World Center War III

Im Idealfall arbeiten Vermieter und Mieter vertrauensvoll zusammen und respektieren ihre gegenseitigen Interessen. Aber manchmal ist es auch wie in einer zerrütteten Ehe, und das ist dann kein Spaß mehr für alle Beteiligten. Dann herrscht Krieg, wie zum Beispiel zwischen Herrn Janosch, dem Pächter der Diskothek Worldcenter an der Tichelstraße, sowie der Zevens Grundbesitz GmbH. Auf der Internetseite der Gaststätte heißt es: »Seit 1987 bestimmt das Worldcenter in Kleve das Nachtleben und sorgt seitdem für unvergessliche Abende und Nächte. Hier ist die Party nicht nur Party sondern schon Legende…«

Weitere unvergessliche Momente ereignen sich derzeit tagsüber vor Gericht: Das Unternehmen hat offenbar bereits eine Räumungsklage gegen den Gastronomen angestrengt, der erwirkte Titel nutzte jedoch nichts, weil eine neue Unterverpachtung erfolgte. Daraufhin erhöhte der Multi-Unternehmer den Einsatz: Dem Gastronomen wurde die – zuvor jahrelang geduldete – Nutzung des Parkplatzes untersagt. Ein äußerst gewitzter Schachzug, denn die Vergabe einer Konzession an wen auch immer ist davon abhängig, ob dieser auch die erforderlichen Parkplätze vorweisen kann. Doch dann erteilte die Stadt Kleve die Konzession offenbar trotz der umstrittenen Parkplatz-Situation.

In der vergangenen Woche nun musste sich die Betriebsleitung der Disko einer neuen Herausforderung stellen: Die Hauptstromversorgung war unterbrochen, ein Notstromaggregat musste die für den Betrieb benötigte Energie liefern. Wie zu hören ist, habe Zevens Grundbesitz die Unterbrechung damit begründet, dass der so genannte »Umspanner« Eigentum des Unternehmens sei. Allerdings hat das World Center einen eigenen Versorgungsvertrag mit den Stadtwerken. Jochen Koenen (Zevens Grundbesitz) wollte zu den Vorgängen erst einmal nichts sagen: »Da es sich in dieser Sache um ein laufendes Verfahren handelt, möchte ich mich dazu aktuell nicht äußern.« kleveblog wird in Kürze einen embedded reporter an die Front schicken…

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13 Kommentare

  1. 13

    Amtsgericht Kleve, Aktenzeichen: 33 IN 93/12

    In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen

    der im Handelsregister des Amtsgerichts Kleve unter HRB 9999 eingetragenen Discoteam GmbH, Tichelstraße 12, 47533 Kleve, gesetzlich vertreten durch die Gesellschafterin Manuela Janosch

    Geschäftszweig: Der Betrieb von gastronomischen Unternehmen und deren Beratung

    ist am 02.01.2013, um 12:05 Uhr angeordnet worden (§§ 21, 22 InsO):

    Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Wilhelm Klaas, Eichendorffstraße 25, 47800 Krefeld bestellt.

    Verfügungen der Schuldnerin über Gegenstände ihres Vermögens sind nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam (§ 21 Abs. 2 Nr. 2 InsO).

    Den Schuldnern der Schuldnerin (Drittschuldnern) wird verboten, an die Schuldnerin zu zahlen. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird ermächtigt, Bankguthaben und sonstige Forderungen der Schuldnerin einzuziehen sowie eingehende Gelder entgegenzunehmen. Die Drittschuldner werden aufgefordert, nur noch unter Beachtung dieser Anordnung zu leisten (§ 23 Abs. 1 Satz 3 InsO).

    Maßnahmen der Zwangsvollstreckung einschließlich der Vollziehung eines Arrests oder einer einstweiligen Verfügung gegen die Schuldnerin werden untersagt, soweit nicht unbewegliche Gegenstände betroffen sind; bereits begonnene Maßnahmen werden einstweilen eingestellt (§ 21 Abs. 2 Nr. 3 InsO).

