6 Schulen sind 3 zuviel: Rechenspaß mit Dr. Garbe

Gerne lobte die Klever Stadtführung ihr Engagement in Sachen Schulmodernisierung – der Ausbau der Wilhelm-Frede-Hauptschule in Rindern, die schicke neue Realschule in Kellen, die großzügige Renovierung der Realschule Hoffmannallee. Dann kam der Montag Abend mit der gemeinsamen Sitzung der Schulausschüsse aus Kleve, Kranenburg und Bedburg-Hau – und mit einem Mal war der umfassende Einsatz von Klinker und Wärmedämmungsmaterialuen als das entlarvt, was er immer nur war: Aktionismus ohne Plan. Dr. Detlef Garbe, der Berater, im Auftrag der Kommunen die Zukunft der hiesigen Schullandschaft ausloten sollte, kam zu der von keiner Klientelpolitik eingetrübten und von keinem Kirchtumdenken eingeschränkten Erkenntnis, dass statt der bishrigen sechs Real- bzw. Hauptschulen drei weiterführende Gemeinschaftsschulen ausreichten – eine für jede Gemeinde. Um es kurz zu machen: Das wird so nicht kommen, kein Bürgermeister würde eine frisch renovierte Schule als Mahnmal der Perspektivlosigkeit des eigenen Wirkens leerstehen lassen. Da aber Kleve wegen dieser leidigen Gesamtschule in Zugzwang steht (Termin Mitte Juni), muss was passieren. Aber es ist wie bei einem schlechten Schachspieler, der sich mit ein paar unbedachten Zügen selbst so zustellt, dass ihm der Platz für eigene Ideen komplett genommen ist.

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43 Kommentare

  1. 43

    @Neu, vielen Dank. Das ist ja sehr interessant! Freiwillig können die Gymnasien die Ergebnisse also melden? Ich stelle mir eine Fußballsaison mit freiwilliger Bekanntgabe der Spielergebnisse vor.

    Das wäre noch was für die Sparkasse: Freiwillige Bekanntgabe der betriebswirtschaftlichen Zahlen bei Kreditvergabe. Rudi–, Zahlen? — Nä, kriegs’e nich!

    Kleve
    Konrad-Adenauer-Gymnasium 2,42
    Freiherr-von-Stein-Gymnasium 2,48
    Berufskolleg, Gymnasiale Oberstufe 2,47

    Geldern
    Lise-Meitner-Gymnasium 2,51
    Friedrich-Spee-Gymnasium 2,3

    Emmerich
    Willibrord-Gymnasium 2,63

    … und jetzt wird’s richtig interessant:

    Goch
    Gesamtschule Mittelkreis 2,71
    Collegium-Augustinianum Gaesdonck, katholisches Gymnasium mit Internat 2,18

    Nun, was die Ergebnisse genau bedeuteten, ist mir noch nicht so ganz klar, aber ein interessantes Ergebnis ist es allemal.

    Was mich besorgt? Das inzwischen politisch mutwillig zerstörte Schulsystem wird sich verändern (müssen). So weit so gut…

    Wie wird sich das aber auf die m.e. fantastischen Berufskollegien auswirken?

    @Jens-Uwe, ok, verstanden. Das mit dem Märchen werde ich jetzt noch einmal explizit recherchieren und hoffentlich etwas Belastbares finden. Da bin ich mir nämlich recht sicher, weil in meiner Familie der eine oder andere Lehrkörper freiwillig davon berichtete und ich es irgendwo gelesen habe- nur wo? War’s kleveblog? Waren es eigene handschriftliche Notizen, Welt, Bild, WAZ kann nicht, RP?

     
  2. 41

    @ Messerjocke:
    Stimmt, sowohl die Mitgleidschaft als auch der Programmpunkt “ 1 Schule für alle“ (bis zur 10) – was übrigens viel Sympathien bei Bürgermeistern und Orten mit Einwohner bis zu 15.000 hat.
    Ist aber Landessache und so von Kleve, weil es diese Schulform so nicht gibt, nicht zu beeinflussen. Mir geht es es her um das, was eine Kommune machen kann oder halt unterläßt, hier also die Stadt Kleve.
    Dass die Anforderungen heruntergeschraubt wurden und werden, ist doch ein Märchen.
    Nichts gegen Nachhilfe, gerade von den Eltern! Wenn aber das Bestehen der Kids abhängig wird vom Geldbeutel der Elern via „Schülernachhilfe“, schon in der Grundschule (wg. der Empfehlungen) – dann halte ich das für bedenklich! Ist aber eher eine System-bzw.Gesellschaftsfrage und geht in die Richtung „Was für Bedingungen hat Schule“…
    Weil einige Eltern ihre Kids vor den Fernseher setzen – kann man doch nicht vor sonstigen Entwicklungen die Augen verschliessen!
    Na ja – Puch war es nicht gerade und Nimwegen auch nicht. Trotzdem: Da wo’s nicht ganz regelkonform war und man/ich erwischt wurde – Pech…Was dieser Punkt uns sagen soll ist mir schleierhaft.

    @Meiner Einer: Eines fehlt auch noch, etwas wesentliches: Ein kompetenter Schulentwicklungsplan in Kleve! Die enormen Verwerfungen in Kleve zeigen es doch nur allzu deutlich. Eine Aufreihung von Schülerfahrtkosten, Gebäudewerten etc. reicht dafür nicht aus – wie man sieht…

    Es geht doch nicht darum dass Kevin und Messi in einer Mannschaft spielen. Es geht darum, dass Messi nicht schon mit 6 Jahren auf Champions League trainiert wird und Kevin mit 6 Jahren vom Fußball ausgegrenzt wird – obwohl noch keiner weiß, wie sich sich bis zu ihrem 12., 14., 16. Lebensjahr entwickelt haben…

     
  3. 40

    @Neu, wo findet man diese Vergleichszahlen für den Abi-Schnitt?

    Nach Deinem Beitrag mache ich mir ernsthaft Sorgen um das m.e. brillante System Berufskolleg. Gibt es Zahlen darüber, wie sich ein Berufskolleg entwickelt hat, nachdem GS in der Region installiert wurden?

