Whisky-Saloon: Die Stunde der Abrissbirne

Das Zerstörungswerk wird vollendet

Das Ende besiegelte der Wirt selbst: Nachdem er sich am 31. Dezember 2005 zur Ruhe gesetzt hatte, zerstörte Detlef Raeder in den ersten Januartagen 2006 mit der Kettensäge die Inneneinrichtung seiner Kneipe „Whisky-Saloon”, die er zuvor 40 Jahre lang mit sicherer Hand durch alle Höhen und Tiefen des Klever Nachtlebens gesteuert hatte. Der Vermieter sollte das Objekt „besenrein” zurückerhalten, deshalb der Griff zu dem martialischen Werkzeug.

Seitdem erfüllte das entkernte Lokal allenfalls noch die Funktion eines gastronomischen Mahnmals, das niemand anzurühren wagte. Der Besitzer bot es fünf Jahre lang für 110.000 Euro wie sauer Bier zum Kauf an, doch niemand griff zu – fast so, als laste ein Fluch auf der Immobilie. Doch damit ist es nun vorbei – und ebenso mit der Hoffnung, dass dort irgendwann mal wieder eine Gaststätte den legendären Ruf der früheren Kneipe fortführen wird. Anfang kommenden Jahres wird die Abrissbirne geschwungen, die Bauunternehmung Lampe (Bedburg-Hau) wird zum Jahresbeginn 2011 auf dem Grundstück, das von der Straße Lohstätte (gegenüber der Stadthalle) bis zur Gasthausstraße reicht, das marode Gaststättengebäude beseitigen lassen und anschließend dort einen dreigeschossigen Neubau hochziehen. „Wir wollen im Feburar oder März mit dem Bau anfangen, die Fertigstellung ist für November 2011 geplant”, so eine Sprecherin des Unternehmens. Auf dem knapp fünfzig Meter langen, aber recht schmalen Gelände sollen in zwei Gebäuden fünf Eigentumswohnungen sowie – zur Gasthausstraße hin – eine Gewerbefläche entstehen.

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24 Kommentare

  1. 24

    psychobilly-pilze? sowat gibbet? wahnsinn! dann verstehe ich die 80er jahre und meine jedes wochenende verbeulte nase jetzt auch besser 🙂

     
  2. 23

    Schade, Berry. Pilze sowieso, wie wir wissen, im Keller, und den Anzeichen nach wären dies vor allem psilocybinhaltige Pilze, die man dort von den Wänden abinhalieren könnte, im Rathaus- kostenlos!

     
  3. 22

    ich bin selber nicht der veranstalter, muss aber zugeben, eine party im RATHAUS hätte natürlich auch was. aber hier ist tatsächlich das raDhaus gemeint 🙂

     
  4. 20

    23.09.11 whisky-saloon-revival-party im radhaus

    Der Whisky-Saloon ist jetzt schon seit einigen Jahren geschlossen und die alten Stammgäste haben sich in alle Winde zerstreut.

    Jetzt bietet das Radhaus eine Gelegenheit in Erinnerungen an das Whisky zu schwelgen.
    Ein Abend an dem sich alle die wiedersehen können, die das Wiskey früher als 2. Wohnsitz betrachtet haben.

    Also, sagt allen alten Bekannten aus dem Wiskey bescheid, die noch analog Leben und dies hier nicht lesen können.
    Und bringt eure Andenken aus dem Wiskey mit! (Fotos, geklaute Aschenbecher oder was ihr sonst noch von damals habt)

    Einige „Special Guest“ sind auch eingeladen worden.

    Eintritt: Nix

    Musik im Saal: 60´s & 70´s Soul mit DJ Berry (http://www.facebook.com/Berry65)
    Musik im Café: Songs aus der Whisky-Saloon-Jukebox

    http://www.radhaus-kleve.de/wp-content/uploads/2009/07/whisky-Kopie_s.jpg

     
  5. 19

    Manomanomann.

    Hier hängen aber einige an der „guten alten Zeit“.
    Ob die oder das so gut gewesen ist, dass lassen wir mal so dahingestellt.
    Hat nicht jemand der hier mit verklärten Blick schreibenden,Lust sich mit einer Kneipe selbstständig zu machen.
    Ich empfehle den „Drei Groschen Keller“ oder den „Western Express“,
    wenn der Rest der Nation überhaupt noch weiß wo die waren.
    Oder ggf. “ Willies Keller Disco“ wo jeden Abend um 20°h welche Platte lief ?
    Ich bin mal gespannt, welche Erinnerungen ich jetzt geweckt habe.

     
  6. 18

    jaja das Whisky – 2002 hat die Jukebox dasher oft „The Police – So Lonely“ gespielt. Die D-Markstücke dafür konnte man von Detlef an der Theke tauschen.

    Die Mädels tranken ihre „Grüne Wiese“ (weils mit 16 sonst nirgendwo anders was Alkoholisches gab) und als mal nicht Charles (hieß er so?) gekellnert hat sondern das junge Mädel uns keine Longdrinks geben wollte, kam Detlef 5 Minuten später mit dem Tablett und servierte die bestellten Getränke.

    Zu der Zeit wars vom Publikum meines Eindruckes nach der Vorglühort fürs Radhauspublikum oder die Skater-Fraktion vom KAG…auch ich hab da noch meine Jugend verbracht 😉

     
  7. 16

    Jetzt kommt doch da Bayern Stadl (jetziges Franziskaner) nach Kleve habe ich gelesen ! Ballermann für Studenten 🙂

     
  8. 13

    Also nichts gegen den glorreichen „Citytreff“ (ehemals „Citybüdchen“) auf der Hagschen Straße.

