Ryanair würgt Hahn ab

Das kann man nun als gute oder schlechte Nachricht für den Flughafen Niederrhein (Weeze) werten: Aus Frust über die Luftverkehrsabgabe streicht Ryanair im Sommer 30 Prozent der Flüge ab Hahn und rechnet in einer dieser für diese Fluglinie so typischen absurden Pressemitteilungen auch gleich schon mal den Verlust von 1000 Arbeitsplätzen vor. „Ryanair wird nun die drei Flugzeuge an anderen europäischen Flughäfen stationieren, die kostengünstiger sind und deren Länder keine zusätzlichen Steuern erheben. Wir appellieren aber nochmals an die Politik, die geplante Luftverkehrssteuer zu überdenken und vor allem die negativen Auswirkungen auf den Flugverkehr in Deutschland zu berücksichtigen“, so Michael Cawley, Chief Operating Officer der Fluglinie. Schön, wenn man keine Geschäfte mit den Iren machen muss…

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6 Kommentare

  1. 4

    Und auf der Seite des „Hahn“ hört es sich noch besser an. Man war im Vorfeld informiert und konnte gegensteuern.

    Ryanair ist halt ein Pressepunk, MOL ist ein Publicityjunkie.

    Schon Holger Terhorst pflegte damals zu sagen:
    „Schlechte Presse ist die beste Presse“ …

    Klar hat FR „nur“ die wenig gewinnbringenden oder knapp an der Grenze liegenden Strecken gekappt.
    Damit kommt man in die Presse, damit setzt man Signale und damit hat man Publikum.
    FR ist ein „leichtes Mädchen“ was die Wahl seiner Kunden betrifft.
    Wo ein Markt ist, da wird er solange leergesaugt wie es geht, bricht die Nachfrage ein, wird halt reagiert.
    Bei FR sind keine langfristigen Buchungen möglich, das hat wohl seinen Grund.
    FR ist hochflexibel. Und FR weiß „Ihr braucht uns, aber wir brauchen Euch nicht“ … und da ist man bei Verhandlungen jedweder Art halt strategisch klar im Vorteil.

     
  2. 3

    Beim SWR hört sich das aber Im Gegensatz zur PR-Medund von Ryan-Air ganz anders an. RA nimmt die geplante Gebühr zum Anlass unrentable Strecken zu streichen.
    Auch sollen laut Auskunft des Betreibers am Flughafen keine Stellen wegfallen, da das Cargoaufkommen binnen Jahresfrist um 65% gestiegen ist.

     
  3. 2

    Das sind gute Nachrichten für NRN, ist der Kelch doch an einem der bedeutendsten deutschen Regionalverkehrslandeplätze vorbeigegangen.
    Allerdings: Jetzt könnten Flughäfen auf der anderen Seite der Grenze an Attraktivität gewinnen. Die Politik ist natürlich wieder schuld, die neu erfundene Abgabe verteuert die Ticketpreise nur in Deutschland, das ist Wettbewerbsverzerrung.
    Diese Wettbewerbsverzerrung trifft nun aber alle in Deutschland operierenden Fluggesellschaften.
    Airberlin wartet bspw. ab, bevor Konsequenzen ggf. Konsequenzen folgen. Andere Airlines spekulieren bereits darauf, ihren Kunden ggf. ins Ausland folgen zu müssen.
    Wie Herr Dominik in einem anderen Kommentar schrieb, hat die Politik NRN bereits mehrfach schwere Steine in den Weg gelegt.
    In diesem Fall also mal wieder.
    Auch wenn „es“ Internationale Flughäfen ebenso wie im Fall NRN eben auch Regionalflughäfen trifft, hat man andernorts auch eine breitere Basis und andere Rücklagen.
    NRN baut aus, entgegen dem Trend.
    Nicht das erste und nicht das letzte Ding, das auf NRN anders läuft als „anderswo“.

     
  4. 1

    Da sollte das Bundesland Rheinland – Pfalz als Haupt-Gesellschafter doch mal wach werden und kostendeckende Start- und Landegebühren einführen.
    Entweder verzichtet Ryanair, dann demnächst ganz auf Reisende aus Deutschland und überläßt den Markt dann anderen Low Cost Anbietern, die Methode Ryanair , zahlen sollen immer andere im Zweifel der Steuerzahler,damit muß endlich Schluß sein.
    Jede Dienstleistung hat ihren Preis, in der Wüste Gobi dürften Start und Landungen noch umsonst sein, nur wer hält da schon eine Pipeline von Rotterdam bis ins Flugfeld vor, damit Herr O` Leary auch wieder starten kann.