RoP, der Alles-Erbaumeister: Ein bemerkenswerter Brief

Ein kunstvolles R, dann relativ viele Kringel

Einen bemerkenswerten Brief hat Ronald Pofalla, aus Weeze stammender Kanzleramtsminister, verschickt. Er tritt wieder an, sodass wir sein Gesicht wohl weiterhin sehen werden, auch wenn wir’s nicht mehr können, und, ja, er hat Fehler gemacht.

Das Schreiben vom 20. Juni ging an die Mitglieder des CDU-Kreisvorstandes, die Vorsitzenden der CDU-Stadt- und Gemeindeverbände sowie an die Vorsitzenden der CDU-Kreisvereinigungen. Es beginnt mit einem Lob für das demokratische Verfahren, mit dem die Partei den nächsten Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Kleve aufstellen will. Er mache mit: »Ich bewerbe mich erneut um die Bundestagskandidatur des Kreises Kleve und bitte Sie herzlich um Ihre Unterstützung.«

Anschließend zählt Ronald Pofalla die aus seiner Sicht durch sein tätiges Mitwirken erreichten Erfolge auf. Er erinnere an die »Fortschritte« bei der Betuwe, »die Unterstützung zentraler Zukunftsprojekte des Kreises wie des Flughafen Niederrhein sowie der Hochschule Rhein-Waal oder auch an Fälle wie aktuell die Instandsetzung der Schleuse in Bienen (das „r“ fehlt). Weiter finden sich in der Aufzählung der Ausbau des Standorts der Kaserne in Kalkar, die Autobahnanschlüsse Emmerich und Straelen, die B67n, Schloss Moyland und Schlosskapelle Wissen. Mit anderen Worten: RoP, der Alles-Erbau-Meister.

»Wo immer Menschen aus dem Kreis Kleve mit Anliegen an mich herangetreten sind, habe ich versucht, Ihnen nach Kräften zu helfen«, so Pofalla. Dann ein großes mea culpa: »Natürlich habe auch ich in den vergangenen Jahren nicht immer alles richtig gemacht. Ich bin deshalb gerade für Ihre kritischen Rückmeldungen und Hinweise dankbar. Ich habe versucht, diese – wann immer möglich – zu beherzigen.« Schließlich dankt er für den Rückhalt durch die Niederrheiner: »Gerade bei den großen und schwierigen Themen wie der Euro-Rettung sind der Zuspruch und die ‚Erdung‘ durch die Menschen meines Heimatkreises für mich unverzichtbar.«

Die Asche-auf-mein-Haupt-Passage könnte auf diese Episode anspielen und darüber hinaus auch eine Reaktion auf die jüngsten Veröffentlichungen im Spiegel und in der FAS sein, in denen Pofalla überraschend synchron mal wieder vorgeworfen wurde, er beherrsche seinen Job nicht. Allerdings war der größte Anklagepunkt gegen sein Wirken, dass er loyal zur Kanzlerin stehe. Das war natürlich sterbenslangweilig und hatte sooo ’nen Bart…

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7 Kommentare

  1. 7

    @5 Obi
    Dein Kommentar, aus dem das folgende Zitat stammt, ist nun über neun Jahre alt. Eine lange Zeit, wie ich finde.

    Zitat: „In 2 Jahren ist den beiden die B(r)iener Schleuse vollkommen egal.

    Brauer ist dann im Ruhestand mit stolzer Bürgermeister-Beamten-Altersversorgung.“ Zitat Ende

    Ja, es stimmt, Brauer ist im Ruhestand und wird sicherlich im Genuss einer guten Altersversorgung sein. Aber eins stimmt definitiv nicht: Ihm ist die Schleuse Brienen nicht vollkommen egal. Ich erlebe ihn aktuell in dieser Sache. Zugewandt und engagiert. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Fördervereins Stadt . Land . Fluss … Schluss? e.V. darf ich mit an Theo gerichteten Dank durchaus behaupten, dass ihm eine positive Entwicklung in Brienen am Herzen liegt.

    Ich bin der Meinung, dass das nach neun Jahren durchaus mal richtiggestellt werden sollte.

     
  2. 6

    Im Frühjahr erlebte ich Pofalla in Bienen (ohne r) und sprach nach der Veranstaltung noch kurz mit ihm.
    Er machte dabei auf mich einen recht politisch kompetenten, engagierten und sympathischen Eindruck.

    Das ändert aber nix an kritischen Einschätzungen.
    Zum Beispiel zu den Ãœberlegungen des polit-medialen Komplexes zur Abschaffung des Grundgesetzes (und damit u.a. der angestrebten Ausschaltung des Bundesverfassungsgerichts), die hinter den Kulissen offenbar schon länger gemacht wurden.
    Mal schauen, ob und wann der demos die eigene Selbstentmachtung abnicken wird.]

     
  3. 5

    @MalWasSag

    In 2 Jahren ist den beiden die B(r)iener Schleuse vollkommen egal.

    Brauer ist dann im Ruhestand mit stolzer Bürgermeister-Beamten-Altersversorgung.

    Pofalla ist dann Mitte 50 seit fast 25 Jahren im Bundestag und muss noch 3 Jahre absitzen, bis er mit einer bravourösen Parlamentarier-Altersversorgung in den Ruhestand gehen kann.

     
  4. 4

    @MalwasSag

    Ich habe es schon häufiger erwähnt.
    Seitdem es die Nordumgehung gibt, die im übrigen auf der Spoy den Namen „Hochwassersichtschutzwall“ trägt. Den Namen hat mal ein Schützenkammerad erfunden und in einer Proklamationsrede veröffentlicht. Nundenn dieser Wall ist keine Umgehung sondern ist gebaut damit man von Kleve aus die Dörfer Wardhausen/Brienen usw nicht sieht und somit auch für diese Dörfer nict mnehr zuständig ist, siehe Schleusenzustand,Straßen,unterstützung der Dorfvereine etc.
    Unter anderem werden diese Missstände auf dem Krönungsball des BSV Brienen-Wardhausen in einer humorvollen Proklamationsrede der öffentlichkeit vorgetragen zu der auch jedes Jahr der BM eingeladen wird. Allerdings war er erst einmal vor ein paar Jahren da und lässt sich seitdem regelmässig vertreten;-)) warum wohl??;-))

     
  5. 2

    …. und er hat noch vergessen zu erwähnen, dass er sofort und immer selbstverständlich auf Mails, die an ihn gerichtet sind, antwortet. Der Kerl ist einfach widerlich, passt allerdings ausgezeichnet zu dieser Partei.

     
  6. 1

    Nur mal etwas zur Schleuse.
    Fakt ist, daß an der Schleuse nur notdürftige arbeiten gemacht werden, um noch einen Betrieb für ca. 2 Jahre zu gewähleisten.
    Mal abwarten was der Ronald und Theo dann aus dem Hut zaubern.
    Nur dann können Sie nicht mehr sagen Sie wußten nicht wie schlecht der Zustand der Schleuse ist.