Und wieder 75 Arbeitsplätze fujikato

Dem Vernehmen nach setzt sich Bürgermeister Theo Brauer bereits dafür ein, dass die Bimmelbahn auch die Fujistraße im Klever Industriegebiet anfährt, damit die Mitarbeiter, die Fuji Magnetics in Kürze auf die Straße setzt, sich kostengünstig zum Arbeitsamt an der Hoffmannallee kutschieren lassen können. Jedenfalls halbiert sich Fuji Magnetics, die Unternehmensbereiche Quick Snap (sind das nicht diese Einwegkameras?) und Professional Video Tape werden komplett dichtgemacht – beides ersichtlich klare Opfer des technischen Fortschritts. Ein Fuji-Sprecher erklärt in schönstem Pressesprecherdeutsch: „Wir gehen davon aus, dass von der Restrukturierung sowohl im produzierenden wie auch in anderen Betriebsbereichen 75 Arbeitsplätze betroffen sein werden.“ Aber auch das lässt sich von geschickten Spindoktoren der Politik sicherlich ins Positive wenden, zum Beispiel mit der Bemerkung, dass diese 75 Betroffenen in der Statistik so gut wie gar nicht auffallen – wären sie die einzige Veränderung, würde dies die Arbeitslosenquote nur um 0,2 Prozentpunkte nach oben treiben. Also noch mal Glück gehabt! „Kleve ist gut unterwegs…“

Nachtrag – der Vollständigkeit halber der Originalkommmentar von Theo Brauer: „Als Bürgermeister bin ich sehr traurig über jeden einzelnen Betroffenen. Ich hoffe, dass die Mitarbeiter, die nicht innerhalb des Betriebs einen neuen Arbeitsplatz angeboten bekommen, sehr schnell eine neue Stelle finden. Ich spüre Ohnmacht und kann nur hoffen, dass die anderen Bereiche, die europaweit ausgebaut werden, neue Arbeitsplätze mit sich bringen und dem Standort Kleve eine Perspektive bieten!“

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17 Kommentare

  1. 17

    Der Geschäftsführer der Klever Wirtschaftsförderung distanziert sich von meiner Feststellung, dass sie die Abwanderung in eine andere NRW-Kommune nicht verhindern konnte:

    http://www.politikblog-kleve.de/2008/10/06/eigentor-fuer-die-klever-wirtschaftsfoerderung/

    Im Schluss wird mir dann auch noch Populismus und Halbwissen vorgeworfen.

    Nach meinem Verständnis von Populismus ist aber das Streben nach Macht Voraussetzung dafür. Erwartet Herr Röhrl jetzt von mir, dass ich sein Chef werde?

     
  2. 16

    @KlePeter

    Mit dem letzten Satz hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Demolition accomplished.

    „So und jetzt der nächste Betrieb. Wer ist dran?“

     
  3. 14

    Super Willi, schön gemacht.

    Wieder keine konkrete Stellung bezogen.

    Aber ich habe ja nichts anderes erwartet und ist insoweit verständlich.

    Denn letzten Endes würde es doch gegen den Theokraten und die Momarchie gehen.

    Um ein Zitat von Bette Midler zu verwenden:

    „Hier vorne sitzt die Prominenz mit den Freikarten, und jeder von ihnen macht ein Gesicht, als wollte er sagen: Meine Scheiße stinkt nicht.“

    EOD

     
  4. 13

    @Billi Idol: Ich bin sofort dabei wenn ich wüsste worum es geht. Es gibt für mich nichts schlimmeres als Nörgeln und nichts tun.

    Aber was willst Du mit 5 Millionen bewegen ? Welche Botschaft oder Forderung soll die Welt erleuchten ?

     
  5. 12

    Arbeitsplätze werden vernichtet (……… es folgt das Ãœbliche – die Red.) Es gäbe viele Beispiele zu nennen….

     
  6. 11

    An dieser Stelle möge mir Ralf Daute es erlauben,
    Ludger Distelkamp aus der RP-Online zu zitieren:

    (gekürzt)

    Der Tod auf Raten
    Einst von der Kommunalpolitik gefeierter Star, heute fast schon eine glanzlose Erscheinung – das ist Fuji, das offensichtlich den Tod auf Raten in Kleve stirbt.
    Vollmundig waren noch die Erklärungen des Unternehmens vor drei Jahren, mit einer 10-Millionen-Euro-Investition 300 Arbeitsplätze „langfristig“ zu sichern.
    In der Stadt wird wohl kaum noch jemand einen Pfifferling auf Aussagen von Fuji geben, was die Zukunft in Kleve betrifft. Die Glaubwürdigkeit ist dahin. ………….
    Noch zwei Jahrzehnte später schwillt vielen Klever Unternehmern die Zornesader, weil Fuji mit Steuergeld geködert und der rote Teppich ausgerollt worden war. “

    >http://www.rp-online.de/public/article/kleve/619736/Der-Tod-auf-Raten.html

     
  7. 10

    @Messer: 5 Millionen auf der Straße könnten viel bewegen!
    @Willi:Lernprozess? Komm mal in meine Stadt, da ist dein Handy schneller weg, als du gucken kannst!WACH ENDLICH MAL AUF!Dumm löllen kann jeder! Aber ich schätze, das ist dein (einziger) Trick, damit die 5 Millionen nicht bei DIR mal vorbeikommen!?

