Sparkasse Kleve, Russendisko Wesel

Das kann doch mal passieren!

Die Sparkasse Kleve und das Pech mit den Krediten, es handelt sich wohl um eine unendliche Geschichte. Das neueste Kapitel aus dem Reich der Kapitalvernichtung wurde Anfang der Woche vor dem Amtsgericht in Wesel geschrieben: Dort kam die Russendisko Raj (russisch für „Paradies“, unter dem Namen Empire ehemals einer der angesagtesten Tanztempel in NRW) im Rahmen einer Zwangsversteigerung unter den Hammer. Der erfolgreiche Bieter, Piet Kuiper von der Bijlmer Vastgoed BV aus Amsterdam, ließ sich bis auf 770.000 Euro hochtreiben. Zuvor hatte das letzte Gebot bei 701.000 Euro gestanden, doch da signalisierte der anwesende Vertreter der Sparkasse Kleve, das sei ihm zu wenig. Also legte der Holländer noch mal 69.000 Euro drauf und erhielt den Zuschlag für das Objekt, dessen Verkehrswert auf 1,1 Millionen Euro angesetzt wurde.

Die Riesendisco war vor 14 Jahren von einem Unternehmer aus Emmerich mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Kleve (Geschäftszweck: Förderung der heimischen Wirtschaft) gebaut worden. Der konnte seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, sodass die Bank die Zwangsversteigerung veranlasste.

Bleibt die Frage, wie hoch die Forderungen der Sparkasse waren. Wegen Bankgeheimnis und so weiter gibt es natürlich keine Auskunft dazu, aber ein Zeuge will im Gerichtssaal die folgende Zahl gehört haben:

1 380 488,08 Euro.

Wenn das stimmt, bliebe als Ertrag aus diesem Geschäft unterm Strich:

minus 610 488,08 Euro.

Wie gesagt, kann mal passieren. Achten Sie auf die Gebühren Ihres Girokontos, da steckt’s drin…

Deine Meinung zählt:

14 Kommentare

  1. 14

    Warum finanziert eigentlich die Sparkasse Kleve (=Sparkasse der Stadt und des Kreises Kleve) die FH nicht mit ? Oder habe ich da in den Presseartikeln etwas falsch verstanden?
    Der Vorgänger vom Phantom hätte es sich mit Recht nicht nehmen lassen, sich zu beteiligen und dies auch pressemäßig gebührend unter die Leute zu bringen.
    Weiß jemand mehr?

     
  2. 13

    @ GWD Wer damals im Kreditausschuß saß könnt ihr bei Norbert Einstein erahren. Hier trifft sich hin und wieder die alte Garde.

     
  3. 12

    @GWD: Finanzierung des Käufers durch die geschädigte Bank mit extrem geringen Zinsen, hauptsache das Ding verschwindet mit maximalem Erlös aus den Büchern. Den Verlust bzw. der entgangenen Profit durch das Kreditschnäppchen verteilt sich auf Jahrzehnte und das merkt vorläufig keiner.

    Das hat’s schon mal irgendwo gegeben aber ist inzwischen nicht mehr möglich- oder sollte nicht mehr möglich sein.

     
  4. 11

    @Hofheimer
    Das wurde noch entschieden bevor er mitsamt seiner 300-köpfigen Bauernschaft Ulrike Ulrich torpediert hat. Dumm gelaufen, jetzt kann er in Theo Brauers Lieblingsbank auch noch ein bisserl für Stimmung sorgen und nebenbei sein Jahressalär etwas aufbessern.

     
  5. 10

    @GWD Nirgendwo. Website ist Untermnehmensinfo auf Skorbut. Wahrscheinlich hilft nur ein Besuch in der Hauptstelle…

     
  6. 9

    @Revisor
    Wenn möglich, dann hätte ich schon gerne gewußt, wer konkret im Kreditausschuß der Sparkasse Kleve sitzt oder zum fraglichen Zeitpunkt saß und die Kreditvergabe angeblich kontrollierte. Das dies Damen und Herren aus der Politik sind, ist jedem so pauschal schon klar. Die Ausschußbesetzung müßte doch eigentlich ein Teil des Geschäftsberichtes sein. Wo finde ich den eventuell im Internet?