    33 IN 93/12
    Amtsgericht Kleve, 02.01.2013

     
  2. 12

    Früher war alles be…. äh anders!

    Man hat es als Discothekenbetreiber im Moment auch etwas schwer.
    Zum einen ist durch den demographischen Wandel die absolute Zahl der Zielgruppe (18-25Jahre) ja in den letzten Jahren doch deutlich gesunken. Es gibt in Kleve nicht mehr soviele Jugendliche wie früher. Das Sebus-Gymnasium ist nicht ohne Grund geschlossen worden.
    Dann verschwinden durch den Wegfall des Zivil- & Wehrdienstes ein deutlicher Teil der männlichen Zielgruppe 1 Jahr früher ins Studium oder Ausbildung.
    Durch das Turbo-Abi werden die Abiturienten ab dieses Jahr auch diesen Weg gehen, so das sie auch fehlen. (Auf der Abi-Fete 2013 werden ca. 2 dutzend Abiturienten nicht mal volljährig sein.)

    Ich habe mich auch schon mal mit einigen Abiturienten auf Vor-Abi-Feten oder der Abi-Fete unterhalten und da kam die Aussage, das sie selten in Kleve aus gehen, weil man dort nur „Idioten“ & „Assis“ trifft. Da ist es angenehmer ins Ruhrgebiet oder nach Holland zu fahren und sich dort die passende Disco/Party für den Abend auszusuchen. Da kommt nicht jeder rein und dort wird mehr Abwechslung geboten.
    Wenn man sich in der Disco/Partyszene hier im Umland umschaut erscheint es mir auch so, das fast alle irgendwie das gleiche machen.

    Und Flatrate und verbilligt saufen ist auf lange Sicht der Sargnagel für jede Disco. Das zieht vor allem die erwähnten „Idioten“ & „Assis“ an und die vergraulen die angenehmen Gäste.
    Studien der letzten Jahre zeigen ja, das der Anteil der Jugendlichen die Alkohol trinken stark zurück geht, der Teil der trinkt aber wesentlich intensiver trinkt.(Stichwort: Komasaufen)
    Und von Flatrates werden nur die starken Trinker angesprochen.
    Die Nicht- & Wenigtrinker haben ja nichts davon, müssen aber trotzdem den Flateintrittpreis bezahlen, also bleiben sie lange Sicht weg.
    Am Ende bleiben nur die Gäste übrig, die wegen des Saufens kommen. Sobald das Billigsaufen beendet wird, ist der Laden leer und da wieder raus zu kommen wird schwer.
    Weider die Musik/Party in den Vordergrund stellen mit guten DJ´s die Musik machen, die möglichst viele Leute der Zielgruppe ansprechen und nicht irgendeinen DJ dessen Haupteinstellungskriterium sein Preis ist.
    Nicht jeden reinlassen und an der Tür die „Deppen“ aussortieren.
    Und jedes Getränke bezahlen lassen. Wer viel säuft soll auch viel zahlen.

    Die Studenten werden ja als die Lösung aller Probleme in Kleve beschworen, aber ich glaube da machen sich viele zu große Hoffnungen. Es gibt natürlich einige Studenten in Kleve, aber die meisten die es sich leisten können, fahren über das Wochenende nach Hause und die anderen können oder wollen es sich nicht leisten und bezahlen keine 8,-€ Eintritt für eine Studentenparty.
    Ich war ja schon bei einigen gut besuchten Studentenparties dabei, aber die waren alle an einem Donnerstag und von den Leuten habe ich am Wochenende nur wenige in Kleves Nachtleben wiedergesehen.

    War übrigens auch nie Fans des WC.
    Meine Welt ist das Radhaus und da war am Weihnachts-Wochenende 2 Mal richtig viel los.

