Ryanair würgt Weeze ab

(Aktualisiert, mit weiteren Zitaten) Wie schon mal gesagt, wer mit solchen Menschen wie Michael O’Leary Geschäfte macht, sollte sich nicht wundern. Weezes Flughafen Ludger „Hermann“ van Bebber durfte jedenfalls gerade zur Kenntnis nehmen, wie MOL von einem Düsseldorfer Hotelsalon aus den 70 Kilometer entfernten per Pressemitteilung den AirPort abwürgte – und natürlich sei die Luftverkehrsabgabe schuld.

Hier die Passage aus der Pressemitteilung, wie immer in der wild schwadronierenden Ryanairsprache: „Zudem wird die am Flughafen Düsseldorf (Weeze)* eingesetzte Ryanair-Flotte von neun auf nur noch sieben Flugzeuge reduziert. Für den Regionalflughafen am Niederrhein bedeutet dies konkret ab Sommer 2011 den Verlust von 13 Ryanair-Verbindungen (21 Prozent), 84 wöchentlichen Flügen sowie von 700.000 Fluggästen jährlich, so dass folglich rund 700 Arbeitsplätze in der Region verloren gehen.“

Und nun, Hermann? Er sieht den Flughafen um die „Früchte seiner Arbeit“ gebracht, glaubt aber nur an den Verlust von 200 Arbeitsplätzen. „Es ist schon traurig, was da passiert“, so Ludger van Bebber. Und Landrat Wolfgang Spreen sagt, der Kreis halte „natürlich“ weiter am Flughafen fest. Roland Katzy (SPD) macht sich „ernsthafte Sorgen“ und keilt gegen Pofalla, was natürlich ein Leichtes ist. Lediglich Ute Sickelmann (Grüne) hat den Mut, die unbequeme Wahrheit auszusprechen: „Der Flughafen ist und bleibt ein Zuschussgeschäft. Das ist jetzt wieder die Bestätigung. Das geht so weiter, bis die Kreiskasse leer ist, also bis zum bitteren Ende.“

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13 Kommentare

  1. 13

    @Andreas

    Der Mega-Airport hat dem Land Sachsen-Anhalt und der Stadt nur schlappe 50 Mio€ an Subventionen gekostet, war trotzdem mehrfach pleite und wurde vom Bundesrechnungshof und diversen Magazynen als Geldgrab 1.Klasse bezeichnet.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Magdeburg-Cochstedt

    „Herr Spreen, haben sie ein Deja-Vu?“

    „Moment, da muss ich mal Herrn van Bebber fragen.“

     
  2. 11

    Lieber maaslaender,
    OTTO, die den gesamten alten H-Block-Teil vereinnahmt haben und deren Mitarbeiter gelegentlich in den Pressemitteilungen der Kreispolizeibehörde Kleve auftauchen, die eine alte Kneipe (!illegal!) reanimiert haben und dort einen schwunghaften Handel mit unversteuertern und unverzollten Gütern mit recht östlicher Herkunft betreiben, die Mitarbeiter im Ãœbrigen wirklich sehr gut unterbringen und versorgen, arbeitet nicht für den Verkehrslandeplatz, weder direkt noch indirekt.
    Die Unterkünfte werden seit 2004 genutzt und sind in einem sehr guten Zustand, ob die vorgeschriebene Brandmeldeanlage inzwischen wieder funktioniert kann ich allerdings nicht beurteilen.
    Der Weezer BM hat mir aber in mehreren Telefonaten versichert, dass die Unterkünfte allesamt überprüft und genehmigt sind. Nur von der kleinen Kneipe war nicht die Rede, aber da bekommt man ja alles so günstig wie einst die Briten im NAFI-Shop *fg*.

    Was OTTO da treibt ist schon professionell, gut durchorganisiert und kommt letzten Endes der Kreis Klever Landwirtschaft im weitesten Sinne zu Gute.

