei. Belastend wirken sich insbesondere ein Überangebot Solar in Spanien, ein Überangebot Wind in Finnland, Änderungen der Netzzugangsregelungen in Griechenland sowie gesetzliche Änderungen zum Verkauf von Infrastruktur in Ungarn aus.(…)
    ABO Energy hat seit der Gründung vor rund 30 Jahren stets schwarze Zahlen geschrieben. 2025 wird dies aufgrund der Neubewertung nicht gelingen. Die ABO Energy-Geschäftsführung hatte bereits Ende 2024 damit begonnen, das Geschäftsmodell auf die sich verändernde Marktsituation einzustellen. Jedoch ist die Marktentwicklung schneller eingetreten als vom Unternehmen erwartet. Das prognostizierte Jahresergebnis 2025 verschlechtert sich von 29 bis 39 Millionen Euro Überschuss auf einen Jahresfehlbetrag von rund -95 Millionen Euro.(…)

    Also 124-134 Millionen Euro weniger als im Vorjahr

    Nicht, dass nachher im Reichswald nur eine Riesenbaustelle entstehen würde… und es dann nicht mehr weiter ginge…

     
  2. 18

    @17
    ABO-Energy? Mit ABO wie
    A = Alpha Asset Management GmbH
    B = Beta Grundbesitz GmbH
    O = Omega Wohnbau GmbH?
    Reiner Zufall?
    Oder deutet das auf einen kleinen Hoffnungsfunken hin, dass der Kelch mit der ABO-Kalypse doch noch am Reichswald vorbeigehen könnte?

     
  3. 17

    @9
    Mit Abo-Energy ist es an der Börse gestern und heute ganz steil bergab gegangen (siehe z.B. hier: https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/eqs-news-abo-energy-passt-ergebnisprognose-an-marktumfeld-erfordert-neubewertung-von-projekten-15304551 und hier: https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/eqs-adhoc-abo-energy-gmbh-co-kgaa-anpassung-der-jahresprognose-2025-15292586).
    Statt EUR 35 Mio angepeilter Gewinn nun 95 Mio Verlust im laufenden Geschäftsjahr. Ganz vielleicht erledigt sich die Firma Abo-Energy in Kürze von selbst …
    Oder ganz viele kaufen sich jetzt ganz billig Abo-Energy-Anteile und legen dann bei der nächsten Hauptversammlung ein Veto gegen die Reichswaldpläne ein …

     
  4. 14

    ……. und wie viel Energie benötigt man erwiesenermaßen für den großen, privaten und beruflichen Einsatz der KI (künstliche Intelligenz)?
    Und woher soll diese Energie kommen?

     
  5. 13

    Umweltthema:
    Hat man sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie gefährlich hochradioaktiver Atommüll für die Umwelt, die menschliche Gesundheit, für sehr, sehr lange Zeit sein kann?
    Die Bundesgesellschaft für Endlager (BGE) hält die Umgebung Kleve aktuell noch immer als potenziellen Standort für Endlagerung!
    Warum gibt es dagegen keinen öffentlichen Aufschrei?

    Atomkraft – nein danke
    Atommüll – nein danke

     
  6. 12

    @10 „Auch Bäume haben ein natürlich, begrenztes Leben ….. es werden neue gepflanzt.“

    Aber nicht am Kartenspielerweg, wenn die WKA gebaut werden. Dafür wird dann gerodet und Beton in den Boden gegossen

     
  7. 10

    9.
    Warum fangen Sie dann selber wieder an?
    Sehr merkwürdig……. einfach mal nachdenken und Ruhe geben …..
    Auch Bäume haben ein natürlich, begrenztes Leben ….. es werden neue gepflanzt.

     
  8. 9

    Anders traurig ist, was Abo Energy mit den Bäumen am Kartenspielerweg plant… ich hoffe noch auf Widerstand von jenseits der Grenze.

    Bitte keine neue Diskussion über den nicht kommenden Nationalpark, das Thema ist durch. Ich kann nicht mehr.

     
  9. 8

    @6
    Die klassische Methode bei Pilzbefall ist: befallene Teile wegschneiden – und das wird ja jetzt auch gemacht…..
    Im Ernst: Wenn großflächig befallen: keine Chance!

    Und eine frühe bzw. prophylaktische Behandlung? Wer will das denn bei einer Fläche des Forstgartens machen, nachhalten, kontrollieren und bezahlen?

    Ich hoffe, der Rest hält bis zur LAGA durch…….

     
  10. 7

    Ich war heute vor Ort und habe mir das Trauerspiel angeschaut. Die Fachleute sagten, dass der Pilz schon zehn Jahre und länger im Inneren sein Zerstörungswerk verrichtet hat. Wenn man außen was sieht, ist es schon viel zu spät.

     
  11. 5

    Immer schade sowas. 200 Jahre – was die alles mitgemacht hat…. Ich fürchte nur, bei massivem Pilzbefall wird sie nicht das einzige Opfer bleiben, die Sporen sind dann meist schon überall….

     
  12. 4

    Trees

    I think that I shall never see
    A poem lovely as a tree

    A tree whose hungry mouth is prest
    Against the earth’s sweet flowing breast

    A tree that looks at God all day,
    And lifts her leafy arms to pray

    A tree that may in Summer wear
    A nest of robins in her hair

    Upon whose bosom snow has lain
    Who intimately lives with rain

    Poems are made by fools like me,
    But only God can make a tree

    (Joyce Kilmer, 1913)

     
  13. 3

    Mal eben ! Ein Loblied auf einen alten prächtigen sterbenden Baum zu singen der für die verkorkste Menschheit mehr geleistet hat wie bekannte ( mehr oder ) weniger nutzlose Figuren die sich für die Krönung ? ? der Schöpfung halten ? macht für mich Sinn .Wer einen Baum pflanzt wird den Himmel gewinnen und wie scheibt der Dichter J.K.“ Ich werde nie ein Gedicht sehen so schön wie ein Baum.“ ?

     
  14. 2

    Schade, lieber Baum. Du hattest in all‘ der Zeit, viel Schatten und Schönheit gespendet. Ich hatte dich in all‘ den Jahren, die ich in Kleve bin, nie besucht und nie berührt, da ich ja evtl. nicht von dir wusste. Dennoch fühl‘ ich mit Dir. Danke Baum, dass du über 2 Jahrhunderte, Stand gehalten hast, und den Menschen in Kleve mit deiner Schönheit, bereichert hast.