     
  8. 9

    @ Willi Heuvens

    Na Willi, wie stehst Du denn zur Nachricht, dass 75 Arbeitsplätze ersatzlos verschwinden?
    (und den 5000 vorangegangen folgen)

    Bezieh mal zum Thema Stellung, anstatt Allgemeinplätzchen zu verkünden.

     
  9. 8

    Ein typisches Zeichen unserer Zeit hier im Lande: neidvoll auf andere blicken, besonders auf Leistungsträger. Deshalb muß das Land noch weiter zurückfallen, das ist ein Lernprozess.

     
  10. 6

    Apropos Opfer des Fortschritts: Bäckerei hier auch dicht (durfe ARGE -Gutscheine nicht annehmen-das war das Ende); der einzige Kiosk im Umkreis von 5 km auch (hat sich geweigert, als Dealer zu fungieren,kennt ihr das in KLE, eine Bild + x für einen Zwanni?) Nee?, dann stöhnt nicht so auf hohem Kleinstadtniveau! Faht ein bisken Bimmelbahn und fühlt euch free, besch… werdet ihr sowieso! Und in Foren schreiben bringt keine leider Revolution!

     
  11. 5

    Es läuft super! Das Leben ist nun mal ne Bitch! Was sind schon 75 verlorene Seelen gegen eine 300 Millionen Fehlüberweisung! Sind wir nicht alle bald fujikato und ist Kato nicht der Hausnarr von Inspektor Clousseau? Wieso geht keiner auf die Strasse?? Ich komm mit, ganz vorne mit vielen REBEL YELLS!
    P.S. Da, wo ich wohne, hat sogar Tchibo letzte Woche dicht gemacht… . Trinkt wohl keiner mehr Kaffee, Wasser wohl zu teuer geworden! Aber Worte bringen nix, weil sie heute nicht mehr genügen (sagt Ek Fresh zumindest). Mal gespannt, wie lange sich die RP noch hält, müsste ja auch bald Opfer des Fortschritts werden… .

     
  12. 4

    Halt, einer geht noch:

    „Als Bürger der Gemeinde Bedburg-Hau, der in Kleve seine Dienststelle hat, sehe ich die Inbetriebnahme des City-Trains als durchaus positiv. ………… Hier muß man der Stadt Kleve gratulieren, es ist eine gelungene Idee.“

     
  13. 3

    Zitate (Auswahl) des grossen Theo- und Oskar Verehrers:

    „Wo gehobelt wird…“

    oder wie wäre es mit:

    „Beispielhaft für die Region und darüberhinaus, Beamtentum und Dienstleister vereint, das kann nur im Sinne der Bürger sein. Es ist der einzig richtige Weg, um Bürgernähe zu praktizieren.
    Für die Kreisstadt ist es unbedingt erforderlich, dass Brauer nach den Kommunalwahlen weitermachen kann, sonst droht Stillstand wie in der Vergangenheit.“

    oder

    „Positiv denken, es tut sich was in Kleve ….. “

    oder

    „Die Moms sind wichtig für Kleve, ohne sie hätten viele Klever kein Eigenheim…“

    oder

    „Ich sammle seit vier Jahrzehnten Stoffabzeichen und Wimpel von internationaler Karateclubs. „

     
  14. 2

    Es ist ein Trauerspiel, was hier abgeht:

    Es sind ja nicht „nur“ 75 Stellen, sondern an mancher hängt auch eine Familie, ein Haus usw.

    Nach und nach verliert Kleve alle Vollzeit-Arbeitsplätze im produzierenden Bereich, dafür boomen 400€ Stellen im Bespassungs-Wohnmobil-Bimmelbahn-Draisinen-Touristen-Ghetto des Herrn B.

    Und ob die letzen Endes nachhaltig sind, wage ich mal stark zu bezweifeln.

    „Guck mal- Ein Eingeborener, wie putzig“

     
  15. 1

    Unserem tollen Bürgermeister fällt bestimmt was ein. Und falls nicht, einfach den Willi fragen, der hat sicherlich eine Lösung parat. Und falls nicht, so sorgt er zmindest für positive Öffentlichkeitsarbeit zugunsten unseres Bürgemeisters.

    Und was war jetzt mit den fünfundsiebzig?