    Das bedeutet nun nicht, dass ich es besonders toll finde, Zeitarbeit ist Müll in Reinform (aber das bezieht sich auf Deutschland und ist nicht Gegenstand dieser Diskussion), aber was OTTO da treibt ist immer noch angenehmer als die alten „Polenparkplätze“.

    So, und auch die nun relativierten 200 Arbeitskräfte…so ein Blödsinn, ehrlich.

    Verkehrslandeplatz und Fakten, zwei Welten treffen aufeinander – die Unvereinbarkeit zwischen Realität (Kreiskrediten) und Fiktion (1200 Arbeitsplätze) halt.

     
  3. 10

    Eben drum…und „OTTO werkt“ ist ja auch vor Ort…die sind spezialisiert darin, Tagelöhner von A nach B zu karren…mal eben dorthin wo sie gerade gebraucht werden, hauptsache billig und willig.

     
  4. 9

    1. Es gibt ja die Agello, die vermittelt die überflüssigen Kräfte zu Bonduelle (?), Kühne und Co. .
    Keine Arbeitsplätzchen in Gefahr.
    2. Die Streckenstreichungen hätte es sowieso gegeben, nur ist die politische Note halt geiler … AB bspw. macht aus der Luftverkehrsabgabe keinen Pressetamtam sondern kalkuliert.
    3. 700 Arbeitsplätze … da ist sicherlich eine gründlich recherchierte Hausnummer, kein Pi mal Daumen-Geschwafel wie bei den 1200 Arbeitsplätzen „am“ „Flughafen“.

    Kredite:
    Okay, der Kreis stundet Kredite, stundet Zinszahlungen und verbindet das nicht mit einem Zinsaufschlag oder einer höheren Beteiligung … und unterstützt damit Ryanair. Das Geld wird in Projekte gepumpt, welche ohne Ryanair absolut unnötig wären.
    Alles was am Flughafen geschieht, geschieht zum Wohle Ryanairs. Da dabei einige wenige sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen entstehen ist ja nett und irgendwo auch gut, aber der Preis steht in keinem Verhältnis zum ertrag.
    Der Kreis Kleve wird durch den Verkehrslandeplatz Laarbruch nicht aufgewertet, trotzdem pumpt man Geld rein das an anderer Stelle fehlt.
    Zitat:
    „Kannste labern wie de willst, anderer Leute Geld verschleudern is imma einfach“

     
  5. 8

    Unser Resident in den Niederlanden meldet soeben:

    „Der Flughafen Eindhoven darf seine jährlichen Flugbewegungen von 11000 auf bis zu 43000 erhöhen.“

    Das wars mit eurem Weltflughafen.

     
  6. 7

    Nicht Herr Spreen wirds richten (müssen) sondern die Bürger…dafür sind sie doch da…da wird nicht lange gefragt, irgendwie lässt man sich schon was einfallen wenn die Kasse es nicht hergibt…Abwassergebühren rauf – Friedhofsgebühren rauf – Hundesteuer rauf – und wenn es nichts mehr zum anheben gibt, vielleicht Vergnügungssteuer einführen? Keine Angst – es wird weitergehen mit dem Airport…mit oder ohne Hermann und Co…das Ding ist so weit reingefahren, dass kann man nicht mehr ohne weiteres fallenlassen…wie steht man denn da da???

     
  7. 3

    Zwei Flugzeuge weniger gleich siebenhundert Arbeitsplätze weniger.
    Was ist denn das für ein Rechenkünstler?
    Kein Wunder, dass Irland pleite ist.
    Hat der grosse Dampfplauderer auch erwähnt, dass nur unrentable Strecken gestrichen werden damit die Rendite stimmt

     
  8. 2

    Das nennt man medienwirksame Streckenausdünnung.
    Werden wohl die grenzwertig rentablen Strecken sein, die eh dem Rotstift zum Opfer gefallen wären.
    „Hermann“ hätte doch nur die Luftverkehrsabgabe über eine weitere Senkung der Gebühren kompensieren müssen.
    700.000 Fluggäste weniger pro Jahr, was macht das denn umgerechnet in Parkgebühren?