Spülmaschine ausräumen

Der Herr im Trenchcoat ist Manfred Palmen, rechts daneben schaut Jörg Cosar versonnen auf die Fontäne
Der Herr im Trenchcoat ist Manfred Palmen, rechts daneben schaut Jörg Cosar versonnen auf die Fontäne

Wir sehen den Stand der CDU zur freundlichen Beeinflussung der Wählerschaft zur Europawahl. Die Vorbereitung muss man sich so vorstellen:

  • „Hat einer von euch eine Idee für den Europawahlkampf?“
  • „Partyzelt!“
  • „Super! Machen wir!“
  • „Kaffee!“
  • „Das ist seeehr gut. Ulrike, kochst du den?“
  • „Klar, wie immer. Und wo stellen wir uns hin?“
  • „Bei Mensing, da laufen die meisten vorbei.“
  • „Super! Machen wir! Da wird die SPD sich schwarz ärgern, hihi!“
  • „Fehlt uns nicht noch eine programmatische Aussage?“
  • „Wir könnten eine kleine Europafahne ans Partyzelt stecken.“
  • „Unbedingt – aber irgendwas Inhaltliches vielleicht noch?“
  • „Kommt doch aus Berlin: Kundenstopper classic, ‚Für den Weg aus der Krise‘ oder so ähnlich.“
  • „Klasse, da müssen wir nichts Eigenes mehr machen. Und wer geht auf die Straße, irgendwelche Vorschläge?“
  • „Natürlich unsere Zugpferde, der Manni, Jörg und Theo!“

Der unbefangene Betrachter kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Europawahlkampf für die Akteure eine lästige Pflicht ist, um die man nicht herumkommt, etwa so wie Spülmaschine ausräumen. (Das gilt übrigens für alle Parteien, ich bin nur zufällig über den CDU-Stand gestolpert, weil er auf dem Weg zum Rathaus lag, wo ich meine Bürgerbefragungsbroschüre abholen wollte, die aber leider vergriffen war.)

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6 Kommentare

  1. 6

    Interessant, die Bürgerbefragungsbroschüren waren vergriffen…

    Heisst das, dass die waehlende Bevoelkerung sehr grosses Interesse hat? Oder dass die Verantwortlichen nur 5 gedruckt hatten? Oder dass ein paar Lausbuben (eh, gang) daraus Papierschiffchen gebastelt haben, die nun im Kermisdal treiben…

    Pete

     
  2. 4

    Hallo, was machen z.B. so Karl Heinz Florenze oder Dr. Silvana Koch-Mehrins eigentlich den ganzen Tag?

     
  3. 3

    Ralf Daute schrieb:
    „Der unbefangene Betrachter kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Europawahlkampf für die Akteure eine lästige Pflicht ist, um die man nicht herumkommt, etwa so wie Spülmaschine ausräumen.“

    So ist es. Entsprechend wird auch die Wahlbeteiligung sein.

    Die CDU plakatiert eine nicht zur Wahl stehende Bundestagsabgeordnete, die FDP eine Parlamentsarbeitsschwänzerin und die SPD einen Kandidaten, der selbst bei 99% in seinem Wahlgebiet keine reale Chance hat, nach Brüssel zu gehen …

    Und eine ehemals inhaltlich orientierte Partei lässt sich von irgendeiner teuer bezahlten Werbeagentur das hochargumentative WUMS andrehen …

    Finden irgendwelche inhaltlichen Debatten zur Arbeit des EU-Parlaments statt?
    Z.B. über das selbstverständliche Bezahlenlassen der Bürger für Spekulationsverluste des Investmentfonds der Parlamentarier? Oder dass man überall ein generelles Rauchverbot einfordert, nur im EU-Parlament eine immens teure Abzugsanlage mit den Geldern der Bürger einbauen lässt, damit man selbst uneingeschränkt weiter qualmen kann? …

    Selbst kurz vor den Wahlen: NIX, es gibt keine ernsthaften Debatten.

    Die Wahl scheint allein dem Abnicken von weiteren 5 Jahren ungestörtem Wirken fernab der vertretenen Bürger zu dienen.
    ———————-
    Interessanter dürfte werden, was das Bundesverfassungsgericht an Bedingungen zur teilweisen Aufhebung des Grundgesetzes durch den EU-Reformvertrag festlegen wird.
    Vielleicht noch ob, eine an der 5-%-Hürde scheiternde Partei aufgrund der Regelungen zur Wahl (Ungleichheit der Stimmen in den verschiedenen Ländern, u.a. undemokratische Merkmale) diese erfolgreich anfechten kann.

     
  4. 1

    Unfair- lieber Herr Daute!

    B 90/ Die Grünen in Kleve haben seit Dezember 2009 mit GroenLinks in Nijmegen und Groesbeck einen gemeinsamen Europawahlkampf vorbereitet.

    Grundtenor: Rhein-Waal zentral- Wir wollen voneinander lernen (siehe Flyer unter http://www.gruene-kleve.de)

    Ergebnis dieser Kooperationen waren dann zwei Veranstaltungen in Kleve und Nijmegen:

    In Kleve: Stärkung einer Regionalwirtschaft- Direktvermarktungsstrategien in der Landwirtschaft- inhaltlich von den Niederländern vorbereitet.

    In Nijmegen: Energetische Gebäudesanierung- wie schaffen wir die Klimaziele – inhaltlich von den Klevern vorbereitet.

    Das war schon mehr als ein „Europafähnchen“ und fand ein reges Interesse in der Bevölkerung.

    Die Presse – leider nicht der Kleve-Blog- haben darüber berichtet.

    Siegbert Garisch
    B90/Die Grünen im rat der Stadt Kleve