     
  4. 39

    an alle Habedanks,
    natürlich geht es mit der Schulpolitik-Diskusion nur um „Gleichmacherei“
    Vor Monaten hab ich hier schon geschrieben, schafft doch alle Schulformen ab.
    Es gibt eine Einheitsschule mit ABI, und schon ist Deutschland wieder das Land der Dichter und Denker, der Konstrukteure und Erfinder. (Die Bayern werden natürlich nicht mitmachen, die sind ja nicht Blöd)
    Und wie weiter unten erwähnt spielen dann Kevin und Messi ein einer Manschaft und werden zusammen DeutscherMeister.
    Und wenn das nicht klappt gehen Sie ins Arbeitslager, wie in Nordkorea.
    TOLL

     
  5. 38

    Würden die Eltern aller fußballspielenden Kinder Ihren Willen bekunden, Cracks und Fußlahme in einer Mannschaft aufzustellen, würde dieser Elternwille jeden (Top)verein einen Dreck interessieren. Der dicke Kevin und der flinke Messi müssten aus Chancengleichheitsgründen in einer Truppe auflaufen. Der brilliante Techniker und der Klumpfuß von nebenan werden sich niemals die Bälle zuspielen: beide verlieren die Motivation. Ich weite das Beispiel nicht weiter aus, aber hier wird auf verschiedenen Ebenen diskutiert. Herr Habedank argumentiert ausschließlich auf institutioneller Ebene, die die Rahmenbedingungen klärt, andere kratzen (endlich) an der Oberfläche: Wie arbeitet der Trainer? Welches Spielsystem? Welches Training, welche Taktik?
    Seit Jahren wird im Bildungssektor ständig an Rädchen gedreht. Am Ende weiß man leider nicht mehr, was was bewirkt hat (Beispiel PISA). Politik sollte ihre Energie in die gesellschaftliche Aufwertung der Hauptschulen stecken, viele sind viel besser und innovativer als der Ruf, der ihnen vorauseilt.
    An der GS Goch machen in der Tat mehr Schüler mit HS-Empfehlung Abi, die mit GYM-Empfehlung brechen aber auch nirgendwo so häufig ab, wie dort. Gute Haupt- und Realschüler machen ihr Abi oder Fachabi überwiegend am Berufskolleg, übrigens mit deutlich besserem Ergebnis als an der GS Goch, die den schlechtesten Abischnitt 2010 im Kreis Kleve aufweist.
    Wer auf Leistung setzt, braucht eine erste, zweite und dritte Mannschaft. Wer höher spielen will, der muss durch Leistung überzeugen und nicht durch das Geplapper von Eltern überbehüteter Kinder.

     
  6. 37

    Clausi sein Gymnasium und Leute mehr Respekt!

    Jens-Uwe, ich bin ja bei Dir, wenn es um eine Uniformierung Reformierung des Systems geht. Eine Zweigliedrigkeit, wie sie es in Sachsen gibt, fände ich passend, ergänzt mit vielseitigen privaten Angeboten, um die Konkurrenzsituation anzufeuern.

    Mir geht es aber nicht um Claus und Kleve sondern um Grundsätzliches. Du bist doch Mitglied der Linkspartei und ich gehe davon aus, dass Du das Programm dieser Partei kennst? Das Ziel der Linkspartei ist -ich bitte um Korrektur, wenn es nicht stimmt-, dass ihr gerne das ganze System einstampfen möchtet, dann nur noch eine Schulform wollt, mit gemeinsamen Lernen bis zur 10. Klasse?

    Dieses Szenario habe ich vor Augen, und darauf beziehen sich meine Kommentare ausschließlich, und ich hätte mich gefreut, wenn wir uns auch nur damit beschäftigen würden und nicht mit Claus und dem Stein (das bei mir schon längst nicht mehr gut weg kommt).

    Mein Ziel ist, dass Deutschland zum Bildungsland Nr. 1 weltweit wird. Mit diesem System ist das niemals zu erreichen.

    Zu Deinem Kommentar:-

    1. Absatz, „Kids mit Abi-Schnitt 1.0…“:

    Natürlich wird es weiterhin Kids mit Abi 1 oder 2 geben. Das ist ganz einfach: Man dreht die Anforderungen so lange herunter, bis man die gewünschten Ergebnisse hat. Dies ist doch in NRW bereits geschehen, um Gesamtschulen in einem besseren Licht dastehen zu lassen.

    Natürlich werden wir weiterhin einen Deutschen Fußball-Meister küren. Der fliegt in der Champions League zwar jedes Jahr in der ersten Runde mit 0:11 raus, aber der Verein hat den Titel Deutscher Meister! Wem das reicht…

    2. Absatz, Nachhilfe und Pilze

    Was ist denn daran so schlimm, wenn sich jemand dafür entscheidet, statt Sky-Abo in eine zusätzliche Bildung seines Kindes zu investieren? Außerdem kann jeder, wenn er denn die Zeit dazu hat, zumindest in der Grundschule, wenn nicht sogar bis Klasse 7, seinem Kind selbst Nachhilfe geben, oder?

    Wenn ich aber meine Kinder nur vor die Glotze setze…

    Du bist doch zur Jugendzeit mit einigen gesparten Gulden sicherlich auch nach Nijmegen gefahren, um Dir dort einen um 15ccm größeren Zylinder für die Puch zu kaufen? Was tut man nicht alles, um auf der Hoffmannallee über’n Mittelstreifen locker an den Autos vorbei zu fahren, mit der Freundin hinten auf dem Gepäckträger, wenn man Spaß daran hat–

    Und dann wäre ich gekommen, hätte Dir, und natürlich allen anderen Jugendlichen, die Puch abgenommen, und eine unfrisierbare Herkules in Beschissen-Grün verordnet- wegen der Gerechtigkeit, versteht sich. Wie wäre das gewesen (Freundin natürlich weg!)?

     
  7. 36

    @JUH

    „als das System noch besser funktionierte“

    Erklären Sie mir mal, warum Sie dieser Meinung sind.

    Die Volksverdummung läuft auf breiter Front, also nicht nur bei den Haupt- und Realschülern.

    Ich fände es gut, wenn die Lehrerempfehlung Pflicht würde. Dann würde dieses Arroganz- und Imagegeschacher der Eltern endlich aufhören und die Schülerinnen und Schüler würden dorthin gehen, wo diese hingehören.

    Sie schreiben von den besten realistischen Chancen. Ich kenne Ihr Kind nicht, will auch gar nicht darüber urteilen, aber kennen Sie die realistischen Chancen wirklich? Und welche anderen Eltern können eine solche Aussage wirklich treffen? Auf Ihre Aussage bezogen macht dann sogar eine Gemeinschaftsschule Sinn (wobei ich auch diese Schulform unangebracht finde).

    Das ganze System ist krank. Aber nicht weil eine Gesamtschule fehlt, sondern viele andere Dinge: Mehr Personal gegen Fehlstunden, der bauliche Zustand vieler Gebäude, die Austattung mit finanziellen Mitteln um entsprechende Materialien zu kaufen etc. Und zu guter Letzt: das Imageproblem der Eltern.

