Totales Randthema

Zu grün um wahr zu sein
Zu grün um wahr zu sein

Kürzlich war ich aus privaten Gründen zum ersten Mal in meinem Leben in der Beuthstraße, die von der Lindenallee abgeht und genau hundert Meter lang ist. Einige nette Leute wohnen da, unter anderem Wolfgang Krebs, der sich als Buchautor darum verdient gemacht hat, dass die Geschichte der Juden in Kleve nicht in Vergessenheit gerät (ja, da war mal was). Was mich bei diesem Besuch verblüffte, war die Tatsache, dass es in der Beuthstraße eine heute offenbar für unverzichtbar gehaltene Beigabe zum Bürgerglück nicht gibt – gepflasterte Bürgersteige! Statt dessen: Gras & Trampelpfad. Schön, dass es so etwas noch gibt, dachte ich (mit zunehmendem Alter wird man ja so eine Art lebender Manufactum-Katalog).

Allerdings: Das Idyll ist bald perdu. Wie die Stadt Kleve auf ihrer Internetseite kund tut, ist in der Beuthstraße noch in diesem Jahr „Straßenbau“ vorgesehen – was nichts anderes heißt, als auch dort bald ein wie geleckt aussehender Bürgersteig zur Mehrung unseres Glücks beitragen wird.

Nachtrag: Es wird zunächst nur die rechte (auf dem Foto zu sehende) Seite gepflastert, ab Mitte August geht’s los. Alle Eigentümer sind dagegen (zumal sie dafür auch mit einem vierstelligen Betrag zur Kasse gebeten werden). Aber aus dem einen Mietshaus in der Straße gab es wohl „Beschwerden“, weil die Mieter auf dem Weg „gestolpert“ sind. Naja.

Deine Meinung zählt:

7 Kommentare

  1. 7

    Hi, köstlich, das schaue ich, wie sonst auch wöchentlich bei kleveblog rein und sehe aus dem 550km entfernten Bamberg auf mein Kinderzimmerfenster. Da kommen alte Erinnerungen hoch! Die Beuthstraße war doch durch ihr Grün immer fast eine 2. kleine Allee. Auch wenn man auf Tretminen achten musste, aber anzuschauen war es immer schöner als die Asphaltstraßen! Schade drum! Gruss aus Franken an den Niederrhein

     
  2. 6

    Hallo, Liegt zwar in einem anderen Zuständigkeitsbereich aber im Grunde das gleiche Phänomen. Schaut mal den Altrheindeich in Griethausen an, die Deichkrone abgesenkt und um den Hochwasserschutz zu gewährleisten, eine Betonmauer draufgesetzt. das sieht echt Scheiße aus. Manchmal kommt es mir so vor, als wenn der öffentliche Dienst nichts mehr mit der Realität zu tun hat. Kohle verballern

     
  3. 5

    Hm. Ich wohne dort auf Nummer 2.
    Irgendwie freue ich mich, vor allem wegen der nervtötenden Hundehaufen die dauernd meine Schuhe schmücken wenn man denn mal das Grün betritt … Zum anderen sage ich ist es eine Schande, ein so wirklich romantisch gelegenes „Sträßchen“ dem „allgemeinen Bild“ anzupassen.

     
  4. 4

    @janssen

    Wenn er klug beraten ist, wird er schweigen. Sonst wird es für die Anwohner noch teurer.
    Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass wir hier ja auch keinen Bürgersteig vor der Türe haben. !!!ELF!!EINS!! Oh, ich ahne Fürchterliches…..

     
  5. 3

    vielleicht kann Herr Krebs als ehemaliger technischer Beigeordneter der Stadt Kleve sich dazu mal zu Wort melden

    seine Bücher kann ich im Ãœbrigen nur wärmstens empfehlen – eine sehr sehr lobenswerte Aufarbeitung der Geschichte der Klever Juden und ihrer Verfolgung im Dritten Reich, die großen Respekt verdient.

     
  6. 2

    Glück, Herr Daute, ich bitte Sie,
    Sigmund Freud schrieb : Die Absicht, daß der Mensch „glücklich“ sei, ist im Plan der Schöpfung (oder der Stadt Kleve) nicht enthalten.

     
  7. 1

    Wetten, dass die den Anwohnern eine derart dicke fette Rechnung präsentieren, dass denen Hören und Sehen vergeht?

    Die Kröten, welche sie bei der Theo-Show, der Mehrwert-Steigerung des Stadions und der umsatzhemmenden Massnahme für den GF verballert haben müssen wieder rein.