Studentenhumor – IT-Leiter der Hochschule Rhein-Waal kapituliert

Die Humorabteilung von kleveblog sagt: So ähnlich sieht der Redaktionsrechner auch aus

Wie das so ist, wenn einem plötzlich ein „Cemester“ angeboten wird und alles digital ablaufen muss: Nicht alles klappt, und manches verwundert die Studenten an der Hochschule Rhein-Waal, beispielsweise eine Server-Wartung ausgerechnet in der Endphase des Semesters, die die Studenten von allen benötigten Zugriffen abschnitt.

Vielleicht hätte man auch zwei Wochen warten können, man weiß es nicht. Jedenfalls machte einer der Studenten seinem Unmut Luft und postete in der HSRW-Facebook-Gruppe des AStA das Foto einer (vemutlich) Süßkartoffel oder (wahrscheinlicher) eines Laibs Brot, in der/dem allerlei Kabel- und Steckverbindungen steckten. Wer ein wenig von IT versteht, weiß insbesondere das schöne Detail des VGA-Anschlusses zu schätzen. Damit wurden ca. 1990 Bildschirme angeschlossen. Um den Scherz perfekt zu machen, postete der Student zu dem Foto: „OFFICIAL: Photo from HSRW server room“.

Man kann den Unmut verstehen, insbesondere, wenn man weiß, dass eine der neuesten Hochschulen Deutschlands digital etwas unterentwickelt unterwegs ist, beispielsweise in Sachen Studentenausweis. Fortgeschrittene Hochschulen, z. B. die Universität in Köln (gegründet 1386), bieten ihren Studenten eine Karte, die ihnen als Studenten-, Bibliotheks- und Mensaausweis dient. In Kleve kriegen die Studenten drei Ausweise und müssen im Bus noch ihren Personalausweis dazu zeigen. Fail, würde der IT-Mensch sagen.

Aber wie failed ist die HSRW?, so eine misshandelte Süßkartoffel mit ein paar Steckern drin darf da ja wohl nicht als Beweis dienen. Das Interessante an diesem Studentenscherz ist aber, dass sich darauf ein Facebook-User namens Marcus Proest zu Wort meldete. Wer ihn nicht kennt: Er ist der bei der Hochschule Rhein-Waal ausweislich deren Website: “ Leitung Dezernat Informationstechnik“, vereinfacht gesagt also der Herr aller Rechner an der HSRW.

Und was sagt der gute Mann? Hier die Übersetzung, Screenshot seines Posts unten: „Insbesondere in der pandemischen Situation ist es sehr wichtig, Wartungsarbeiten, wie diejenige, die meine Kollegen gerade eben machen, durchzuführen. In der Tat haben wir weder das Personal noch die grundsätzliche finanzielle finanzielle Ausstattung, um einen vollständigen, redundanten Service anbieten zu können, und so wird es auch nie sein. Auf jeden Fall sind Posts wie dieser, einfach nur beleidigend für meine hart arbeitenden Kollegen, die versuchen, mit den verfügbaren Mitteln den bestmöglichen Service anzubieten.“

@Marcus Proest: Holen Sie sich schon mal einen Termin beim Chef. Es war vermutlich ihr letzter Post.

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13 Kommentare

  1. 11

    @9. Mutti

    Jau, hast recht! In Idaho kann ne Kartoffel so groß werden. Hier zu Lande gibts zu viele schlaue Bauern:-)

     
  2. 9

    Das ist ein Brot…. und vielleicht heisst es Bernd 🤔
    Meine Tochter ist auch in der Endphase und es war manchmal Digital verwirrend aber machbar. Die derzeitige weltweite Situation macht jeden einzelnen doch gerade das Leben schwer. Da darf man auch mal Unmut zeigen! Das muss man doch jetzt nicht zerreißen um eine Story draus zu machen. Außerdem betrifft es ebenso sämtliche andere Schulen in Deutschland! Der Student war jedenfalls kreativ mit den eigenen Händen… und nicht Digital! Gerade das vermisst man doch heutzutage!

     
  3. 8

    @Mitleser Die Resonanz zeigt nur, dass das Thema offenbar eines ist. Wer kennt schon die Wahrheit?