     
  8. 35

    @Meiner Einer: Falsch – für meine Tochter ist der Zug abgefahren, wie übrigens für die gesamten Jahrgänge 2010 und 2011 zu weiterführenden Schulen. Was aber „witztig“ ist: Sowohl Gesamtschule Mittelkreis als auch Karl-Kisters haben eine Anmeldung kategorisch abgelehnt – was an für sich erst mal nicht hätte sein dürfen…
    Sicherlich, es ist insoweit persönlich als das man für sein Kind die besten realistischen Chancen, die es dann nutzen muss, haben möchte. Na und?
    Niemand ist ein erklärter Gegener der Hauptschulen – diese aber künstlich, weil sie kaum jemand (warum auch immer) haben will, am Leben zu erhalten, ist keine planerische Schulpolitik. Haupschule ist heute anders als vor 20-30 Jahren, als das System noch (besser) funktionierte. Jede Diskussion „Hauptschule kontra Gesamtschule“ halte ich sowieso für deplaziert.

    Der Hype um die Gesamtschule in Kleve – ist Elternwille, Elternbekundung. Es kocht nur so hoch, weil dabei die verdammt dicksten Bretter zu bohren sind…

     
  9. 34

    Ich verstehe diesen Hype um die Einrichtung einer Gesamtschule in Kleve einfach nicht.

    Ich selbst habe Abi am KAG gemacht (mit Ehrenrunde in der 8., dank Latein), anschließend Zivi, Azubi bei der Spasskasse, dann Job (nicht bei der Spasskasse). Meine Frau hat 10B an der Hauptschule (Empfehlung Realschule) gemacht, dann Ausbildung, Job, zwischendurch berufsbegleitende Fortbildung, leitet heute einen Pflegedienst. Uns beiden macht der Job Spass, wir arbeiten gerne, und, ganz nebenbei, verdienen auch noch gutes Geld. Ich stelle mir die ganze Zeit die Frage, ob wir mit einer Gesamtschule auch dort wären, wo wir heute sind.

    M.E. geht der Leistungsgedanke in unserer Gesellschaft total verloren. Kinder müssen schon im Kleinkindalter bespielt werden (können die das nicht viel besser selbst? Wo ist zum Beispiel der Straßenfussball? In der Playstation?). Wir nehmen unseren Kindern immer alle Entscheidungen ab. Wir suchen doch am liebsten den Job unserer Kinder aus, wir wollen doch immer nur das Beste für unsere Kinder. Aber warum akzeptieren Eltern nicht einfach mal die Vorgaben der Lehrer? Wenn die Empfehlung lautet Hauptschule wird sofort nach der Gesamtschule gerufen. Hauptschule ist nur was für Asoziale und Dummköpfe. Dann lieber Gesamtschule. Das Kind wird dadurch nicht besser, aber für die Eltern hört es sich besser an. Wir möchten am liebsten allen Druck von unserern Kindern nehmen. Wie in der Waldorfschule: Lege eine Kartoffel in die Mitte, tanze drumherum und singe ein Lied dazu. Aber wehe es gibt im Job den ersten Anpfiff. Burnout, Mobbing, Depression. Das Lied „Junge“ der Ärzte umschreibt diese Problematik der Generationen ganz gut.

    @JUH
    Warum habe ich bei Ihnen nur immer das Gefühl, dass die ganze Angelegenheit immer personenbezogen ist? Zum Stein soll die Tochter nicht, da ist der fiese Claus H. Zum KAG nicht, da kostet die Putzfrau Geld. Was machen Sie eigentlich, wenn Kleve eine GS bekommt und der Schulleiter würde Theo Brauer heißen?

     
  10. 33

    Liebe Leute – es geht doch nicht um „Gleichmacherei“, um Propaganda á la Status Quo! Selbstverständlich wird es Kids mit Abi-Schnitt 1,0 und 3,4 weiterhin geben und keiner will es abschaffen. Was soll denn der ganze Unsinn hier?!

    Es geht doch um Chancen für die Kids – und die sind kaum nirgends so schlecht wie hier bei uns in Stadt und Kreis Kleve. „Alle auf die Gaesdonck“ – soll das wirklich die Lösung sein?! Okay- privatisieren wir weiterhin den Sektor Bildung: Schon heute kommen (oft) die am besten auf der Grundschule mit Empfehlungen weg, die am meisten in privater Nachhilfe investieren (können)…Schaut euch doch mal um, wie die Nachhilfe-Organisationen wie Pilze aus dem Boden schiessen und werben!

    Es geht nicht darum mit Ängsten und Gefühle der Menschen zu spielen, wie Messerjocke meint, sondern sie ernsthaft wahrzunehmen, zu überpüfen und darauf zu reagieren! Fakt ist doch, dass die Bildungs-Realität in Kleve schöngeredet wird – mit Gefühlen und Ängsten vor einer angeblichen Gleichmacherei. Dabei geht es nur um so etwas wie Chancengleichheit durch Strukturen. „Rühr dem Claus (Hösen) sein Gymnasium nicht an!“ und „Vermeide den Zugang zum Abi“ sind da warhlich keine Lösungen.
    Im Ãœbrigen: Schaut mal auf die SchülerInnen der Gesamtschule Mittelkreis; wieviel da mit Hauptschul-Empfehlung ankamen und mit höherwertigen Abschlüssen (z.B. Abi) gingen…Ist denen alles hinterhergeschmissen worden, oder was?!

    Liebe Leute, ein bißchen mehr Respekt vor Individualität statt Kastensystem und voreiligern, unverständiger Selektion…

     
  11. 32

    Die „Schwachen“ können nur dann zu den „Starken“ aufschließen, wenn man Letztere am Dazulernen hindert. Wer könnte solch Unmenschliches ernsthaft wollen?

    Fast wie bestellt fand ich leider erst heute diesen Artikel (allerdings Warnung: Der Artikel ist aus der Welt, wäre es die Süddeutsche gewesen, hätte es den Artikel sicherlich erst gar nicht gegeben oder es wäre anders herum gegangen. Für mich klingt der Artikel aber recht logisch):

    http://www.welt.de/debatte/article13330898/Gruen-rote-Gleichmacherei-beguenstigt-Eliteschulen.html

    Als Fan von kernigen und überzogenen Aussagen sollte man die Kommentare auch gleich mitnehmen. Besonders gut gefiel mir …von perfekter Gleichmacherei aller Menschen träumenden, linksextremistisch und sadistisch veranlagte Holzhammerideologen….

    @JUH, ich streite Dir persönlich, und auch Teilen der linken Politiklandschaft (also inzwischen nahezu 75-90% aller Parteien), nicht ab, dass sie es gut meinen, aber der Verdacht liegt nahe, dass nicht nur im Bereich Bildung, ganz gezielt mit den Ängsten und Gefühlen der Menschen gespielt wird, nur um Macht zu erhalten- Sadismus wird’s doch nicht sein?

