Schulkonferenz Spyckschule, ein Aktenvermerk

Ein Aktenvermerk des Klever Schulamts, der kleveblog vorliegt, dokumentiert, dass die geplanten Veränderungen in der Grundschullandschaft, die nun im Hauruckverfahren durchgezogen werden sollen, offenbar mit heißer Nadel gestrickt sind. Das Dokument hält fest, was am 1. September auf der Schulkonferenz in der Spyckschule von 19:20 Uhr bis 21:30 Uhr besprochen wurde. Anwesend waren vier Lehrerinnen, drei Elternvertreter sowie als Gäste Schulamtsleiterin Annette Wier und Schulamtsdirektor Hans-Hermann Buyken.

Dem Dokument zufolge freute sich die Schulleiterin, dass die Spyckschule eine Ganztagsgrundschule wird und dass die Kinder aus dem Bezirk das erste Recht haben, die Schule zu besuchen. Eine Kollegin merkte daraufhin an, dass, wenn so verfahren wird, an der Schule kein Platz mehr sei für die Kinder Montessori-interessierter Eltern. Von ihrer Seite wurde zudem betont, dass viele Migranten im Einzugsbereich der Schule wohnen, die vermutlich nicht an der besonderen Pädagogik interessiert seien, sondern einfach nur an einer Schule in der Nähe des Wohnorts. Eine Lehrerin drückte ihr Bedauern darüber aus, dass sie die Schule verlassen müsse, weil sie kein Montessori-Diplom habe und auch nicht beabsichtige dies in einer zweijährigen Fortbildung nachzuholen. Dabei identifiziere sie sich sehr mit der Spyckschule. Hans-Hermann Buyken erklärte, dass ein Diplom Voraussetzung sei und eine entsprechende Ausbildung von den Eltern auch erwartet werden.

Auf die Frage einer Elternvertreterin, ob für die Kinder, die derzeit die Spyckschule besuchen, Veränderungen eintreten werden, wurde gesagt, dass die derzeitigen Erstklässler im Schuljahr 2017/18 für ein Jahr zum Standort Lutherschule wechseln müssen. Im jetzigen ersten Schuljahr haben 67 % der Kinder einen Migrationshintergrund, insgesamt werden an der Spyckschule Kinder aus 31 Nationen unterrichtet.

Was ist mit der Schulkonferenz, muss diese zustimmen?, wollte ein weiterer Elternvertreter wissen. Annette Wier antwortete, dass die Konferenz sich mit dem Thema befassen müsse und der Schulträger eine Zustimmung begrüßte. Es reiche aber auch aus, wenn die Konferenz die Ausführungen zur Kenntnis nehme. Da die Stellungnahme der Schulkonferenz erst dem Antrag an die Bezirksregierung beigefügt werden müsse, reiche es aus, wenn in der nächsten Schulkonferenz ein Beschluss formuliert werde.

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10 Kommentare

  1. 10

    Ist ja interessant… Dann sollen die Lutherschul-Kinder bis 2017/18 tatsächlich schon an den neuen Standort umgezogen sein? Da bin ich mal gespannt.

     
  2. 8

    @ kleinendonk

    Was bringen die Eier wenn man sich nicht zum Thema äußert oder mitdiskutiert, sondern ständig diese alte Platte von den Echtnamen auflegt. Bitte „verWimmen“ Sie mir nicht. Für Sie erneut, auch wenn man der Meinung war das sich Konfuzius a. D. besser einprägt. Max. H. Blank Kann es jetzt bitte wieder um die Kinder (wichtiger) gehen. Danke!

     
  3. 7

    @kleinendonk Wieso, die meisten schreiben doch mittlerweile unter ihrem richtigen Namen oder unter einen bekannten Pseudonym. Wo Problem?

     
  4. 5

    @ JUH

    Danke für die Beantwortung der Frage. Es gibt also keine bilinguale Grundschule, ideal wäre eine Ganztagsschule, in Kleve. Das ist wieder ein wunderbares Beispiel: Mehr als 5 Jahre Fachhochschule. Mehr als 5 Jahre Dauergeschwätz um das Thema Internationalität oder „seltsame“ englischsprachige Studiengänge. Von „unten“ her aber nicht aufbauen.

    Dann bin ich mal gespannt was der heutige Abend, Herr Daute berichtet hoffentlich sehr ausführlich, bringt.

     
  5. 4

    Zu #3: 31 Nationen in einer Grundschule – sind offenbar eher „nicht so gut“. Dahin gegen rühmt man sich mit einer höheren Nationenzahl bei der Hochschule RW, früher Fachhochschule RW…
    Was denn nun, ist multi-kulti nun „gut“ oder „böse“ – kommt wohl auf’s Marketing an, oder?
    „Selbstverständlich“ – gibt es keine bilinguale Grundschule in Kleve…!