     
  3. 11

    @Claus

    jo,genau PX.Danke
    Das mit den Tischtelefonen kenn ich auch.War aber mehr so ein Ding aus dem Musical Goch – am Donnerstag Abend.
    Das müßte man heute nochmal machen (Tischtelefone-die fetten grünen Teile-mit Wählscheibe), wo die Jugendlichen heute alle ein Smartphone besitzen !

    Es kommt einem vor, als läge dieses 50 Jahre zurück, dabei war das ca.87-90, also vor ca. 25 Jahren.Mensch wo ist die Zeit geblieben?

    Wir sind früher ganz schön rum gekommen.Praktisch war man in jeder Disco Kleves (Limit,Granny,Atlantis,Down Town,Joy,Bierkeller,Radhaus,Pupa,Schweizerhaus,Häck Mäck, nicht zu vergessen BonCardo-Caliente,die Kneipen-Treppchen,Bierkeller,Charly,TTönnchen,Faaßkeller,Kurfürst etc.pp)
    In Goch (Musical-Flair),in Nimwegen (Gonzo,Swing,Exstase) Duisburg (Daddy,Pulp,Plastic),Geldern (E-Dry,Gecko,).Dann gabs noch Arratta,EX,Baka,Rolling Stone,Daddy Oberhausen,Saint usw.usw.

    Komisch, dass WC in Kleve hab ich am wenisten im Sinn.

    Dagegen gibt es heute, glaub ich, kaum noch eine Auswahl!!!

     
  4. 10

    Hallo Gruftie, ich meine erst hieß es PX, dann Disko Village, wobei Village französisch ausgesprochen wurde… Die hatten da Tischtelefone, genau wie im Musical in Goch. Bizarr

     
  5. 9

    ich war mal „geduldeter Partygast“ im WC! War das nun 1988 oder 89?-Keine Ahnung! Also hätten uns diese Holländischen Türsteher damals öfter reingelassen,hätten die bestimmt mehr verdient!

    Diese Lasershow damals, die zweireihigen gegenüberliegenden Theken, wo gewollt/ungewollt „komisch drauf getanzt“ wurde,nein das war dann doch nicht meine Welt…(Hyper-Hyper)

    also ab zum Radhaus,Bierkeller,Old Granny,Limit (Iggy Pop und der Passenger)…das waren meine bevorzugten Discos…ohne Stempelkarte, dafür mit Pappbons/Abrisspapier oder der rote Granny Bon…aaah wie schön das gewesen ist!

    vorher noch DownTown,Atlantis und wie hieß das nochmal in Kellen/Brienen..?

     
  6. 8

    Kalkaranischer Junge, Du meinst doch nicht den Klever Betreiber, der bereits erfolgreich in Düsseldorf tätig ist?! Die würden es schaffen!!!

     
  7. 7

    Was für ein Schmierentheater!!

    Aber sehen wir es doch mal positiv. Jetzt ist am World Center mal richtig was los. Uahahahaha!!!!

    Eine provinzielle kommerzgedudel Wiedergabebutze, die das Nachtleben in Kleve wirklich geprägt hat und auch wirklich zu Kleve passt. Eine langweilige aufgeblasene Kopie von Dingen, die in Ballungszentren funktionieren und ihre Daseinslegitimation aus ihrem finanziellen Umsatz schöpfen. Nicht aufgrund von Qualität, sondern weil in diesem Randgebiet sonst nichts ist.

    Und wenn sich Pächter und Besitzer streiten…was macht der gemeine Klever? Genau…garnichts! Bleidernde Passivität ist meist die niederrheinische Antwort auf Aktionen von Wirtschaft, Politik und den Planern von infrastrukturellen Projekten.

    Also liebe Kleverinnen und Klever. Hier mal ein offener Vorschlag:

    Die Hochschule steht und es kommen viele junge Leute hier hin. Anstatt in irgendwelche 08/15 Dissen zu rennen, macht eure eigenen Partys, gründet Bands, spielt Theater, engargiert euch im sozialen, oder politischen Bereich und mischt das Provinzkaff mal richtig auf, anstatt eine externe Berieselung auf euch wirken zu lassen. Es leigt hier viel brach und das ist auch eine große Chance! Legitimert nicht indirekt solche Possenspiele, indem ihr aus Mangel an Alternativen genau in solche Etablissements rennt.