     
  12. 31

    Herr Haberdank: sie erinnern sich noch an die Aussage des Gaesdonk-Schülers weiter oben? Es geht doch nicht um die Frage nach dem „ob“, sondern dem „wie“ des Zentralabiturs – etwa, wie anspruchsvoll die Aufgaben gestaltet werden! Messerjockes Analyse passt darüber hinaus hervorragend!

     
  13. 30

    Wie „transparent“ die Vorgänge um die Schulplanung sind, läßt sich aus der „Beschlussvorlage“ der morgigen Sitzung erahnen – nichs steht da drin…:
    http://kleve.de/www/sitzungsdienst.nsf/HTML/1BBC2EADED4A1A61C12578950024D76F/$FILE/2.%20gem.%20Sitzung%20der%20Schulaussch%C3%BCsse.pdf

    Somit ist es egal, was da morgen beschlossen wird – es paßt gewissen „Schulexperten“ schon so bzw. wird dann entsprechend im nachhinein mit Interpretationen, „Klaren Aufträgen“ etc. versehen – und am Ende kommt die Verbundschule für Alle, fälschlicherweise versehen mit dem Tarnnnamen „Gemeinschaftsschule“.

     
  14. 29

    @JUH, als nur ein Beispiel von vielen will ich von einem guten Freund berichten, der im weiteren Sinne aus einer Familie mit Migrationshintergrund stammt, in den 70ern zur Realschule ging, dort mehr schlecht als gut war, aber eine gewisse Grundlage vermittelt bekam, die er ausschließlich der herausragenden Persönlichkeit bestimmter Lehrer zu verdanken hatte.

    Nach der Realschule ging er in den 80ern zu einer weiterführenden Schule, erlangte dort ein Fachabi, machte dann eine Lehre im Handwerk, stellte dort in der Berufsschule fest, dass er irgendwie eine Genie ist und entschloss sich, eine Fachhochschule zu besuchen, zog diese mit Unterstützung der Familie durch und ist längst auf der Skala zufriedenes und erfülltes Leben oben angekommen bzw. war schon immer dort- steinreich ist er inzwischen aber nicht nur unbedingt dieses Steinreich, was man mit dem Stand des Kontos irrtümlich verwechselt bzw. -jetzt wird’s wichtig- was man den Menschen gerne einredet.

    Die Familie stammt aus dem Arbeitermilieu und Geld stand für diesen Weg nicht zur Verfügung. Bis zum ersten Job nach Ende des Studiums war er je nach Betrachtungsweise bettelarm, störte sich aber nicht daran, bzw. ließ sich von niemanden einreden, dass er bettelarm war und war damit auch nicht offen für selbsternannte Heilsbringer, die ihn auf den Falschen Weg gebracht hätten.

    Warum hat der das trotzdem mit einer schon fast provokanten Lockerheit scheinbar nebenbei geschafft? Der Staat und die Gesellschaft haben in keinster Weise geholfen- höchstens in der Form, dass Staat und Gesellschaft sich nicht die Rolle des Fürsorgers eingemischt haben und ihm damit die Eigenverantwortung genommen hätten.

    Er hatte einfach den großen Vorteil, dass seine Familie nach der Migration nichts, aber auch gar nichts hatte, zu der Zeit vom Staat keinerlei Hilfe angeboten werden konnte und man nur nach dem Motto Schnauze halten und klotzen überleben konnte (manche kennen es noch, dass vom benutzten Kaffeefilter bis zum rostigen Nagel alles verwertet wurde).

    Die dadurch erlernte Selbstverantwortung zuzüglich einer intakten Familienstruktur war es, die diesen Menschen so weit gebracht haben. In dem jetzt herrschenden System staatlicher Alimentation und systematischer Zerstörung traditioneller Familien und Werte, wäre dieser Mensch unweigerlich in der Gosse gelandet, hätte höchstwahrscheinlich den Weg eines fremdbestimmten Lebens erleiden müssen, mit World of Warcraft-Abo und einem ewigen Jammern und Jauchzen nach Fremdhilfe auf den Lippen- ein gefundenes Fressen für machtgeile Sozialromantiker.

    Die gut gemeinten Ideen mit Gesamt- und Gemeinschaftsschulen sind nur eine hoffnungslose Bekämpfung von Symptomen, die aus einer völlig fehlgeleiteten Sozial- und Migrationspolitik resultieren und hier muss zuerst angesetzt werden- es ist nicht alles aber m.e. der Urgrund des Ãœbels.

    Und- Die Tendenzen sind bei uns in der Grundschule schon zu erkennen (in den Großstädten ist es schon fast zur Normalität geworden), dass es dort z.B. Kinder gibt, die zu 100% staatlich alimentierte Eltern haben, die ein 2 Euro teures Schokocroissant statt Butterbrot und geraspelte Möhren für 18 Cent zur Schule mitbringen; Kinder, die im Alter von 3 Jahren Sat-TV mit 754 Kanälen, DVD Player mit FSK18-Filmsammlung bekamen, mit 7 Jahren keinen einzigen gesunden Zahn mehr besitzen und eine Kultur der Verwesung und Degeneration mit sich bringen.

    Wohin soll mein auch noch hoch begabter Sohn, ggf. nächstes Jahr auf einer Gemeinschafts- oder Gesamtschule, diese Kinder, im Alter von nur 9 Jahren, mitnehmen, oder wohin wird mein Sohn von diesen Kindern hin mitgenommen? Ganz offen, ich werde das meinen Kindern nicht antun, zudem -ein für mich noch wichtigerer Aspekt- die Qualität der Lehrer und Schulen nach meinem Gefühl systematisch abnimmt.

    Welche Schulform würdest Du mir aus diesem Gesichtspunkt empfehlen (Geld spielt keine Rolle, da 2x Erwachsene mit dem Rauchen aufhören genau die Kosten für ein erstklassiges Tagesinternat decken)?

     
  15. 28

    @Besserwisser: Es gibt das Zentralabitur – ihre Ansicht ist also völlig daneben und greift nicht.
    Was die Zahl der Abbrecher berifft: Kann man das belegen? Ich weiß auch nicht, wie sie das sehen. Wenn Kids nach der 10 abgehen ( mit Realschul- oder Hauptschulabschluss) – so ist das kein Abbrechen.
    Beachten Sie bitte die Ergebnisse für den Kreis Kleve bzgl. Abi-Quote und Prognos-Studie. Das sagt doch wohl nun wirklich alles.
    Es gibt unterschiedliche Begabungen, ja klar – deshalb sollte man auch breit fördern, mitnehmen. Es war und ist auch nie Ziel gewesen 100% Abiturienten zu produzieren. Hat keiner gesagt, hat keiner gewollt; deshalb möchte ich auf diese Unterstellung auch nicht weiter eingehen.

