Solange die Fassade stimmt

Noch mehr Bahn, diesmal ohne Güterzüge. Die NRZ vom Tage berichtet über den beklagenswerten Zustand des Klever Bahnhofs - keine Toiletten, keine Gaststätte, keinen Zeitschriftenhandel, und es stinkt nach Pisse. Die Deutsche Bahn will das Gebäude am liebsten loswerden. Die Stadt Kleve könnte es kaufen (muss es aber nicht). Interessant ist aber die Begründung des zuständigen Fachmanns:

„Wir helfen gerne, halten uns beim Thema Bahnhof ansonsten aber im Hintergrund“, meint (Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen) Rauer. Den tristen Zustand im Inneren findet er für Kleves Image nicht so gravierend. „Zum Glück ist das Gebäude von außen ja in einem guten Zustand.“

Endlich gibt es einer zu! Was? Den Sieg der Dekoration über die Substanz. Was regt ihr euch auf?, ist doch alles gut, solange die Fassade einigermaßen stimmt… Damit spricht JR für Klever Verhältnisse mal was Wahres aus (obwohl vermutlich so dann wieder nicht gewollt).

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7 Kommentare

  1. 7

    @ Konfusius a. D. // Aug 20, 2010 at 00:51

    Jeder Spieler der Kreisklasse würde es sich mit Recht verbitten, mit den Eigen-Tor(en) Jürgen,Theo und Rudolf verglichen zu werden.

    Diie Kreisklasse hat mehr Niveau als das traurige Schmierentheater, welches die Herren im Augenblick bieten.
    Beispiel gefällig? Da gibt es doch das Möbelhaus Rexing. Die haben einen Preis einer Architekturzeitschrift gewonnen.

    Wer taucht dort pressewirksam als mehr oder weniger ungebetener Gast zum Gratulieren auf? Richtig, der erste Hofnarr, der Mini-Professor, Schaumschläger, Möchtgern-Deichgräf und Mitglied in der Frauen-Union nebst Stichwortgeber.

    Und welches Blatt druckt diese Nicht-Meldung ab?

    Der Holzfachmann Brauer „Ich habs im Kopf, aber ich komm nicht drauf“ wird von Kronen-Berichterstatter Ludger Distelkamp in bewährt devoter Manier der TP (Theo-Postille) zitiert:

    „Ein Haus allererster Sahne“

    „Ich habe auch jede Menge Holzwürmer, wo. sag ich aber nicht!“ (Das hab ich erfunden, passt aber zu seinem Gestus)

    Warum Seine Majestät das sagt oder wie er das meint, ist ja nebensächlich. Da braucht man als gut dressierter Hofberichterstatter gar nicht nachzufragen oder sich die vergebliche Mühe es der Leserschaft, die ja ALLES GLAUBT, gar zu erklären, weshalb der Hofnarr und sein Adlatus anscheinend nichts anderes zu tun haben, als andere Leute von der Arbeit abzuhalten.

    Die Schranzen und Narren klatschen begeistert Beifall, denn anscheinend ist in Cleves ja alles in bester Ordnung, wenn der BM noch Zeit bei seinem anstrengendem Arbeitspensum findet, erfolgreichen Unternehmern zu gratulieren.

    Ich könnte kotzen.

     
  2. 6

    Die Kreisklasse spielt wieder Kreisklasse! Die Kreisklasse führt den Abo-Inhaber des Hofblattes mal wieder an der Nase herum und hofft, dass es wieder mal keiner merkt oder gar aufschreibt.

    So, der Bahnhof ist also eine Ruine? Wenn man das im Bauamt so sieht, dann frage ich mich, warum man die Bahn nicht schon vor Jahren auf Mängel am Bau hingewiesen hat. Oder war man nicht zuständig? Das wäre mir neu, im Cleves ist man doch für ALLES zuständig – wenn man nur will!

    Kann es sein, dass der Freund eines Hofnarren das Gebäude haben will, leider aber die Kreisklasse natürlich nicht in der Lage ist, die Mehrdöner aus Berlin zu einer Abänderung des Vergabeverfahrens bewegen zu können und man daher bei vielen Mitbewerbern einen höheren Preis erwarten muss? Man ist in Sachen Abänderung von Vergabeverfahren in Cleves schließlich geübt. Ach, diese dämlichen Manager aus Berlin und dieser nutzlose RoPoPo! Man hätte es so einfach haben können.

    Und dann kommt auch noch die Presse und berichtet vom Verkauf. Nein, nicht die Hofpresse. Die sucht immer noch nach dem dritten tollen Bürger der Stadt. Die Hofpresse darf nur Antworten auf Fragen geben, die selbst die Hofpresse selbst gar nicht stellen wollte.

    Legen wir los: Dieser Herr R. aus Cleves? Ist der nicht für Bau und Co. in der Stadt zuständig? Wie hätte eigentlich derselbe Herr oder das Amt vor einem Jahr reagiert, wenn sich Bürger über den vereinsamten, verschimmelten Bahnhof und fehlende Toiletten hätten aufgeregt? Hätte man sich dann von der Bahn distanziert? Hätte man nicht sogar handeln müssen, wo doch bei einem so schlechten Zustand vielleicht Gefahr für die Gesundheit vorliegt? Hat es da mal eine Ermahnung in Richtung Bahn gegeben?