    Ihr braucht die nicht, macht euer eigenes Ding und zeigt damit solchen Leuten, dass die ihren Kram gerne machen können, nur nicht mit eurer sauer verdienten Kohle!

     
  8. 6

    Mögliches Szenario: Bereits mehrere „Gaststätten“ Betreiber haben ein Auge auf die Flächen geworfen und wollen/würden ein besseren Preis bezahlen. Die Flächen werden ja in den nächsten Jahren extrem interessant, in Hinblick auf die Entwicklung der Studentenzahlen meine ich.
    Ich kenne das Vertragswerk nicht und die grundsätzliche Situation im WC auch nicht.

     
  9. 5

    @zzz:

    ist denn schon eine andere Nutzung bekannt?
    Und noch eben ein zweite Frage: sollen denn dann beide Discos (Nightfever und World Center) geschlossen werden?

    Ich bin in den späten Neunzigern das erste Mal ins „WC“. Damals war freitags schon tote Hose. Nur die niederländischen Nachtbarn haben den Laden noch samstags am Leben gehalten. Erst ab der Jahrtausendwende war auch das Klever Party Volk wieder am Freitag vertreten. Der Grund: ein Konzept. „PPP“…

    Soweit ich weiß wird die große Halle des WC eh schon nicht mehr genutzt. Aber gerade das Nightfever hat denke ich für Kleve genau die richtige Größe. Es sollte kein Problem sein an einem Samstag „die Hütte“ voll zu bekommen.

    Aber auch hier stimmen einige Vorrausetzungen nicht: ein gläserner Zaun rund um die Tanzfläche. Will man mal tanzen muss man erst um die komplette Tanzfläche rum laufen um den einzigen Eingang zu finden. Der „Hit“ ist dann aber schon wieder vorbei bis man angekommen ist da der DJ konsequent seine 1-Minuten-Anspiel-Strategie verfolgt.
    Oder ein Raucherbereich abgetrennt vom Diskothekenbereich durch einen Lamellen-Vorhang in schönster Werksverkehr-Anmutung. Im Ãœbrigen befinden sich die meisten Sitzplätze in genau diesem Raucherbereich.

    Und so gibt es unzählige Punkte die man hier nennen könnte. Kleinigkeiten, die aber in der Summe doch stören und die Kunden abwandern lassen. Obohl der Club für Kleve vollkommen ok sein könnte…

    Aber zum Glück gibt es den kleveblog wo die (Kreis) Klever Bürger sich zu solchen Themen äußern dürfen! Die sehr „aufgeräumten“ Facebook-Profile vom Nightfever und World Center wundern mich persönlich nämlich sehr…

     
  10. 4

    @ein klever
    wieso soll die Disco nicht neben das Altersheim passen.
    Die sind eh schwerhörig.
    Und in Kürze sind die ersten World-Center-Gäste im besten Altersheimalter. Die können in dem Muff die guten alten Zeiten aufleben lassen.

     
  11. 2

    ist ja jetzt bald Geschichte, dass (…) Janosch den Laden weiter runter wirtschaftet.

    Die baldige neue Nutzung ist für das junge Partyvolk schade, jedoch ist ein weiterer Disco-Betrieb sicherlich die am wenigsten aussichtsreiche Idee, nachdem nach Twan nur noch Pfeifen am Werk waren und dann (…) Janosch dem Laden den Todesstoß verpasst hat.

     
  12. 1

    Die Stadt hat die Konzession erteilt?
    Trotz des gegenteiligen Interesses ihres wichtigsten Unternehmers?
    Aua!
    Da muss doch Kompensation her, oder?
    Herr Daute, wie steht´s eigentlich mit der Causa Rübo Gas?