     
  16. 27

    @Herr Haberdank: Leider liegen Sie völlig falsch. Geht es ihnen tatsächlich um die Bildung der Kinder oder lediglich um die Möglichkeit, dass möglichst viele Kinder anstregungslos das Abitur erreichen? Die Berechtigung, an einer Hochschule zu studieren, können Sie auch ohne die Gleichmacherei einer Einheitsschule haben. Informieren Sie sich doch mal darüber, wie viele Möglichkeiten es in Deutschland gibt, die Berechtigung zum Hochschulstudium zu erreichen!! Individuelle Förderung und die Qualität des Lehrers st tausendmal wichtiger als längeres gemeinsames Lernen. Dieser altlinke Traum von uniformen Schülern und Menschen hat mehr Schaden angerichtet als geholfen. Denn es gibt keinen Nachweis dafür, dass längeres gemeinsames Lernen etwas bringt. Und noch etwas, was ihr Schul-Weltbild vielleicht ins Wanken bringt: Die Gesamtschule „produziert“ mehr Schulabbrecher als jede Hauptschule – tolle Idee, alle in einen Topf!! Wer leugnet, dass Menschen von Natur aus unterschiedliche Begabungen hat, sollte mal im Büro oder im Verein öfter nach Links und rechts schauen. Viel wichtiger als die Debatte um die Schule ist die Notwendigkeit, den kommenden Schülern möglichst gleiche Startchanchen zu geben. Daher: mehr Geld in die vorschulische Bildung, weniger in die Unis! Chancengerechtigkeit: ja, Abigarantie: nein!

     
  17. 26

    @ Der Lokal-Horst

    Die Niederländer haben Frau N. Kroes, zuständig für die digitale Agenda in der EU. Die Kreis-Klever haben nix – aber machen machen Spargelsuppe daraus. Guten Hunger!

     
  18. 25

    @mozart: Man kann natürlichen einen Thread über die LINKE aufmachen, auch könnte ich dazu etwas sagen – das ist hier aber nicht der Fall! Selbstverständlich können Sie meine Positionen/ Gedanken als Schwachsinn empfinden – die Begründung des vermeintlichen Schwachsinns aber mit „links“…Also Bitte! Da muss schon etwas mehr kommen und außerdem ist es am Thema völlig vorbei.

    Zur Geschichte mit den Linken: Die Veranstaltungen sind (wieder) öffentlich, Sie können gerne kommen und sich informieren. Die Termine stehen auf der HP der Kreislinken, gleichfalls alle Protokolle – Transparenz…

    Zu „diskutabel“: Das ist in der Tat etliche Male schwierig – weil die Erlangung von Infos schwierig ist. Mal wird nur ein Teil herausgegeben („transparent“ gemacht), mal etwas falsches, mal gar nichts…Fragt man die Klever Stadtverwaltung nach der Uhrzeit, bekommt man einen 16-Tage-Wetterbericht, Angaben über Bodentrockenheit -bloss nicht die Uhrzeit…

    Zu „Konsequenzen“: Wohl haben Sie da recht – was aber nicht ablenken darf, was hier bei uns abgeht. Wir haben kein Bautzen – dafür aber H4, die angewandte Erpressbarkeit über Jobs, Genehmigungen, Zuschüssen, Aufträge und Sonstiges…z.B. auch die Versagung jeder dieser Dinge. Nur weil man nicht darüber sprechen darf/ soll – sind diese Dinge nicht da? Aber Hallo….!

     
  19. 24

    Manche Kommentatoren sollten sich erst mal mit sich selbst beschäftigen.

    Horst, der begeistert ist von NL-Spargelfeldern mit W-Lan Anschluss.

     
  20. 23

    genau das geforderte tut juh doch gerade @ mozart

    ist in der linken engagiert und verändert (ordnen würde ich das derzeit noch nicht nennen) dort gerade etwas.

    ist in der schulpolitik engagiert und bemüht…

    alles in allem würde ich sagen es bräuchte mehr juhs als weniger. ich kann die meisten beiträge jedenfalls weitestgehend unterschreiben z. b. den beitrag vom 19.05. 22:47

     
  21. 22

    Was mich wundert ist, mit welcher selbstverständlichkeit
    der LINKE Oberguru, J.-U. Habe…(immer Recht) hier auftritt.
    Ordnen Sie doch erstmal ihr Verhältnis zu den LINKEN im Kreis,
    dann können Sie auch den Mund aufmachen und die Menschen hier mit ihrem linken Schwachsinn weiter nerven.
    Alles was nicht in Ihrem Kram passt ist nicht diskutabel.
    Vor 20 Jahren hätte mann gesagt, dann geh doch rüber und mach es da besser, nur da hätte ein Herr H. den Mund garnicht soweit aufgemacht, aus Angst vor den Konsequenzen.
    Ich grüße aus dem Nachbarland.

     
  22. 21

    @willi winzig: Falsch – die Linke bevorzugt „eine Schule für Alle“ von 1. bis 10. Schuljahr. Ein Gedanke, dem sogar CDU-Bürgermeister Rosenkranz aus Wachtendonk öffentlich was abgewinnen konnte.

     
  23. 20

    @Messerjocke: Wir, die Gesellschaft und die sequentiell Verantwortlichen, sollten die Kinder mitnehmen in das System Bildung. Etliche Gespräche und Beiträge gerade von GrundschullehrerInnen haben mir eines aufgezeigt: In der Grundschule ist ein vielfältiges Allerlei. „Normal“ und gehandicapt, arm und reich, ruhig und hyperaktiv, deutsch und Migrant, Arbeiterkind und Unternehmerkind usw. … – gehen alle zur gleichen Schule, entwickeln sich unterschiedlich, brauchen unterschiedliche Förderung, Aufmerksamkeit etc. – und kommen doch druch.
    Erst ab dann, nach der Grundschule, separiert man (voreilig) und legt die Parameter fest in denen sie sich nur noch entwickeln dürfen (und sollen). Theoretische Bildungsfreiheit – aber praktische Vorselektion, sei es durch Geld, Empfehlungen, existierende oder fehlende Förderung oder sonst was…
    Da bleiben m.E. nach zu viele Kinder auf der Strecke, werden nicht mehr angemessen gefördert und gefordert, haben zu hohe Hürden oder gar zu wenig Chancen. Claus Hösen – Direktor Elite-Stein – meinte, dass ja jeder Hauptschüler auf’m Stein Abi machen könne (theoretisch) und dies der ultimative Beweis für ein chancengerechtes Bildungssystem, gerade in Kleve, wäre – bloss hat er auch (sogar schriftlich) eingeräumt, dass ein solcher Fall real existent überhaupt nicht bekannt sei…

    Sieben, Sieben, Sieben – das ist es aktuell, was wir im Zugang zu Bildung und Entwicklung praktizieren, Ausgrenzung statt Integration. (Frühzeitige) Selektion statt Entwicklungschancen.