    Zu #1: Ja, leider wahr! Immer dann, wenn man etwas an Inhalten, Planungen etc. hinterfragt – wird man enttäuscht bis veralbert. Nach der leidlichen Gesamtschuldiskussion hätte man (Rat, Verwaltung) doch lernen können, dass es so mit der offensichtlichen UnPlanung nicht weiter gehen kann, weiter gehen sollte. Das Klever Schulamt (offiziell: Amt für Schulen, Sport und Kultur – da legt Frau Wier höchsten Wert drauf!) dürfte grob 2 Mio Euro im Jahr für Personal, Räume, Ausstattung u.Ä. kosten – da darf man vielleicht eine entsprechend adäquate Leistung erwarten außer Anwesenheit?
    Darüber hinaus wurden und werden immer wieder „externe“ Gutachter bestellt, das mag auch noch mal einen Haufen Geld kosten!?
    Es gibt einen Schulausschuss in Kleve, der ja nun wirklich – allein schon wg. der Eltern, Schulkonferenzen etc. -informiert sein dürfte und von dem man mittel- bis langfristiges Planen erwarten dürfte. Sitzungsgelder fliessen – und sonst…?
    Aus meiner Zeit bei der Gesamtschulinitiative weiß ich um viele, viele engagierte Eltern, Elternvertretungen, LehrerInnen und Schulverwaltungen – allein, diese (nah am Bildungsalltag!) scheinen überhaupt kein Gehör zu finden. Man könnte den Eindruck haben: “ Es geht alles den Stein(ernen) Weg“…

    Dazu, passend, wird in Debatten, Verwaltungsvorlagen, Sitzungen und Ausflügen eher über Dinge wie kobalt-blau-äugig oder tobacco-tolouse „gearbeitet“. Wer ohne Respekt für Bildungsaufgaben sei, der werfe den ersten Klinker – und ich sehe einen Steinhaufen darnieder regnen…

     
  6. 3

    Ich habe eine Zwischenfrage zu dem Thema.

    Es gibt also Kinder aus 31 Nationen in genannten Unterstadtschule. Da brat mir doch einer einern Storch!

    Schön. Aber gibt es in Kleve eigentlich eine bilinguale Grundschule in Kleve?

    Mit Blick auf die Entwicklungen wäre Deutsch-English doch wichtig. Wenn dem nicht so ist, sollte man den Gedanken aufgreifen und sie bauen. Eltern solcher Kinder aus anderen Nationen können vermutlich mit der englischen Sprache viel besser umgehen, oder? Je früher intensiv (in Zeiten der Globalisierung) die zweite Sprache, desto besser, oder?

     
  7. 2

    Natürlich ist auch der hohe Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund aus vielen verschiedenen Nationen zu bedenken. Man kann davon ausgehen, dass einige dieser Kinder nicht unbedingt sofort vollwertig in deutscher Sprache unterrichtet werden können.
    So wird man natürlich keinem Kind gerecht.

    Ich persönlich kenne eine Schule mit mittlerweile 98% der Kinder mit z.T. dramatischen Migrationshintergrund aus noch mehr Nationen. Es wird eine ganz andere Unterrichtsform gestaltet. Es werden mehr Schul-Sozialarbeiter für verschiedene Kulturen eingesetzt, damit das Miteinander überhaupt funktionieren kann, es werden verstärkt Lesepaten, zusätzliche Hausaufgabenbetreuung, Patenschaften von Kindern anderer Schulen für diese Kinder …….. etc., integriert.

    Eines ist aber ganz sicher……….für die allermeisten Kinder mit Migrationshintergrund ist ein Schulabschluß das Allerwichtigste!

     
  8. 1

    Es wird ja immer doller!!! Da denkt man, die rot grüne Landesregierung mit ihrer Schulreformeritis wäre schon das Schlimmste, was Schülerinnen und Schülern passieren könnte. Aber es geht noch viel schlimmer – kommt nach Kleve und beschaut diese Bildungspolitik eines völlig überforderten Schulträgers!!
    Kommt alle aus dem Umland und lernt von Kleve – dann wisst ihr, wie es auf gar keinen Fall gehen kann. So etwas kann man nur hier vor Ort erleben. Unglaublich.
    Kann mir mal jemand sagen, wer in Kleve mit so wenig Sachverstand in schulischen Dingen so viel Macht hat? Der Meisterbürger ist doch selbst Lehrer und sollte doch hier über Weitblick verfügen.