    Kreisklassigkeit ist dazu verdammt, nicht auf dem großen Parkett spielen zu können. Da gehört schon ein spezieller Pokal dazu, den aber gibt es nur beim Sport. Also muss man mit Wettbewerb im Fall der Bahn bzw. des Bahnhofes leben und dann, wenn man eigene Interessen oder die Interessen sehr guter Freunde verfolgt, möglichst Mitbieter, also mögliche Investoren, einseifen. Die rutschen dann aus, wenn sie glauben was, in der Hofpresse zu lesen ist, mit Sicherheit aber verstehen sie den Wink mit der Bahnschranke: „Hier baut nur die Stadt, Hofnarren oder die üblichen Freunde!“ Ansonsten kann sich hier jeder Investor Unterstützung für ein Investment abschminken! DAS, LIEBE LESER , IST DIE KERNAUSSAGE IM BERICHT DER HOFPRESSE! Hätte der Herr R. die feuchten Wände etc. an die Presse getragen, wenn es nur um die Interessen des Bürgers gegangen wäre???????????????

    Und man lässt nichts aus, denn mögliche Investoren könnten eine Kneipe für Studenten planen. Die macht an dem Standort sicher mehr Sinn als an vielen anderen Standorten, zumal Studenten auf die Deutsche Bahn angewiesen sein können und vielleicht mal 3 Stunden auf den Zug bei Cappu warten wollen. Es ist daher wichtig, man denkt ja sehr einfach, auch auf die Problematik der Toiletten hinzuweisen. Man muss ja noch nicht sagen, dass die Genehmigung des Ganzen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Nur der gute Freund ist es, der sehr schnell den Cappu servieren darf.

    Ach ja, diese blöden Mehrdöner, die sind noch unflexibler als eines dieser EU-Vergabeverfahren. Beide müsste man in der Kreisklasse selbst richten können….. lautet es auf dem Wunschzettel der Hofnarren zu Weihnachten.

     
  3. 5

    @klausi

    Na klar, die zahlen wir jetzt natürlich nicht mehr….

    Negatives Geld der ehemaligen Bahn heisst jetzt „Sondervermögen des Bundes“ und Millardensubventionen bei der Deutschen Bahn heissen jetzt „Regionalisierungsmittel des Bundes und der Länder“.

    Wie toll !

    Das, was wir an Personal damals mehr gezahlt haben, zahlen wir jetzt um ein Vielfaches an „Bilianzgewinn“ und viel höhreren Managergehältern an die Deutsche Bahn.

    (Die „Manager“ der damaligen Bundesbahn waren auch Beamte und ihre Gehälter daher gedeckelt und weit unter dem, was Mehdorn, Grube &Co. heute absahnen)

    Zur Bahn könnte ich jetzt abendfüllende Romane schreiben, das lass ich besser bleiben… 🙂
    Nur soviel: Ich will nicht um jeden Preis die Bundesbahn zurückhaben, ich bin auch gerne für freien Wettbewerb auf der Schiene, den uns die EU mit einer Richtline aus dem Jahr 1978 auch vorschreibt.
    Wenn sich aber ein Riesen-Staats-Nachfolgeunternehmen „Privat“ nennt, auf der Einnahmenseite alle Privilegien einfordert die der Markt bietet, auf der anderen Seite (z.B. Infrastruktur) aber nach wie vor mit unrechtmässigem Eigentum monopolitsich agiert und den Wettbewerb auch mit unlauteren Mitteln auf Biegen und brechen verhindern will, dann hat das mit freiem Markt nichts zu tun.

    Mehdorn und Grube fürchten den Wettbewerb so sehr wie der Teufel das Weihwasser.

     
  4. 4

    @Bernos Griethausen
    Wow da ist aber jemand ziemlich frustriert.
    In der Zeit als am Klever Bahnhof noch Beamte ihren Dienst verrichteten musste der Steuerzahler auch noch brav Jahr für Jahr ein paar kleine Milliarden Mark zahlen um die Fehlbeträge auszugleichen.

     
  5. 3

    @MJ

    Frage des Tages:

    „Glauben Sie, dass das rollende Auge der Firma Google den Klever Bahnhof gefunden hat?“

     
  6. 1

    Die Aussagen von jürgen Rauer sind unverschämt und anmassend. Er ist kein gewähltes Ratsmitglied, sondern Wahlbeamter und hat im Rat kein Stimmrecht. Ob der Bahnhof von der Stadt gekauft wird oder nicht, unterliegt also nicht seiner Entscheidungsgewalt.

    Eine solche Machtfülle hat ein Beigeordneter wohl auch nur in einer Hinterweltstadt wie Kleve, wo die Mitglieder einer schwarzen Klüngelmehrheit noch weniger zu sagen haben als die Opposition und die Entscheidungen ihres Königs abzunicken haben. Leider hört man von der Klever SPD gar nichts, anstatt dass die der Ratsregierung mal Feuer unterm Arsch macht.

    Die zweite Unverschämtheit ist das Gebaren der privaten Deutschen Bahn, die fast alle (in ihrem unrechtmässigem Besitz befindlichen) Bahnhöfe auf den Müll schmeisst, natürlich nicht jene, deren Attraktivität für solvente Mieter sorgt, die sie mit Knebelverträgen aussaugen kann. Aber das ist ein anderes Thema. Als grosser Eisenbahnfreund könnte ich beim Thema „Deutsche Bahn“, speziell in Kleve, aber auch sonst, nur noch kotzen.

    Was ware das noch Zeiten, als es im Klever Bahnhof noch Bundesbahnbeamte, eine Gepäckabfertigung, Rangiermeister, einen Fahrkartenschalter und einen Bahnhofsvorsteher gab. Es gab noch MENSCHEN am Bahnhof und Videokameras waren überflüssig!

    Ich kann wirklich keinen Punkt erkennen, bei dem sich am Klever Bahnhof in den letzen 25 Jahren was verbessert hat.