Winterfrost (W. Look)

Unbekannter Künstler
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Winterfrost

Traurig träumet Raureif auf den alten Ästen,
Die aus weißer Welt bis in den Himmel reichen;
Und müde Vögel sitzen still in brachen Nestern,
Bis Schatten froh dem frischen Strahl der Sonne weichen.

Zarte Seelen lauschen andachtsvoll dem Lied der Sterne,
Wenn traurig Äste purzeln auf den kahlen, festen Grund,
Entfremdet von des Frühlings grünem Lebensborne
Und streunend wie ein herrenloser Hund.

Die Eisesschönheit atmet in der starren Winterzeit
Und tränet in dem grauen Glanze von Gesichtern,
Dass still es steht die Welt… und Ewigkeit

Wie Diamanten funkelt in Pupillenlichtern,
Die Feuerwärme in dem Winterfroste schenken
Das Löwenwillen nun die kalten Wangen lenken.

***

Löwenwillen?

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Ein Kommentar

  1. 1

    Der Ausdruck „Löwenwillen“ ist bewußt gewählt, obwohl er, oder vielleicht weil er, etws aufstößt in seiner Umgebung. Er soll ausdrücken, wie sich unter dem Einfluß der Ewigkeit die meditative, traurige, müde, geschwächte Haltung abrupt wandelt, wie aus Gedanke tat wird, wie eine innere und äußere Stärke entsteht, die durch die Löwen (bewust auch die Mehrzahl, da sich der Einzelakteur in eine machtvolle Horde verwandelt) entsteht.