Timmers Kniff

Doppelseite Olga
Doppelseite Olga
Zuletzt war die Klever Justiz wegen eines in der Tat ungewöhnlichen Ausbruchs in den Schlagzeilen – jetzt aber widmet das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel der Staatsanwaltschaft und dem Landgericht eine Doppelseite über wegweisende Rechtssprechung im Zeichen der Burg. Reporterin Barbara Schmid beschäftigt sich unter der Überschrift »Olgas Buchführung« noch einmal mit dem Fun-Garden-Prozess. Das Urteil der Wirtschaftsstrafkammer unter Vorsitz von Richter Christian Henckel hob das auf einer angeblichen Selbständigkeit der Prostituierten basierende Geschäftsmodell des Rotlichtgewerbes aus den Angeln. Allerdings haben sowohl Verteidigung wie auch Staatsanwaltschaft gegen die Entscheidung beim Bundesgerichtshof Revision eingelegt.

Bekanntlich wurde Esed D., der Betreiber, unter anderem wegen Steuerhinterziehung und nicht abgeführten Sozialversicherungsbeiträgen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Besonders gewürdigt wird das Vorgehen der Klever Staatsanwaltschaft. »Schon der Chicagoer Gangsterboss Al Capone wurde einst wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche zur Strecke gebracht«, so dass Magazin. »Auf die Idee kam Hendrik Timmer, Staatsanwalt in Kleve. Und er hatte damit Erfolg. Inzwischen hält Timmer schon Seminare zu dem Thema, war bei der Kölner Polizei und sogar beim Bundeskriminalamt. Timmers Kniff hat bundesweit zu Unruhe in der Rotlichtszene geführt…«

kleveblog-Leser wussten das freilich schon eher, und auch die Leser der Rheinischen Post in Emmerich, für die ich den sechsmonatigen Prozess verfolgte. Hier der Bericht zur Urteilsverkündung: Fun Garden: Gesellschaft mit beschränkter Haftung

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