     
  4. 7

    @likes
    Ist es jetzt schon soweit gekommen, dass die Anzahl an Likes darüber entscheidet, welche Meinung DIE „Wahrheit“ ist?
    Falls ja, führt in diesem Thread „Ein Studierender“ noch deutlich, gefolgt vom Seebär und Andre Gerritzen.

     
  5. 6

    @Ein Studierender Schnell mal mit dem Wort „Blase“ um sich werfen, aber nicht zur Kenntnis nehmen, dass das Foto 103 Facebook-User geliked haben und es von weiteren 88 mit „Daumen hoch“ bewertet wurde?! Sechs, setzen!

     
  6. 5

    @ „dass eine der neuesten Hochschulen Deutschlands digital etwas unterentwickelt unterwegs ist“
    Das muss aber wohl am klever Klima liegen, und in Anknüpfung an den „Kartoffelrechner“, wie kann man denn erwarten, dass angesichts des weitgefächerten Anbaus der Solanum tuberosum hier in der Niederung selbst durch hochentwickelte Züchtung so schnell ein moderner Rechner hervorspriessen könnte?
    Sogar bei Nachtschatten X CDU-Kleve kann nur ein schwarzes Kreuzungsprodunkt herauskommen, selbst unter Berücksichtigung unerwarteter Mutationen (X steht für gekreuzt mit).
    Gleiches gilt auch für die Kreuzung von klever Schullandschaft X ambitioniertem Flughafen , da kann nur eine (digital) leere Hülle herauskommen, natürlich eine pechraben-Schwarze.

    Ãœbrigens, bei dem Rechnerbild bezweifle ich doch sehr, dass es sich um eine Süsskartoffel handelt, Aussehen, und die von ihr abstrahlende Stärke (amylum) weist doch mehr auf tuberöse Strukturen hin.

     
  7. 4

    Das passt ja wieder in Ihr Verstaendns von „Berichterstattung“, das Sie die Antword weg lassen, und auch nicht auf den Beitrag verlinken, dann koennte man sich ja ein Bild ausserhalb Ihrer Blase machen. Auch Ihre UEbersetzung ist mindestens mal tendentioes.

    In der Antwort entschuldigt sich der Student, der das Bild gepostet hat ausdruecklich, und schreibt, dass er nur ein generelles „Schlaglicht“ werfen wollte…

    Als jemand der auch die Verhaeltnisse an anderen Hochschulen kennt, kann ich nur sagen, dass die Ausstattung und der Unterstuetzung an Rhein-Waal sehr gut sind, und ich kenne auch sonst keine Uni, die tatsaechlich nie mal ein Maintenance hat (und damit „full scale redundant“ waere).

    Und die Uni Koeln (50.000 Studierende) mit der FH Kleve (7000 Studierende) zu vergleichen, dass ist der eigentliche „Fail“.

     
  8. 3

    Manchmal zwingt einen die Technik auch zu solchen Wartungsarbeiten und das Timing geht nicht anders.

    Wenn z.B.
    – Datenbanken voll laufen und das System meldet in 2-3 Tagen geht der Server in die Knie, 2 Wochen schafft er nicht mehr
    – Sicherheitspatches veröffentlicht wurde und diese möglichst schnell installiert werden müssen, weil der Server sonst gehackt werden kann
    – es wirklich einen Hackangriff gab und der Server offline gehen muss um die Daten zu schützen,
    – ein Hardwaredefekt der das Austauschen von Komponenten vorsieht, die natürlich noch bestellt werden müssen (meiner erfahrung nach gehen die immer zu den Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten kaputt)

    Mit mehr/besserer Ausstattung lassen sich manche solcher Gründe vermeiden und da ist die Frage wie die Ausstattung aussieht.

     
  9. 2

    @Seebär Vielleicht schlechtes Timing? Aber die Kapitulationserklärung an sich („never will“) ist schon bemerkenswert.

     
  10. 1

    Ich glaube nicht, dass das Foto mit dem teilkompostierbaren „Server“ und den antiken Schnittstellen Kritik an der richtigen Stelle übt. Es ist wohl eher so, dass das Online-Semester für alle eine Herausforderung und vor allem für die Studenten eine mentale Belastung ist. Einerseits kann ich verstehen, dass die IT-Abteilung auf deutsch gesagt angepisst ist, auf der anderen Seite bin ich von dem künstlerischen Einfallsreichtum angetan.