Sonntagssinnbild: Recyclingvanitas

Hochkomplexe Bildaussage (Foto: GE)

Unsere Lust, Wertstoffe zu sammeln, ist die materialistische Spielart des hinduistischen Gedankens vom ewigen Kreislauf des Lebens. Verdinglicht, entseeelt, kapitalistisch. Die Reinkarnations des Joghurtbechers als Shampooflasche als Chipstüte. Gesteuert wird das große Müllsamsara von Mächten, die nicht mehr die Erlösung (als christliches Business) betreiben, sondern die Entsorgung, um wieder Platz zu schaffen für neue Versorgung. Diese Unternehmungen, die den Fluss der Materie steuern und über Wiedergeburt bestimmen, sind gottähnliche Entitäten, die selbst nicht dem Kreislauf des Sterbens und Werdens unterliegen. Und dann dieses verstörende Bild, entstanden auf dem Gelände des Klever Schrotthändlers de Loreyn, der kürzlich (kleveblog berichtete: Müllschlucker schluckt Müllschlucker)  Gegenstand einer Übernahme geworden ist – und somit seine Insignien wie Firmenschilder selbst den Prozessen überantworten muss, die er einst steuerte. Ist es das, wenn man davon spricht, jemand sei im Nirwana angelangt? Stoff für eine Tragödie griechischsten Ausmaßes! 

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3 Kommentare

  1. 3

    @Dietmar Shields Ist mir heute auch zu Ohren gekommen. Wird noch Gegenstand der Berichterstattung hier.

     
  2. 2

    Tja so eine Ãœbernahme eines Mitbewerbers hat schon etwas, man bekommt eine Monopolstellung in einer Region.

    Und wenn es ab jetzt schon nicht mehr mit den angekündigten bzw. zugesagten Abholterminen klappt, weil die Mitarbeiter in Kleve nicht mehr wissen was sie alles zugesagt haben und dann aber die Disposition aller Touren, mit zentralem Sitz in Kempen (hier werden die Touren auch für Kleve nun geplant), nicht weiß was die Klever Niederlassung seinen Kunden versprochen hat, dann stockt das schon mal für einige Tage bis dann eine Leerung der Container letztlich erfolgt.

    Aber Monopol hat auch etwas, man kann nämlich ab sofort die Preise nun in und um Kleve diktieren und gleich mal für jeden Handschlag „kräftig“ in die Gebührenkiste greifen und ordentlich zulangen.
    Bisherige langjährige Bestandskunden von „de Loreyn“ reiben sich bei den neuen Gebühren mal kräftig die Augen und wirkliche Alternativen sind auch nicht in Sicht.
    Da fragt man sich doch ob das nicht etwas von Kartellrecht hat?

    Aber sei es drum, der Verbraucher bzw. Kunde wird es zukünftig auf seiner Rechnungsstellung dann merken, wenn die Handwerksbetriebe in und um Kleve ihre Preise für Entsorgung dann mal kräftig nach oben anziehen müssen.
    Denn ab Monopolist Schönmakers ist die Entsorgung nun richtig teuer geworden, letztlich bezahlen das dann die Kunden der Industrie und des Handwerks, denn das Entsorgen durch das Handwerk umsonst, das war gestern, denn wir das Handwerk müssen dafür nun kräftig in Kleve in die Tasche langen.

     
  3. 1

    Hier ist jede Beziehung zwischen den Gegenständen und ihrer ehemaligen Verwendung erloschen. Keine Verwendung mehr vorgesehen. Kein Anhaften mehr durch Nutzer bzw. Besitzer. Diese haben sich der Dinge entledigt.