     
  24. 19

    @JUH, wer soll welche Kinder wohin mitnehmen und warum?

    @der Laie: Zuallererst, ich traue allem, was die WZ-Gruppe so von sich gibt, keinen Millimeter mehr über den Weg- genau so wenig der RP aber die WZ-Gruppe ist noch eine Klasse besser.

    Dies führt bei mir immer zu einem Umkehreffekt. Schreit die NRZ, der Lokalkompass -oder was auch immer- besonders laut, dann gilt es sofort die Antennen auszufahren. Denn die WZ-Gruppe informiert m.e. in erster Linie nicht, sondern sie macht Politik.

    Laie, aber was willst Du mir aber mit dem Artikel sagen? In Neuss sind alle Eltern inzwischen so verunsichert, dass sie in panikartigen Handlungen Kinder, Oma und vielleicht sogar Haustiere zur Gesamtschule anmelden? Das sagt aber nichts über die Qualität der Gesamtschule aus!?

     
  25. 18

    @müller
    Es genau umgekehrt. Da das öffentliche Schulsystem mittels linker Schulpolitik zugrunde gerichtet worden ist, schickt jeder der kann, seine Kinder auf die public schools.
    Das wird wohl auch bei uns so kommen, da alle von Linkspartei bis CDU sich offensichtlich das englische Schulsystem hier zum Vorbild nehmen wollen. Verlierer werden alle diejenigen sein, die es sich nicht leisten können, ihre Kinder auf Privatschulen geben zu können.
    Unsere Schullandschaft braucht Vielfalt und keinen Einheitsbrei!

     
  26. 17

    @Wertgeschätzter Müller, das ist ein interessanter Aspekt. Ich scheue mich allerdings immer etwas vor Vergleichen mit anderen Ländern.

    In England (habe dort einige Freunde mit Kindern) liegt es wohl daran, dass die öffentlichen Schulen dermaßen grottenschlecht sind, dass seitens der bürgerlichen Schicht alles daran gesetzt wird, Alternativen zu schaffen. Diese Alternativen sind dann eben Privatschulen.

    Für mich ist eine gute Bildung (und damit meine ich nicht nur, dass man im Kopf Differentialgleichungen 7. Ordnung lösen kann) das Wichtigste, welches man seinen Kindern (noch weit vor dem Millionenerbe) für das Leben mitgeben kann.

    Jetzt wird’s ggf. etwas metaphysisch…

    Da linksregierte Bundesländer, wie NRW, aus meiner Erfahrung genau das Gegenteil von guter Bildung mit ihrer Schul- und Sozialideologiepolitik produzieren (böswillige Zungen behaupten, dass man sich damit gezielt… nee, lassen wir das), könnte man doch fordern, dass das bürgerliche Lager selbst aktiv werden muss und die Initiative selbst ergreift, eben mit Privatschulen dagegen steuert?

    Ãœbrigens, ausbluten ist gut! Beschreibe mir bitte diesen Effekt des Ausbluten. Was passiert da genau? Warum ist das Ausbluten so schlimm?

     
  27. 16

    @ Der Laie: Darum geht es – die Kinder mitzunehmen! Dazu gehören auch entsprechende Strukturen, Ausstattungen etc.. In Kleve scheint es sich auf Gebäude( von extrem baufällig bis high-tech) zu fokussieren, was für die Arbeit der Verwaltung und Schulausschuss spricht.
    Leider sind schon bei den geringsten Vorschlägen engagierter Eltern, Lehrer etc. unglaubliche Hürden zu nehmen. Wenn ich den heutigen Bericht in der RP mit der Stellungnahme von Hr. Wanders und seinem Kollegen lese – weiß man mal wieder Bescheid wie’s in Kleve läuft. Nix da mit „offenem Dialog“ und so. Man muss mal überlegen, was es braucht einen Direktor zu veranlassen derartige Stellungnahmen von sich zu geben. Aber klar – wir sind alle böse, böse BürgerInnen…

    Ich befürchte, in Sachen Bildung sind wir in Kleve über die Erosion hinaus, das wird ein richtiger Erdrutsch – dabei war in den letzten Jahren soviel möglich, wenn man nur ein bißchen gewollt hätte…

     
  28. 15

    @ Messerjocke
    Die Stadt Neuss macht es doch gerade vor, wie es geht,
    neben DREI Gesamtschulen bestehen weiterhin Gymnasien, Realschulen und Hauptschulen, wobei auch hier erkannt wird, dass die Hauptschulen als eigenständige Schule, ein Auslaufmodell ist.

    http://www.wz-newsline.de/lokales/rhein-kreis-neuss/neuss/wieder-heiss-begehrt-run-auf-die-gesamtschulen-1.580757

    Gravierender finde ich den Unterrichtsausfall an den Schulen
    aus Krankheitsgründen oder Unterrichtvertretungen ohne Kompetenz, wenn Eltern den Kindern Unterrichtsstoff vermitteln müssen, weil die Vertretung an einer Grundschule
    über zuwenig Allgemeinbildung zur Stoffvermittlung verfügt.

    Dann drängt sich die Frage auf,stimmen das Anforderungsprofil, die Qualifikation und Qualität der Lehrkräfte hinsichtlich der Fähigkeit Unterrichtsstoff zu vermitteln noch.
    Nur zur Klarstellung, nicht aus jedem Schüler kann ein Einstein werden,aber sollte nicht das Ziel unserer Gesellschaft sein,jedes Kind entsprechend seinen Fähigkeiten, so individuell zu fördern, wie es erforderlich ist,ohne Mitschüler zu über oder unterfordern.

     
  29. 14

    Werter Messerjocke,
    ich bin nun wirklich kein Experte vom hiesigen Schulwesen bzw. was das Beste für unsere Kinder (und letztendlich unsere Gesellschaft / Zukunft) ist.

    Jedoch vermag ich unter Hinweis auf England in Privatschulen keinen Vorteil erkennen.

    In England ist das öffentliche Schulwesen am Boden, weil die „Begüteren“ ihre Kinder in Privatschulen stecken. Das öffentliche Schulwesen blutet dort aus.

     
  30. 13

    M.w. wurden in den letzten 10-15 Jahren in NRW die Zahlen der Gesamtschulen massivst -sagen wir mal- gebeugt. Es wurde praktisch der Schulleitung ein Ergebnis vorgegeben, und dann wurden die Anforderungen so lange herunter geschraubt, bis es passte. Folge: Qualitätsanpassung nach unten.

    Das, und nicht nur das, macht mich sehr skeptisch. Ich bin kein Befürworter des alten Systems, sondern würde mich über Zweigliedrigkeit + mehr Wettbewerb unter den Schulen + mehr Autonomie für die Schulen + mehr Privatschulen sehr freuen, aber nur in dieser Kombination.

