Szene-Schock: Schweizerhaus unterm Hammer

Das ist ein echter Schock für die Klever Discoszene (und offenbar auch für die Gewerkschaftsbewegung, dazu später): Das Parkhotel Schweizerhaus (SH in Fachkreisen) wird am 12. März zwangsversteigert, berichtet die NRZ. Künftige Eigentümer könnten laut Bebauungsplan aus der ersten Vergnügungsadresse im Lande, die für die Hälfte aller Hotelübernachtungen in Kleve verantwortlich ist, auch ein Seniorenheim machen. Verkehrswert des Gebäude: 5,98 Millionen Euro.

Im Forum auf der Website des Hotels, in dem sich sonst unter anderem hormongesteuerte Damen nach den süßen Türstehern mit den blauen Augen erkundigen („Ich kann dir sagen, dass er Fabian heißt, aus Köln ist und ich glaube so um die 22 Jahre alt“), grassiert schon die nackte Angst:

Also ich fänds echt schlimm wenn aus dem SH ein Altenheim wird, davon haben wir doch genug. So langsam wird Kleve langweilig was die Ausgehmöglichkeiten anbelangt und das SH gehört nunmal zur Geschichte von Kleve und war immer für Kegelclubs ein Anziehungspunkt weil Partys und feiern da groß geschrieben wurde. Genießen wir die Zeit die wir da noch haben und vielleicht geht ja noch alles gut aus und es bleibt uns erhalten so wie es ist.

Etwas rätselhafter ist dagegen der folgende Kommentar:

Woran frage ich mich liegt es, dass solche Häuser mit TRADITION vor die Wand gefahren werden. Legendär sind die Discobesuche, die Wochenend-Seminare der Gewerkschaften und nicht zu vergessen die 5. Jahreszeit in diesem Haus. Wer soll wenn nicht das Schweizerhaus diese Dinge auffangen?

Legendäre Wochenendseminare der Gewerkschaften? Oder Wochenendinseminare?? Es klingt jedenfalls so, als ob ein eher horizontales, nicht direkt am Klassenkampf orientiertes Verständnis von Gewerkschaftsbewegung geherrscht hat. Naja, ein bisschen Spaß muss sein.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Deine Meinung zählt:

Ein Kommentar