    Hier gibt´s ab Punkt 7.00 Uhr eine eisgekühlte Hopfenschorle, ab ca. 9 Uhr kann man sich sportlich (beim Darten) betätigen.

    Im Urlaub bin ich 2-3 mal vormittags an der „Trinkbutze“ vorbeigekommen. Man fragt sich dann manchmal schon, ob es bereits 21 Uhr am Freitag- Abend ist. Bei dem ganzen partyähnliche Bier- Qualm- Halligalli.

     
  9. 12

    wer dedlev treffen oder sehen will muss zur schlossberkellerei zu franz peters. (gleich um die ecke vom whisky) dedlev hilft da ein bischen aus und fährt die edlen tropfen in die kundschaft.

     
  10. 11

    Sich auf die Wiese zu setzen ,Köpi zu trinken und Detlef zu treffen find ich gut .Hat irgendjemand den Termin bitte auf der Fan Seite kundtun.
    Jochen Kamps

     
  11. 9

    @Ralf

    Apropos „gut informiert“. Ohne den Vergleich vor mir liegen zu haben, scheint mir das der Text aus der RP zu sein – oder? Oder hattest du den auch für die RP geschrieben?

    Auch ich habe viele Jahre bzw. Wochenendabende bei Detlef verbracht. Wir sind aber alle älter geworden und ich weiß nicht, ob wir heute die Kneipenlandschaft noch so vergleichen können und ob so etwas überhaupt noch gewollt ist. Muss doch alles „event“ sein heute …

    Wie „echt“ ist denn die Detlef II Anfrage und wer steckt da hinter? Ich kenne da so ein „günstiges“ Nöldner-Objekt. Und nachher oder vorher kann man dann noch dieses tolle „Bistro“ gegenüber besuchen. Eine Schande ist das Teil, neben dem schönen Samocca.

     
  12. 8

    …..suche noch ein geeignetes Objekt in der Innenstadt – oder in der Nähe;
    mit Parkplatz und einen SPONSOR !
    Kneipe so mal eben aufmachen – is nich !
    Kostet Geld und Nerven ! Das teuerste ist das „Durchhaltekapital“, die „meist
    zu hohe Pacht“, Wenn dann noch eine kleine Küche dazu soll : Energie und Personalkosten…… Und: Vorschriften, Vorschriften, Vorschriften…….
    Na ja – die Damen und Herren Studenten werden schon was passendes finden……..

     
  13. 7

    Mein erster Whisky. Klever Kirmes 1967 oder 68. Detlef hatte uns, seine Kollegen, eingeladen. Detlef arbeitete nachts in der Kneipe und tagsüber als Elektriker bei Karl Böhmer, und ich war sein Stift. Kam morgens, nicht zu früh, zur Arbeit, dicke Augen, Reval im Mund, mal auch eine Zigarre.
    Wann war der Whisky eigentlich abgebrannt, eis da noch jemand? Bin mir nicht sicher war das 69/70?

     
  14. 6

    @toeppers: Nichts gg die 99 Luftballons, diese Single hab ich im Auftrag Detlefs beim Kaufhof höchstselbst erworben (neben einigen anderen, David Hasselhoff war nicht dabei).
    @RaDau: Schön, dass du informierst über das Schicksal der Immobilie. Der Tag des Abrisses wird mich mit Wehmut erfüllen. Vielleicht sollten sich die „Veteranen“ auf die Stadthallewiese setzen, um diesem historischen Ereignis einen würdigen Rahmen zu geben ( bei ner Flache KöPi). Ob Detlef den Weg finden würde???

     
  15. 5

    Gefaellt mir gar nicht. Wohne direkt neben dem Grundstueck. Schade um den Kult.

    Ebenfalls nervig: mehrere Monate Baustelle nebenan und bei Fertigstellung keinen schoenen Ausblick auf die Baeume an der Stadthalle!

    Schade, schade!

     
  16. 3

    Wehmut ..? … naja …. ein weing.
    Ich finde es sehr traurig, dass unsere Kinder (ich bin Jahrgang 51) nicht ebenso viele Möglichkeiten haben wie wir sie hatten.

    Da war ja nicht nur der Whisky-Saloon.
    In jedem Jugendheim – Don Bosco, Karl-Leisner, Materborn etc. – wurde was geboten.
    Hinzu kamen das Schweizerhaus mit Tanzmusik a´la Earlflaps, Roayl West Band und Telstars.
    Bei Queling gab es Rockmusik life ….. The Milestones etc.
    Und all die Discos – vom verruchten Western Saloon über Willis Keller bis zum (edlen) Old Granys Saloon.

    ….. 🙁

     
  17. 1

    Wenn ich das hier lese kommt Wehmut auf und ich denke an die ein oder andere bierselige Nacht im Whisky. Und an die Musikbox, welche doch zwischenzeitlich sehr nervte wenn im geregelten Abstand „99 Luftballons“ rauskamen.
    Wehmut vor allem auch deshalb, weil es (fast) keine kultigen Kneipen mehr in Kleve gibt, in welcher man seine Sturm- und Drangzeiten verleben kann.
    Das Dreieck Lohstätte/Wasser- & Gasthausstraße war früher mal legendär.

    Hierbei fragt man sich natürlich auch, wo unsere werten Studenten ihr Bierchen trinken sollen…
    Da es ja fast keine Kneipen dieser Art mehr gibt, werden sie wohl an den Wochenenden in ihre Heimatstädte fahren oder ihr Geld auch in Nimwegen oder im Ruhrgebiet ausgeben.