    Weiterhin muss die Schulpolitik weitestgehend den Ländern abgenommen und bundesweit harmonisiert werden. Hier gehen die Kinder die ersten 4 Jahre gemeinsam zur Schule, dort 6 Jahre, der Physiklehrer aus Berlin darf nicht in Rheinland-Pfalz unterrichten (Naturgesetze sind dort anders!), usw., usw… alles Kappes!

     
  31. 12

    Zur Abiquote NRW:
    http://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2011/pdf/1_11.pdf

    Zur Bildungssituation:
    http://www.prognos.com/Familienatlas-2007.176.0.html

    Zur GS (oder auch Gemeinschaftsschule mit Oberstufe): Da sollte man mal den Mikrokosmos Goch betrachten. Hier sind alle Schulformen existent – und es funktioniert, keine Schulform leidet. Die Abiquote in Goch liegt über Landesschnitt! Zahlen, Daten, Fakten gibt’s sicherlich darüber auch von Walther Seefluth/ GEW:
    http://www.gew-nrw.de/index.php?id=1685

    Dass sich die GS in Goch nicht in Kleve auswirkt, ist wohl klar – es gehen ja kaum welche hin und die eine GS im Kreis ist definitiv zu wenig. Es wäre Bedarf für mindestens 3 im Kreis. Ob nun Gemeinschaftsschule( mit Oberstufe) oder Gesamtschule – das wäre einerlei. Was aber hier am Montag passierte ist doch scheinbar nur eine weitere Abschottung der Gymnasien – Parallelgesellschaft…

     
  32. 11

    @Messerjocke
    Der Schüler der Gaesdonck hat völlig recht!
    Und wenn´s demnächst in der GS fürs Abi nicht reicht, wird eine Initiative gegründet, die das Standesamt verdonnern will, ein Reifezeugnis mit der Geburtsurkunde auszuhändigen… Es geht ja um Rankings und Quoten, nicht um Qualität und Leistung.
    @ J.-U. Habedank
    1) Kennen Sie die Indikatoren, die der Untersuchung zugrunde lagen?
    2) Wie steigert eine GS die Abiquote denn signifikant? Das hat sie in Goch auch nicht.

     
  33. 10

    @JUH, interessant! Wo kann man das nachlesen? Was wird hier genau verglichen?

    In Kleve scheint eine (gute*) Privatschule und weiterer Wettbewerb zu fehlen.

    *(das ist bestimmt so wie runder Kreis)

     
  34. 8

    Wie sagte mir ein Schüler der Gaesdock neulich, als es ums Abitur ging:

    Die Abi-Prüfung ist Nebensache. Schließlich müssen Gesamtschüler die auch bestehen. Die machen wir mit links…

    Gesamtschule ist doch auch Käse! So toll ich die Idee fand -bevor meine Kinder in das Alter kamen-, werde ich von Tag zu Tag skeptischer.

    @JUH: Welche Vergleichszahlen sind denn so schlecht?

     
  35. 7

    Herr Udo Janssen hat als Sitzungsleiter nicht immer eine glückliche Hand bewiesen.

    Man kann über seine Bemerkungen auf zwei Reaktionen der Zuhörerschaft, die insbesondere aus interessierten Eltern und betroffenen Lehrern bestand, sachlich gar keine Kritik üben („unsere Geschäftsordnung sieht Wortbeiträge aus der Zuhörerschaft nicht vor“ ; „es ist nicht üblich, dass während einer Schulausschußsitzung geklatscht wird“). Der Tonfall und die herablassende Arroganz dieser Bemerkungen haben mich als neutraler Beobachter einfach nur befremdet. Es geht doch hier um die entscheidende Weichenstellung für unsere Kinder. Vor ihm sitzen von einschneidenden Veränderungsprozessen betroffene Eltern und Lehrer, die nicht nur auf die städtisch zu verschiebenden Fahrtkostenerstattungen, Schulrenovierungs- und -umbaukosten schauen, sondern in Ihren höchstpersönlichen Lebensbereichen betroffen sind.

    Zur Sache:

    Janssen: „Es ging lediglich darum, dass die Verwaltung prüfen sollte, wie die Bezirksregierung zu den Vorschlägen von Garbe-Consult steht. Für solche Prüfaufträge gibt es bei uns keine schriftlichen Vorlagen“.

    Ja wie schlecht ist das denn?

    Herrn Janssen ist es ganz offensichtlich entgangen, dass er diesen 7-pünktigen Prüfungsauftrag, welchen die drei Schulausschüsse den jeweiligen Verwaltungen der drei Gemeinden erteilen sollten, zu einer offiziellen Beschlussvorlage in der Sitzung gemacht hat. Dabei hatte er nur „vergessen“, diesen Punkt auf die Tagesordnung zu setzen. Dass man auf einen Einwand, wie den von Herrn Opgenorth zu Recht vorgebracht, nicht einmal vorbereitet war, ist schlicht ein Fehler gewesen (man hätte ja dann diese Vorlage über den immer noch im Betrieb befindlichen Laptop auf die in einem wunderbar uni-blau scheinenden Leinwand kurz visualisieren können). So fühlten sich viele Ausschussmitglieder übertölpelt, ich übrigens auch.

    Hut ab vor Herrn Opgenorth! Der lässt Herrn Janssen jetzt nachsitzen…..

     
  36. 6

    Es ist zunächst einmal mutig und richtig „Altformen“ aufzulösen wenn man „neue Formen“ gründen will. Der Nachlauf an Schülern ist ja nicht unbegrenzt…
    Ob nun in Kleve eine Gemeinschaftsschule (im originären und notwendigen Sinn = mit Oberstufe) oder eine Gesamtschule kommt, ist mir gleich. Ich finde beides so erst mal richtig. Wenn man Kranenburg und Bedburg-Hau positiv in ein Konzept integrieren kann, umso besser!!!
    Aber – was da am Montag Abend passierte, kam weder plötzlich, noch nachvollziehbar oder gar verständlich! Es war, zumindest Klever Verwaltung als auch Cosar, Bay und Janssen, müsssen das im Vorfeld sehr genau geplant haben?! Die Sache mit der Beschlussfassung spricht ja in allen Punkten für sich.
    Wenn Hr. Haas sagt: “ Wir werden die Frage der Gesamtschule in Kleve genau so weiter voran treiben wie bisher!“ – dann dreht sich einem der Magen um.

