Tagebuch eines Geräderten (2): Bitte absteigen!

Bellevue: Absteigen, um die Aussicht zu genießen?
Bellevue: Absteigen, um die Aussicht zu genießen?

22 Minuten dauert die Radtour vom Wolfsgraben bis zur Gasthausstraße. Der erste Teil bis zur Kreuzung Triftstraße/Albersallee vermittelt durchaus Freude am Fahren, allerdings hält die gute Laune nicht lange an.

An der Albersallee wechsle ich auf die Straße, weil nicht erkenntlich ist, dass der rechte Weg als Radweg für beide Richtungen gedacht ist (erst als ich den weißen Streifen in der Mitte des Weges sehe, wird mir das klar). Ab Krankenhaus ist dann gar nichts mehr auszumachen, die Kreuzung Nassauerallee zwingt mich dank doppelter Rotphase (einmal Albersallee, einmal B9) zu einer zweiminütigen Fahrtunterbrechung, eine aus der Gegenrichtung kommende Radlerin wird von einem rechts abbiegenden roten Mercedes fast überfahren, 300 Meter weiter werde ich erneut zum Absteigen gezwungen (die Baustelle Bellevue macht sich breit, natürlich auf Kosten der Radfahrer).

Dann schlängele ich mich in die Innenstadt, über einen Weg, den kein Auto nehmen darf – damit die Radfahrer allerdings daran nicht allzuviel Spaß haben, wird ihnen an der Schlosstorstraße ein großes Gitter in den Weg gebaut, verbunden mit dem Hinweis: Bitte absteigen! Danke!!

Hier die Fakten im Überblick:

Strecke Wolfsgraben, Waldstraße, Triftstraße, Albersallee, Nassauerallee, Nassauer Str., Goldstr., Reitbahn, Schlossstr., Schlosstorstr., Bleichenberg, Wasserstr., Gasthausstr.
Länge 5,2 km (Autostrecke: 6,6 km)
Zeit (Auto/Rad) 13 min (lt. Google)/22 min (ich)
Zeitvorteil Auto 9 min
Durchschnittsgeschwindigkeit 14,2 km/h
Gespart 1,24 € (Benzinkosten lt. Google)
Fazit Erster Teil glatt 2, Mittelteil 6, Rest 3-, daraus gebildete Gesamtnote: 4+
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3 Kommentare

  1. 3

    Falsch
    „“Radfahrer absteigen“ ist die in Blech gestanzte Ausrede der zuständigen Verkehrsbehörde oder auch mal einer unzuständigen Baufirma. Sie wird dann verwendet, wenn die Anlagen, auf die man den Radverkehr gelockt hat, für ihn tatsächlich ungeeignet sind. Statt sinnvolle Alternativen anzubieten, wird dann „Radfahrer absteigen“ aufgestellt. Denn am einfachsten ist es dann natürlich, wenn die Radfahrer keine Radfahrer mehr sind und sich in Fußgänger verwandeln. Das Problem ist damit nicht beseitigt, aber möglicherweise die Verantwortung auf die Radfahrer abgewälzt.
    „Radfahrer absteigen“ gilt nur in Verbindung mit einem Verkehrszeichen und zwar dem, das unmittelbar darüber steht.“

    Soweit mal Bernd Sluka zitiert und ergänzt das ein Verkehrsschild + „Radfahrer absteigen“ die Melange völliger Abstrusität ist.

    Wie fährt man nun?, mittig vor dem Bus, sofern er sich nicht für ein reviermarkierendes Räumfahrzeug hält.

     
  2. 2

    RADFAHRER ABSTEIGEN
    auf der Römerstraße – Höhe Alt Kalkar – zeigen die Baustellenschilder auch an, dass das Rad für so etwa 4 km auf glatter Straße (Baustellenvorbereitung) zu schieben ist. Gibt es auch ein Schild RADFAHRER wieder AUFSTEIGEN???