Schwimmende Häuser: Unsinn, sagt die Bezirksregierung (von Ausnahmen abgesehen)

Hausboote — in Amsterdam relativ gut erforscht, in Kleve Neuland. Aber nicht mehr lange.
Amsterdamned, so etwa die Meinung der Bezirksregierung

Die Bezirksregierung hat eine eigene Meinung zu der Idee des Kreises Kleve, in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hülsmann, Thieme und Minor sowie mit der Hochschule Rhein-Waal (Prof. Brandt), die Erforschung von Hausbooten mit 1,2 Millionen Euro zu unterstützen. Und zwar die: „Die Bezirksregierung Düsseldorf begrüßt alle Versuche, mehr Wohnraum an Orten zu schaffen, an denen folgende Kriterien greifen:

  • Durch die Schaffung der neuen Wohnmöglichkeiten entstehen nur geringe Infrastruktur-kosten für zum Beispiel Straßen und Kanalanschlüsse.
  • Die bestehende Infrastruktur wird sinnvoll in das Gesamtkonzept eingebaut.
  • Es wird möglichst wenig bisher baulich ungenutzter Freiraum in Anspruch genommen.
  • Die Flächenentwicklung hat wenig ökologische Auswirkungen.
  • Die Zentren der jeweiligen Kommunen sind fußläufig zu erreichen.
  • Eine gute ÖPNV‐Anbindung besteht.
  • Das neue Wohnprojekt entspricht den Qualitätsstandards des modernen Städtebaus, bei dem zum Beispiel gesellschaftspolitische Aspekte wie der demografische Wandel berücksichtigt sind.

Diese Kriterien sind natürlich nicht alle in der geballten Form überall auffindbar, allerdings ist in den sogenannten Siedlungsbereichen des Regionalplanes vieles von dem anzutreffen, was hier aufgezählt ist.

Im Einzelfall kann es möglich sein, dass Wasserflächen sehr interessante Orte für mehr Wohnraum sein können. Im besten Fall vereinen sie möglichst viele der zuvor genannten Aspekte. Festzuhalten bleibt aber, dass Wasserflächen in der freien Landschaft genauso wie die daneben liegenden Felder beurteilt werden. Das heißt: Für den Freiraumschutz ist es wichtig, nicht jedes Eckchen Landschaft für die Entwicklung von Wohnbauflächen zu nutzen, sondern solche zu entwickeln, die an eine schon bestehende Siedlung anschließen. In diesem Sinne gab es in der Vergangenheit – je nach Charakter des einzelnen Projekts – sowohl positive als auch negative regionalplanerischen Einschätzungen zu unterschiedlichen ,Wasserflächenentwicklungen‘ im Kreis Kleve.“

So die Worte von Silke Schirmer, Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf.

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7 Kommentare

  1. 7

    Entschuldigung…..da kann man aber einfach nur noch lachen……….

    Seit wann kann man überhaupt der hiesigen Politik, egal welche Partei, wieder vertrauen?

    Wieviele wichtige negative Situationen gibt es für „einfache Bürger“, die von der „Klever Politik“ einfach, peinlichst angerührt, weit weg geschoben werden?

     
  2. 5

    ***Vertrauensverlust in die Kreispolitik und die Kreisverwaltung, als Folge der geheimen scheinbar unsachgemäßen Entscheidungen in „nicht“ öffentlichen Sitzungen.***

    Ob nun schwimmende Häuser oder das Thema: „Zukünftige Filial- und SB-Struktur der Sparkasse Rhein-Waal“ diese Themen werden im Kreistag im Geheimen besprochen und beschlossen. — In Emmerich am Rhein wird die „Flächendeckende Versorgung mit Kundenbetreuung und Kundenservice sowie Bankautomaten in Emmerich am Rhein und Rees“ im Rat öffentlich beraten.

    Die Konsequenz ist einfach: Vertrauensverlust in den Kreistag und Ihre Mitglieder.

    Details sind hier zum Nachlesen auf Seite 4 und Seite 5 des PDF´s auf der Internetseite der Kreisverwaltung:

    https://www.kreis-kleve.de/C1257CD6003229AE/html/4309BC7F70F50B01C12581EC002BFE5B/$file/21.%20Sitzung.pdf

     
  3. 4

    Bad Himmelblau, so klang der Name eines Ferienhausprojektes am Reese Meer, einer ehemaligen Auskiesungsfläche. Der Projektentwicköer biss sich seinerzeit die Zähne an der Realisierung des Projektes aus – gefolgt von weiteren Projektentwicköer und Investoren. Eines der (kalkulatorischen) Probleme war die Erschließung des Areals sowie die Gründung der Häußeren auf dem problematischen Baugrundstück im Uferbereich des Sees.

    Bis heute ist es nicht gelungen, das Projekt zu realisieren. Steinbeisser und eine weitere im See heimische Fischer machten die Entwicklung von Ideen zunehmend schwieriger.

    Was dabei jedoch hervorzuheben ist: Das Areal ist planungsrechtlicj bereits seit vielen. Jahren durch – Baurechtlichen für zahlreiche Häuser besteht. Sollte es also einen akuten Bedarf fürs Wohnen am Wasser geben – am Reeder Meer könnte er grundsätzlich gedeckt werden.

     
  4. 3

    @2, elitäre Bedürfnisse nach exponentieller Wohnlage,

    es sind wohl eher irgendweche Wunschvorstellungen einiger weniger. Schaut man über die Stadtgrenze nach Goch zum Neubaugebiet „Neuseeland“, dann kann auch ein bildungsferner Bürger erkennen, dass nur ein paar wenige Baugrundstücke bebaut werden. Selbst die günstigeren, die in der zweiten Reihe liegen werden nur sehr vereinzelnt bebaut. Bei den hohen Grundstückskosten ist es doch kein Wunder, wer kann sich dies denn noch leisten?
    All die Erschließungskosten und der See selbst, mit allem was da zugehört muss von den Käufern der Grundstücke bezahlt werden.

    Was allgemein fehlt ist Wohnraum für den Normalbürger. Schließlich soll das Haus irgendwann auch mal abbezahlt werden.

    -übrigens ist in Holland der Liegeplatz für ein Wohnboot ähnlich teuer wie das Wohnboot selbst.

     
  5. 1

    Und wahrscheinlich kann man im Bedarfsfall vorhandene (zum Beispiel) niederländische Expertise günstiger einkaufen.