    @RumsdieKuh4Ever
    „Bijlmer Vastgoed“ klingt schon schräg genug, oder anders formuliert fürchte ich offenbar passend zum Kreditgeschäft der Sparkasse Kleve! Die Frage ist auch, wie die Holländer den Kaufpreis von 770.000 € finanziert haben. Ich hoffe nicht schon wieder durch einen Kredit der Sparkasse Kleve.

    Du meine Güte ist das schon bei oberflächlicher Betrachtung ein Sumpf! Aber Hauptsache Oma und andere Wehrlose zahlen satte Gebühren und Ãœberziehungszinsen bei mikrigen Sparzinsen!

    Wie halten das nur die altgedienten seriösen Mitarbeiter aus, die auf mich immer einen kompetenten Eindruck gemacht haben?

     
  7. 8

    @Obi Das ist ja vollkommen neu für mich. Paul Düllings aus Issum im Verwaltungsrat der Sparkasse Kleve?! Es wird ja immer doller. Der Vor-Vorgänger von Düllings war der jetzige Finanzminister von NRW Linssen. Na ja, dann bekommt Düllings wenigstens seine dicke Sitzungspauschale. Aber warum einer aus Issum in den Verwaltungsrat der Sparkasse Kleve geschoben wurde ist mir völlig rätselhaft. Aber verstehen muß man das alles nicht, oder?

     
  8. 5

    @Revisor
    …..Ich würde auch einmal gerne wissen, ob die Sparkasse Kleve überhaupt schon den Kaufpreis für das Lightex-Gebäude bekommen hat……

    Gibt es denn einen gültigen Kaufvertrag?

     
  9. 4

    Das ist ja mal wieder eine unglaubliche Geschichte. Da bewilligt die Sparkasse Kleve für eine Russendisko in W e s e l einen Millionenkredit und schreibt mal wieder hohe Beträge ab. „Förderung der heimischen Wirtschaft für Kasachstan“!? Warum hat denn nicht die Verbandssparkasse Wesel den Kredit bewilligt? Warum immer wieder die Sparkasse Kleve als Vorreiter der Nation?
    @GWD Die Antwort lautet: Im Verwaltungsrat und im Kreditausschuß sitzen Frauen und Herren aus der Politik. Hausfrauen, Lehrer, Bürgermeister, Beamte und ein Anwalt. Die dann noch große Sitzungsgelder kassieren. Mein Frage auch: Gibt es bei der Sparkasse Kleve keine Kreditrevision? War nicht mal der jetzige Vorstandsvorsitzende Leiter dieser Abteilung? Aber Hauptsache….. Personalabbau…. Personalabbau….Ich würde auch einmal gerne wissen, ob die Sparkasse Kleve überhaupt schon den Kaufpreis für das Lightex-Gebäude bekommen hat. Es ist alles so ungaublich. Arme Sparkasse Kleve.

     
  10. 3

    Hmmmh, wer oder was ist Bijlmer Vastgoed BV?

    Die haben doch bestimmt einen www Auftritt. Schnell nachgucken.

    Oh was steht denn da?

    http://www.bijlmervastgoed.nl/

    Wegens administratieve redenen is deze website gesloten en is deze domeinnaam te koop.

    Due to administrative reasons this website is closed and it’s domain name for sale.

    Ooops?

     
  11. 2

    Seit wann gehören Emmerich und Wesel zum Geschäftsgebiet der Sparkasse Kleve? Wieso verplempert man die ach so knappen Kreditvergabemöglichkeiten für Diskotheken in diesen Städten anstatt die heimischen Handels- und Handwerksbetriebe zu versorgen? Wer konrolliert da eigentlich aus dem Verwaltungsrat die Kreditvergabe der Sparkasse? Die Pleiten-, Pech- und Pannenserie der Sparkasse Kleve von Lightex über die Neue Mitte und Parkhausaffaire usw. wirkt langsam auf den außenstehenden Betrachter von blamabel bis oberpeinlich. Bitte kein weiteres avanti dilettanti!
    Ralf Daute, wieder einmal gut recherchiert!

     
  12. 1

    ………doch da signalisierte der anwesende Vertreter der Sparkasse Kleve, das sei ihm zu wenig. Also legte der Holländer noch mal 69.000 Euro drauf…….

    „Herr Sparkasse, dass ist eine kleine bissche viel für mich. Könne wir da nicht etwas mache?“

    „Wissen Sie was? Wir geben Ihnen einen Kredit.“

    „Am beste über die ganze Geld.“

    „Das versteht sich doch von selbst.“

    „Dank je wel. Koffie?“