    Es haben sich einige Leute zu lange geweigert zu arbeiten, besonders mal mit den Eltern und Lehrern zusammen zu arbeiten. Nun ist (unnötigerweise) enormer Zeitdruck da – und man sucht einen schwarzen Peter, streut Sand in die Augen. Gemeinschaftsschule ohne Oberstufe! Jau – wir haben so dolle Werte bei den Vergleichen und das soll wohl so bleiben…

     
  37. 5

    Alle Hauptschulen in Kleve, Bedburg-Hau und Kranenburg sollen „auslaufen“.
    (Wie will man das eigentlich hinbekommen, wo die Hauptschule in unserem Bundesland doch – noch – in der Landesverfassung garantiert ist?)
    Alle beiden Realschulen in Kleve sollen auch „auslaufen“.
    (Sie sind zwar nicht in unserer Landesverfassung garantiert, aber bekanntlich beide überlaufen und haben jede Menge Anmelde-Wünsche ablehnen müssen.)
    Die beiden Gymnasien werden unter Naturschutz gestellt und bleiben „unberührt“, vor allem die jeweiligen Oberstufen.

    Und der 60-%-Elternwille, endlich eine Gesamtschule einzurichten, die bekanntlich nur MIT Oberstufe genehmigt wird?
    Der Elternwille wird schnöde übergangen!

    Dass die Hauptschulen in Bedburg-Hau und Kranenburg zu Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden sollen, ist natürlich richtig und sollte so umgesetzt werden.
    Bedburg-Hau hat die Nase vorn, denn nur Bedburg-Hau hat inzwischen immerhin eine Interessen-Bekundung abgegeben, um seine Chancen auf eine Gemeinschaftsschule – ohne Oberstufe, also für die Klassen 5 bis 10 – zu wahren.
    Kleve und Kranenburg haben bis heute nicht einmal das gemacht!

    Die Kommentare aus Bezirksregierung und Schulministerium auf die Nachricht, Kleve wolle wahrscheinlich mehrere Gemeinschaftsschulen, aber alle ohne Oberstufe:
    lautes Gelächter, „Wolkenkuckucksheim“, „Dann sollen die mal kommen und Anträge stellen“, „Es gibt Unterschriften unter Vereinbarungen“.

     
  38. 4

    Zahlen, Zahlen, Zahlen. So wird Schulentwicklungsplanung betrieben.

    An Hand der vorgestellten Zahlen ist nur geringes Handlungspotential zu erkennen. Eigentlich sind alle Schulen bis 2021 mindestens 2-zügig weiter zu betreiben, außer Bedburg-Hau und Kranenburg, die voraussichtlich gut 1-zügig sind. Alles tacko in Kleve.

    Wäre da nicht eine lästige Initiative die immer auf dem Elternwillen rumreiten und eine Veränderung der Schullandschaft fordern würde. Und dieser Elternwille spiegelt sich in den vorgelegten Zahlen überhaupt nicht wieder! Kann so eine Schulentwicklungsplanung erfolgreich und zielführend sein?

    Das Fazit des Abends von Seiten des Gutachters und auch der wesentlichen Teile der Schulausschüsse war „Gemeinschaftschule gut – Gesamtschule schlecht“ (die RP hat mal wieder was für Seite 1, um die Gesamtschule zu verteufeln). Herr Dr. Garbe musste noch betonen, das er kein Gesamtschulgegener sei, schließlich habe er auch bei der Gründung von 2-3 Gesamtschulen geholfen – und gerade eine geschlossen (Voerde) und die Gesamtschule passt auch nicht in die Region Kleve. Alles klar!

    Mein Fazit: Man ist in Kleve keinen Schritt weiter, und hat jetzt schwarz auf weiß das die Hauptschulen in Bedburg-Hau und Kranenburg bei Errichtung einer Gesamtschule schliessen müssten und eine 17-18! zügige Gemeinschaftsschule mit mind. 3 Standorten ist ein schlechter Witz.

    Es bleibt spannend wie unter dem Zeitdruck durch die Bezirksregierung jetzt eine Lösung gefunden wird.

     
  39. 3

    Frau Hoyer-Holderberg weiss in der NRZ Interessantes zu berichten. So sollten die Hauer und Krsnenburger Schulausschüsse aus heiterem Himmel einem Sieben-Punkte-Plan als Verwaltungsauftrag zustimmen, Zitat“ ohne vorher davon zu wissen, ohne ihn schriftlich vorliegen zu haben („Ich weiß nicht, worüber ich da abstimme“), ohne in den Fraktionen darüber zu beraten. Die Klever nahmen es gelassener, aber Bedburg-Hau boykottierte: erneute gemeinsame Sitzung am 26. Mai, 16.30 Uhr im Bedburg-Hauer Rathaus.“Zitat Ende.

    Welcher hochbezahlte Spezialist in der Klever Rathausruine ist denn auf diese fulminante Schnapsidee gekommen?

     
  40. 2

    Das mit dem Zustellen hatten wir doch schon mal!?

    Man muss den Eindruck gewinnen, dass zwischen dem ganzen Geklüngel -welches ja auch Verpflichtungen mit sich bringt-, ideologischen Kopfbahnhöfen und niederrheinischer Borniertheit, der Ãœberblick inzwischen vollends verloren gegangen ist.

    Ich kenne das von meinen Kindern. Die Rummeln sich das Zimmer so voll, dass später keiner mehr in der Lage ist, überhaupt irgend ein Teil aufzuräumen, und dann spielt man einfach -auf dem Müllberg sitzend und alles zerdrückend- mit dem weiter, was in Greifweite ist.

    Wie läuft’s eigentlich mit dem Schimmel-Rathaus?

     
  41. 1

    Bezüglich der Schulrenovierungen waren diese eh von unverständlichem Aktionismus geprägt:
    1) Anbau der Grundschule in Rindern: Erst schliesst man Keeken mit „Gewalt“ – dann karrt man die Kids von Rindern nach Keeken weil gar nichts im Plan ist…
    2) Arbeiten Hauptschule Rindern: Mehrmalige und immer mehrmonatige Verzögerungen – deshalb karrte man die Kids, ganze Züge, nach Donsbrüggen in die geschlossene Grundschule

    Auf der Strecke blieben Lutherschule und KAG/KAH – angeblich waren die Probleme soooo ja nicht bekannt.
    Und nun? Wahrlich, ein Problem; mindestens in der Rechenschaftslegung. Wenigstens haben die Investitionen ins Stein ewigen Bestand. „Rettet dem Claus sein Gymnasium“ ( wo jeder Hauptshcüler jederzeit auch sein Abi machen kann -sagt Claus…hat’s aber noch nie gegeben) war ein Credo der gestrigen Veranstaltung – weil die Gemeinschaftsschulen ohne eigene Oberstufe konzipiert und vorgesehen sind; bei den Abi- und Bildungsplätzen (Vorletzter und Letzter) muss man wohl daran nichts ändern…

    Eine aber auch wirklich äußerst interessante Veranstaltung, wo man „Made in Kleve“ live erleben konnte!